Themen und Anträge
Die Gemeinderatsfraktion der Grünen versteht sich als engagierte politische Kraft in Filderstadt, die nicht nur auf Verwaltungsvorlagen reagiert, sondern sich aktiv mit eigenen Initiativen ins politische Geschehen einbringt. Oftmals greifen wir damit Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern auf.
Über Anregungen und konstruktive Kritik freuen wir uns.
Energiemanagement - Bericht 2022 (19.05.2023)
Dieser wurde von den Filderstadtwerken im zuständigen Betriebsausschuss präsentiert. Erschreckend deutlich zeigte sich dabei die massive Abhängigkeit von 86 % unserer Blockheizkraftwerke vom konventionellen Erdgas, mit denen überwiegend Wärme und in geringerem Umfang auch Strom erzeugt wird. Nur die Anlage der VHS nutzt Pellets und die Jahnschule erhält Wärme aus Biogas.
Der Bericht offenbart einen dringenden Innovations- und Transformationsbedarf in Bezug auf die Umstellung unserer Wärme- und Stromversorgung. Hier erfolgte durch die Filderstadtwerke der Verweis auf die kommunale Wärmeplanung, die bis Jahresende erstellt sein muss. Darin werden sich auch Punkte wiederfinden, die im Betriebsausschuss diskutiert wurden. U.a.: Inwieweit kann Biogas aus landwirtschaftlichen Resten gewonnen werden? Kann das überschüssige Methan der Kläranlage gespeichert bzw. für zusätzliche Fernwärme genutzt werden? Gibt es in der Stadt für Geothermie nutzbare Stellen, um lokale Nachbarschaften mit Erdwärme zu versorgen?
Bezüglich der gasbetriebenen Anlagen in unseren Hallenbädern mussten wir erfahren, dass die steuerliche Verlustverrechnung bislang nur möglich ist, wenn Bäder mit Gas beheizt werden. Das ist skurril und bedarf dringend einer Kursänderung durch die Bundespolitik.
Freiwillige Feuerwehr - Jahreshauptversammlung (19.05.2023)
Anlässlich der diesjährigen Jahreshauptversammlung unserer Freiwilligen Feuerwehr und der vorangegangenen Abteilungsversammlungen, bei denen wir zu Gast sein durften, möchte unsere Fraktion die Gelegenheit nutzen, sich bei den über 300 Einsatzkräften für ihr außerordentliches und unermüdliches Engagement zu bedanken.
Die Einwohner*innen unserer Stadt wissen sich hier in guten Händen, ist doch die Freiwillige Feuerwehr Filderstadts personell und ausrüstungstechnisch bestens aufgestellt und hervorragend ausgebildet. Neben ihrer ursprünglichen Tätigkeit (Retten - Löschen - Bergen - Schützen) bringt sich unsere Feuerwehr zudem auch aktiv im Stadtleben ein, ob mit eigenen Aktionen oder durch Präsenz bei Stadt(teil)veranstaltungen.
Wir wünschen allen Einsatzkräften unfallfreie Einsätze und eine stets gesunde Rückkehr. Weiterhin viel Kraft und Mut für Ihren Dienst zum Wohle der Stadtgesellschaft. Was hier geleistet wird, ist nicht selbstverständlich. Dafür unser Respekt und unsere Anerkennung.
Kommunale Wärmeplanung (19.05.2023)
Einen Zwischenbericht zur Kommunalen Wärmeplanung erfolgte in der letzten Sitzung des Technischen Ausschusses. Darin geht es zunächst einmal um die Bestands- und Potentialanalyse. Es scheint alles nach Zeitplan zu laufen, sodass Ende des Jahres der Beschluss dazu gefasst werden kann. Die Erstellung einer Kommunalen Wärmeplanung ist gesetzlich vorgeschrieben und muss bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
Überrascht, leider nicht positiv, waren wir über den vergleichsweise überproportional hohen Wärmebedarf in unserer Stadt überwiegend der privaten Haushalte. Daher auch die Schlussfolgerung des Berichts, dass ohne die Privathaushalte kommunale Wärmewende nicht gelingen kann.
Positiv dagegen stimmt uns die Feststellung, dass sich unter Ausschöpfung aller lokal erneuerbar erzeugten Wärme- und Energiepotentiale die klimaneutrale Wärmeversorgung in Filderstadt technisch umsetzen lässt. Dieses Ziel muss in unseren Augen dringend angestrebt werden. Die dargestellten Wärme- und Strompotentiale werden im nächsten Schritt konkretisiert. Daraus wiederum wird eine Wärmewendestrategie entwickelt, der auch einen Maßnahmenkatalog beinhaltet.
Auf das Ergebnis und den weiteren Prozess sind wir sehr gespannt. Fakt ist, dass nur durch konkrete Taten die Energiewende vor Ort gelingen kann.
Temporäre Flüchtlingsunterkunft (12.05.2023)
Die Zahl der Geflüchteten ist hoch und die Zuweisungsquote des Landkreises wird sich, nach Aussage der Verwaltung, wohl erhöhen. Angesichts des Wohnraummangels und des großen Zeitdrucks ist die Errichtung einer temporären Unterkunft in Plattenhardt unvermeidbar. Auch wenn die Lösung unbefriedigend ist, beweist die Staddt Filderstadt damit einmal mehr, dass sie ihrer humanitären Verantwortung aber auch ihrer kommunalen Verpflichtung im Landkreis gerecht wird. Unbefriedigend ist für unsere Fraktion aber der Beschluss zur Anmietung von stapelbaren Stahlcontainern. Damit werden wir unserem "Leitbild Nachhaltige Stadt Filderstadt" nicht gerecht, was uns veranlasst hat, einen abweichenden Antrag zu stellen auf Kauf und Errichtung der Unterkunft in Holzmodulbauweise, der allerdings auf Ablehnung aller anderen Fraktionen stieß.
Es geht im Wesentlichen um folgende Nachhaltigkeitskriterien:
Baumaterial: Stahl ist kein nachhaltiger Stoff. Die Herstellung von Stahl ist energie- und emissionsintensiv. Pro Tonne Stahl werden etwa 1,5 t CO2 frei. Das Recycling von Stahl ist äußerst schwierig und aufwendig. Die Wohnqualität in Stahlcontainern lässt stark zu wünschen übrig. Oftmals ist die Dämmung schlecht, im Winter entsteht Feuchtigkeit mit entsprechenden auch gesundheitlichen Folgen. Holz dagegen ist ein natürlicher Baustoff, der sich problemlos wiederverwerten lässt. Holzbauten haben eine sehr gute Dämmung und ein ausgeglichenes Innenraumklima.
Nutzung: Holzbaumodule lassen sich nach der temporären Nutzung an anderer Stelle auch auf mehrere Grundstücke verteilt und in kleineren Einheiten wiederaufstellen, wodurch wiederum dauerhafter Wohnraum geschaffen werden kann - schnell und flexibel. Das setzt voraus, dass die Verwaltung die Zeit intensiv nutzt, um geeignete Flächen zu generieren.
Finanzen: Auch, wenn die Anschaffungskosten von Holzmodulen auf dem ersten Blick im Vergleich zu denen von Stahlcontainern sehr hoch erscheinen, relativieren sich diese schnell, wenn man den Ressourcenverbrauch, die Lebensdauer, die Energieeffizienz einberechnet. Allein die Stromkosten des Stahlbaus betragen, laut Vorlage, 760.000 Euro jährlich. Auch die Kosten für die Umwelt- und Klimaschäden müssten fairerweise miteinberechnet werden.
Filderstadt hat eine Klimaresolution verabschiedet mit einem ambitionierten Klimaziel. Auch, wenn wir die Maßnahmen dazu noch nicht erarbeitet haben, können und müssen wir dennoch bei anstehenden Beschlüssen dieses Ziel vor Augen haben und verantwortungsvoll handeln.
Klimaneutralitätsmanagement (12.05.2023)
Mit der beschlossenen Klimaresolution geht auch die Schaffung der Stelle eines/r Klimaneutralitätsmanagers*in einher. Als Stabstelle wird sie im Dezernat des Oberbürgermeisters angesiedelt und somit zur "Chefsache" erklärt. Wir freuen uns über die Landesförderung (bis zu 5 Jahren) und erhoffen uns nach Bestandsaufnahme und Bilanzierung der bestehenden Treibhausgasemissionen die Erarbeitung von konkreten und erfolgversprechenden Maßnahmen, zur Erreichung der Klimaziele unserer Stadt.
Das FilderStadtTicket geht in die Verlängerung! (05.05.2023)
Das zum 1. Januar 2020 in Filderstadt eingeführte StadtTicket wird nach 4-jährigem Probelauf unbefristet fortgeführt. Das FilderStadtTicket erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Nach anfänglichen pandemiebedingten Startschwierigkeiten sind die Verkaufszahlen bis Ende Dezember auf ca. 4.005 Einzeltickets und 106 Gruppentickets deutlich angestiegen. Damit der Aufwärtstrend auch weiterhin anhält und noch mehr Fahrgäste für den ÖPNV gewonnen werden, soll das StadtTicket im Amtsblatt und im Internet intensiv beworben werden; aus unserer Sicht vor allem eine Werbung für einen klimafreundlicheren Nahverkehr, die dazu auffordert, bei Fahrten innerhalb des Stadtgebiets statt dem Auto den ÖPNV zu nutzen. Denn eine stärke Nutzung von Bus und Bahn, also eine höhere Nachfrage im ÖPNV, führt zu dem von vielen geforderten besseren Angebot in diesem Bereich. Die Fortführung des FilderStadtTickets wurde vom Gemeinderat beschlossen und die hierfür notwendige Finanzierung wird in den Doppelhaushalt aufgenommen. Das FilderStadtTicket ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Filderstadt.
Zulagen für Beschäftigte der Stadtverwaltung beschlossen (05.05.2023)
Durch finanzielle Anreize soll zum einen die Bindung der Beschäftigten erhöht, zum anderen die Personalgewinnung intensiviert werden. Exemplarisch: die Kostenübernahme des Deutschlandtickets, außertarifliche Winterdienstpauschalen. Unsere Fraktion erkennt die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen an, ist doch der Wettbewerb der Kommunen um qualifiziertes Personal in vollem Gange. Kritisch sehen wir einzig die Zulagen im IT-Bereich: Das Prinzip "je höher die Entgeltgruppe, desto höher die Zulage" muss im Sinne einer sozialen Ausgewogenheit überdacht werden.
Eine zukunftsgewandte Stadtverwaltung hat aber auch die "weichen Faktoren" einer modernen Arbeitswelt fest im Blick: mobiles und agiles Arbeiten, mehr Eigenverantwortung, Gestaltungsmöglichkeiten der Arbeitsumgebung sowie nachhaltig-präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Qualifizierter Mietspiegel - Fortschreibung (05.05.2023)
Seit dem 1.1.2022 hat Filderstadt zusammen mit Leinfelden-Echterdingen einen qualifizierten Mietspiegel. Nur mit einem solchen ist es möglich, eine ortsübliche Vergleichsmiete in einer Stadt als Grundlage für neu erstellte und zu ändernde Mietverträge zu ermitteln. Auch die Festschreibung der Mietobergrenzen bei Sozialleistungen wird dadurch auf eine vernünftige Basis gestellt. Deshalb unterstützt unsere Fraktion die Fortschreibung des qualifizierten Mietspiegels.
Um qualifiziert zu bleiben, muss dieser alle 2 Jahre durch eine Stichprobenerhebung bei 2.500 Haushalten fortgeschrieben werden. Ausnahmsweise könnte zwischen zwei Erhebungen auch eine durch den Lebenshaltungskostenindex bestimmte pauschale Erhöhung erfolgen. Die Erhöhung am 1.1.2024 würde dann ca. 10% betragen, weil alle Lebensbereiche einfließen. Die Entwicklung der Mietkosten würde dadurch verwässert und wäre nicht mehr aussagekräftig.
Die Stichprobenerhebung für die Aktualisierung zum 1.1.2024 wird im Juni 2023 stattfinden. Die ausgewählten Haushalte sind durch das Mietspiegereformgesetz auskunftspflichtig. Dass es dafür einer gesetzlichen Grundlage bedarf, ist dem Umstand geschuldet, dass sich in der Vergangenheit zu viele der ausgewählten Haushalte bei der Erhebung nicht beteiligten.
Stellenaufstockung für den Pflegestützpunkt Filderstadt (28.04.2023)
Der demografische Wandel wirkt sich auf vielen Ebenen aus. Immer mehr Hilfebedürftige und deren Angehörige suchen Rat und Unterstützung beim Pflegestützpunkt. Die Anfragen und Beratungen zur Suche von geeigneten Pflegeplätzen, Hilfen im Haushalt, Einstufung in Pflegegrade haben nicht nur von der Anzahl, sondern auch vom Zeitumfang der einzelnen Fälle her deutlich zugenommen. Unsere Fraktion ist daher dem Beschlussvorschlag der Verwaltung gefolgt, die Beratungsstelle mit einer 50 % Personalstelle aufzustocken. Damit stehen nun im Pflegestützpunkt 1,5 Stellen zu Verfügung und die Stadt Filderstadt geht dadurch gegenüber dem Landkreis bzw. den Pflege- und Krankenkassen in Vorleistung. Der Landkreis ist nun aufgerufen – für diese nicht originär kommunale Aufgabe –, in Verhandlung mit den Kassen eine entsprechende Anpassung der Refinanzierung für die Leistung zu erreichen, die sich dann auch für unsere Stadt entsprechend positiv auswirkt.
Jubiläumsveranstaltung Freiwillige Feuerwehr Filderstadt Abteilung Plattenhardt (28.04.2023)
Mit einem illustren und unterhaltsamen Abend beging die Abteilung Plattenhardt unserer Freiwilligen Feuerwehr ihr 100jähriges Bestehen. Die Fraktion DIE GRÜNEN gratuliert herzlich zu diesem Jubiläum und bedankt sich gleichzeitig für ein Jahrhundert, geprägt von einem außerordentlichen ehrenamtlichen Engagement, von Zuverlässlichkeit, Unermüdlichkeit und Herzblut. Für die kommenden Jahrhunderte wünschen wir der Abteilung Plattenhardt alles erdenklich Gute, weiterhin viel Kraft für den Dienst zum Wohle der Stadtgemeinschaft und vor allem Wohlergehen.
Jahreshauptversammlung TSV Bernhausen (28.04.2023)
Neues tat sich bei der Jahreshauptversammlung des TSV Bernhausen am vergangenen Freitag. Mit einer Aufteilung in Zuständigkeitsresorts wurde ein neuer Vorstand ins Amt gewählt: Norbert Leven als Vorsitzender und Vorstandssprecher, Beate Fregin für den Bereich Personal, Manuel Justus als Finanzvorstand, Karin Klötzer für den Bereich Organisation und als Jugendvertretung Neele Bunscheit. Wir gratulieren allen neu Gewählten zu ihrer Wahl. Ein Dank auch an alle Ehrenamtlichen, die auf allen Ebenen dafür sorgen, dass das Vereinsleben funktioniert. Die Vielfalt der Angebote und das Aufgreifen von immer wieder neuen Trends und Ideen macht dies deutlich. Ein Engagement, dass durchaus nicht selbstverständlich ist! Dem scheidenden Vorstand – allen voran Jochen Köker als Vorsitzenden – danken wir für den jahrelangen großen Einsatz für den Verein und für die professionelle Führung und jetzt auch Übergabe. Wir wünschen alles Gute, Gesundheit und vor allem jetzt auch viel (mehr) Zeit für den Sport!
„Filderstadt hat Struktur" (21.04.2023)
Konzeptionen, Machbarkeitsstudien, Entwicklungspläne, Handlungsprogramme. Filderstadt stellt sich strategisch auf. Wir befürworten diesen Weg ausdrücklich trotz der sich daraus für uns als Gremium ergebende Mehrbelastung. Aber: Die Prozesse sind oft langwierig, die Umsetzung zieht sich - das gehört zur Wahrheit dazu. Insbesondere für die Bürger*innen, die sich in Beteiligungsprozessen eingebracht haben, sind Zeitabläufe schwer nachvollziehbar. Mehr Information und Mitnahme sind hier erforderlich.
Dieser Passus findet sich in der Haushaltsrede 2022/2023 unserer Fraktion und hat nach wie vor Bestand. Gleichzeitig wachsen in schwindelerregendem Tempo die Anforderungen und Herausforderungen der Kommunen. Filderstadt muss und will hier Schritt halten und stößt dabei aber auch unweigerlich auf Grenzen struktureller Art. Der Personalmangel in allen Verwaltungsbereichen sowie die schleppende Digitalisierung seien exemplarisch genannt. Mehr denn je müssen deshalb verwaltungsinterne Abläufe optimiert werden. Dazu soll auch die durch den Gemeinderat angestoßene und zwischenzeitlich erfolgte Strukturanalyse dienen.
Und ja, die die Mühlen der Verwaltung könnten und müssten schneller mahlen. Die Bürger*innen können nicht über Monate und sogar Jahre hindurch mit dem Warten auf Beschlüsse und Umsetzungen von Gesamtkonzeptionen vertröstet werden. Zumal die Prozessabläufe für sie nicht ersichtlich sind.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Teile des Gemeinderates immer wieder Gremiumsbeschlüsse, die auch mit ihren Stimmen gefasst wurden, anzweifeln und von Neuem aufrollen wollen. Auch diese Haltung schafft Verzögerungen. Die Freien Wähler schreiben im vorletzten Amtsblatt: "Wir wehren uns gegen vermeintlich schnelle und einfache Lösungen, die sich dann doch als nicht tragfähig erweisen". Diese Aussage ist auf den ersten Blick nicht zu beanstanden. Was hier aber verschwiegen wird ist, dass viele dieser Beschlüsse auf den Ergebnissen von langwierigen und intensiven Arbeitsgruppensitzungen mit Fraktionsvertretungen basieren. Von Schnellschüssen kann hier wohl in keinster Weise die Rede sein. Dagegen wehren wir uns.
Die Freien Wähler schreiben zudem sie seien "bewusst keine Partei" und "gehören auch keiner Partei an. Denn wir wollen dort wirksam sein und gestalten, wo wir unmittelbar zu Hause sind, ohne von übergeordneten Gliederungen Vorgaben zu erhalten." Es ist den Freien Wählern natürlich unbenommen, keine Partei zu sein. Aber dadurch zu suggerieren, die anderen Fraktionen unterlägen bei ihrem Wirken irgendwelchen Parteizwängen, ist natürlich absurd. Für unsere Fraktion gilt: Wir handeln nach unseren Prinzipien. Weder werden wir bevormundet, noch sind wir jemandem Rechenschaft schuldig. Das Wohl der Stadt und das Wohl der Bürger*innen stehen für uns im Vordergrund und sind Grundlage unserer Entscheidungen und Beschlüsse- selbstverständlich unter Berücksichtigung der gesetzlichen und rechtlichen Anordnungen.
Letztlich geht es darum, am Ende von Arbeits- und Diskussionsrunden auch beherzt Entscheidungen zu treffen und Beschlüsse zu fassen, damit sich in der Stadt erkennbar etwas bewegt - auch wenn leider nicht alle (Bürger*innen) gleichermaßen mit den Ergebnissen zufrieden sein werden.
Ein Hospiz auf den Fildern (14.04.2023)
Jeder Mensch hat das Recht auf ein würdiges Leben und im Besonderen gilt dies für Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Dabei bedürfen nicht nur die Betroffenen, sondern auch die ihnen nahestehen Personen einer qualifizierten und empathischen Begleitung und Betreuung.
In der vergangenen Sitzung des Verwaltungsausschusses stellte der Förderverein Hospiz auf den Fildern e.V., vertreten durch die beiden Vorstandsmitglieder Carola Riehm und Dr. Stefan Hiller, den aktuellen Stand der Realisierung eines interkonfessionellen und anthroposophischen Hospizes in Filderstadt dar. Aufgrund der Corona-Pandemie dauern Planung und Umsetzung des Vorhabens etwas länger als ursprünglich anvisiert. Das Hospiz soll 2027, spätestens 2028 eröffnet werden.
Bereits vor einiger Zeit hatte Oberbürgermeister Traub ein Grundstück in unmittelbarer Nähe zur Filderklinik zugesichert. Das Projekt hat ein Finanzvolumen von etwa acht Millionen Euro. Neben einer Vielzahl kleinerer Spenden hofft der Förderverein auf die Unterstützung durch größere Sponsoren. Die stationären Einrichtung wird durch ein Angebot für die tageshospizliche Betreuung ergänzt werden. Beide Bereiche werden jeweils über acht Betten verfügen. Es ist erfreulich, dass die Initiatorinnen und Initiatoren von Anfang an die breite Öffentlichkeit über das Vorhaben informiert und zu den umliegenden Kommunen sowie zu den Kirchengemeinden und weiteren Institutionen Kontakt aufgenommen haben. Damit ist das Hospiz auf eine breite Basis der Unterstützung gestellt. Auch unsere Fraktion unterstützt den Bau des Hospizes in Filderstadt. Wir sind der Ansicht, dass eine solche Einrichtung auf den Fildern dringend benötigt wird und wünschen nunmehr einen reibungslosen Verlauf der Realisierungsschritte.
Gender Mainstreaming in der Stadtverwaltung (14.04.2023)
Nachdem in den vergangenen Jahren der Prozess des Gender Mainstreaming angestoßen und in die praktische Umsetzung gebracht wurde, geht es nun darum, diese Aufgabe fortzuführen und weiterzuentwickeln. Dafür hat das Referat für Chancengleichheit federführend in Kooperation mit dem Haupt- und Personalamt und mit Unterstützung der IT-Abteilung ein Maßnahmenpaket für die Entwicklung von Genderkompetenz entwickelt.
Im Rahmen der Fort- und Weiterbildungen geht es in erster Linie um die Sensibilisierung für und die Vermittlung von Wissenskompetenzen und um Methoden der Umsetzung von Gender Mainstreaming im kommunalen Handeln. Dazu wurde eine E-Learning Plattform in der Verwaltung entwickelt, die von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt werden kann. Zudem ist es möglich, sich bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming durch Coachings unterstützen zu lassen.
Gender Mainstreaming ist eine Querschnittsaufgabe, die in allen Verwaltungsbereichen realisiert werden soll, um die Chancengleichheit für alle Geschlechter in jeder Lebensphase zu garantieren. Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen für ihr Engagement, zumal wir schon lange die Umsetzung der Geschlechtergerechtigkeit in der Verwaltung gefordert haben. Wir sind davon überzeugt, dass sich Chancengleichheit nur durch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenssituationen und vor allem durch eine gerechte Ressourcenverteilung auf die Geschlechter verwirklichen lässt.
22. Frühlingsfest im Gewerbepark Plattenhardt (14.04.2023)
Die Freude der drei Initiatoren des Plattenhardter Frühlingsfestes war unübersehbar: Nach dem pandemiebedingten Ausfall des Festes in den letzten Jahren, konnte die beliebte Veranstaltung nun wieder stattfinden. Trotz des nicht unbedingt frühlingshaften Wetters machte das Plattenhardter Ereignis seinem Namen alle Ehre und zog Groß und Klein in den Gewerbepark, wo sich die dort ansässigen Unternehmen sowie Vereine und Institutionen den Besucher*innen präsentierten, umrahmt von vielen bunten Angeboten.
Die Fraktion DIE GRÜNEN bedankt sich bei den Plattenhardter Gewerbetreibenden für diese Initiative, aber auch bei allen weiteren Beteiligten, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben.
Erhöhung der Fördermittel für Balkonkraftwerke (07.03.2023)
Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2022/2023 beantragte unsere Fraktion für beide Jahre jeweils 5.000 € als Fördermittel für Balkonkraftwerke - pauschal 150 € pro Antrag. Der Technische Ausschuss fasste dazu den Beschluss, sodass mittlerweile bis Ende 2023 bereits 77 dieser Anlagen gefördert werden konnten. Aufgrund der großen Nachfrage ist die Fördersumme aber mittlerweile aufgebraucht. Um mehr Bürger*innen die Möglichkeit regenerative Stromerzeugung zu eröffnen, schlug die Verwaltung eine Erhöhung der Fördersumme um weitere 10.000 € für das Jahr 2023 vor. Damit könnten weitere 66 Balkonkraftwerke finanziell unterstützt werden. Die Mitglieder des Technischen Ausschusses erachteten die Resonanz auf die Anlagen für sehr erfreulich, sodass er letztlich er eine Erhöhung um 20.000 € beschloss. Unsere Fraktion begrüßt diesen Beschluss sehr, können doch auf diese Weise mehr Haushalte ihre (kleine) Photovoltaikanlage installieren und somit ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Dreijahresbericht Bußgeldbehörde (2020 bis 2022) (07.03.2023)
Der Rückgang der Ordnungswidrigkeiten setzte sich weiter fort. Das geht aus dem Bericht der Bußgeldbehörde im zuständigen Ausschuss hervor. Und auch im Jahr 2023 werden sich die Fallzahlen wohl nicht erhöhen. Das liegt maßgebliche an der veralteten eingesetzten Messtechnik, die dringend erneuert werden muss. Seit 2020 wird zudem eine Semistation (Anhänger) eingesetzt, der auch unabhängig von den Dienstzeiten des Gemeindevollzugsdienstes (GVD) Verstöße registriert. Die Einnahmen sind das Eine. Viel wichtiger ist jedoch der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen. Dazu gehören Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Schüler*innen und Kinder. Hier finden u.a. Schwerpunktkontrollen zu Schulbeginn sowie an Schultagen statt. Auch jährliche Fahrradkontrollen gehören dazu. Weitere Zuständigkeitsbereiche des GVD sind u.a. die Überwachung der Feldwege, die Kontrolle von Durchfahrtswegen, Umweltstreifen, Waffenaufbewahrungskontrollen. Überwacht werden außerdem der ruhende Verkehr, das Gehwegparken sowie das Parken auf Radwegen. Alles in Allem sind die Anforderungen an den GVD groß. Mit den jetzt vorhanden Stellen können Kontrollen und Überwachungen nicht konsequent erfasst und verfolgt werden, weshalb der Gemeinderat drei weitere Stellen beschlossen hat. Unsere Fraktion verspricht sich davon nicht unbedingt mehr Fallzahlen, vielmehr geht es ihr um den Schutz und die Sicherheit aller am Verkehr Teilnehmenden.
S-Bahn Verlängerung (31.03.2023)
Am 24.03.2023 fand auf Einladung unserer grünen Landtagsabgeordneten und Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, Andrea Lindlohr, eine Informationsveranstaltung am Bahnhofsneubauareal des geplanten S-Bahnhofs in Neuhausen statt. Im Mittelpunkt stand zum einen ein Rückblick auf den bisherigen Verlauf des Projekts sowie zum anderen der aktuelle Stand und Fortgang.
Anwesende Gäste waren neben den grünen Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel und Dr. Sebastian Schäfer zudem die Verantwortlichen von SSB, VVS und der Region Stuttgart sowie Frau Leuze-Mohr vom Landratsamt Esslingen. Die Filderstädter Verwaltung war vertreten durch den Ersten Bürgermeister Udo-Falk Beck. Ebenfalls dabei: der grüne Kreisrat Rainer Moritz sowie Catherine Kalarrytou und Rudolf Schöneberger von der grünen Filderstädter Gemeinderatsfraktion.
Alle Redner*innen aber auch Anwesende zeigten sich erleichtert darüber, dass nach jetzt erfolgter Planfeststellung endlich mit der Bauausführung begonnen werden kann. Nach aktuellem Stand wird mit dem Start der Erdarbeiten im zweiten Halbjahr 2023 gerechnet. Zusätzlicher Gesprächsstoff waren Gedanken zur weiteren Anbindung des Neckartales in das bestehende ÖPNV-Netz. Dies wäre z.B. auch u.a. durch die Verlängerung der Stadtbahnen U7 und U5 möglich. Einigkeit herrschte zudem darüber, dass es beim Ausbau des ÖPNV keine Denkverbote geben darf und stetig Umsetzungsmöglichkeiten geprüft werden müssen.
Bemängelt wurden aber die langen und komplizierten Planungs- und Genehmigungsverfahren derartiger Projekte. Bund und Land sind hier gefordert die Weichen zu stellen, um Verfahren zu beschleunigen und die Verkehrswende voranzubringen.
Wir bedanken uns bei allen Anwesenden und für das Projekt Zuständigen für die umfassenden Informationsberichte und wünschen einen reibungslosen und zügigen Bauverlauf, damit die bereits seit den 1990er Jahren geforderte Verlängerung der S-Bahn planmäßig 2027 in Betrieb gehen kann.
Gemeinsame Klausurtagung Verwaltung - Gemeinderat (31.03.2023)
Die Haushaltsberatungen 2024/2025 mit mittelfristiger Finanzplanung bis 2028 stehen an. Unzählige Projekte und Maßnahmen stehen großen zeitgenössischen Herausforderungen gegenüber, sowohl regionaler als auch geopolitischer Natur.
In der gemeinsamen Klausurtagung von Verwaltung und Gemeinderat vom 17.03.- 18.03.2023 wurden zunächst die aktuellen und prognostizierten Finanzmittel der Stadt ausführlich dargestellt und diskutiert. Es folgte eine Priorisierung von einerseits bereits beschlossenen Maßnahmen sowie andererseits anstehender neuer Vorhaben mit dem Ziel Finanzmittel effizient und effektiv einzusetzen. Hervorzuheben ist das gute, kollegiale Miteinander der Faktionen sowie die konstruktive Zusammenarbeit mit der Verwaltung im Verlauf der beiden Tage. Für unsere Fraktion steht fest: Eine nachhaltige Finanzpolitik muss mehr denn je im Mittelpunkt stehen, um die haushaltspolitische Handlungsfähigkeit dauerhaft zu sichern. Das sind wir vor allem den zukünftigen Generationen schuldig.
Erstes Filderstädter Forum zur Kinderbetreuung (24.03.2023)
Am 16.03.2023 fand das erste Filderstädter Forum zur Kinderbetreuung statt. Angeregt hatte unsere Fraktion ursprünglich einen "Kita-Gipfel", in dessen Mittelpunkt vorrangig das Angehen des Personalmangels bzw. des Personalerhalts an unseren Einrichtungen stehen sollte. Dazu sollten alle Betroffenen und Akteur*innen des Kinderbetreuungsbereichs in Filderstadt zu einer Strategieerarbeitung aufgerufen werden. Letztlich wurde der Themenbereich erweitert, so dass der Kinderbetreuung als Ganzes betrachtet wurde.
Sehr erfreulich war die große Anzahl der Teilnehmenden, bestehend aus Elternschaft, Erzieher*innen, Träger*innen, Verwaltung und Mitglieder des Gemeinderates. In insgesamt 11 Arbeitsgruppen entstanden so viele Ideen, Anregungen und Wünsche. Dieser "Rucksack" geht nun als Arbeitsauftrag an Verwaltung und Gemeinderat. Dass der OB eine erste Rückmeldung bis April zugesagt hat, ist zu begrüßen. Denn der Bereich der Kindereich steht vor großen Umbrüchen, auf die zügig reagiert werden muss. Die Arbeitswelt der Erzieher*innen aber auch die Lebensumstände von Eltern haben sich gewandelt. Das Wohl der Kinder fest im Blick, muss bisher Übliches ggf. überdacht und neue Wege beschritten werden.
Klimaanpassung (23.03.2023)
In der letzten Sitzung des Technischen Ausschusses lieferte die Verwaltung einen Bericht zu den von ihr umgesetzten Maßnahmen zur Klimaanpassung in Filderstadt.
Vermutet hatten wir es schon, jetzt aber haben wir es schwarz auf weiß: der Bereich wird nicht mit der erforderlichen Intensität verfolgt und wird "von den verschiedenen Ämtern im Rahmen ihrer Zuständigkeit mitgedacht". Begründet wird dies mit dem Fehlen einer übergeordneten Strategie. Das ist allerdings nur bedingt richtig. Filderstadt verfügt über ein integriertes Klimaschutzkonzept und ist dem Kllimaschutzpakt, der Klimaagentur des Landkreises und dem "Klima mobil" beigetreten. Allein die Berücksichtigung dessen hat nie stattgefunden. Darüber hinaus sind wir der Auffassung, dass eine fehlende Strategie nicht gleichzeitig bedeutet, dass nicht beurteilt werden kann, ob bzw. dass eine Maßnahme klima- und umweltschädlich ist.
Als Fraktion haben wir immer wieder bei anstehenden Maßnahmen auf die Klima- und Umweltschutzrelevanz hingewiesen und Alternativen aufgezeigt. Dafür wurden wir oft belächelt. Hinzu kommt, dass die Verwaltung oft mit dem Argument des Zeitdrucks argumentierte und/oder viel Zeit dafür anwendete uns darzustellen, warum vieles von dem, was bereits in anderen Städten umgesetzt wird, ausgerechnet in Filderstadt nicht ginge.
Es ist an der Zeit, diese restriktiven Haltung abzulegen und mehr Mut für Neues zu beweisen. Dabei sollte man sich nicht davor scheuen, auch eine Vorreiterrolle einnehmen anstatt sich von Zwängen treiben zu lassen..
Dass der Gemeinderat die Herausforderungen erkannt hat und bereit ist konsequent zu handeln, hat er jetzt mit der Verabschiedung der von unserer Fraktion initiierten Klimaresolution bewiesen. Erstmals verpflichtet er sich damit, das Thema ganzheitlich anzugehen und sich auch daran messen lassen will. Denn, und das ist neu, fortan werden alle Maßnahmen mit Zahlen hinterlegt, sodass eine fundierte Entscheidungsgrundlage gegeben ist.
Last but not least: Die Ausrufung des OB bis 2032 die Stadt klimaneutral aufzustellen. Ein Ziel, dass wir voll und ganz unterstützen. Voranbringen müssen wir es aber gemeinsam und die Zeit dafür drängt. Der aktuelle Bericht des Klimarates fordert deshalb drastische Klimaschutzschritte vor 2030. Denn "Die Klima-Zeitbombe tickt" (UN- Generalsekretär António Guerres)
Einweihung des Schulhorts an der Waldorfschule (17.03.2023)
Über 900.000 Euro hat die Waldorfschule in die Modernisierung ihres Schulhortes investiert, ca. 170.000 Euro hat die Stadt Filderstadt hierfür an Zuschüssen gewährt.
Am Samstag, 11.03.2023, war schließlich die feierliche Einweihung des grundsanierten Gebäudes. Im Schulhort an der Waldorschule können täglich 45 Kinder eine verlässliche, pädagogisch hochwertige Ganztagsbetreuung genießen, die sich auch über die Schulferien erstreckt. Die Gemeinderatsfraktion DIE GRÜNEN gratuliert herzlich zur gelungenen Modernisierung der Betreuungseinrichtung und bedankt sich bei der gesamten Schulgemeinschaft der Waldorfschule, der Schulleitung, den Lehrkräften sowie den Eltern für ihr großes und tatkräftiges Engagement.
Fahrzeugübergabe Feuerwehr (17.03.2023)
Am Freitag, 10.03.2023, erfolgte die Übergabe des neuen Feuerwehrkraftrades (Krad) an die Freiwillige Feuerwehr Filderstadt, Abteilung Sielmingen. Damit ist das Krad das einzige seiner Art im gesamten Landkreis Esslingen. Die Einsatzzwecke umfassen Meldefahrten, Erkundungsfahrten bei Bodenbränden im Gelände, Notfallhilfe bei Unfällen, Einsatzplanung durch schnelleren Einsatz vor Ort, Unterstützungstätigkeiten.
Die Fraktion DIE GRÜNEN gratuliert der Freiwilligen Feuerwehr zu ihrem neuen Einsatzfahrzeug verbunden dennoch mit der Hoffnung auf möglichst wenig gefährliche und unfallfreie Einsätze.
Aus dem Kreistag: Gutachten empfiehlt Radschnellweg von Filderstadt nach L.E. und nach Plieningen (17.03.2023)
Im Auftrag des Landkreises wurde untersucht, ob ein Radschnellweg auf den Fildern sinnvoll ist. Ein Radschnellweg hat eine Ausbaubreite von mind. 4 Metern und soll ein kreuzungs- und verzögerungsarmes Vorankommen auf dem Fahrrad ermöglichen.
Für einen Radschnellweg von Neuhausen über Bernhausen und L.E. nach Stgt-Vaihingen prognostiziert das beauftragte Fachbüro gut 3000 Fahrradfahrten am Tag und einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen (Faktor 2, volkswirtschaftlicher Nutzen doppelt so hoch wie die Kosten).
Für einen Radschnellweg von Bernhausen nach Plieningen wurden sogar 4800 Radfahrten täglich prognostiziert.
Nun sind Land, Landkreis und die Kommunen gefragt, diese Radschnellwege zügig zu verwirklichen.
Den geplanten Trassenverlauf durch Bernhausen (siehe Foto) sehen wir noch kritisch, da er direkt durchs Zentrum von Bernhausen führt und sich somit viele Wartezeiten an Ampeln abzeichnen. Aus unserer Sich wäre es besser, den Radschnellweg in Ortsrandlage zu führen.
(Plan: Planungsbüro RV-K, Frankfurt)
Neuhäuser Bach wieder geöffnet (10.03.2023)
Diese Nachricht hat unsere Fraktion mit großer Erleichterung aufgenommen. Wir wollen uns deshalb bei allen Eltern für ihr besonnenes und aktives Einbringen zur Lösungsfindung bedanken. Dem Team der Betreuungskräfte, ohne die die Öffnung nicht möglich wäre, danken wir für das Entgegenkommen. Einen großen Dank sprechen wir aber auch ausdrücklich an die Abteilungsleitung Kindertageseinrichtungen, Frau Umstadt, aus, der es durch ihr engagiertes beherztes Wirken gelungen ist, die Eltern mitzunehmen und Ihr Vertrauen zu gewinnen. Diese enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Verwaltung und Elternschaft hat sich letztlich bezahlbar gemacht.
Investitur in Plattenhardt (10.03.2023)
Am Sonntag, 5.3. 2023, wurde der neue evangelische Pfarrer, Dr. Alexander Kupsch, in Plattenhardt in sein Amt eingesetzt. Damit wurden 10 Monate Vakanz beendet.
Das Dekanat, die benachbarte Kirchengemeinde in Bonlanden sowie der Kirchengemeinderat mit allen Aktiven hatten die Zwischenzeit überbrückt.
Dem Einführungsgottesdienst und den Grußworten folgte ein lebendiges musikalisches Programm. Nach der Einsegnung durch Dekan Seibold übernahm Herr Pfarrer Kupsch und bot in seiner Predigt Denkanstöße, die nachdenklich stimmten. Die Fraktion DIE GRÜNEN heißt Herrn Pfarrer Kupsch herzlich willkommen in Filderstadt und wünscht einen guten und glücklichen Einstand.
Pferdemarkt (10.03.2023)
Mit einer "Spurensuche in Bernhausen" und einem Festakt am Freitag, 03.03.2023, wurde das 100jährige Bestehen des Bernhäuser Pferdemarkts eingeläutet. Es folgten zwei Tage gefüllt mit einem kunterbunten Programm für Groß und Klein. Unser Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben, den Pferdemarkt zum Erlebnis zu machen: dem Förderverein zur Erhaltung des Bernhäuser Pferdemarkts, dem Reitverein Filderstadt, Bernhausen Aktiv, den Landfrauen. Wir bedanken uns darüber hinaus bei Frau Jörg, der Wirtschaftsförderin der Stadt, für die Koordination und ihren tatkräftigen Einsatz. Die Fraktion DIE GRÜNEN gratuliert dem Bernhäuser Pferdemarkt zu seinem Jubiläum und freut uns auf die weiteren Jahre der Ausrichtung.
S-Bahn-Verlängerung Filderstadt- Bernhausen nach Neuhausen (10.03.2023)
Nachdem im Sommer 2022 die zweite Meilensteinentscheidung und damit der Baubeschluss durch den Gemeinderat erfolgte, ging es in der letzten Gemeinderatssitzung um die Kostenfestschreibung. Wie bereits seit letztem Jahr bekannt, wurde die geplante S-Bahn-Verlängerung in das Reaktivierungsprogramm des Bundes aufgenommen. Der finanzielle Vorteil für Filderstadt aber auch für die weiteren beteiligten Projektpartner*innen ist beachtlich: Statt der ursprünglich geplanten 60% erfolgt nunmehr eine 90%ige Kostenübernahme. Zudem hat der Bund auch seine Bereitschaft erklärt, eventuelle Kostensteigerungen zu übernehmen. Neu ist dagegen der pauschalierte Betriebskostenzuschuss zum Betriebskostendefizit. Statt jährlicher aufwendiger Berechnungen, wurde das Betriebskostendefizit für den S-Bahn-Betrieb in den ersten 10 Jahren nach Inbetriebnahme als einmalig kapitalisierter Betriebskostenzuschuss festgeschrieben. Der Anteil Filderstadts beträgt 1,2 Mio.€. Nach den zehn Jahren übernimmt der Verband Region Stuttgart den Zuschuss.
Unsere Fraktion hat diesen finanziellen Auswirkungen gerne zugestimmt und dankt der Verwaltung und im Besonderen Herrn Braunmüller, dem Kämmerer der Stadt, für die konstruktiven Verhandlungsführung.
Die Fraktion DIE GRÜNEN steht nach wie vor geschlossen zu diesem Vorhaben. Nach jahrelangem vorrangigem Setzen auf Straßen(aus)bau, ersticken die Städte im motorisierten Individualverkehr, der Klimawandel nimmt parallel dazu seinen Lauf. Es das Gebot der Stunde, den Öffentlichen Nahverkehr konsequent, auch mit hohen Investitionen, voranzubringen.
Positives zum Gewerbesteueraufkommen 2022 (03.03.2023)
Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für Kommunen. Es ist sehr erfreulich, dass die Steuereinnahmen der Stadt um ca. 10 Millionen höher ausfielen, als es von der Stadtkämmerei für das Jahr 2022 vorgesehen war. Eine Ursache dafür ist, dass viele Firmen aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 eine Herabsetzung der Gewerbesteuervorauszahlungen beantragt hatten und die Stadtverwaltung die Plandaten entsprechend ermittelte.
Als äußerst vorteilhaft für die Gewerbesteuereinnahmen erweist sich der "Gewerbemix" in Filderstadt. So können Ausfälle bzw. reduzierte Steuereinnahmen in einem Bereich durch Steuereinnahmen aus anderen Bereichen "abgefedert" werden. Bedauerlich ist allerdings, dass – sicherlich stark bedingt durch die Corona-Pandemie – die Anzahl der kleineren Unternehmen, die Insolvenz anmelden, zugenommen hat.
Es ist uns wichtig, für die Filderstädter Unternehmen gute Rahmenbedingungen zu erhalten und zu schaffen. Seit Jahren kommen viele neue Herausforderungen auf die Unternehmen zu. Geopolitische Rahmenbedingungen wirken sich auf den globalen Handel aus und sorgen für das Fehlen oder die Verknappung benötigter Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und damit für Produktionsprobleme bzw. für die starke Verteuerung der Produktion und der hergestellten Produkte. Zudem sorgt auch der Klimawandel mit seinen Auswirkungen für weitere Herausforderungen. Das knappe Angebot an verfügbaren Gewerbegrundstücken in den Kommunen kommt hinzu. Für die Zukunft ist es daher sowohl für die Unternehmen als auch für die Stadt Filderstadt unumgänglich, neue Wege zu beschreiten. Dazu gehört für uns u.a. ein Umdenken der Stadt im Bereich der Grundstückspolitik. Die Vergabe von Grundstücken im Erbbaurecht bietet sowohl der Stadtverwaltung als auch den Unternehmen viele Vorteile:
(Quelle: https://magazin.ihk-muenchen.de/artikel/erbbaurecht-boden-auf-zeit)
Dienstvereinbarung zum Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (24.02.2023)
Unter Federführung des Referats für Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit und mit Beteiligung des Haupt- und Personalamtes, des Rechtsreferates und des Personalrats wurde die neue Dienstvereinbarung erstellt und im letzten Verwaltungsausschuss vorgestellt. Die Rechtliche Grundlage bildet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das Beschäftigte vor jeder Form der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz schützt. Zudem verpflichtete es Arbeitgebende dazu, für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen.
Es zeigt sich leider immer wieder, dass Menschen am Arbeitsplatz und in den unterschiedlichen Institutionen vor sexueller Diskriminierung, Belästigung und Übergriffen geschützt werden müssen. Die neue Dienstvereinbarung stärkt die Rechte der Betroffenen, befasst sich mit Präventionsmaßnahmen und baut eine Beschwerdestruktur auf. Es stehen nunmehr den Verwaltungsangestellten neue Instrumente zur Verfügung, um sich effektiv gegen Übergriffe wehren zu können und Hilfestellung zu erfahren. Essentiell dabei ist, dass die Betroffenen gestärkt und ermutigt werden, die verbriefte Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Ein weiteres bedeutendes Element zum Schutz der Angestellten ist die Sensibilisierung und Fortbildung der Führungskräfte hinsichtlich dieses äußerst sensiblen Themas.
Unsere Fraktion begrüßt die neue Dienstvereinbarung ausdrücklich. Die Stadtverwaltung wird hier ihrer Verantwortung als Arbeitgeberin gerecht und zeigt damit sowohl nach innen als auch nach außen hin, dass sie das Thema ernst nimmt und bereit ist zu konsequent handeln.
Umbenennung des Sachgebiets "Ausländerbehörde" (17.02.2023)
Der diesbezügliche Haushaltsantrag unserer Fraktion wurde in der Februar-Sitzung des Gemeinderats behandelt. Zuvor hatte sich die Steuerungsgruppe Vielfaltskonzept unter Einbindung von Fachexpert*innen mit dem Antrag befasst und sic h- statt der von uns angedachten Umbenennung in "Amt für Einwanderung" oder "Einwanderungsamt" - für die Bezeichnung "Sachgebiet für Aufenthalt und Einwanderung" ausgesprochen. Somit wird die Personifizierung aufgehoben und zugleich das gesamte Spektrum der Nutzenden erfasst. Unsere Fraktion begrüßt dieses Ergebnis sehr und bedankt sich bei den anderen Fraktionen, dass sich auf diesen Prozess der Namensfindung eingelassen haben und so der Gemeinderatsbeschluss dazu mehrheitlich gefasst werden konnte.
Natürlich kann hier von keinem Meilenstein der Integrationspolitik in unserer Stadt gesprochen werden und natürlich müssen noch große und herausfordernde "Baustellen" beseitigt werden. Wir setzten damit aber einen Grundsatz aus unserem "Vielfaltskonzept" um. Darin heißt es, wir wollen "dass alle Menschen in Filderstadt ein gutes Leben führen können", "ein Leben ohne Diskriminierung und Ausgrenzung". Und die Anwendung einer diskriminierungsfreien Sprache ist eine Komponente. Ein kleiner Schritt, dem viele große folgen müssen.
Wer im Duden das Wort "Ausländer" nachschlägt, erfährt unter "besonderer Hinweis": "Die Bezeichnung Ausländer gilt zunehmend als diskriminierend". Und tatsächlich stammt dieser Begriff aus einer anderen Zeit und wird vor allem den hier, bereits in vierter Generation lebenden Bürger*innen, nicht gerecht. Er suggeriert, dass sie hier nicht beheimatet sind und untergräbt dadurch ihr Zugehörigkeitsgefühl.
Das haben viele Kommunen und Städte erkannt und ihre Ausländerbehörden umbenannt, nicht nur in der Region, sondern auch bundesweit. Exemplarisch: Bremen, Bremerhaven, Hamburg, Rostock, Berlin. Und es ist nur konsequent, dass Filderstadt sich jetzt hier einreiht. Wir freuen uns, dass die Mehrheit des Gemeinderates diesen Perspektivwechsel mitträgt und die Umbenennung als das sieht, was sie tatsächlich ist: Ein kleiner Schritt, aber ein Zeichen des Respektes, der Akzeptanz und gegen Ausgrenzung. Schade nur, dass SPD und FDP sich nicht von alten Zöpfen trennen können und ihre Zustimmung hier verweigert haben.
Premiere Filderbühne (17.02.2023)
Einen amüsanten und fidelen Abend bescherte uns die Filderbühne am 11.02.2022 bei der Premiere ihres neuen Theaterstücks. Nach langer pandemiebedingter Durststrecke konnte endlich wieder eine Aufführung stattfinden und Freude darüber war sowohl beim Publikum als auch den Aufführenden, die sich auf der Bühne selbst übertroffen haben, deutlich spürbar.
Unsere Fraktion ist der Einladung der Filderbühne sehr gerne gefolgt und konnte sich gemeinsam mit dem grünen Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel von der Begeisterung und Lebendigkeit des Filderbühnenteams überzeugen. Wir bedanken uns bei allen Akteur*innen, ob vor oder hinter den Kulissen, für ihren beherzten Einsatz und ihrer Kreativität. Sie alle sind der Beweis dafür, das Amateurtheater ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Kulturlandschaft ist Menschen mitnimmt. Unsere Fraktion freut sich auf viele weitere Jahre und Aufführungen.
RAMONA (10.02.2023)
Filderstadt ist seit 2018 eine von acht Projektpartner*innen des Forschungsvorhabens RAMONA. Ziel des Projektes ist es, in wachsenden Regionen die Flächenkonkurrenz und die Konflikte zwischen Stadtentwicklung, Landwirtschaft, Erholungsnutzung und Naturschutz zu entschärfen. Dazu soll auch die Entwicklung von interkommunalen und regionalen Ausgleichstrategien beitragen. Zum Ende der Projektzeit im April 2023 präsentierte die Verwaltung dem Technischen Ausschuss die wesentlichen Erkenntnisse, die für Filderstadt alles andere als zufriedenstellend sind. Bei der Evaluation der Umsetzung von baurechtlichen Kompensationsmaßnahmen stellte sich heraus, dass es keine klare Zieldefinition gibt. Bei mehr als der Hälfte der kontrollierten Maßnahmenflächen wurden Mängel bei der Umsetzung festgestellt bzw. die Ausgleichsmaßnahme wurde nicht umgesetzt. Dazu kommt die Erkenntnis, dass der Flächenverbrauch durch Eingriffe um das 10fache höher liegt als die Kompensationsmaßnahme. Das alles sind harte Brocken und offenbaren einen großen Handlungsbedarf. Umso wichtiger ist es die im Rahmen von RAMONA entwickelten Empfehlungen zügig anzugehen.
Dass der Fokus auf die Kompensation in der Siedlung selbst liegen soll, begrüßen wir, kann doch so eine Kontrolle und Pflege der Maßnahme erleichtert werden. Wir unterstützen die Idee eines „Leuchtturmprojekts“ an der FILharmonie. Die hier geplanten Begrünungs-, Klimaanpassungs- und Biodiversitätsmaßnahmen sollen als positives Beispiel für weitere Gebäude in Filderstadt dienen.
Unsere Fraktion ist sich bewusst, dass eine Bautätigkeit auf Grünflächen (leider) nicht immer zu vermeiden sind, etwa wenn es um die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum geht. Umso wichtiger ist dann aber, dass die natur- und artenschutzgerechten Ausgleichsmaßnahmen auch ihren Zweck erfüllen.
Wichtiger und sinnvoller ist aber für uns, dass wir schon im Vorfeld darauf achten, dass Eingriffe so gering und schonend wie möglich erfolgen. Bei Bautätigkeiten, bei denen Ausgleichsmaßnahmen erforderlich sind, wollen wir diese auch konkret benannt (Wo? Wie groß? Wer kontrolliert?) und bevorzugt im innerstädtischen Bereich umgesetzt wissen.
Förderung Kindertagespflege (03.02.2023)
Die Kindertagespflege ist eine wichtige und unverzichtbare Säule der Kinderbetreuung in unserer Stadt und fester Bestandteil der jährlichen Bedarfsplanung. Beschlossen wurde die Kooperation der Stadt mit dem Fildertagesmütter e.V., jetzt: Tageselternverein Esslingen e.V. (TEV), im Jahre 2007 und ist damit auch Ausdruck der Träger*innenvielfalt unserer Kinderbetreuungslandschaft.
Im Laufe der Jahre hat der TEV immer mehr eine Professionalisierung erfahren auch mit finanzieller Unterstützung der Stadt. Der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss hat nun in seiner letzten Sitzung ein weiteres Maßnahmenpaket beschlossen, um einerseits die Arbeitsbedingungen der jetzigen Tageseltern zu fördern und andererseits Anreize zur Gewinnung von zusätzlichen Kräften zu schaffen.
Gewährt werden soll jetzt u.a. eine Platzpauschale, eine Energiepauschale, die Vergütung von Entwicklungsgesprächen, Kostenübernahme für Fortbildung bzw. Qualifikation, finanzielle Unterstützung für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.
Gerne hat auch unsere Fraktion diesen Maßnahmen zugestimmt und damit gleichzeitig die Bedeutsamkeit und ihre Anerkennung für die unentbehrliche Leistung der Tageseltern zum Ausdruck gebracht. Jeder vorhandene und neu geschaffene Kinderbetreuungsplatz in unserer Stadt ist essentiell wichtig - für die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie aber auch für die Entwicklung/ Förderung des Kindes.
Mobile Jugendarbeit (03.02.2023)
Der Bildungs-, Kultur-, und Sozialausschuss hat einer Aktualisierung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt und dem Träger der Mobilen Jugendarbeit, dem Verein zur Förderung der evangelischen Jugendarbeit Filderstadt e.V., zugestimmt. Das der Kooperation zugrunde liegende Konzept wurde im Jahre 2014 beschlossen, die Erhöhung des Personalschlüssels in 2016.
Erfolgen soll nun die Aufstockung des Sachkostenzuschusses (u.a. für Laptops, Smartphones, Fahrtkosten, Handgeld) sowie die Bereitstellung eines Budgets für Fortbildungen und Supervision.
Unsere Fraktion unterstützt diese Maßnahmen zur Stärkung der Mobilen Jugendarbeit ausdrücklich. Der Mehrwert liegt auf der Hand: Durch ihre professionelle und engagierte Arbeit, haben die Mitarbeiter*innen einen Draht zu den Jugendlichen und genießen deren Vertrauen. Durch ihre aufsuchende Arbeit gelingt es der Mobilen Jugendarbeit, junge Menschen zu erreichen, die keine weiteren Angebote nutzen (können) und wirkt unterstützend beim Aufzeigen von Möglichkeiten und Perspektiven.
Von warmen Worten allein kann eine derartige Tätigkeit nicht leben bzw. aufrechterhalten werden. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass die Stadt die erforderlichen Rahmenbedingungen schafft.
Mit der Zustimmung unserer Fraktion zu den neuen Förderungen verbindet Sie ihren Dank an die Mitarbeiter*innen der Mobilen Jugendarbeit für Ihr maßgebliches Wirken und ihr beherztes Engagement für die Belange von Jugendlichen in unserer Stadt.
Personalstatistik (27.01.2023)
Bei der Stadt Filderstadt arbeiteten im Jahr 2021 1.000 Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen, in der reinen Verwaltung, auf dem Bauhof, im Facility Management, der Gebäudereingung und nicht zuletzt in den Kinderbetreuungseinrichtungen. Damit zählt die Stadtverwaltung zu den größten Arbeitgeber*innen in Filderstadt.
Aber nicht nur die Anzahl der Mitarbeitenden steigt stetig, sondern auch die Herausforderungen: Die Babyboomer stehen vor der Rente, die Milleniums, die "Generationen Y und Z" werden verzweifelt als Nachwuchsfachkräfte gesucht. Zudem geht es den Beschäftigten zunehmend nicht nur um die finanzielle Absicherung oder Anreize etwa in Form von ÖPNV-Zuschüssen oder Zuschüsse zum Kauf von E-Bikes - zweifelsohne sinnvolle und nicht zu unterschätzende Maßnahmen. Vielmehr geht es immer mehr um die weichen Faktoren. Die Balance von Arbeit und Leben und Familie, die Rahmenbedingungen guter Arbeit, ein fairer Umgang - auch von Seiten der Bürger*innen als Kunden*innen. Wenn die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz fehlt, steigt die Wechselbereitschaft und die Krankheitsquote nimmt zu.
Die Herkulesaufgabe ist trotz zunehmender Vorgaben und komplexer werdenden Prozessen motivierte Mitarbeiter*innen zu behalten und zu gewinnen. Denn der allgemeine Fachkräftemangel, hat längst auch die Verwaltungen erreicht und stellt sie auf die Probe.
Die laufende Strukturanalyse der Stadt soll auch dazu beitragen, Lösungen für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben der Stadt hervorzuheben. Der von der Verwaltung für das Jahr angedachte Prozess der Arbeitgeber*inmarke ist zu begrüßen. Es gilt zukünftig sich als Stadtverwaltung zu profilieren und sowohl die bisherigen als auch neu zu entwickelnde Anreize in den Fokus zu stellen. Hier ist jetzt die Kreativität des Haupt- und Personalamts gefragt.
Leitungswechsel Familienbildungsstätte (27.01.2023)
Die Fraktion DIE GRÜNEN bedankt sich bei Frau Jacqué-Schaner für ihr engagiertes und motiviertes Wirken als langjährige Leiterin der FBS in Filderstadt und wünscht ihr für ihren weiteren Arbeits- und Lebensweg alles erdenklich Gute und viel Erfolg.
Frau Carmen Tiefenbacher heißen wir als neue Leiterin herzlich willkommen und wünschen spannende Aufgaben und Freude an deren Erfüllung.
Generationsgerechtigkeit im Klimaschutz (20.01.2023)
Der Technische Ausschuss befasste sich in seiner ersten Sitzung des neuen Jahres mit einem Bericht über die Möglichkeiten zur Herstellung von Generationsgerechtigkeit im Klimaschutz (SPD-Antrag).
Die Ausführungen der Verwaltung in ihrer Vorlage überraschten wenig. Nicht nur für unsere Stadt gilt: Die bisherigen Versäumnisse sind nicht mehr aufzuhalten, nun muss vielmehr Schlimmeres verhindert werden.
Die Aussage, Deutschland sei für 2% der globalen CO2- Emissionen verantwortlich, ist richtig. Diese Zahl für sich genommen verleitet einige Kreise aber dazu zu behaupten, dass es nichts bringen würde, wenn sich Deutschland zum Klimaschutz verpflichtet. Denn die Emissionen, die in Deutschland entstehen, seien so gering, dass es keinen Unterschied mache. Zur Wahrheit und zur richtigen Einordnung: Zahlen: Deutschland hat bereits am 4. Mai 2022 (Earth Overshoot Day) so viel Ressourcen verbraucht, wie unsere Erde jährlich nachliefern kann. Würden alle Menschen weltweit wie in Deutschland leben, bräuchten wir drei Erden um andere unseren Ressourcenbedarf zu decken. Jede/r von uns ist jährlich für rund 9,7 Tonnen CO2 verantwortlich. Das ist circa doppelt so viel wie der aktuelle weltweite Durchschnitt von rund 4,8 Tonnen pro Kopf und Jahr. Damit zählt Deutschland zusammen mit Australien (4,5), den USA (5,1) und Russland (3,4) zu den verschwenderischsten Ländern. (Quelle: Global Footprint Network).
Wir verbrauchen also mehr Ressourcen als uns zustehen, und leben jedes Jahr "auf Pump", auf Kosten ärmerer Länder und zukünftiger Generationen. Auch diese Zahlen sollte man kennen.
In der Verwaltungsvorlage werden die verschiedenen Einflussbereiche der Stadt aufgelistet. Wir wollen auch nicht alles negieren, denn es wird ja auch in jedem dieser Bereich immer wieder etwas getan - der große Wurf war und ist das allerdings nicht. Zudem haben wir nie eruiert, was genau unsere Maßnahmen bewirken, sprich wieviel CO2 jeweils dadurch eingespart wird.
Dabei hat es uns an Instrumenten nicht gefehlt. (Beteiligung Filderstadts an der neuen Klimaagentur im Landkreis Esslingen, Beitritt zum Klimaschutzpakt des Landes, sowie zum Kompetenzwerk "Klima Mobil").
Darüber hinaus haben wir 2014 ein integriertes Klimaschutzkonzept beschlossen, das aber bislang keinerlei Berücksichtigung bei den Beschlüssen gefunden hat.
Schlimmer noch: Filderstadt verfehlt nach wie vor das darin verankerte Ziel, alle 5 Jahre eine Reduzierung der CO2-Emission um 10% zu erreichen. Dementsprechend verheerend fiel auch der Bericht der Klimaschutzmanagerin im letzten Jahr aus.
All diese Fakten belegen, dass die vom Gemeinderat beschlossene Klimaresolution richtig und dringend geboten war. Erstmals verpflichten sich jetzt Verwaltung und Gemeinderat gemeinsam zur Herstellung von Generationengerechtigkeit im Klimaschutz. An den zu erarbeitenden Maßnahmen müssen wir uns dann messen lassen.
Ausstattung und Umgestaltung von Bushaltestellen (20.01.2023)
Basierend auf einem Haushaltsantrag des Jugendgemeinderates und Andy Schmidt (Fraktionsgast DIE GRÜNEN) legte die Verwaltung einen diesbezüglichen Bericht vor. Unter die Lupe genommen wurden Wartehallen, Sitzbänke, Buskapsteine, dynamische Fahrgastinformationsanzeigen und Sprachausgabe für Sehbehinderte, "Blindenleitlinien", Fahrradanlagen, Beleuchtung, Dachbegrünungen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Verwaltung stetig an der Um- bzw. Ausrüstung der Bushaltestellen arbeitet, es oftmals aber auch Widrigkeiten gibt. Bei der Aufstellung von Sitzbänken z.B. bedarf es eines Rangierabstands von 1,5 Metern, um für Rollstühle und Kinderwägen barrierefrei zugänglich zu sein. Dieser ist aber nicht an allen Haltestellen vorhanden, sodass hier auf klappbare Sitzgelegenheiten zurückgegriffen werden muss.
Weiterhin beabsichtigt die Verwaltung weitere Haltestellen mit Fahrradabstellanlagen auszurüsten, je nach Platzverhältnissen auch mit abschließbaren und wenn es die Eigentumsverhältnisse der Stadt zulassen.
Gedrängt haben wir u.a. auf die weitere Ausstattung der Bushaltestellen mit einer dynamischen Fahrgastinformationsanlage und die grundsätzliche Ausrüstung mit Solaranlagen für die Beleuchtung.
Mit dem Ziel, die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr zu verdoppeln, hat das Verkehrsministerium Baden-Württemberg die ÖPNV-Strategie 2030 ins Leben gerufen. In diesem Rahmen können Kommunen u.a. Fördermittel für geplante Maßnahmen beantragen. Dass die Verwaltung hier bereits tätig geworden ist, begrüßen wir und wünschen uns, dass sie hier am Ball bleibt. Denn auch bezüglich des anstehenden Mobilitätsentwicklungsplanes für Filderstadt werden wir Einiges zu bewältigen haben.
Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden. (Friedrich Nietzsche)
Die Zeiten bleiben weiterhin bewegt und das Verlangen nach Ruhe und Beständigkeit wird größer. Dennoch hoffen wir, dass dieses Weihnachten für Sie alle ein stilles, schönes und besinnliches Ereignis wird.
Die Fraktion DIE GRÜNEN wünscht daher allen Einwohner*innen Filderstadts, ihren Familien und Freund*innen von Herzen ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest und einen guten und gesunden Start voller Zuversicht und Energie ins neue Jahr 2023.
Mehrgenerationenwohnen Kornblumenstraße (23.12.2022)
Zur Realisierung dieses Projektes hat der Gemeinderat eine Konzeptvergabe beschlossen. Die Ausschreibung soll nun anhand eines erarbeiteten Exposés erfolgen. Interessent*innen können sich dann mit einem Konzept bzw. einer Idee für das Grundstück, das nach erklärtem Willen des Gemeinderats in Erbbaurecht vergeben wird, bewerben. Zwingender konzeptioneller Schwerpunkt ist das altersgerechte Wohnen. Weitere Bewertungskriterien sind u.a. mietpreisdämpfende Maßnahmen, Mischung von Wohnformen und Wohnungsgrößen, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit des Baus, Wohnungsangebote für unterschiedliche Bewohner*innen mit verschiedenen Bedürfnissen. Die eingegangenen Bewerbungen sollen dann im Juni 2023 durch eine Jury, anhand von vorher festgelegten Vergabekriterien, bewertet werden, sodass am Ende der Zuschlag an das überzeugendste Projekt erfolgen kann.
Alternative Wohnformen sind bisher in Filderstadt ein Manko und wurden von unserer Fraktion immer wieder beantragt. Umso mehr freut es uns, dass mit der Kornblumenstraße und der Nürtinger Straße (hier auch mit einer Kinderbetreuungseinrichtung) gleich zwei Mehrgenerationenwohnprojekte umgesetzt werden sollen.
Frauenbeirat bleibt Frauenbeirat! (23.12.2022)
Der Frauenbeirat setzt sich als politisches Gremium in Filderstadt seit 30 Jahren engagiert und kompetent für die Belange von Frauen ein. Dabei wird ein breites Spektrum an Themen bearbeitet – von der Kinder- und Schulkindbetreuung über die soziale Infrastruktur für Frauen bis zu den leider immer noch aktuellen Themen Prävention von und Schutz vor Gewalt. Der Frauenbeirat ermöglicht Frauen, sich untereinander zu vernetzen und damit auch die Interessen der Frauen in Filderstadt zu vertreten und zu deren Realisierung beizutragen. Dafür gebührt dem Gremium unsere volle Anerkennung.
Umso bedauerlicher ist es, dass sich der Frauenbeirat seit Jahren gegen Anträge zu seiner Abschaffung bzw. seiner "Umbennung" oder "Weiterentwicklung" zur Wehr setzen muss. Obwohl sich die Mitglieder des Frauenbeirats mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen haben, die bestehende Geschäftsordnung beizubehalten und die Arbeit des Frauenbeirats in bewährter Weise weiterzuführen, ignoriert die FDP- Fraktion diese Position der Frauen. Im Rahmen der letzten Haushaltsplanberatungen stellte sie nun den Antrag, den Frauenbeirat zu einem Gleichstellungsbeirat "weiterzuentwickeln" und das nicht zum ersten Mal.
Damit ignoriert die FDP-Fraktion einmal mehr die Leistungen, die dieses Gremium in den vergangenen drei Jahrzehnten erbracht hat. Man muss sich fragen, welche Wertschätzung die FDP-Fraktion den ehrenamtlich aktiven Frauen entgegenbringt, die sich mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz einbringen. Gender-Mainstreaming bedeutet die gleichberechtigte Teilhabe aller unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse. Dieser Ansatz hat sich bewährt und ist immer noch aktuell. Betrachtet man den Frauenanteil in der FDP-Fraktion bzw. im gesamten Gemeinderat wird schnell deutlich, dass die Arbeit des Frauenbeirats immer unentbehrlich ist, um die Gender-Mainstreaming-Ziele zu erreichen. Wir freuen uns deshalb sehr, dass der Antrag der FDP-Fraktion von allen anderen Fraktionen geschlossen abgelehnt wurde und der Frauenbeirat auf diese Weise gestärkt wurde
Rückbaukonzept P&R Parkhaus (16.12.2022)
Drei Varianten hierzu legte die Verwaltung dem Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor. Die Beauftragung dazu erfolgte durch einen Beschluss des Gremiums, nachdem Untersuchungen eine Sanierung des bestehenden Parkhauses als wirtschaftlich unrentabel dargestellt haben.
Darüber hinaus hat der Gemeinderat bereits die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs beschlossen, der an dieser Stelle die Realisierung eines zentralen Veraltungsgebäudes in den Mittelpunkt stellt.
Die nun erarbeitete Vorlage ist also die Konsequenz dieser beiden Tatsachen.
Die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante, die nun auch weiterverfolgt werden soll, ist einerseits die ökonomischste und schafft andererseits genauso viel Interimsparkplätze (86) wie die teuerste.
Wir verkennen nicht die Tatsache, dass im Moment hitzige Diskussionen über den Rückbau des Parkhauses in Bernhausen geführt werden. Von der Bevölkerung und den Gewerbetreibenden gleichermaßen. Und auch der Hinweis darauf, dass es im geplanten Verwaltungsgebäude durchaus Parkmöglichkeiten geben wird, scheint nicht wirklich zu greifen.
Hilfreicher wäre es, wenn die momentan in Erarbeitung befindlichen Maßnahmen des Mobilitätsentwicklungsplans bereits vorliegen würden. Diese werden aufzeigen, wie die Stadt mit dem innerstädtischen Verkehr, dem innerstädtischen Parken insgesamt in Zukunft umgehen will/muss. Jetzt wird nur gesehen: Es fallen Parkplätze weg. Darüber hinaus passiert nichts.
Eins wollen wir aber auch anmerken: Wenn auf der einen Seite dem Gemeinderat und der Verwaltung gleichermaßen vorgeworfen wird, nichts zu unternehmen, um die Innenstadt zu attraktivieren und zu beleben, und auf der anderen Seite das Wohl und Wehe eben dieser Innenstadtentwicklung am Neubau eines Parkhauses festmacht wird, dann ist das zu kurz gegriffen. Es bedarf weitaus mehr. Auch das zukünftige zentrale Verwaltungsgebäude und die weiteren zwei Verwaltungsstandorte im Zentrum Bernhausen können hierzu einen Beitrag leisten.
Bericht zur Ausbildung (16.12.2022)
Die Filderstädter Stadtverwaltung bietet momentan Ausbildungsplätze in achtzehn verschiedenen Ausbildungsberufen sowie die Möglichkeit des dualen Studiums an. Die Stadt bildet dabei im Verwaltungsbereich sowie im technischen und sozialen Bereich aus. Zum neuen Ausbildungsjahr, das im September dieses Jahres begann, waren insgesamt 62 Personen bei der Stadtverwaltung in Ausbildung. Erfreulich ist, dass neue Ausbildungsgänge in den Berufen Maler*in/Lackierer*in und Straßenwärter*in angeboten werden können. Hinzu kommen 20 Personen im Freiwilligendienst, 15 Personen im Freiwilligen Sozialen Jahr und fünf Personen im Bundesfreiwilligendienst. Außerdem bietet die Stadtverwaltung für Schüler*innen Kurzpraktika in allen Ausbildungsberufen an. Die Ausbildungsgänge werden mit zusätzlichen Angeboten wie beispielsweise dem Auszubildenden-Volunteering in unterschiedlichen sozialen Projekten, Auszubildenden-Treffen und Einblicken in die Arbeit des Gemeinderats attraktiviert.
Sehr erfreulich ist, dass die Anzahl der Auszubildenen in den vergangenen Jahren – bis auf einen Rückgang in den beiden Corona-Jahren – kontinuierlich gestiegen ist. Eine Dauerbaustelle bleibt uns leider erhalten: Der Personalmangel im Bereich der Kinderbetreuung. Es konnten nur 55% derjenigen, die ihre Ausbildung bei der Stadt abgeschlossen haben, in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen werden. Hier gibt es also noch viel zu tun. Die Stadtverwaltung hat unterschiedliche Maßnahmen vorgestellt, wie dem Personalmangel in den Kinderbetreuungseinrichtungen begegnet werden soll. Dazu gehören zum Beispiel das neue Angebot der praxisintegrierten Ausbildung zum/zur sozialpädagogischen Assistenten/Assistentin in Kooperation mit dem Schulzentrum Silberburg in Stuttgart sowie die Gewinnung weiterer Kooperationspartner*innen für die entsprechenden Ausbildungszweige. Eine gute Kinderbetreuung ist das zentrale Element, um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Wir werden daher weiterhin das Thema Personalgewinnung im Bereich der Kinderbetreuung begleiten und mitgestalten.
Bundesverdienstkreuz Dr. Elke Mascher (09.12.2022)
Mit einer zweijährigen pandemiebedingten Verzögerung wurde nun am 30.11.2022 der "Verdienstorden der Bundessrepublik Deutschland" in feierlichem Rahmen durch Oberbürgermeister Traub an Dr. Elke Mascher verliehen.
Geehrt wurde die Ärztin, die jahrzehntelang mit ihrer Praxis in Bonlanden ansässig war, für ihr humanitäres Engagement, dem sie sich seit ihrem Ruhestand widmet:
Im Auftrag der Gossner Mission reist sie seit Jahren nach Nepal und unterstützt dort ehrenamtlich die Arbeit am Krankenhaus der entlegenen Bergregion Chaurjahari.
Bislang hat sie insgesamt 15 Einsätze dort geleistet - ans Aufhören denkt sie aber noch lange nicht.
Unsere Fraktion gratuliert Fr. Dr. Mascher zu ihrer Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz als Anerkennung und Würdigung ihres beispielhaften und selbstlosen Engagements für die Schwächsten dieser Welt.
Wir wünschen ihr weiterhin, die Freude an ihrer Arbeit, die sie ausstrahlt und die dafür notwendige Gesundheit und Vitalität.
25 Jahre Mensa Elisabeth-Selbert-Gymnasium (ESG) (09.12.2022)
Ein großartiges Jubiläum durfte die Schulgemeinschaft des ESG am 02.12.2022 begehen. Ihre Mensa besteht seit nunmehr 25 Jahren.
Damals ergriffen die Eltern die Initiative und schlossen sich zusammen, um den Schüler*innen ein selbst und frisch zubereitetes Mittagessen zu servieren. Dabei wird auch auf die Regionalität der zu verarbeitenden Produkte Wert gelegt. Die professionelle Küchenausstattung erfolgte mit finanzieller Unterstützung der Stadt. Der gegründete Mensaverein "ESsGenuss" widmet sich seitdem der nahrhaften Versorgung von Schüler*innen und Lehrkräften.
Der Erfolg dieses wichtigen Teils des ESG- Schulalltags ist den früheren und gegenwärtigen ehrenamtlichen Kräften geschuldet und in der heutigen Zeit auch nicht selbstverständlich.
Unsere Fraktion dankt allen engagierten Eltern für die bis zu 400 Mahlzeiten, die täglich organisiert und zubereitet werden. Von der Qualität konnte man sich während des Jubiläumsessen überzeugen: Es war meisterlich gekocht und sehr schmackhaft. Wir wünschen weiterhin guten Appetit und freuen uns auf die weiteren Jubiläen.
Vorstellung der restaurierten Vereinsfahne SV Bolanden (09.12.2022)
Am 04.12.2022 wurde im Backhäusle in Bonlanden im Rahmen einer Feierstunde die frisch restaurierte Vereinsfahne des SV Bolanden öffentlich vorgestellt.
Die Sporthistorikerin Frau Professorin Dr. Annette Hofmann zeigte anhand vieler historischer Fotografien auf, welche gesellschaftspolitischen Begebenheiten der letzten 120 Jahre mit der Originalfahne in Zusammenhang stehen: Turnvater Jahn, die sporttreibenden Teile der Bevölkerung in den 1920er Jahren, wichtige Details der Fahne in den Wirren der 1930er Jahre, der Kampf der Vereinsmitglieder um die Fahne während der 1940er Jahre bis hin zur heutigen Zeit, in der dieses historische Kleinod komplett restauriert vorgestellt werden konnte. Diese kurze Zusammenfassung des Vortrages von Frau Professorin Hofmann lässt erahnen, dass die Zeit viel zu schnell vorüberging und die Vielfalt der Informationen nur angerissen, aber bei weitem nicht in der Tiefe dargestellt werden konnten. Wir danken den Organisatoren der Veranstaltung, allen voran Herrn Kühfuss, und allen Akteur*innen für diesen gelungenen Abend und wünschen dem SV Bonlanden, dass seine Fahne weiterhin noch viele Geschichten erleben und erzählen darf.
Der Jugendgemeinderat im Verwaltungsausschuss (09.12.2022)
Die jährlich stattfindende Sitzung des Jugendgemeinderates (JGR) mit den Mitgliedern des Verwaltungsausschusses (VA) stand heuer ganz im Zeichen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in/um Filderstadt. Dabei bemängelnden die Jugendlichen v.a. die übervollen Schulbusse und die oftmals unzuverlässigen und unzureichenden Anbindungen. Es fehle z.B. an einer schnellen und attraktiven Verbindung nach Esslingen. Viele Bildungseinrichtungen und/oder Ausbildungsstätte dort seien nur mit sehr vielen Umstiegen und unter erheblichen Zeitaufwand verbunden, sodass die jungen Leute, sofern sie einen Führerschein besitzen, die Fahrt mit dem Auto bevorzugen.
Die Kritikpunkte des JGR mussten und konnten die Mitglieder des VA leider nur bestätigen. Die Notwendigkeit des Handelns steht außer Frage. Eine Möglichkeit bietet sich uns im Rahmen der Nahverkehrsplanungen des Landkreises. Einen weiteren Handlungsrahmen sehen wir im - in Ausarbeitung befindlichen - Mobilitätsentwicklungsplan. Es muss gelingen, ein Gesamtpaket zu schnüren, das mit mehr Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr unter Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs die Verkehrswende und die Erreichung der Klimaziele voranbringt.
Orange Day 2022 - Flaggenhissung (02.12.2022)
Jährlich wird am 25. November der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, auch "Orange Day" genannt, begangen. Menschenrechtsorganisationen nutzen seit 1981 diesen Tag, um die Rechte der Frauen und Mädchen zu thematisieren. Seit 2008 führt die Organisation UN Women (Unterorganisation der Vereinten Nationen) 16 Tage lang, bis zum Tag der Menschenrechte am 10.Dezember, Aktionen unter dem Motto "Orange The World" durch. In diesem Jahr hat UN Women Deutschland im Rahmen der Orange The World-Kampagne das Motto "Stopp Gewalt gegen Frauen" ausgerufen.
Filderstadt beteiligt sich in Kooperation mit dem Verein "Frauen helfen Frauen" seit vielen Jahren an der Fahnenaktion von Terre des Femmes. Dazu werden am 25.11. am Dr. Peter-Bümlein-Platz Flaggen mit der Aufschrift "frei leben" gehisst, die auf das Thema aufmerksam machen sollen. In diesem Jahr erklärte sich Filderstadt anlässlich der Veranstaltung solidarisch mit den Frauen im Iran, in Afghanistan und der Ukraine als Beispiel dafür, dass der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen beschämenderweise nicht an Aktualität verloren hat.
Als starkes Signal begrüßen wir die Verkündigung von Oberbürgermeisters Traub im Rahmen seines Grußwortes, dass just an diesem Tag, eine Dienstvereinbarung mit dem Personalrat zur Verhinderung von sexualisierter Belästigung/Gewalt unterzeichnet wurde.
Statements vom Frauenbeirat und "Frauen helfen Frauen" machten auf die Situation in Deutschland und Filderstadt aufmerksam und untermauerten dies mit beunruhigendem Zahlenmaterial.
Besonders hervorzuheben gilt, dass am Vormittag an einzelnen Schulen Workshops durchgeführt wurden, um das Thema Gewalt an Frauen zu thematisieren und Schüler*innen in ihren Rechten zu stärken.
Es ist endlich an der Zeit zu erkennen, dass geschlechtsspezifische Gewalt kein "Frauenproblem", sondern ein wichtiges Thema für Menschen aller Geschlechter ist.
Es geht um Menschenrechte, die man nur verbündet verteidigen kann.
Deshalb fordert UN Woman Deutschland u.a. die Anerkennung von geschlechtsspezifischer Gewalt als strukturelle Diskriminierung sowie die vollständige, konsequente und schnelle Umsetzung der Istanbul-Konvention - ein völkerrechtlichen Vertrag, der verbindliche Rechtsformen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt schafft.
Fildertafel (02.12.2022)
Der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss hat in seiner letzten Sitzung die Fortführung der Bezuschussung der Fildertafel ab 2023 beschlossen. Von den beantragten 22.000 € jährlich übernimmt Filderstadt fortan 12.200 €. Der Betrag orientiert sich an den Kund*innenzahlen. Leinfelden- Echterdingen und Ostfildern beteiligen sich entsprechend.
Man muss die Notwendigkeit eines derartigen Hilfsangebots angesichts der vergleichsweise noch guten wirtschaftlichen Situation in unserem Land bedauern.
Gleichzeitig sind wir dankbar, dass sich die Haupt- und Ehrenamtlichen der Fildertafel den finanziell bedürftigen Menschen in unseren Städten annehmen und sie mit qualitativ einwandfreien Lebensmitteln zu angemessenen Preisen versorgen.
Die Situation der Tafelläden ist im Moment sehr angespannt. Nach eigenen Angaben werden ihnen zwischen 80 und 90 % weniger Nahrungsmittel geliefert. Der Ukrainekrieg führe zu einem knapperen Angebot in den Supermärkten. Zudem gelange Ware, die unter anderen Umständen die Tafelläden bekommen hätten, als humanitäre Hilfeleistung in die Kriegsgebiete. Das Dilemma dabei: Immer weniger Waren stehen immer mehr Kund*innen gegenüber. Die finanziellen Nöte der Menschen sowie die steigende Zahl von Geflüchteten werden die Nachfrage wohl noch verstärken. Angesichts dieser immensen Herausforderung dürfen die Tafelläden nicht allein gelassen werden.
Wirtschaftsplan 2023 Filderstadtwerke (25.11.2022)
Der Wirtschaftsplan 2023 stellt die Filderstadtwerke vor so manche Herausforderung: Im Herbst 2023 soll die Generalsanierung des Gartenhallenbads in Bernhausen beginnen, die binnen zwei Jahren abgeschlossen sein muss. Ein Millionenprojekt, welches das Gartenhallenbad aber zukunftsfähig aufstellt, was die Energieerzeugung und -versorgung anbelangt. Gleichzeitig wird die Attraktivität für Filderstädter Familien sowie für das Schul- und Vereinsschwimmen gesteigert. Dieses Projekt wird durch den Bund gefördert. Der Grundsatzbeschluss für die Generalsanierung wird in der Dezembersitzung des Gemeinderates gefasst. Es stellt sich die Frage, ob das Blockheizkraftwerk vom klassischen Erdgas wegkommt. Allerdings wird es wohl nicht leicht, in der Wärmeerzeugung so kurzfristig im Rahmen der Generalsanierung Alternativen umzusetzen.
Das Fildorado wird seit 2020 übermäßig gebeutelt - zunächst von Corona und jetzt durch die Explosion der Energiepreise. Gemeinsam mit den anderen städtischen Bädern soll es aber dazu beitragen, die Schließzeit des Gartenhallenbades zu überbrücken.
Die steigenden Energiekosten werden sicher ein Antrieb sein, die Photovoltaik weiter auszubauen und neue Energiequellen (Wärmepumpen, Geothermie etc.) zu erschließen, wozu es aber sicherlich einen langen Atem braucht.
Abschlussveranstaltung Stadtteilkonzept Plattenhardt (25.11.2022)
Am 18.11.2022 fand in der FILharmonie die Abschlussveranstaltung zum Stadteilkonzept Plattenhardt statt. Vorausgegangen waren ein Verwaltungsworkshop, ein Akteur*innengespräch (2019), ein öffentliches Bürger*innenforum (2020) sowie ein gemeinsamer Workshop von Verwaltung und Vertreter*innen des Gemeinderates (2022). Die Ergebnisse dieses Prozesses zur Ortsentwicklung des Stadtteil Plattenhardt wurden zusammengefasst und überarbeitet und standen während der Abschlussveranstaltung zur Debatte. Es geht dabei im Wesentlichen um Handlungsschwerpunkte und die Umsetzung von Pilotprojekten. Als Handlungsschwerpunkte wurden u.a. erkannt: eine lebendige Ortsmitte und ein attraktiver Zugang dazu, eine doppelte Innenentwicklung, eine Adressbildung, Gewerbegebiet Plattenhardt, Stadtteilgärten, ein "Landschaftspark Reutewiesental". Einen großen Raum nahm die Park- und Verkehrssituation der Uhlbergstr. sowie der Rathausplatz ein. Ziel ist es hier, eine Aufenthaltsqualität zu schaffen durch mehr Grün, mehr Sitzgelegenheiten, mehr Belebungsmobiliar. Zu diesem Zweck ist die Reduzierung des Verkehrsaufkommens notwendig. Erreicht werden soll dies durch eine Umwidmung der Ortsdurchfahrt sowie die Errichtung einer Quartiersgarage auf dem Mörikeareal. Letzteres wurde fachkundig dargestellt und als mögliches Pilotprojekt benannt. Die verkehrlichen Belange wurden durch das Büro VSU, dass die Stadt auch beim Mobilitätsentwicklungsplan begleitet, vorgestellt.
Das Gesamtkonzept soll nun im neuen Jahr im Gemeinderat erörtert und beschlossen werden.
Wir bedanken uns bei allen beteiligten Sach- und Fachkundigen für ihre geleistete Arbeit im Rahmen des Prozesses. Der größte Dank geht an die Einwohner*innen Plattenhardts für ihr Engagement, ihre Ideen und Kreativität, die das Gelingen des Prozesses erst möglich gemacht haben.
Nutzungsplan Forst 2023 (18.11.2022)
Im Gegensatz zu 2021 werden die für das Jahr 2022 festgesetzten Holzeinschläge ziemlich genau erreicht. Das geht aus der Vorlage zum Nutzungsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2023 hervor, den der Technische Ausschuss in seiner letzten Sitzung auch beschlossen hat. Der Revierförster Herr Hellstern sprach von einem behutsamen Holzeinschlag, um unseren Wald nicht übermäßig auszudünnen. Auch der Holzmarkt habe sich erholt und laufe zufriedenstellend. Dennoch bleibt die Situation nach wie vor besorgniserregend. Denn auch unserem Wald setzte der extrem trockene und heiße Sommer sehr zu: Borkenkäferbefall an Fichten, Dürreschäden in den Baumkronen von älteren Rotbuchen, Pilzerkrankungen an verschiedenen Baumarten. Nach Aussage des Revierförsters werde uns die Fichte "verlassen" - momentan liege deren Bestand bei nur 10%.
Der Wald braucht zunehmend unsere besondere Aufmerksamkeit. Hitze- und Dürreperioden werden wohl aufgrund des Klimawandels leider immer häufiger vorkommen, wenn wir nicht gegensteuern. Wir begrüßen sehr, dass seit einiger Zeit bereits resistentere Baumarten gepflanzt werden, um unseren Wald zu erhalten. Das muss selbstverständlich immer im Einklang mit der Grundsatzfrage passieren, wie stark der Mensch in den heimischen Wald und in die natürlichen Abläufe auch im Hinblick auf die Klimaerwärmung eingreifen darf. Denn wichtig ist uns, die einheimischen Ökosysteme, Lebensräume oder Arten nicht zu gefährden. Die Nachfrage nach Holz wächst seit einigen Jahren, verstärkt im Bauwesen. Nahezu 40% aller neuen Ein- bis Zweifamilienhäuser in Baden- Württemberg sind inzwischen Holzhäuser, die meisten davon Fertighäuser. Das Thema Holzbauweise wird auch unserer Stadt beschäftigen, wenn es an die konsequente Umsetzung unsere Nachhaltigkeitsleitziele und der vor kurzem beschlossene Klimaresolution geht. In direktem Zusammenhang damit, müsste auch überlegt bzw. untersucht werden, ob und wie es uns gelingen könnte, unseren Wald so aufzustellen, dass wir den Bedarf vor Ort, z.B. bei Bauvorhaben, mit den eigenen Holzbeständen zu decken. Unsere Fraktion sieht den Wald aber nicht nur als Holzfabrik. Über die Beschäftigung mit der Nutzfunktion hinaus sehen wir es als zwingend erforderlich an, uns zeitnah auch mit den beiden anderen Funktionen des Waldes, Schutz und Erholung, auseinanderzusetzen. Dazu haben wir erneut einen Bericht als Diskussionsgrundlage gefordert auf dessen Grundlage konkrete Maßnahmen und Zielvereinbarungen ausgearbeitet und beschlossen werden. Dies sagte Revierleiter Hellstern, der diese Notwendigkeit anerkannte, sehr bereitwillig zu.
Abschließend bedanken wir uns beim gesamten Team unserer Forsteinrichtung für ihren Einsatz zum Wohle unseres Waldes. Wir danken auch für den jährlichen Waldbegang, der den Mitgliedern des Gemeinderates in anschaulicher Form wertvolle Informationen und Daten bietet.
Neues Plattenhardter Feuerwehrfahrzeug (11.11.2022)
Der Feuerwehr Plattenhardt wurde am 4.11.2022 ihr neues Fahrzeug offiziell überreicht: Ein Mehrzweckauto als Fahrzeug des Zugführers, für den Mannschaftstransport sowie für weitere diverse Einsätze. Die Beschaffung basiert auf der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes und wurde durch den Gemeinderat beschlossen.
Unsere Fraktion unterstützt die adäquate Ausstattung unserer Feuerwehr, die sie in die Lage versetzt, ihren Aufgaben (Retten, Löschen, Bergen, Schützen) gerecht zu werden. Von der Verwaltung hätten wir uns allerdings mehr Weitsicht gewünscht: Die Option einer alternativen Antriebsform wurde völlig außer Acht gelassen. Die Berliner Feuerwehr zeigt z.B. wie es geht: Sie verfügt seit Kurzem über ein Löschfahrzeug (eLHF) mit Elektroantrieb. Dieses wurde zuvor in einem Pilotprojekt getestet und als voller Erfolg gewertet. In den 13 Monaten der Testphase ist das eLHF knapp 1.600 Mal ausgerückt und hat dabei eine Strecke von ca. 14.000 Kilometern zurückgelegt. Dabei konnten mehr als 95 Prozent der Einsätze rein elektrisch durchgeführt werden, so dass die Zielvorgabe von 80 Prozent deutlich übertroffen wurde. Das Feedback der testenden Feuerwehrbesatzung fiel durchweg positiv aus: Es sei kein einziges Mal zu einem Ausfall gekommen.
Zu guter Letzt: Mehr als zehn Tonnen CO2 sind im Vergleich zu konventionell angetriebenen Löschautos in dem Zeitraum der Testphase eingespart worden.
Auf Basis dieser positiven Bilanz will die Berliner Feuerwehr in Zukunft mehr eLHF sowie Gerätewagen, Drehleiterwagen und Rettungswagen einsetzen.
Unsere Fraktion erachtet dies als nachahmungswertes Beispiel. Uns ist vollkommen bewusst, dass der gesamte städtische Fuhrpark nicht von heute auf morgen auf e-Mobilität umgestellt werden kann. Bei Neuanschaffungen aber - dieses Fahrzeug wir uns mindestens 15 Jahre erhalten bleiben - müssen alternative Antriebsarten Vorrang haben. Noch dazu, wenn sie praxiserprobt sind und sich als praxistauglich erwiesen haben. Klimaziele lassen sich nur durch Umdenken und konsequentes Handeln erreichen.
Zentrales Verwaltungsquartier (04.11.2022)
Anfang des Jahres fasste der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss, die Optionen eines zentralen Verwaltungsquartiers im Zentrum Bernhausen weiter zu untersuchen. Das Erarbeitete liegt nun vor. Im nächsten Schritt sind jetzt die Auslobungsunterlagen für einen dann folgenden städtebaulichen Wettbewerb zu entwickeln.
Ohne Zweifel ist die über die Stadt verteilte Unterbringung der Verwaltung suboptimal! Auch wird die Bewältigung der wachsenden Aufgabenbereiche mit dem derzeitigen Büroraum Immer schwieriger. Kurze Wege sind kaum möglich, zudem spielt auch ein moderner und attraktiver Arbeitsplatz bei der Personalgewinnung eine zunehmend wichtige Rolle.
Unsere Fraktion hat die Ideen und Entwicklungsschritte hin zum Verwaltungsquartier bisher mitgetragen, dabei aber von Anfang an betont, dass es ebenso Bedingungen für ihre weitere Unterstützung gibt. Eine zentrale Rolle spielt – das werden wir nicht müde zu betonen – das Thema nachhaltiges Bauen. Dazu verweisen wir auf unseren Haushaltsantrag, den neuen Verwaltungsstandort als Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Bauen zu installieren. Die Stadt muss hier eine Vorbildfunktion einnehmen und zeigen, wie es gehen kann! Ziel ist es, dadurch einen Nachahmungseffekt für die städtebauliche Entwicklung auszulösen.
Auch die nachhaltige Gestaltung des geplanten Mobilitätshubs in der Filderbahnstr. wird eine entscheidend sein. Wie von uns in den Vorberatungen bereits angemerkt, erachten wir die Erkenntnisse aus dem Mobilitätsentwicklungsplan als nicht adäquat berücksichtigt. Die Anzahl der Fahrradabstellplätze ist zu gering angesetzt und daher weder nachhaltig noch zukunftsfähig. Wir planen schließlich nicht für heute und auch nicht für morgen, sondern für die nächsten 50 Jahre!
Der Anstoß einer erfolgreichen städtebauliche Entwicklung ist konsequent, die Zentralisierung der Verwaltung aber auch eine große Herausforderung. Wir möchten kein Verwaltungszentrum, das tagsüber belebt, abends aber verwaist ist. Sprich: Auch das Angebot "drum herum", muss passen, um in Bernhausen einen lebendigen Ortskern zu schaffen.
Bezüglich der erforderlichen Finanzmittel tappen wir im Moment noch völlig im Dunkeln. Wie es nach dem städtebaulichen Wettbewerb weitergeht, mit welchen Zahlen wir zu rechnen haben und was in welchem Zeitraum finanzierbar ist, ist abzuwarten.
Bedarfsplanung Kindertagesbetreuung 2022/2023 (28.10.2022)
Die gute Nachricht in der von der Verwaltung präsentierten Vorlage: Die Kinderzahlen steigen weiter (leicht) an.
Die schlechte: Es gelingt uns weiterhin nicht, allen einen adäquaten Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen. Der Rechtsanspruch kann nicht erfüllt werden, weder für die Unterdreijährigen noch für die Überdreijährigen. Die Wartelisten füllen sich, Kinder mit erhöhtem Förderbedarf können nur unzureichend versorgt werden.
Über allem schwebt der immense Personalmangel wie ein Damoklesschwert. 23 offene Stellen sind es aktuell, in der Bedarfsplanung vom letzten Jahr waren es noch 10.
Infolgedessen können wir Familien in unserer Stadt nicht die Betreuungszeiten anbieten, die sie individuell benötigen. Und de facto findet nahezu keine Ganztagesbetreuung mehr statt. Stattdessen plant die Verwaltung in einigen Einrichtungen eine „Anpassung“ der Öffnungszeiten auf 25 bzw. 30 Stunden.
Insgesamt also eine sehr unbefriedigende Situation. Es gilt jetzt sowohl den Platzmangel als auch den Personalmangel anzugehen.
Mit dem Bau der Betreuungseinrichtung in der Tübinger Str. schaffen wir zwar zusätzliche Plätze, die den vorhandenen Bedarf aber bei weitem nicht decken. Mehr Platzangebote erfordern gleichzeitig aber auch mehr Betreuungskräfte, die es zu generieren gilt.
Die von der Verwaltung angekündigte Maßnahmenerarbeitung ist daher nachvollziehbar. Für effektiver erachtet unsere Fraktion aber in der momentanen Situation die Durchführung eines "Kita-Gipfels", in dessen Rahmen dann Verwaltung, Eltern und Fraktionsvertreter*innen gemeinsam einen Maßnahmenkatalog erarbeiten, der zum einen der zusätzliche Personalgewinnung, zum anderen aber auch dem Halten des derzeitigen Personals, dient. Jetzt sind kreative und neue Ideen aller gefragt.
Wir wollen nicht die Bemühungen der Verwaltung in diesem Bereich negieren. Die Schaffung von Stellen für PiA und Anerkennungspraktikant*innen, die Anwerbung von spanischen Fachkräften und jetzt das Quereinsteiger*innenprogramm sind richtige und zielführende Schritte, reichen aber bei weitem nicht aus.
Eltern sind gebeutelt. Ihre Erwerbstätigkeit wird erschwert und gefährdet ihren Lebensunterhalt. Und Frauen trifft diese Situation härter. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die sich die Stadt ursprünglich auf die Fahne geschrieben hat, rückt so in weite Ferne.
Besuch bei der Fa. rezemo (28.10.2022)
Der grüne Landtagsabgeordnete Tayfun Tok besuchte gemeinsam mit der Fraktionsvorsitzenden der grünen Gemeinderatsfraktion Filderstadt Catherine Kalarrytou und Ingrid Grischtschenko, stellvertretende Vorsitzende bei der Region Stuttgart, am 17. Oktober den neubezogenen Standort der rezemo GmbH in Filderstadt Bernhausen. Im Fokus des Treffens stand neben dem Austausch zur Situation von Startups in Baden- Württemberg die nachhaltige forewood Technologie des Unternehmens sowie deren Anwendung in den drei Geschäftsbereichen Food, Cosmetics und Agriculture.
Während eines Rundgangs durch die innovative Produktionsstätte des jungen Unternehmens vermittelte Gründer und Geschäftsführer Julian Reitze anschaulich die Herstellung verschiedener Verpackungslösungen, die aus den Komponenten natürliche Holzfasern und biobasierte Bindemittel bestehen und somit keinerlei fossile Bestandteile wie Erdöl enthalten.
Nach dem Rundgang gab es eine Verkostung der Kaffeekreationen aus der "Kaffeekapsel aus Holz". Mit diesem ersten Produkt begann 2016 die Geschichte des Startups, das sich heute als Anbieter für Komplettlösungen im Bereich nachhaltige Verpackungsalternativen auf dem Markt etabliert hat. Auch im Agrarbereich eröffnen sich eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten für die pflanzenbasierten forewood Materialien.
Beim abschließenden Austausch lieferte u.a. Catherine Kalarrytou wertvolle Informationen zu den Angeboten der Stadt Filderstadt und regte zum aktiven Austausch zwischen Unternehmen und Stadtverwaltung an. Wir bedanken uns bei rezemo für die eindrucksvollen Einblicke und wünschen ihrem zukunftsweisenden Unternehmen weiterhin viel Erfolg. (aus Pressemitteilung rezemo)
30 Jahre "Aktiv für Senioren in Filderstadt e.V." (21.10.2022)
Anlässlich dieses bedeutenden Jubiläums lud der Verein am 14.10.2022 zu einer kleinen Festfeier ein. Ursprünglich als Altenzentren Förderverein Filderstadt gegründet, um das Seniorenheim Haus am Fleinsbach zu unterstützen, weiteten sich seine Aktivitäten schnell auch auf die anderen Einrichtungen der Altenpflege aus. Mit zahlreichen Aktionen in den Stadtteilen, wie Musik-, Mal-, Clown- und Aromatherapie sowie das Angebot Bewegung, Unterhaltung und Sport engagiert sich der Verein mit seinen Ehrenamtlichen nunmehr aktiv für unterstützungsbedürftige Senior*innen in unserer Stadt. Zweifelsohne ist das SUSEmobil aber das Erfolgsmodell und Exportschlager des Vereins mit inzwischen zwei Fahrzeugen und 20 ehrenamtlichen Fahrer*innen. Die Fraktion DIE GRÜNEN gratuliert dem Verein zu seinem bemerkenswerten Jubiläum und bedankt sich bei allen, die sich im Laufe der Jahre dieser wertvollen und unverzichtbaren Aufgabe gestellt haben. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und viele Momente der Erfüllung und Freude an diesem Engagement.
FILharmonie (21.10.2022)
Die vergangenen Jahre waren aufgrund der Corona-Pandemie mit ganz besonderen Herausforderungen für alle Kulturschaffenden verbunden – so auch für die Filharmonie. Das Team der Filharmonie arbeitete flexibel und kreativ, um den Menschen in und um Filderstadt ein an die Umstände angepasstes, abwechslungsreiches und qualitativ hochwertiges Programm anzubieten. In der Spielzeit 2021/2022 konnten fast alle geplanten Produktionen im Abend- und Kinderprogramm gezeigt werden. Aufgrund der notwendigen Abstandsregelungen für die Besucher*innen waren die Kapazitäten jedoch eingeschränkt. Sehr erfreulich ist es darüber hinaus, dass im April das Gastspiel der a-cappella-Gruppe UNDUZO in Verbindung mit dem dreitägigen Workshop mit Schüler*innen des DGB stattfand. Das in der Sommerpause angebotene Veranstaltungsformat „After-Work CHILLharmonie Chillout“ fand großen Anklang und daher wird darüber nachgedacht, das Format erneut anzubieten. Nachdem sich die Menschen für eine lange Zeit auf Kontaktbeschränkungen einstellen mussten, bedarf es vielerlei Maßnahmen, um an die Besucher*innenzahlen der Vor-Corona-Zeit anzuknüpfen und das Kulturangebot der Filharmonie erfolgreich weiterzuentwickeln. Wir wünschen dem Team dabei viel Erfolg!
Aktionsplan Inklusion (14.10.2022)
Nachdem im Jahre 2019 der Gemeinderat die Erstellung eines Inklusionskonzeptes beschlossen hat, erfolgte im letzten Verwaltungsausschuss ein Zwischenbericht über den Stand der Dinge. Es wurde deutlich, dass viel Bewegung in der Sache ist und dass strukturiert und zielgerecht gearbeitet wird. Zu erwähnen ist der rege Beteiligungsprozess, der in Form von verschiedenen Workshops Bedarfslagen analysiert und Lösungsvorschläge unterbreitet, die am Ende von den Teilnehmenden priorisiert wurden. Besonders und bundesweit einmalig ist die Orientierung des Prozesses an Lebensphasen (Kleinkinder, Jugendliche, Erwachsene). Darüber hinaus wurde eine Arbeitsgruppe inklusive Verwaltung ins Leben gerufen sowie ein Netzwerk Inklusion aufgebaut, das sich regelmäßig trifft.
Die durchgeführte Online-Befragung richtete sich an Akteur*innen aus den Bereichen Freizeit, Soziales, Arbeit, Bildung, Gesundheit und Einzelhandel. Dabei zeigt sich, dass nur 15% bereits inklusive Angebote bereitstellen. 55% gaben an, dass Inklusion für ihre Institution eine mittlere bzw. keinen Stellenwert hat, 66% haben keinen Abbau von Barrieren geplant. Vereine und der kommerzielle Sektor bilden hierbei jeweils das Schlusslicht, was den besonderen Sensibilisierungsbedarf dieser beiden Bereiche deutlich macht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema Inklusion kein Selbstläufer ist. Es gilt noch dicke Bretter zu bohren und ein stärkeres Bewusstsein zu schaffen. Der Mehrwert eine Gesellschaft, die inklusiv denkt und handelt muss stärker in den Fokus gestellt werden. Die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft ist der Leitgedanke der Behindertenrechtskonvention, die seit 2009 auch in Deutschland rechtsverbindlich ist. Darüber hinaus ist Inklusion aber eine Frage der Haltung aus der dann Handlungen resultieren. Diese in einem Aktionsplan festzuschreiben ist für unsere Fraktion ein richtiger und überfälliger Weg.
Rückerstattung Benutzungs- und Verpflegungsgebühren Kita (07.10.2022)
528.000 € in den Jahren 2021 und 2022 beträgt die Summe der Rückerstattung von Benutzungs- und Verpflegungsgebühren an Familien, deren Kinder in den städtischen Einrichtungen sowie dem Bombachkindergarten betreut werden.
Was ursprünglich als personenbezogene Abrechnung geplant war, erwies sich als nicht praktikabel, sodass nun der Gemeinderat einen pauschalen Gebührenverzicht für die Monate Juni 2021, Dezember 2021, Juni 2022 beschlossen hat.
Wir erachten es als konsequent, wenn Eltern aufgrund von nicht erbrachten Leistungen seitens der Stadt eine finanzielle Entschädigung in Form von Gebührenrückerstattungen bekommen.
Familien wurden in den letzten Jahren übermäßig gebeutelt: Schließungen der Kinderbetreuungseinrichtungen aufgrund von Corona-Verordnungen des Landes, pandemiebedingte Schließungen/Verkürzungen von Betreuungszeiten, aber eben auch verkürzte Öffnungszeiten aufgrund von Personalmangel. Letzteres macht den Eltern besonders zu schaffen.
Wir sind uns dessen bewusst, dass eine Gebührenerstattung zwar folglich richtig ist, aber nicht das eigentliche Problem der Familien löst. Das wurde auch bei der Veranstaltung des GEB KiTe deutlich zur Sprache gebracht. Eltern brauchen verlässliche und stabile Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen. Verkürzungen, die den Familien oftmals einen Tag vorher angekündigt werden, sind nicht zumutbar.
Wenn man einer Erwerbstätigkeit nur bedingt oder sogar gar nicht ausüben kann, dann stellt sich für viele die Existenzfrage.
Eine Pandemie hat die Stadt nicht in der Hand, ihren Personalmangel aber muss sie beheben. 23 offene Stellen machen sich eklatant bemerkbar und spiegeln die Herausforderung wider, vor der wir in Zeiten eines akuten Betreuungskräftemangels stehen.
Das hat unsere Fraktion veranlasst einen "Kita-Gipfel" anzuregen. In diesem Rahmen sollen dann Verwaltung, Eltern und Fraktionsvertreter*innen gemeinsam einen Maßnahmenkatalog erarbeiten, der zum einen die Personalgewinnung zum anderen aber auch die Personalerhaltung dient. Jetzt sind kreative und vlt. sogar unkonventionelle Ideen gefragt.
Mountainbiketrails - weiteres Vorgehen (07.10.2022)
Der Jugendgemeinderat möchte legale Mountainbiketrails im Filderstädter Wald anlegen. Im Oktober 2021 hatte der Technische Ausschuss zu diesem Zweck einen Prüfantrag beschlossen. Untersucht werden sollte dabei die Umsetzbarkeit von legalen Mountainbiketrails sowie geeignete Streckenverläufe.
Ziel ist es, die aktuell "wilden", also nicht genehmigte Mountainbiketrails zu ersetzen durch geordnete Bikestrecken, die auch naturschutzrechtliche Belange berücksichtigen.
In der Septembersitzung des Technischen Ausschusses wurde nun seitens der Verwaltung die Variante Gutenhalde-Bombachtal (nördliche Hälfte) als denkbare Strecke dargestellt. Alle anderen untersuchten Routen wurden naturschutz- und forstrechtlich abgelehnt.
In der Zwischenzeit wurde auf Landkreisebene ein Projekt zum Thema Mountainbiketrails ins Leben gerufen mit dem Ziel der Erarbeitung eines Konzepts zur Umsetzung eines hochwertigen Mountainbike-Angebots. Die Kommunen sollen dabei bei den Planungen eingebunden werden. In den jetzt geplanten Workshops sollen Streckenplanungen und Austauschgelegenheiten stattfinden. Hieran will sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Initiator aus Filderstadt, der sich bereit erklärt hat, die Mountainbiketrails in Eigenregie anzulegen und zu unterhalten, beteiligen. Die Ergebnisse sollen dann dem zuständigen Ausschuss präsentiert werden.
Nach wie vor ist unserer Faktion wichtig, dass die Eingriffe in den Wald, die Beeinträchtigungen für Flora und Fauna so gering wie möglich erfolgen, ähnlich der Wanderwege. Das ist allemal besser als das Fahren abseits von Wegen, vor allem dann, wenn unkontrolliertes Biken durch Schutzgebiete führt.
Klimastreik in Filderstadt (07.10.2022)
Unsere Fraktion bedankt sich bei der Filderstädter Fridays for Future-Bewegung für die Beteiligung am elften globalen Klimastreik. Viele Bürger*innen und Organisationen unserer Stadt, darunter Omas for Future, Initiative Antifaschistische Filder, folgtem dem Aufruf der jungen Menschen und zogen mit ihnen durch die Straßen Bernhausens. Gemeinsam forderten sie lautstark ein Ende des gegeneinander Ausspielens von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit.
S-Bahn-Verlängerung (30.09.2022)
Nach der ersten Meilensteinentscheidung im Jahre 2014 hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause nun die zweite Meilensteinentscheidung und somit die Freigabe der Bauausführung beschlossen. Mit dem geplanten Baubeginn 2023 sind mittlerweile 10 Jahre seit der Zustimmung zur Rahmenplanung der S-Bahn-Verlängerung ins Land gegangen. Über die Verzögerung und die Gründe dafür zu lamentieren ist müßig, zumal die Geschicke nicht in unserer Hand lagen. Deshalb wollen wir nach vorne blicken. Fakt ist aber, dass eine derart lange Planungszeit alle ursprünglich angenommenen Fahrgastzahlen und Hochrechnungen dazu ad absurdum führen und Kostenberechnungen noch dazu bei den derzeitigen Baupreissteigerungen enorm erschwert. Es ist aber allgemein bekannt, dass alle Fahrgastzahlenhochrechnungen mit Inbetriebnahme der ausgebauten Strecken immer weit übertroffen wurden.
Wir freuen uns, dass die geplante S-Bahn- Verlängerung nun in das Reaktivierungsprogramm des Bundes aufgenommen wurde. Finanziell für uns und auch für die weiteren beteiligten Projektpartner*innen durchaus von Vorteil: Statt der ursprünglich geplanten 60% erfolgt nunmehr eine 90%-ige Kostenübernahme. Zudem hat der Bund auch seine Bereitschaft erklärt, Kostensteigerungen zu übernehmen.
Es ist uns durchaus bewusst, dass es im Verlauf des Streckenausbaus vor allem in Bernhausen (und Sielmingen) zu erheblichen Einschränkungen der Verkehre und Wegeverbindungen kommen wird, Umso wichtiger ist eine gute und sensible Kommunikation. Um eine breite Akzeptanz für die Maßnahme zu schaffen und die Menschen mitzunehmen, muss vor allem eine gute Aufklärung und Einbindung und auch ein wo möglich flexibler Umgang mit den Bedürfnissen der Anwohner*innen erfolgen, die direkt an der Strecke wohnen.
Sehr gut nachvollziehen können wir, dass für viele Gemeinderatsmitglieder die Anbindung der Strecke ins Neckartal eine große Rolle spielt. Ein sogenannter Ringschluss nach Wendlingen könnte ein Ziel sein, dem man sich kaum versperren kann. Die strategische Ausrichtung der Verkehre über den neuen geplanten Flughafenbahnhof löst auch in unserer Fraktion keine Begeisterung aus. Wir müssen aber auch der Tatsache ins Auge sehen, dass sich allein schon aufgrund der Topografie eine derartige S-Bahn-Verlängerung als äußerst schwierig erweist. Ungeklärt bleibt auch, wie die Strecke in Neuhausen selbst verlaufen könnte. Insofern ist die Diskussion darüber im Moment nicht wirklich sinnstiftend.
Wichtiger ist für uns, dass mit Inbetriebnahme der S-Bahn gute Busanbindungen zu Verfügung stehen müssen, damit die Menschen von Neuhausen auch weiter kommen ins Neckartal, nach Esslingen und auch Wendlingen.
Unsere Fraktion hat dieser wichtigen Verkehrsmaßnahme geschlossen zugestimmt.
Nach jahrelangem ausschließlichem Setzen auf Straßen(aus)bau, ersticken die Städte im motorisierten Individualverkehr, der Klimawandel nimmt seinen Lauf. Es ist also höchste Zeit, den Öffentlichen Nahverkehr auch mit großen Investitionen voranbringen.
Kommunale Wärmeplanung (30.09.29022)
Die Erstellung einer Kommunalen Wärmeplanung ist gesetzlich vorgeschrieben und muss bis Ende 2023 durchgeführt sein. Erste Ergebnisse der Bestandsaufnahme wurden dem Technischen Ausschuss durch das von der Stadt beauftragte Büro vorgestellt. Dabei stellte sich heraus, dass sich nur 3% der Gebäude in kommunaler Hand befinden und dass in der Gesamtbetrachtung überwiegend ältere Heizungen vorhanden sind. Wenn also eine klimaneutrale Wärmeversorgung gelingen soll, müssen Stadtverwaltung, Private und Unternehmen gemeinsam handeln. Das Fazit des Büros: Klimaneutralität ist erreichbar, zunächst einmal rechnerisch. Mit der kommunalen Wärmeplanung erhalten wir eine strategische Grundlage, um konkrete Entwicklungswege zu finden, um unsere Stadt bei der Wärmeversorgung zukunftsfähig zu machen. Die dazu erforderlichen Schritte und Maßnahmen sollen dem Gremium im ersten Quartal 2023 vorgestellt werden.
Sanierungsmaßnahmen am Bildungszentrum Seefälle (23.09.2022)
Im Rahmen der Bauunterhaltung 2023 werden am Bildungszentrum Seefälle Sanierungsmaßnahmen durchgeführt mit einer Gesamtkostenhöhe von 525.000 €.
Dies hat der Technische Ausschuss (TA) in seiner letzten Sitzung beschlossen. In Angriff genommen werden Dachabdichtungsarbeiten, Elektro- und Deckensanierung in Klassenräumen, eine WC-Sanierung sowie das Abschleifen und Versiegelung von Treppenstufen im Ganztagesbereich.
Für die geplanten Maßnahmen wurden Förderanträge gestellt. Die Höhe konnte in der Sitzung aber noch nicht beziffert werden.
Um eine Beeinträchtigung des Schulbetriebs zu vermeiden, wird ein Großteil der Sanierungsarbeiten in den Schulsommerferien 2023 durchgeführt.
Unsere Fraktion erachtet die jetzt beschlossenen Ausführungen für notwendig und sinnvoll- auch unter Nachhaltigkeitsaspekten: Eingebaut werden soll eine energiesparende LED- Beleuchtung, die Dämmung des Flachdaches soll deutlich verbessert werden.
In diesem Zusammenhang haben wir im Ausschuss an unseren Haushaltsantrag erinnert: Wir beantragen einen Bericht der Verwaltung zum aktuellen Sanierungsbedarf an den Filderstädter Schulen.
Begründung: Grundlage für eine gute Bildung und einen qualitativen Unterricht sind die Rahmenbedingungen, die an einer Schule oder Einrichtung vorherrschen. Um förderliches Schulklima herzustellen, ist uns der Zustand der Bildungseinrichtungen der Stadt sehr wichtig, vor allem im Hinblick auf die sanitären Anlagen.
Nach Aussage der Verwaltung sei dieser Antrag bereits in Angriff genommen worden, konnte aber aufgrund des z.Zt. vorherrschen Personalmangels im Hochbauamt noch nicht zu Abschluss geführt werden. Wir hoffen sehr auf eine Entspannung der Situation, damit nicht nur unser Antrag, sondern auch alle anstehenden und notwendigen Maßnahmen in diesem Bereich (zügig) in Angriff genommen werden können.
Bericht Klimaschutz (23.09.2022)
Ebenfalls im TA erfolgte der regelmäßige Bericht der Klimaschutzbeauftragten, Fr. Kostrewa. Informiert wurde von vielen unterschiedlichen Aktivitäten im Rahmen der Klimawochen (9.07.- 29.07.2022): Heizungs- Check, Klimakunstausstellung von Schüler*innen der Grundschule Weilerhau, Bilderbuchkino für Kinder sowie Vorträge.
Am 16.07.2022 fand der Klimatag am Rathaus Plattenhardt statt unter Beteiligung diverser Akteur*innen aus der Stadt und dem Landkreis.
Besonders gefreut hat unsere Fraktion, dass ihr Haushaltsantrag auf eine städtische finanzielle Förderung von "Balkonkraftwerken" reißenden Absatz fand und über die Stadtgrenze hinaus Aufmerksamkeit erregte.
Wir bedanken uns bei Fr. Kostrewa sowie allen beteiligten Personen, Organisationen und Institutionen für ihr Engagement und ihren Beitrag dazu, das Thema "Klimaschutz" in der Öffentlichkeit weiterhin präsent zu halten und Groß und Klein dafür stärker zu sensibilisieren.
Willkommen im Filderstädter Jugendgemeinderat! (23.09.2022)
Am Mittwoch, 14. September 2022, fand im Bürgerzentrum in Bernhausen die konstituierende Sitzung des neugewählten Filderstädter Jugendgemeinderats statt. Bevor er die neuen Mitglieder des Jugendgemeinderats begrüßte, richtete Oberbürgermeister Traub jedoch seine Worte an die scheidenden Mitglieder. Er stellte heraus, wie wichtig die Arbeit des Jugendgemeinderats ist und erinnerte dabei an die vielen Projekte, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren von ihnen für die Jugendlichen in Filderstadt angestoßen und erfolgreich umgesetzt wurden. Als größtes Projekt nannte er das neue Jugendhaus, das im Zuge des Neubaus der Gotthard-Müller-Halle entstehen soll.
Im Anschluss wurden die Plätze getauscht und die neuen JGR-Mitglieder durften zum ersten Mal ihre Plätze im Plenum einnehmen. Oberbürgermeister Traub und die anwesenden Vertreter*innen des Gemeinderats begrüßten die Jugendlichen und wünschten ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung der gesetzten Ziele, wie die Verbesserung des ÖPNV, mehr Treffpunkte für Jugendliche, Partys, Erneuerung des Skateplatzes, freies WLan, legale Mountainbike-Trails, mehr Nachhaltigkeit und ein klimafreundliches Filderstadt. Insbesondere bei den beiden letztgenannten Zielen wünschen wir dem neugewählten Jugendgemeinderat viel Erfolg.
Wir gratulieren Derwes Ağirman, Sipan Ağirman, Joshua Alber, Rosalie Alber, Daniel Appel, Piranavan Baskaran, Sarah Bauer, Jan-Felix Beck, Angelina Čerkez, Abdulla Deiab, Manuel Gfrerer, Lukas Heidebrecht, Max Heider, Finn Hirsch, Emilia Koasidou, Elif Korhan, Lurelin Lutz, Mehmet-Emir Özgür, Lara Marie Preisendanz und Mia Wittel!
Filderstadt verabschiedet "Klimaresolution" (29.07.2022)
Ursprünglich hatte unsere Fraktion die "Ausrufung des Klimanotstandes" beantragt. Da der Begriff "Notstand" bei vielen Gemeinderatsmitgliedern ein ungutes Gefühl auslöste, stellte unsere Fraktion den Antrag auf Umbenennung in "Verabschiedung einer Klimaresolution". Damit machten wir deutlich, dass es uns nicht um die Begrifflichkeit geht, sondern um die Sache an sich, denn da waren sich die Fraktionen einig: Es muss gehandelt werden! Die Klima- Lage spitzt sich zu. Täglich erreichen uns Hiobsbotschaften, ob der Erreichung bzw. Nichterreichung des 1,5-Grad- Ziels. Junge Menschen gehen auf die Straße, weil sie um ihre Zukunft bangen, Menschen sind auf der Flucht, weil ihre Lebensräume aufgrund der klimatischen Veränderungen zerstört werden. Verstärkt bekommen auch wir die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren. Und die CO2- Bilanz unserer Stadt fällt verheerend aus. Deswegen ist es ein bedeutendes Signal, dass der Gemeinderat mit überragender Mehrheit (bei drei Gegenstimmen der FDP-Fraktion) eine Klimaresolution beschlossen hat.
Damit bekennen sich Verwaltung und Gemeinderat erstmals zu ihrer Verantwortung und gehen die Verpflichtung ein, die dringend erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um hauptsächlich den jungen Menschen, deren Kindern und Kindeskindern die Lebensgrundlage zu erhalten. Und letztere sind nun einmal diejenigen, die die Auswirkungen des Klimawandels geballt zu spüren bekommen und wir sind die letzte Generation, die das Ruder noch rumreißen kann.
Die Bekämpfung des Klimawandels ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Mit der Resolution allein ist aber zugegebenermaßen noch kein einziges Kilo CO2 eingespart. Vielmehr wird es im nächsten Schritt darum gehen, unverzüglich Maßnahmen zu erarbeiten und anzugehen. Diese müssen anhand von Zahlen überprüfbar sein und das erklärte Ziel der Verwaltung (Klimaneutralität bis 2023) fest im Blick haben. Und: Wir brauchen einen Überblick über das zu erwartende finanzielle Ausmaß, um unsere Haushaltsplanungen entsprechend auszurichten.
Die Klimaresolution ist mehr als eine bloße Absichtserklärung. Sie ist ein Beschluss des Gremiums unverzüglich zu handeln. Mit der Verabschiedung der Resolution läuten wir eine neue Zeit ein: Die einer ernst gemeinten, konsequenten und nachhaltigen Klima-, Umwelt- und Zukunftspolitik in unserer Stadt.
Mobilitätsprogramm (29.07.2022)
Die Verkehrswende muss vor Ort angegangen werden. Der Gemeinderat hat nun im ersten Schritt das Mobilitätsprogramm beschlossen, als Grundlage für die Erarbeitung von konkreten Maßnahmen.
Wir verstehen unter nachhaltiger Mobilität, dass der Verkehr klimafreundlich, sicher und sozial gerecht ist. Nach wie vor erleben wir aber, dass das Auto bei der Verteilung von Flächen und Geldern gegenüber anderen Verkehrsmitteln bevorzugt wird. Das ist nicht nur ungerecht, es behindert auch die Verkehrswende.
Es muss also eine gerechte Umverteilung der Verkehrsflächen geben zugunsten von Radfahrenden, die momentan vergleichsweise wenig Platz haben und den Zu-Fuß-Gehenden, deren Wege nicht immer sicher und attraktiv gestaltet sind.
Gleichzeitig brauchen wir einen ÖPNV der zuverlässig mit so wenig Umstiegen wie möglich zum Ziel führt. All diese Themen sehen wir im vorliegenden Programm berücksichtigt. Das nun beschlossene Ziel, den Anteil der PKW-Wege auf 42% zu reduzieren ist deshalb ehrgeizig aber auch unabdingbar.
Wichtig für die kommunale Verkehrswende ist aber auch, dass Stadt- und Verkehrsplanung stärker verzahnt sein müssen. Nur so kann die Stadt der kurzen Wege nachhaltig gestaltet bzw. die Lebensqualität gesteigert werden. Und hier haben wir Nachholbedarf.
Verabschiedung Frau Nafe (29.07.2022)
Unkonventionell aber durchaus würdig fand die Verabschiedung der Rektorin der Gotthard-Müller-Schule statt. Als Rahmen wählte sie die Abschlussveranstaltung der Projektwoche „Werde Weltveränderer“, die die Schule in Kooperation mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend ausrichtete. Durch verschiedene Workshops auf dem Schulhof wurden die Schüler*innen dafür sensibilisiert durch soziales und ökologisches Verhalten die Welt fairer zu gestalten. Das Highlight: Die Wette „Schüler*innen gegen Lehrer*innen“, bei der Buntstifte für afrikanische Schulkinder gesammelt wurden, gewannen eindeutig die Schüler*innen! Wir bedanken uns bei Frau Nafe für ihren beherzten Einsatz - in den nicht immer einfachen Zeiten - für die Gemeinschaftsschule und die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Für ihren neuen Lebensabschnitt wünschen wir ihr Gesundheit und die Erfüllung all dessen, was sie sich dafür vorgenommen hat.
Gesundheit vor Ort gemeinsam Gestaltung (22.07.2022)
Die Evaluation dieses Projekts, das von November 2019 bis März 2022 lief, erfolgte im letzten Verwaltungsausschuss. Worum gehts?
Hochbetagte, oft alleinstehende kranke Menschen werden wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Liegezeiten wurden aus Kostengründen verkürzt und die Patient*innen stehen anschließend vor einem "Loch". Oftmals können sie sich nicht mehr selbst versorgen bzw. allein in ihrer Wohnung bleiben.
Hier greift das Projekt "Gesundheit vor Ort gemeinsam gestalten" ein, eine Kooperation des Sozialdienstes der Filderklinik mit der Stadt. Den beiden städtischen Lotsinnen werden Patienten, deren Betreuungs- und Versorgungslage schwierig ist, gemeldet und ein etwa sechswöchiges Hilfenetz, auch durch ein gutes Dutzend Ehrenamtlicher, kann gespannt werden. Das reicht von Unterstützung beim Einkauf über Kontakt- und Bedarfsgespräche bis hin zur Organisation praktischer Hilfen z.B. die Beantragung eines Pflegegrads oder die Organisation eines Pflegedienstes bzw. einer Alltagsbegleitung,
Diese konkreten Hilfsangebote werden auch mit der Wegweiser-Homepage "gut-versorgt-in-filderstadt.de" kombiniert, unter der Betroffene, Angehörige und Betreuende sich über die Vielfalt der Unterstützungsangebote informieren können. Angestrebt wird, den Drehtüreffekt wiederholter Klinikeinweisungen zu reduzieren.
Wir freuen uns, dass dieses Angebot bei uns gut gestartet ist und dass auch die Ärzteschaft sowie demnächst auch das Krankenhaus in Ruit für diese Projekt ins Boot geholt werden sollen. Wir bedanken uns beim zuständigen Fachreferat sowie bei allen ehrenamtlich Tätigen für ihren beherzten Einsatz im Sinne einer gelebten, unentbehrlichen Nachbarschaftshilfe.
Tätigkeitsbericht zur Umsetzung des Vielfaltskonzepts 2020/21 (22.07.2022)
Dieser erfolgte im letzten Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss und machte deutlich, dass das zuständige Amt zielstrebig und konsequent an der Umsetzung des Vielfaltskonzeptes gearbeitet wurde. Auch in diesem Fall unter den erschwerten Pandemiebedingungen, die Begegnungen und Austausch nur virtuell zuließen.
Zwei Aspekte sind für unsere Fraktion von Bedeutung.
Zum einen: Integration, Migration, Vielfalt sind keine Themen, die die zu- oder eingewanderten Menschen allein betreffen, sondern von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Es liegt im ureigensten Interesse einer Gesellschaft, dass das Zusammenleben funktioniert, das Teilhabe und Partizipation aller vorangebracht werden und dass es keine Ab- oder Ausgrenzungen gibt. Und: Integration bedeutet, bereit zu sein, sich zu verändern. Das gilt für Zugewanderte und "Einheimische" gleichermaßen.
Die Umsetzung des Vielfaltskonzepts ist eine Querschnittsaufgabe. Alles steht und fällt mit dem ergebnisorientierten Zusammenwirken verschiedenster Akteur*innen - Haupt- und Ehrenamtlichen - aus den verschiedensten Bereichen. Ein besonderes Augenmerk muss gelegt werden auf die stärkere Präsenz von Menschen mit Migrationsgeschichte und eine konsequente Weiterverfolgung von Themen aus den Vernetzungskreisen.
Der Maßnahmenkatalog für 2022/2023 sowie die geänderten Förderrichtlinien werden endgültig in der nächsten Gemeinderatssitzung beschlossen.
Unsere Fraktion bedankt sich bei der Integrationsbeauftragten für den vorliegenden Tätigkeitsbericht und bei allen haupt- und ehrenamtlichen Akteur*innen für ihr Einbringen und alles Geleistete.
Jubiläum (22.07.2022)
Wir gratulieren der Fußballabteilung des TSV Sielmingen zu ihrem 100jährigen Jubiläum und wünschen weiterhin viele (Spiel-) Erfolge. Für das dreitägige abwechslungsreiche Jubiläumsprogramm bedanken wir uns bei allen Vereinsmitgliedern, die mit voller Tatkraft zu dessen Gelingen beigetragen haben.
Wahl Jugendgemeinderat (22.07.2022)
Die Fraktion DIE GRÜNEN gratuliert allen frischgebackenen Mitgliedern des Jugendgemeinderates zu ihrer (Wieder-)Wahl und wünscht ihnen viel Erfolg aber auch Freude bei der Ausübung ihres neuen Ehrenamtes. Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit und stehen darüber hinaus bei Bedarf für einen persönlichen Gesprächsaustausch zu den Belangen der Jugendarbeit jederzeit und sehr gerne zur Verfügung. Bei den scheidenden Mitgliedern bedanken wir uns für die gute und konstruktive Zusammenarbeit und den regen Einsatz zum Wohle der jungen Menschen und deren Recht auf Mitgestaltung in unserer Stadt.
Zuschuss für Beratungsstelle Frauen helfen Frauen e.V. neu geregelt (15.07.2022)
Ein Drama in mehreren Akten ist seit Jahren die Bezuschussung des Vereines Frauen helfen Frauen. Die Beratungsstelle in Filderstadt unterstützt und berät Frauen, um Bedrohung durch körperliche oder psychische Gewalt abzuwenden. Der Verein übernimmt damit eine wichtige Aufgabe der Daseinsfürsorge, die von keiner anderen Stelle so geleistet wird.
In der Gemengelage, Finanzierung durch Landkreis, Land oder beteiligte Kommunen, werden die Kosten und Beteiligungen seit Jahren hin und her diskutiert. Neben einem Zuschuss durch den Landkreis und auch des Landes, teilen sich in der Hauptsache Ostfildern, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt – entsprechend der Fallzahlen - die Bezuschussung auf. Leider war diese Bezuschussung bisher nie ausreichend und immer gedeckelt, es blieb und bleibt auch jetzt wieder ein Defizit in der Haushaltsplanung. Der Verein muss versuchen, dieses über sonstige Einnahmen – Spenden und Zuwendungen – zu decken.
Wir sind froh, dass auf unseren Antrag hin und mit Unterstützung aller Fraktionen, zumindest Nachverhandlungen mit den beteiligten Kommunen erreicht werden konnten. Damit konnte eine höhere Kostenbeteiligung – entgegen zur ersten Vorlage im November 2021 – erzielt werden.
Unser Antrag, das verbleibende Defizit vollends zu übernehmen, fand in der jetzigen Sitzung vom 6.7. leider keine Zustimmung im Ausschuss. Dies bedauern wir sehr und können mit dem Verein jetzt nur auf eine auskömmliche Neuregelung des Zuschusses ab dem Jahr 2024 hoffen.
Die Schule ankert, der Käpt'n geht von Bord (15.07.2022)
Mit diesem Refrain eines Liedes verabschiedete das Kollegium der Jahnschule Harthausen bei der offiziellen Abschlussfeier ihren Rektor Ullrich Heller. Ehemalige Schüler*innen brachten mit "Knocking on Heller's Door" musikalisch das allzeit offene Ohr ihres Rektors zum Ausdruck. 16 Jahre steuerte Herr Heller die Schule erfolgreich durch Höhen und Tiefen. Die größte Herausforderung war dabei sicherlich sein engagierter Einsatz gemeinsam mit der Schulgemeinschaft für den Erhalt der Sekundarstufe I in Harthausen.
Unsere Fraktion bedankt sich bei Herrn Heller für sein langjähriges und energische Engagement und wünscht ihm alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt.
Linienbündelvergabe (08.07.2022)
Im Rahmen der Neuvergabe der Verkehrsleistungen durch den Landkreis Esslingen für den Busverkehr im Linienbündel 11 (Filderstadt- Aichtal) aufgrund der Insolvenz des beauftragten Busunternehmens hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung Zubestellungen für die Linien 809, 805 und 806 beschlossen. Die Leistungen sollen zum April 2024 vergeben werden. Für Filderstadt ergeben sich daraus Mehrausgaben in Höhe von 60.900 € in 2024 und 91.500 € jährlich ab 2025. Eine endgültige Entscheidung erfolgt im Kreistag.
Unsere Fraktion begrüßt und unterstützt jede Maßnahme, die dazu beiträgt, den ÖPNV zu stärken und den Menschen eine echte Alternative zur bisherigen Nutzung ihres PKW zu bieten. Die jetzt beschlossenen Zubestellungen sind ein richtiger und wichtiger Weg in die richtige Richtung, es ist aber weiterhin Luft nach oben. Eine ernstgemeinte Verkehrswende erfordert nachhaltige Verkehrskonzepte, die Menschen, Fahrzeuge und Umwelt in Einklang bringt.
Die Attraktivität des ÖPNV kann zudem erhöht werden durch eine angemessene Reisezeit, guter Verbindungsqualität mit wenigen Umstiegen und guter Haltestellenerreichbarkeit. Zudem ist es unverzichtbar verstärkt auf alternative Antriebsformen umzuschwenken, um die jetzt schon bessere Umweltbilanz des ÖPNV zu steigern. Alle diese Aspekte müssen sich im zum Beschluss anstehenden Mobilitätsentwicklungskonzept Filderstadts widerspiegeln.
Zuschuss Beregnung landwirtschaftlicher Flächen (08.07.2022)
Wasser ist ein knappes und wertvolles Gut. Schon heute spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels auf den Fildern. Zukünftig werden wir vermehrt mit Starkregenereignissen sowie mit langen Dürreperioden zu kämpfen haben. Die Landwirtschaft erlebt diese Veränderungen unmittelbarer und stärker als alle anderen Berufsgruppen. Die lokale Landwirtschaft ist für uns alle von größter Bedeutung, da sie eine wichtige Funktion bei der Ernährungssicherung der Bevölkerung übernimmt. Dies zeigt sich in Zeiten des Krieges – vor unserer Haustür in Europa – und in Zeiten der instabilen globalen Lieferketten aufgrund von Pandemien sowie Klimakatastrophen besonders deutlich. Fakt ist: Die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft – seien es klimatisch oder politisch bedingte – verändern sich und werden es zukünftig in noch viel stärkerem Ausmaß tun.
Ein "Weiter so" kann es unter diesen Umständen nicht geben. Es ist auch klar, dass es in Zukunft von den Wasserversorgenden nicht mehr Wasser für die Fildern geben wird. Daher sollten wir unser Geld nicht in nicht zukunftsfähige Maßnahmen wie die Bezuschussung der Beregnung landwirtschaftlicher Flächen stecken. Wenn das Wasser zukünftig noch knapper wird, hilft eine solche Bezuschussung wenig. Vielmehr ist es unabdingbar, dass sich Politik, Verwaltung und Vertreter*innen der Landwirtschaft schnellstmöglich zusammentun, um gemeinsam ein nachhaltiges Konzept zur Sicherung der Wasserversorgung auf den Weg zu bringen. Unsere Fraktion setzt hier auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.
Plattenhardter Straßenfest (08.07.2022)
Sonnenschein, Geselligkeit und Begegnungen - all das war auf dem Plattenhardter Straßenfest gegeben und vermittelten ein Stück weit "Normalität", nach der sich die Menschen in nicht ganz einfachen Zeiten sehnen. Unsere Fraktion bedankt sich beim Vereinsring und allen Mitwirkenden und "helfenden Händen" für die Organisation dieses gelungenen Wochenendes.
Geschäftsberichte 2021 VHS, Kunstschule, Musikschule, Bibliothek, Kunstbüro, Stadtarchiv (01.07.2022)
Auch die Geschäftsberichte 2021 standen, wie bereits die aus 2020, unter dem Einfluss von Corona und waren erneut gekennzeichnet von Tatendrang und Kreativität.
Die Corona-Pandemie hat eine Diskussion darüber ausgelöst, was wichtig ist, was nicht, auf was kann verzichtet werden, auf was nicht, was ist systemrelevant?
Jede einzelne Einrichtung des Amtes ist zweifelsohne wichtig, es kann schwerlich auf eine verzichtet werden und sie sind - aufgrund ihres Bildungsauftrages - gesellschaftsrelevant. Die hier verfolgten Ansätze von Chancengerechtigkeit und gesellschaftlichen Teilhabe drohen in Krisenzeiten auf der Strecke zu bleiben und treffen einmal mehr die Menschen, die auch in "normalen" Zeiten nicht auf der Sonnenseite leben.
Die Themen Digitalisierung, EDV, Umstrukturierung beschäftigen die Einrichtungen weiterhin und sind ausbaufähig. Unumstritten ist weiterhin, dass es auch nach der Pandemie Online- und/oder Hybrid-Formate wird geben müssen auch als Chance in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion.
Bildungs-, Kultur- und Kunsteinrichtungen sind aber auch Orte der Begegnungen und des Austauschs. Wenn es etwa um Kooperationen mit Schulen und Betreuungseinrichtungen geht, ist Präsenz zielführend.
Unsere Fraktion bedankt sich bei Leitungen und Mitarbeitenden für ihren Einsatz, ihre Energie und das "Ärmelhochkrempeln" in ungewöhnlichen aber auch erkenntnisreichen Zeiten. Wir sprechen allen unsere Anerkennung dafür aus, neue Perspektiven auch als Chance erkannt zu haben und zu nutzen.
Finanzcontrollingbericht für VHS, Kunstschule, Musikschule, Bibliothek, Kunstbüro und Stadtarchiv (01.07.2022)
Es ist nicht von der Hand zu weisen: die zwei Coronajahre 2020 und 2021 mit ihren Einschränkungen haben ihren Einfluss auf die Ergebnisse der Einrichtungen gehabt. Insbesondere waren bei der Aufstellung der Haushaltspläne für 2020 umd 2021 die Entwicklungen nicht vorhersehbar und der Plan-Ist-Vergleich somit schwierig. Zur Einordnung hätten wir uns gewünscht, dass die Zahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 noch mit zur Verfügung gestellt worden wären. Die Herausforderungen für die Einrichtungen waren groß, aber alle haben diese mit Bravour gemeistert und mit kreativen Ideen vieles aufgefangen, Zuschüsse aquiriert und neue Angebote initiert. Besten Dank dafür an alle Verantwortlichen und Mitarbeitetenden in den Einrichtungen! Manches dieser neuen Angebote wird sicher bestehen bleiben.
Dem gegenüber steht aber ein erheblicher Kostenblock, mit dem wir uns schon seit Jahren beschäftigen und auch fordern, dass auf der Basis des Neuen Kommunalen Haushaltsrechtes Kennzahlen erarbeitet werden müssen, die eine Einschätzung zum finanziellen Stand überhaupt möglich machen. Wir begrüßen deshalb ausdrücklich die Einschätzung der Kämmerei im Vorbericht mit den Aussagen, dass ein strategisches Controlling mit der Zieldefinition für die einzelnen Sparten dringend zu erarbeiten ist. Außerdem unterstützen wir, dass die Organisationsberichte und Finanzberichte zukünftig jeweils in einem Bericht zusammengeführt werden sollen. Wie im Vorbericht erwähnt "sind beide Teile nicht voneinander zu trennen, strategische Planung hat immer Auswirkung auf die Finanzen oder umgekehrt können operative Überlegungen Einfluss auf die strategische Ausrichtung haben". Wir hoffen, dass der Gemeinderat sich, wie geplant, spätestens im Herbst ausführlich mit diesen Themen befassen kann.
Maihocketse Jahnschule (17.06.2022)
Zum Start in die Pfingstferien fand an der Jahnschule eine Maihocketse statt. Eine quicklebendige und engagierte Schulgemeinschaft bewirtete die Gäste einen Spätnachmittag und frühen Abend lang. Für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt: Neben Gegrilltem war das selbstgemachte Holzofenbrot mit Schmalz & Schnittlauch ein Genuss. Zudem konnten Produkte von den fleißigen Jahnschulbienen sowie z.B. Setzlinge aus dem Schulgarten erworben werden.
Nicht nur das Lehrkollegium hält die Schule am Laufen. Eine große Unterstützung leistet der Förderverein, der Zusatzangebote wie z.B. das Sozialtraining oder Theaterbesuche ermöglicht. Dank der vielen Ehrenamtlichen gibt es auch den Leseclub sowie Nachhilfe- oder Sprachförderangebote. Unsere Fraktion dankt der Jahnschule für die schönen Feierabendstunden an der Maihocketse sowie der gesamten Schulgemeinschaft für ihren fidelen Einsatz.
Waldbegang (17.06.2022)
Am 03.06.2022 konnte wieder einmal ein Waldbegang erfolgen. Mitglieder aus Verwaltung und Gemeinderat wurden von den Forstverwaltungsangestellten Frau Samuleit und Herrn Hellstern sowie Herrn Tröger vom Regierungspräsidium auf einem Rundgang über wichtige Aspekte des Filderstädter Waldes informiert. So wurde an entsprechend markierten Bäumen das Prinzip der "Waldeinrichtung" erläutert. Alle Baumbestandteile sind beim Verrotten wichtige Lebensgrundlagen für Tiere und Mikroorganismen. Diese sollen beibehalten werden, um in der Gesamtheit zum gesunden Wachstum eines Baumes und somit des Filderstädter Waldes beizutragen.
Berichtet wurde auch über Bodenuntersuchungen durch die Forstbehörden. Dabei werden Proben in unterschiedlichen Tiefen bis 1m entnommen und chemisch analysiert. Bei der jetzigen Untersuchungsreihe wurden bspw. Übersäuerungen festgestellt, die auf den sauren Regen zurückzuführen sind. Als Gegenmaßnahmen werden jetzt Kalkungen mit Gesteinsmehl angedacht, das aus einem Hubschrauber versprüht wird. Entsprechende Voruntersuchungen und Klärungen sollen jetzt anlaufen mit dem Ziel, die Bevölkerung durch die Kalkung geringstmöglich zu beeinträchtigen. Kalkungen werden in Abständen von 10 bis 20 Jahren notwendig. Dies zeigt auch die zeitlichen Dimensionen, in denen beim Wald gedacht werden muss.
Die in diesem Jahr durchgeführten Aktionen im Filderstädter Wald können erst in einigen Jahrzehnten auf ihre Wirksamkeit hin eingehend überprüft werden, wobei berücksichtigt werden muss, dass ein Baum bis zu 150 Jahre alt werden kann.
Es wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass der Wald in seiner Baumartenzusammensetzung auch in großem Maß sich selbst überlassen wird. Andere Baumarten als die früher bekannten werden durch Tiere, vor allem Vögel, verbreitet. Das Wachstum dieser Bäume kann dann beobachtet und daraus abgeleitet werden, inwieweit diese Baumarten mit den veränderten Klimabedingungen zurechtkommen und für den weiteren Bestand des Filderstädter Waldes geeignet sind. Ein Beispiel für dieses Vorgehen sind die Elsbeere und die Roteiche, die an verschiedenen Stellen bereits anzutreffen sind. Unsere Fraktion dankt allen Verantwortlichen für diese sehr informative Veranstaltung.
Kommunale Wärmeplanung (10.06.2022)
Gemäß der Novelle des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg zum 12. Oktober 2021(§7d) muss auch Filderstadt bis zum Dezember 2023 einen kommunalen Wärmeplan erstellen. Das neue Zieljahr dafür ist 2040. Dies entspricht dem Landesziel der Netto-Treibhausgasneutralität im Jahr 2040. Die Stadt ist nun gefordert einen Fahrplan sowie Maßnahmen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung im genannten Zieljahr zu definieren. Ein kommunaler Wärmeplan umfasst vier Elemente: Bestandsanalyse, Potenzialanalyse, Aufstellung, Wärmewendestrategie. Ein externes Ingenieurbüro soll die Verwaltung bei der Bewältigung dieser Aufgabe unterstützen. Die finanziellen Mittel dafür werden vom Land getragen. Dass die Städte und Kommunen hier nicht allein gelassen werden, ist konsequent und unterstreicht die Wichtigkeit des Vorhabens.
Unsere Fraktion erachtet die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans über der rechtlichen Verpflichtung hinaus für zwingend erforderlich. Speziell nach dem letzten Bericht des städtischen Energiemanagements und der CO2- Bilanz- Vorstellung der Klimaschutzmanagerin ist der dringende Handlungsbedarf noch deutlicher geworden. Insbesondere bei der nachhaltigen Wärmeversorgung hat auch Filderstadt noch einen enormen Nachholbedarf.
"Die Wärmeplanung ist mehr als die Erstellung eines einzelnen Wärmeplans. Sie begleitet den Transformationsprozess der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte und sollte bei allen städtebaulichen Planungen und Entwicklungen berücksichtigt und immer wieder der veränderten Lage angepasst werden.", so der ehemalige Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Franz Untersteller (Quelle: Vorwort Handlungsleitfaden Kommunale Wärmeplanung). Vor dieser Herausforderung wird auch Filderstadt stehen.
Unsere Fraktion regte an, die Kommunalen Wärmeplanung nicht nur auf das definierte Zieljahr 2040 auszurichten, sondern parallel auf das Jahr 2032, das Oberbürgermeister Traub für die Klimaneutralität Filderstadts anvisiert hat. Dies wurde von der Verwaltung zugesagt.
"Das Ende des Mülls" (03.06.2022)
So hieß es im Bundestagswahlprogramm 2021 von Bündnis 90/Die Grünen und "Unser Ziel ist Zero Waste." Die längst überfällige Einführung eines Mehrwegbechersystems in Filderstadt ist ein Schritt in diese Richtung. Der Jugendgemeinderat hat jetzt einen entsprechenden Antrag eingereicht, die den Weg für die Einführung eines von der Stadtverwaltung geförderten Mehrwegbechersystems im To-go-Bereich freimacht.
Gemeinsam mit dem Referat für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing soll die Idee jetzt umgesetzt werden. Dabei wurde sich für das System Recup entschieden; Recup ist Deutschlands größtes Mehrwegsystem und bietet außerdem mit Rebowl auch ein Mehrwegsystem für die Gastronomie an. Ihr Pfandsystem für Take-away und To-go ist in Filderstadt bereits an einigen wenigen Ausgabestellen verfügbar. Eine zeitnahe aktive Ausweitung der Filderstädter Initiative in den Bereich Gastronomie ist für uns nun der logische und dringend notwendige nächste Schritt in Richtung einer plastikfreien, verantwortungsbewussten und klimaneutralen Filderstadt. Dem Jugendgemeinderat danken wir für diese Initiative und ihren Einsatz in Sachen Kima- und Umweltschutz.
Inklusion an Filderstädter Schulen (03.06.2022)
Die Möglichkeit des Unterrichts in einer Regelschule von Kindern mit Handicap gemeinsam mit Schüler*innen ohne Handicap folgt der UN-Behindertenrechtskonvention und wurde im Jahr 2015 im Schulgesetz des Landes Baden-Württemberg verankert. Gemäß der Regelung soll nach einer umfangreichen Diagnostik durch die Bildungswegekonferenz im Einzelfall gemeinsam mit allen Beteiligten der zukünftige Lernort und der sonderpädagogische Bedarf eines Kindes mit Handicap festgelegt werden.
Je nach Förderschwerpunkt (Handicaps der Wahrnehmung, Lernen, Sprache, emotionale, soziale, geistige, körperliche oder motorische Entwicklung) muss die Stadt als Schulträgerin gegebenenfalls auch bauliche Voraussetzungen für die Aufnahme schaffen. Nicht nur deshalb ist eine gründliche Planung bei jedem einzelnen Inklusionskind erforderlich. So sei z.B., nach Auskunft der Verwaltung, in Filderstadt die Planung für die Einschulung eines blinden Kindes im nächsten Schuljahr bereits letztes Jahr begonnen worden. Damit ein inklusiver Unterricht möglichst vielen betroffenen Schüler*innen ermöglicht werden kann, ist zudem beim Neubau der Gotthard-Müller-Schule auf eine barrierefreie Ausstattung geachtet worden.
Gegenwärtig werden in Filderstadt 27 Kinder mit Handicap in den Klassen der Regelschulen inklusiv unterrichtet. In den Fällen in denen zusätzlicher pädagogischer oder pflegerischer Bedarf besteht, kann das Kind auch durch Fachkräfte begleitet werden. Die Aufwendungen dafür werden über die Eingliederungshilfe oder die Jugendhilfe finanziert. Auch notwendiges Lehr- und Lernmaterial zum Ausgleich des Handicaps können über diese Mittel gegenfinanziert werden.
Die eher geringe Zahl inklusiv beschulter Kinder mit Handicap an Filderstädter Schulen zeigt, dass diese Thematik noch nicht vollständig im Schulalltag angekommen ist, bzw. dass inklusiver Unterricht noch lange nicht der Regelfall im Sinne der UN-Behindertenkonvention ist.
Wir gehen aber nicht davon aus, dass Filderstadt als Schulträgerin hier Defizite aufzuarbeiten hat. Es dürfte sich eher um ein Problem der Schulpolitik und der schulischen Organisation insgesamt handeln. Einerseits ist bekannt, dass auch in unserer Region viele Lehrer*innenstellen nicht besetzt sind und davon viele speziell im sonderpädagogischen Bereich. Nicht zuletzt deshalb kann ein Kind, dessen Handicap nur sonderpädagogisch ausgeglichen werden kann, oft nicht inklusiv beschult werden. Denn keine Lehrkraft kann dafür abgeordnet werden kann, ohne dass sie in den Förderschulen fehlt, in die das Kind dann stattdessen aufgenommen werden muss. Dies wiederum wird weder der UN-Behindertenrechtskonvention noch dem geltenden Schulgesetz des Landes gerecht.
Internationale Vorbereitungsklassen und Inklusion an Filderstädter Schulen (27.05.2022)
Unsere Fraktion hatte angefragt und es folgte ein eher nüchterner Sachstandsbericht im zuständigen Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss. Hinzu kommt, dass beide Themengebiete gemeinsam in einer Vorlage abgehandelt wurden, wohl um zu unterstreichen, dass es sich hierbei um Themen handelt, auf die kommunale Verwaltungen kaum Einfluss haben. Wir hätten uns zumindest für jedes Thema einen eigenen Tagesordnungspunkt gewünscht. So ging die Diskussion erwartungsgemäß munter durcheinander.
Der Bedarf an Sprachförderkräften und Inklusionsbegleitungen (eventuell mit sonderpädagogischer Ausbildung) wird über das Schulamt koordiniert. Nur die Barrierefreiheit des Schulgebäudes muss in kommunaler Verantwortung sichergestellt werden. Immerhin wurde der Ausschuss darüber unterrichtet, dass die Schulen in Filderstadt auf beiden Gebieten gut aufgestellt seien.
Anders als in der Vorlage geben wir als Fraktion in unserem Kommentar jedem Thema den ihm gebührenden Raum. Denn nur weil beide Themen an den Schulen stattfinden, weisen sie nicht zwangsläufig Gemeinsamkeiten auf. Daher erscheint unser Artikel über Inklusion in der nächsten Amtsblattausgabe.
Sprachförderung (27.05.2022)
Die Verwaltung berichtete, dass die Internationalen Vorbereitungsklassen (VKL) gerne und gut angenommen würden. Gegenwärtig besuchen 81 Kinder eine der VKL und erhalten damit an zwölf Wochenstunden – großenteils in Kleingruppen – einen intensiven Unterricht zum Erwerb der deutschen Sprache sowie auch oft noch die Gewöhnung an andere Schriftzeichen. Dieser (Lern-)Prozess könne schon mal zwei Jahre dauern. Begleitet würde er auch von nicht-schulischen Filderstädter Organisationen, wie dem Verein INTEGRA und der Hausaufgabenhilfe. Eine Aufstockung der Lehrer*innenwochenstunden finde jedoch nicht statt.
Die Teilintegration an die Klassen der Regelbeschulung erfolge in den weniger sprachlastigen Schulfächern (zum Beispiel Sport und Musik) schon nach einigen Wochen. Je nach Vorkenntnissen in den MINT-Fächern (zum Beispiel Mathematik) und eventuell einer Fremdsprache wie Englisch sei auch hier schon bald ein gemeinsamer Unterricht in der jeweiligen Klassenstufe der Regelschule möglich.
Die VKL würden in allen Stadtteilen an den Grundschulen angeboten. Bestehe nach dem Grundschulalter noch ein Bedarf, würde dieser für den Sekundarbereich in der Realschule in Bonlanden zentral angeboten.
Ob diese Angebote in der aktuellen Situation, den stärkeren Zuzug ukrainischer Kinder auffangen können, müsse sich erst noch erweisen. Möglicherweise sei es notwendig, doch noch zusätzlichen Bedarf beim Schulamt anzumelden.
Unsere Fraktion geht davon aus, dass dies jetzt schon rechnerisch notwendig ist. Auch nach Filderstadt kommen aus der Ukraine überwiegend Frauen und Kinder. Von 100 Geflüchteten sind gewiss 40 Kinder, die zumindest vorübergehend im Rahmen einer VKL unterrichtet werden müssen. Wie viele Geflüchtete in Filderstadt in der nächsten Zeit aufgenommen werden, ist noch ungewiss. Fest steht, dass die gegenwärtig sechs VKL-Klassen nicht ausreichen werden. Mit den gegenwärtig 81 Kindern mit Sprachförderbedarf aus diesen Klassen wird sich bei circa 250 geflüchteten und in Filderstadt untergekommenen Ukrainer*innen der Bedarf wohl schon jetzt verdoppelt haben.
Eröffnung Serigrafie- Museum (27.05.2022)
Nach langer Planungs- und Vorbereitungszeit und notwendigen Umbaumaßnahmen eröffnete am vergangenen Wochenende das neue Serigrafie-Museum mit Exponaten aus der Sammlung von Michael Domberger seine Pforten. Mitglieder unserer Fraktion waren bei der Preview vor Ort. Wir gratulieren allen Beteiligten zur gelungenen Ausstellung und freuen uns sehr über diese kulturelle Bereicherung für Filderstadt mit einer Strahlkraft über die Grenzen der Stadt hinaus.
Quartiersentwicklung Bonlanden (20.05.2022)
Im vergangenen Verwaltungsausschuss stellte Frau Dr. Omran vom Referat für Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit das Konzept für die Quartiersentwicklung in Bonlanden vor. Nach dem Stadtteil Sielmingen ist Bonlanden nun der zweite Stadtteil, in dem die Quartiersentwicklung initiiert und vorangebracht werden soll. Das Projekt in Bonlanden orientiert sich besonders am Artikel 30 der UN-Behindertenrechtskonvention. Schwerpunkte bilden dabei der barrierefreie Zugang zu kulturellen Aktivitäten sowie die gleichberechtigte Teilhabe an Freizeit- und Sportaktivitäten für Menschen mit Behinderung.
Es freut uns, dass im Rahmen des Förderprogramms "Impulse Inklusion" die sechs Teilprojekte "Historischer Rundweg inklusiv gestalten", "Fest der Sinne – Stadtteilflohmarkt für Alle", "Musik verbindet – offenes Singen auf dem Markt", "Sport – neuer Blick auf physische Herausforderungen", "Ausstellung – Lebenswelten von Behinderung" und "Märchenstunde – andere Welten und Bezüge" umgesetzt werden. Zudem ist es eine richtige und zielführende Herangehensweise, dass sich Menschen mit Behinderung an der Entwicklung, Planung, Durchführung und Auswertung der Aktivitäten im Rahmen des Projektes beteiligen. Unsere Fraktion bedankt sich bei den beteiligten Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung und bei den zahlreichen Kooperationspartner*innen für ihr großes Engagement und wünscht viel Erfolg bei der Umsetzung des Projektes.
50 Jahre Bonlanden (20.05.2022)
Nach zweijähriger Verzögerung konnte jetzt das Festwochenende zum 750. Ortsjubiläum von Bonlanden starten. Auftakt war am letzten Freitagabend eine Soirée in der Uhlberghalle. Begrüßt wurden die Gäste durch den Vereinsringsvorsitzenden Joachim Gädecke und Herrn OB Traub. Ein besonderer Ehrengast war der ehemalige Bürgermeister Herr Pascher, der in den 60er und 70er Jahren den Grundstein zur Modernisierung Bonlandens und somit auch zur Stadtgründung Filderstadts legte. Humorvoll moderiert, folgten unterhaltsame musikalische Programmpunkte von Feuerwehr, Sängerbund, Akkordeon- und Musikverein. Ein Jubiläumslied der Grundschulkinder und ein Dialog eines Bürstenbinderpaares ließ so manch wichtige Entwicklung der Ortsgeschichte Revue passieren. Den Abschluss bildeten Auszüge aus zwei Filmen. Der erste entstand 1970 zum 700sten Jubiläum Bonlandens. Bei den Bildern vom damaligen Festumzug wurde deutlich, wie stark sich das Ortsbild in den letzten 50 Jahren geändert hat und welche Fortschrittseuphorie – Stichwort: Raumfahrt und das Transparent "Computer anschalten und Köpfchen ausschalten" - damals herrschte. Der zweite Film von etwa 1948 wurde erst letztes Jahr entdeckt und behandelte die Integration durch Arbeit z.B. auf der Gutenhalde-Keramikmanufaktur der damaligen Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Ostgebieten. Unsere Fraktion gratuliert dem Stadtteil zum Jubiläum und bedankt sich bei allen Beteiligten und Mitwirkenden für die Gestaltung des gelungenen Festaktes.
Bedarfsplanung Verlässliche Grundschule / Flexible Nachmittagsbetreuung – Situationsbericht (13.05.2022)
Der leichte Rückgang bei den Einschulungszahlen führt zu einer gewissen Entspannung in der Auslastung unserer Betreuungsgruppen. Trotzdem erfreuen sich alle Gruppen einer sehr guten Nachfrage und bedürfen eines überaus großen Engagements der Mitarbeitenden, die Kinder gut zu betreuen und alle Gruppen zu managen. Allen Mitarbeiter*innen und allen ehrenamtlichen Helfer*innen in den Gruppen gilt an dieser Stelle unser bester Dank für ihren Einsatz und Flexibilität. Ein möglichst flexibles Betreuungsangebot zu schaffen, dafür hat sich unsere Fraktion immer ausgesprochen. Die Bedürfnisse der Eltern und Kinder sind sehr unterschiedlich, manche benötigen tatsächlich nur an einem Tag eine Betreuung für ihr Kind und sollten dann eben auch nur für diesen einen Tag bezahlen müssen. Die Verwaltung hat zugesagt, die nächste Benutzungs- und Entgeltordnung dahingehend flexibler zu gestalten.
Schüler*innenzahlenstatistik 2021 und Hochrechnung für 2022/2023 (13.05.2022)
Wir begrüßen, dass nun mit der Aufnahme der auswärtigen Schüler*innen in die Statistik und insbesondere Hochrechnung verlässlichere Zahlen geliefert werden. Aktuell weisen die Einschulungszahlen einen leichten Rückgang auf, der vermuten lässt, dass die Corona-Pandemie mit eine Ursache sein könnte, die möglicherweise dazu geführt hat, dass Kinder erst später eingeschult werden. Räumlich bringt dies aktuell eine Entlastung – insbesondere bei der Gotthard-Müller-Gemeinschaftsschule (GMS) – trotzdem muss natürlich vorgesorgt werden und entsprechende Planungen angegangen werden. Unsere Fraktion hat sich dafür ausgesprochen, bereits jetzt den geplanten Anbau an der GMS anzugehen, um Raumengpässe und Provisorien zu vermeiden.
Personalkostenzuschuss für hauptamtliche Übungsleiter der Sportgemeinschaft (13.05.2022)
Bereits vollzogen und nun im letzten Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss noch abgesegnet, wurde die Anpassung der Stellenanteile – jetzt 4,1 Stellen mit einer 50%igen Förderung durch die Stadt - für die hauptamtlichen Übungsleiter der Sportgemeinschaft (Spoge). Die Stellen sichern die Durchführung der KISS-Gruppen und den Reha-Sport für Erwachsene, die über die Sportgemeinschaft gemanagt werden. Wir schätzen sehr was hier auf die Beine gestellt wurde - und die Anzahl der Gruppen und Teilnehmenden sprechen für sich - möchten an dieser Stelle aber auch das Engagement der Stadt erwähnen, das eben möglich macht, dass die Elternbeiträge gerade für die KISS-Gruppen auf einem relativ niedrigen Niveau gehalten werden können. Über die Jahre hinweg wurde stetig steigend die finanzielle Beteiligung angepasst.
Zuletzt waren wir bei einer 50% Finanzierung für 3,5 Personalstellen und dies ohne Begrenzung für die Einstufung. Dies bringt der Einrichtung, also der Spoge, Sicherheit und Flexibilität bei der Einstellung. Die Vorwegnahme der Stellenanpassung auf 4,1 Stellen – auch wenn sie aktuell noch keine finanziellen Auswirkungen zur Folge hat- wurde von unserer Fraktion beanstandet und hat auch ihr Abstimmungsverhalten beeinflusst.
Zu Gast bei der Jugendfarm (06.05.2022)
Am 1. Mai folgten unser Bundestagsabgeordneter Matthias Gastel und unsere Gemeinderatsmitglieder Stefan Zimmermann sowie Andrea Jelic gerne der Einladung der Jugendfarm zum Farmfest, das unter dem Motto "Fest der Sinne" veranstaltet wurde. Bei kulinarischen Genüssen konnten unsere Vertreter*innen in Gesprächen mit den Mitarbeiter*innen der Jugendfarm einen Einblick in die aktuelle Arbeit gewinnen. Die Jugendfarm ist seit vielen Jahren eine verlässliche Partnerin für unsere Stadt im Bereich der pädagogischen Angebote für Kinder und Jugendliche. Sie ist als Kooperationspartnerin für alle Schularten ein wichtiger Teil der Bildungslandschaft in Filderstadt. Außerdem bietet sie eine Ferienbetreuung für Kinder aus der 1. bis 5. Klasse an. Das offene Angebot ist als Raum für die selbstbestimmte Freizeitgestaltung eine absolut notwendige Alternative in Zeiten, in denen Kindheit und Jugend oft straff durchorganisiert sind. Wir danken der Jugendfarm für ihre hervorragende und unverzichtbare Arbeit.
S-Bahn-Haltepunkt im Stadtteil Sielmingen (06.05.2022)
Der Technische Ausschuss hat in seiner letzten Sitzung den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplanungsverfahren "S-Bahn-Haltepunkt" beschlossen. Trotz der frühen Phase, in der wir uns gerade befinden, war es unserer Fraktion in der Sitzung wichtig, schon jetzt auf einige Punkte hinzuweisen, die wir im Rahmen dieses Bebauungsplanes berücksichtigt haben wollen. Zumal mit diesem Bauvorhaben das erste Mal die Möglichkeit besteht, einen zentralen Platz in Filderstadt – in Orientierung am INSEK – ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu gestalten. Folgende Aspekte sind für uns wichtig:
Grünflächen: Anpflanzung von einheimischen Bäumen (gerne auch Obstbäume), Sträuchern, Stauden, die an die Bedingungen des Klimawandels angepasst sind (Trockenheitsresistent), Verwendung von lokalen bzw. regionalem Saatgut/ lokale bzw. regionale Pflanzen, da Flora und Fauna (v.a. die Insektenwelt) vom Vorhandensein dieser Pflanzen abhängig sind. Diese Pflanzen müssen, wenn sie sich etabliert haben, kaum noch gepflegt werden (Arbeits- und Kostenersparnis)
Art der Gestaltung: möglichst wenig Bodenversiegelung, vertikale, bepflanzte Wände (Lärmschutz, Luftverbesserung), Dachbegrünung mit möglichst tiefer Substratfläche, Wandbegrünung/Gebäudebegrünung, bepflanzte Versickerungsmulden.
Nutzung/Aufenthaltsqualität: ansprechend gestaltete Begrünung (Förderung der Aufenthaltsqualität), Urban Gardening (Hochbeete, evtl. gepflegt von interessierten Anwohner*innen), Realisierung der bespielbaren Stadt mit kleinen, in das Gesamtkonzept integrierten Bewegungselementen (Platz soll lebendig sein und nicht nur Durchgangsfläche).
Wir begrüßen sehr, dass eine "Verkehrsdrehscheibe" entstehen soll, und auf diese Weise mehr klimafreundliche Mobilität angeboten wird.
Gefordert haben wir zudem mehr Informationen zum Grünordnungsplan, zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung und konkrete Aussagen darüber, wo und wie die Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt werden.
Erhaltungssatzungen beschlossen (22.04.2022)
Die Stadteile Filderstadts weisen zweifelsohne strukturelle Unterschiede auf. Gemeinsam aber haben sie, dass ihre stadtgestalterische Qualität in den vorangegangenen Jahrzehnten stark gelitten hat. Breit gemacht hat sich eine große Unzufriedenheit der Einwohner*innen verstärkt, was die Ortskerne anbelangt, die auch Aushängeschilder sind. Bemängelt wird nicht nur die Funktionalität und Lebendigkeit. Vermisst wird zunehmend der ortstypische Charakter und eine städtebauliche harmonische Gestaltung - beides wurde in den vergangenen Jahren nicht konsequent verfolgt, wenn Bauvorhaben anstanden.
Dass Verwaltung und Gemeinderat sich gemeinsam auf den Weg gemacht haben, jetzt gegenzusteuern, ist nur zu begrüßen und überfällig. Zur Durchsetzungen bedarf es aber auch entsprechender Instrumente, sprich baurechtlicher Satzungen.
Mit den Sanierungsgebieten in Bernhausen und Plattenhardt wurden bereits die ersten Schritte vollzogen. Konsens zwischen den Gemeinderatsfraktionen war immer, dass alle Stadtteile gleichermaßen zum Zuge kommen sollen und müssen. Mit den jetzigen Beschlüssen der Erhaltungssatzungen in Bonlanden, Obersielmingen und Untersielmingen wird dies nun umgesetzt.
Dass in Sielmingen die Wogen angesichts der Erhaltungssatzung derart hochgeschlagen sind, bedauern wir sehr. Es hat den Eindruck, dass es trotz der fünf Informationsveranstaltungen das Procedere nicht ausreichend vermittelt werden konnte. So sind z.B. die Eigentümer*innen der betroffenen Gebäude bis zuletzt von einem Beteiligungsprozess im ursprünglichen Sinne ausgegangen. Ein solcher ist aber in diesem Rahmen nicht vorgesehen.
Was wir auch bedauern ist, dass der Abbruch von Gebäuden höher im Kurs liegt als die Sanierung einer erhaltungswerten oder gar historischer Bausubstanz. Wir stellen nicht in Abrede, dass Letzteres für die Eigentümer*innen finanzielle und personelle Herausforderungen birgt. Im Übrigen steht mit keiner Silbe in der Erhaltungssatzung, dass im Einzelfall ein Gebäude nicht abgebrochen werden kann, etwa, wenn die Bausubstanz schlecht oder die Immobilie gar einsturzgefährdet ist. Allerdings muss das neue Objekt, das an dieser Stelle entsteht, auch weiterhin einen ortsbildprägenden Charakter haben. Letztlich sind wir alle mit dem was wir haben und/ oder besitzen auch dem Allgemeinwohl verpflichtet.
Es ist richtig, dass in Sielmingen in den zurückliegenden Jahren die besondere städtebauliche und ortstypische Struktur im Ortskern, keine Beachtung gefunden hat und viele ortsbildprägende Gebäude abgebrochen wurden. Das ist beklagenswert, kann und darf aber nicht ein "Weiter so" zur Folge haben. Es gilt im Gegenteil das zu retten, was noch zu retten ist.
Und mit der Einrichtung des Gestaltungsbeirats verfügt die Stadt über ein Fachgremium, das Bauvorhaben an städtebaulich relevanten Stellen architektonisch bewertet.
Unsere Fraktion vertritt die Auffassung, dass wir gut daran tun, städtebaulichen und architektonischen Irrwegen ein Ende zu setzen. Eine städtebaulich harmonische Gestaltung steigert die Wohn- und Lebensqualität in den Stadtteilen. Darüber hinaus muss das gemeinsame Ziel sein, den historischen, ortstypischen und ortsprägenden Charakter der Ortszentren auch für die Zukunft zu sichern und auf diese Weise Identität bzw. Heimat zu schaffen für uns und die Generation nach uns.
Fahrradkauf und -leasing für Verwaltungsangestellte (14.04.2022)
Die Stadtverwaltung möchte den allgemeinen Trend zum Fahrrad auch bei den Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung proaktiv durch finanzielle Zuschüsse fördern und damit die Nutzung des Fahrrads für den Weg zur Arbeit attraktiver gestalten. So sollen die Beschäftigten Zuschüsse zum Kauf und Leasing von Fahrrädern sowie für bestehende Räder erhalten, die für den Arbeitsweg genutzt werden.
Die Vorteile der Radnutzung liegen auf der Hand: Reduzierung des PKW-Verkehrs, Verringerung des Parkdrucks in den Ortskernen, geringere Lärmbelastung und ein Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Außerdem spielt der gesundheitsfördernde Aspekt des Radfahrens eine nicht unerhebliche Rolle. Die Attraktivität des Angebots wird durch vielfältige Kombinationsmöglichkeiten der Nutzung des ÖPNV und des Fahrrads zusätzlich erhöht.
Unsere Fraktion unterstützt dieses Vorhaben der Stadtverwaltung. Wir wollen die Verkehrswende vor Ort voranbringen und die Rahmenbedingungen für die Nutzung alternativer Verkehrsmittel zum motorisierten Individualverkehr fördern.
Jugendgemeinderatswahlen 2022 (14.04.2022)
Die nächste Wahl des Jugendgemeinderats findet in diesem Jahr außerhalb des üblichen Turnus Anfang Juli statt. Die Amtszeit der amtierenden Jugendgemeinderät*innen wurde aufgrund der Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie um etwa ein halbes Jahr verlängert. Wir danken dem Jugendgemeinderat dafür, auch in schwierigen Zeiten über die eigentliche Amtsperiode hinaus aktiv zu sein und sich für Themen einzusetzen, die den Kindern und Jugendlichen in Filderstadt wichtig sind. So befasste sich der Jugendgemeinderat mit der Einführung eines Mehrwegbechersystems, der Erneuerung der Skateranlage beim ESG und der Einrichtung eines Mountainbike-Trails im Wald. Zudem initiierte er das Projekt "Neubau Jugendhaus", machte Vorschläge zur Verbesserung des ÖPNV und war in verschiedenen Arbeitskreisen und Beiräten vertreten. Dieses große Engagement verdient Anerkennung!
Digitalisierungsstrategie - Neue Apps (14.04.2022)
2020 hat sich die Stadt Filderstadt auf den Weg gemacht, Smart City zu werden. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus dem Digitalisierungsbeauftragten und Mitgliedern des Gemeinderates hat dazu eine Digitalisierungsagenda erarbeitet, die vom Gemeinderat beschlossen wurde. Die darin aufgeführten Maßnahmen werden nun sukzessive umgesetzt. Erwähnenswert, weil sehr sinnvoll, erachten wir eine digitale Anwendung für den Bereich der Wirtschaftsförderung, die seit Kurzem in Filderstadt zur Verfügung steht:
Über den AppleStore bzw. Google Play Store kann die App „Inspire now“ heruntergeladen und genutzt werden. Unternehmen, Startups und weiteren lokalen Institutionen wird hier, angesichts der pandemiebedingten reduzierten persönlichen Austauschmöglichkeiten; eine Kontakt- und Vernetzungsplattform geboten. Eine ausführlichere Beschreibung findet sich auf der Homepage der Stadt Filderstadt unter
Startseite > Wirtschaft fördern > Wirtschaftsförderung > InspireNow App
oder unter dem Link https://www.filderstadt.de/site/Filderstadt-Internet-2019/node/18471962?QUERYSTRING=InspireNow
Eine weitere nützliche Plattform ist auf der Seite https://maches.info/ zu finden.
Auf dieser Internetseite haben sich die Landkreisverwaltung Esslingen, die IHK Stuttgart sowie neun Kommunen aus dem Landkreis Esslingen - darunter Filderstadt - zusammengeschlossen, um Interessent*innen Möglichkeiten zu bieten, die Zukunft aktiv mitzugestalten – sei es die eigene oder die der Kommune, in der jede/jeder Einzelne wohnt, lebt und/oder arbeitet. Ein weiteres Ansinnen ist es Gründer*innen eine gezielte Unterstützung zukommen zu lassen, ob bei der Raumsuche, der Förderungen, dem Networking, dem Support, dem Mentoring u.v.m.
Unsere Fraktion begrüßt und unterstützt diese Initiativen der Verwaltung. Auch viele kleinere Projekte tragen dazu bei, die digitale Transformation der öffentlichen Hand voranzubringen.
Ausschluss von Kinderarbeit bei der Herstellung von Grabsteinen und Grabeinfassung - Aufnahme in die nächste Änderung der Friedhofssatzung (01.04.2022)
Diesen Beschluss fasste der Technische Ausschuss einstimmig in seiner letzten Sitzung und bewies eindeutig Rückgrat.
Bereits im Rahmen der Fair Trade Town Filderstadt hatte sich unsere Fraktion dafür stark gemacht. Eine entsprechende Änderung des Bestattungsgesetzes des Landes aus 2012 sah dies vor, die Regelung wurde aber 2016 vom Verwaltungsgericht Baden-Württemberg eingestellt, mit der Begründung, es gäbe keine verlässlichen Nachweismöglichkeiten für diese Steine. Daher seien Friedhofssatzungen, die einen entsprechenden Nachweis forderten, für Steinmetzte unzumutbar. Deshalb nahm auch die Stadt Filderstadt Abstand von der Aufnahme dieser Regelung.
Der im Januar 2021 verabschiedete Gesetzesentwurf wurde nun entsprechend angepasst mit dem Ziel, rechtssichere Friedhofssatzungen zu ermöglichen. Das Internetportal "Siegesklarheit.de", das von der Bundesregierung unter Einbeziehung von Spezialisten der Entwicklungshilfe eingerichtet wurde, soll fortan über die auf dem Markt angebotenen Gütesiegel für verschiedene Produktgruppen Aufschluss geben. Der neue Gesetzesentwurf des Landes erkennt die auf dem Portal für authentisch erklärten Zertifikate an und schafft so Rechtssicherheit für Friedhofsträger*innen, aber auch für Steinmetze.
Nach dem Gesetz gelten Steine, die nachweislich aus dem europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz stammen, als frei von Kinderarbeit. Bei Steinen aus anderen Herkunftsländern muss dies durch besagte Gütesiegel nachgewiesen werden. Fehlt einem Steinmetz ein derartiges Zertifikat, muss er versichern, dass ihm keine Anhaltspunkte dafür bekannt sind, dass die Grabsteine durch Kinderarbeit hergestellt sind.
Nachweislich belegt ist, dass Kinder in Indien, Vietnam und den Philippinen in Steinbrüchen arbeiten müssen. Diese Länder gehören zu den Hauptlieferanten von Naturstein nach Deutschland und dieses Material wird hier häufig zu Grabsteinen verarbeitet. Kinderarbeit in der Natursteinindustrie ist ausbeuterisch, gesundheitsschädigend und lebensgefährlich - deshalb wird seit vielen Jahren von den Vereinten Nationen besonders geächtet.
Der Wermutstropfen des Gesetzes ist, dass es weiterhin keine gesetzliche Regelung zur Änderung von Friedhofssatzungen gibt. D.h. Kommunen bleibt es freigestellt, ob sie diesen Passus aufnehmen, oder nicht. Umso mehr begrüßen wir, dass Filderstadt die Regelung in ihre Friedhofssatzung verankern will und auf diese Weise ein deutliches Signal setzt.
CO2- Bilanz Filderstadt (25.03.2022)
Ein umfangreiches Zahlenwerk wurde von der Klimaschutzmanagerin Frau Dr. Kostrewa im Technischen Ausschuss präsentiert, das der Stadt leider kein gutes Zeugnis ausstellt: Dass in Filderstadt die Treibhausgasemissionen seit 2014 zugenommen haben (+8,8%) und der Endenergieverbrauch gestiegen ist (20%), macht deutlich, dass wir uns beim Klimaschutz nicht geklotzt, sondern eher gekleckert. haben. Auf dieser Grundlage sieht sich unsere Fraktion in ihrem Antrag zur Ausrufung des Klimanotstand in unserer Stadt mehr als bestätigt.
Die letzte CO2-Bilanz 2015 erfolgte. Seitdem, wurden unzählige Beschlüsse gefasst, ohne dass Zahlen vorlagen und ohne, dass in den Vorlagen jemals vermerkt wurde, welche Auswirkung die jeweilige Maßnahme auf den Klimaschutz und die CO2-Bilanz hat. Eine essentielle Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat hat so gefehlt. Einem Antrag unserer Fraktion auf Einführung eines "Klimakästchens" auf den Vorlagen, das Aufschluss geben sollte über die CO2-Bilanz der jeweiligen geplanten Maßnahme, kam die Verwaltung nicht nach.
Im Bericht zur CO2-Bilanz heißt es: "Energie- und Treibhausgas Bilanzen sind nur eine Annäherung an die Realität. Es ist unmöglich alle tatsächlich stattfindenden Emissionen messbar und somit erfassbar zu machen." Dieser Satz lässt wohl leider den Schluss zu, dass die Zahlen eigentlich noch schlechter sind als dargestellt.
2014 wurde das integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen. Darin wurde noch einmal das Ziel der Stadt bekräftigt, alle fünf Jahre eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 10% zu erreichen. Diesem Ziel hatte sich Filderstadt mit Ihrem Beitritt zum Klima-Bündnis angeschlossen.
Wir betrachtet den jetzt vorliegenden Bericht als eine Art Vorhut auf die Ankündigung des OB, Filderstadt bis zum Jahr 2032 klimaneutral aufzustellen. Unsere Fraktion unterstützt dieses Vorhaben und erwartet schnellstmöglich eine Darstellung, wie dieses ambitionierte Ziel erreichen werden soll. Die Zahlen belegen eindringlich, dass Klimaschutz ganzheitlich betrachtet und mit konkreten und überprüfbaren Maßnahmen angegangen werden muss.
Chance vertan (18.03.2022)
Erneut empfahl die Verwaltung den Verzicht auf die Ausübung ihres Vorkaufsrechts und eine - wenn auch knappe - Mehrheit des Gemeinderates folgte diesem Beschlussvorschlag. Die Rede ist von der Nürtinger Str.12 im Zentrum von Bernhausen. Für unsere Fraktion ist die Haltung der Verwaltung in keinster Weise nachvollziehbar. Seit Jahren dreht sich die Diskussion um die Attraktivierung und Belebung der Innenstadt. Dass dies z.B.in der Fußgängerzone nicht zufriedenstellend gelingt, wurde auch stets seitens der Verwaltung auf die fehlenden städtischen Eigentumsverhältnisse zurückgeführt. Diese Tatsache stand der Verwirklichung konzeptioneller Ideen immer im Wege. Durch den Verzicht auf ihr Vorkaufsrecht hat die Stadt nun ihre Chance verspielt in den Besitz eines Grundstücks nebst Gebäude im Innenbereich Bernhausen zu gelangen und sich so ihrer Gestaltungsmöglichkeit einmal mehr beraubt.
Dass die Erwerberin signalisiert hat, die zukünftige Vermietung der Räumlichkeiten in Absprache mit der Stadt durchzuführen ist zwar löblich, ob dies letztlich auch so erfolgen wird bleibt hinsichtlich der Rentabilität abzuwarten.
Unsere Fraktion hat beantragt das Vorkaufsrecht auszuüben. Unsere Begründung: Bei einem Erwerb hätte die Stadt die Möglichkeit in den Ladenräumlichkeiten einen "Besuchsmagneten" anzusiedeln. Gleichzeitig könnte das bestehende Gebäude aufgestockt und so zusätzlich Wohnraum geschaffen werden. Für unseren Antrag stimmten mit uns die SPD-Fraktion und eine Stadträtin der Freien Wähler - gereicht hat es bedauerlicherweise nicht.
Verabschiedung Doppelhaushalt 2022/2023 (18.03.2022)
Die Verabschiedung des Doppelhaushaltsplans 2022/2023 war überschattet vom abscheulichen Krieg in Europa. Rückblende: Vor zwei Jahren hielt, kaum, dass wir den Doppelhaushalt 2021/2022 beschlossen hatten, die Pandemie Einzug und bescherte uns den ersten Lockdown. Damals wurde schnell klar, dass dies unseren Finanzetat nicht unberührt lassen würde. Dass wir dennoch mit einem blauen Auge davongekommen sind, haben wir letztlich, laut Aussage des Stadtkämmerers, nur den Zuschüssen und Förderprogrammen von Bund und Land zu verdanken. Deswegen erachten wir es nicht für angebracht, ja sogar gefährlich, wenn jetzt aus einer Ecke des Gemeinderates ertönt, die Jahresabschlüsse der Stadt seien letztlich immer besser als zuvor angenommen oder befürchtet. Angesichts der Tatsache, dass die Zukunft unberechenbarer ist denn je, meinen wir, dass hier etwas mehr Demut und Zurückhaltung Not tun. Die aktuellen Ereignisse sind der beste Beweis dafür. Hinzu kommt, dass die Pandemie noch nicht ausgestanden ist.
Unsere Stadt ist bereit auch jetzt ihrer humanitären Verpflichtung nachzukommen und weitere Geflüchtete aufzunehmen. Neben der Frage von Unterkünften wird es u.a. – vor dem Hintergrund, dass hauptsächlich zunächst Frauen mit Kindern zu uns komme n- auch um zusätzliche Betreuungs- und Schulplätze gehen. Ob und welcher Höhe die Kommunen erneut eine finanzielle Unterstützung für diese Aufgaben erhalten, steht noch nicht fest.
Bei all dem darf die Bewältigung der Klimakrise nicht vergessen werden, die fast immer bei neu auftretenden Herausforderungen in den Hintergrund gerät. Dabei ist der aktuelle Bericht des Klimarates eindeutig: Die Auswirkungen des Klimawandels, die wir heute sehen, sind zerstörerischer und weitreichender als bislang erwartet. Bereits heute leben bis zu 3,6 Milliarden Menschen in einem besonders vom Klimawandel gefährdeten Umfeld und werden zu Migration gezwungen.
Unsere Fraktion hat im Rahmen der Haushaltsberatungen den Antrag zum "Klimanotstand" gestellt. Oberbürgermeister Traub hat gegenüber der Presse sein Ziel das Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2032 kundgetan. Dafür werden wir klotzen müssen und dafür sind Finanzmittel erforderlich, die bislang im Haushalt nicht eingestellt sind. In diesem Zusammenhang bedauern wir es sehr, dass unsere Anträge im Bereich des Klimaschutzes, die zur finanziellen Entscheidung während der Haushaltsberatungen anstanden, keine Mehrheit gefunden haben. Dabei war die Summe, um die es dabei ging, mit 60.000€ überschaubar.
Unsere Fraktion hat dem Doppelhaushalt zugestimmt, trotz aller offensichtlichen Widrigkeiten. Wir werden, davon sind wir überzeugt, in Zukunft stärker priorisieren müssen und zumindest unsere Fraktion wird darauf Acht geben, dass die Nachhaltigkeit unserer Investitionen und Maßnahmen nicht nur mit dem Kreuz im dafür vorgesehenen Kästchen abgegolten werden.
Internationaler Frauentag 08.03.2022, Motto: "Geschlechtergleichstellung heute für ein nachhaltiges Morgen" (11.03.2022)
Seit über 100 Jahren wird der "Internationale Tag der Frauen" begangen. Weltweit wird an diesem Tag auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht. Der 8. März erinnert an die Errungenschaften früherer Generationen, an deren Erfolge wir heute anknüpfen können, macht aber gleichzeitig deutlich, wie viel noch im Argen liegt: Ungleich verteilte Sorgearbeit, schlechtere Bezahlung, Altersarmut bis hin zur Unterrepräsentanz in politischen Entscheidungsgremien.
Der diesjährige Frauentag ist zudem geprägt vom schrecklichen Krieg in der Ukraine. Viele Frauen und ihre Kinder sind auf der Flucht und werden auch bei uns einen sicheren Hafen suchen. Andere Frauen haben sich hingegen entschieden in ihrem Land zu bleiben und es zu verteidigen.
Fast zeitgleich mit dem Internationalen Frauentag fällt in diesem Jahr der Equal Pay Day, der auf die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern hinweist. Symbolisch markiert der Equal Pay Day am 07.03.2022 den Tag bis zu dem Frauen in diesem Jahr unbezahlt arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar für ihre Arbeit konstant bezahlt werden. Hinzu kommt, dass der Unterschied in den Bruttostundenlöhnen zwischen Frauen und Männern in Deutschland 18 Prozent beträgt. Das Motto des diesjährigen Equal Pay Day lautet in diesem Jahr "Equal Pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt" und richtet sein Augenmerk auf die Chancen und Risiken der Gleichstellung in der Digitalisierung der Arbeitswelt.
Somit weisen beide, der Equal Pay Day und der internationale Frauentag auf relevante Probleme auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter hin.
Solidaritätskundgebung Poltawa (11.03.2022)
Besorgte Einwohner*innen Filderstadts folgten am Donnerstag, 3. März 2022 dem Aufruf der Stadtverwaltung und bekundeten vor der FILharmonie ihre aufrichtige Solidarität mit unserer ukrainischen Partnerstadt sowie dem gesamten Land.
Der Krieg in Europa und das Leid der davon betroffenen Menschen in der Ukraine kann und darf niemanden kalt lassen. Mit bewegenden Worten schilderten die Angestellten der Filderstädter Stadtverwaltung, Frau Postnikova und Frau Kuzmenko, die Situation in Poltawa und Kiew. Beide bangen um das Leben ihrer Familien und Freunde in den jeweiligen Städten und müssen schmerzlich die Zerstörung des Landes mitverfolgen, in dem sie geboren und aufgewachsen sind. Unsere Anteilnahme und Mitgefühl möchten wir an dieser Stelle zum Ausdruck bringen verbunden mit der Hoffnung und dem Ruf nach einem schnellen Ende dieses entsetzlichen Spuks.
Neuer Vorstand SV Bonlanden (11.03.2022)
Herbert Theobaldt hört als 1. Vorsitzender des TSV Bonlanden auf. Bei der Jahreshauptversammlung am 04.03.2022 kandidierte er nicht mehr für das Amt, das er 19 Jahren lang mit Hingabe bekleidete hat. Dass sein Wirken den Verein geprägt haben, bekundeten die reden der Abteilungsleitungen, die allesamt sein offenes Ohr und seine Unterstützung ihrer Tätigkeit hervorhoben.
Unsere Fraktion bedankt sich bei Herbert Theobaldt für sein standhaftes Engagement für den Sport, der ihm spürbar eine Herzangelegenheit war und wohl auch bleiben wird. Der TSV Bonlanden wird weiterhin auf ihn zählen können.
Dem frischgewählten 1. Vorstand, Thomas Kühfuss, beglückwünschen wir zu seinem neuen Amt und wünschen bei der Ausübung viel Freude und "ein glückliches Händchen".
Aktuelle Lage in der Ukraine 04.03.2022)
Die Fraktion DIE GRÜNEN im Filderstädter Gemeinderat verurteilt den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine aufs Schärfste. Wir sind bestürzt, dass es im Europa des 21. Jahrhunderts nicht gelungen ist, zwischenstaatliche Konflikte auf diplomatischem Wege beizulegen. Stattdessen wird zu den Waffen gegriffen und Werte wie Demokratie und Freiheit werden mit Füßen getreten. Der russische Angriffskrieg bringt Leid und Schmerz über die gesamte Bevölkerung der Ukraine und wird viele Leben unschuldiger Männer, Frauen und Kinder kosten. Unsere Gedanken sind in diesen Tagen im Besonderen bei den Menschen unserer Partnerstadt Poltawa, in der Vertreter*innen der Gemeinderatsfraktionen und der Verwaltung in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zu Gast sein durften. Unsere Solidarität aber auch unsere Anteilnahme an ihrem Schicksal wollen wir hiermit zum Ausdruck bringen.
Viele Menschen werden vor dem Krieg fliehen, einige davon auch nach Baden-Württemberg. Wir bereiten uns darauf vor und setzen die klare Botschaft: Wir sind bereit, Flüchtende aus der Ukraine aufzunehmen.
Haushaltsanträge im Verwaltungsausschuss (04.03.2022)
Die Haushaltsanträge der Fraktionen werden – je nach Zuständigkeit – in den entsprechenden Ausschüssen behandelt. Nachdem dies bereits im Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss sowie im Technischen Ausschuss der Fall war, fand eine Beratung der Haushaltsanträge zuletzt im Verwaltungsausschuss statt. Diese Anträge wurden entweder direkt im Verwaltungsausschuss behandelt oder es werden Vorlagen von der Verwaltung dazu erstellt werden:
Dazu wird es ebenfalls eine Vorlage geben.
Verwaltung will Klimanotstand für Filderstadt ausrufen (25.02.2022)
Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen stellte unsere Fraktion, wie bereits berichtet, folgenden Hauptantrag:
Filderstadt ruft den Klimanotstand aus. Den Formalen Rahmen dazu bietet die Verabschiedung einer Resolution (…) Im Anschluss wird ein datenbasierter Maßnahmenkatalog aufgeführt und beschlossen.
In der letzten Sitzung des Technischen Ausschusses (TA), der sich mit der Behandlung der Fraktionsanträge befasste, gab die Verwaltung nun folgende Stellungnahme dazu ab:
"Es wird der Entwurf eines Resolutionstextes von der Verwaltung vorbereitet. Deren Inhalt und Verabschiedung wird zur Entscheidung mit einer Vorlage in den Gremienlauf des Gemeinderates eingebracht. Die Beschlussvorlage, deren Anlage der Entwurf des Resolutionstextes sein wird, wird angesichts der Dringlichkeit des Themas schnellstmöglich vorbereitet."
Wir schätzen und diese Entscheidung der Verwaltung sehr, zeigt sie doch, dass Filderstadt jetzt Ernst macht und die Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität anerkennt.
Fakt ist, dass mit der Verabschiedung der Resolution nur der formale Rahmen festgelegt wird. Damit allein ist noch kein einziges Klimaziel erreicht. Entscheidend sind deshalb die konkreten Maßnahmen, die benannt und festgeschrieben und in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit überprüft werden müssen. Für die Beschlussvorlagen des Gemeinderates gilt dann zudem, dass die Auswirkungen auf den Klima-, Umwelt- und Artenschutz als Entscheidungsgrundlage aufgeführt und mit einem entsprechenden "Kästchen" gekennzeichnet werden.
Die Vorlage zum „Klimanotstand“ wurde seitens der Verwaltung für April zugesagt. Wir sind überzeugt davon, dass angesichts der Brisanz der Thematik, eine breite Zustimmung der Fraktionen erfolgen wird.
Weitere Anträge unserer Fraktion zu denen eine spätere Behandlung/Vorlage im TA seitens der Verwaltung zugesagt wurde:
Unsere Anträge zur finanziellen Förderung von Dachbegrünungen, Entsiegelung von Parkplatzflächen im Industriegebiet Plattenhardt (Pilotprojekt) sowie die Förderung von Wärmepumpen fanden bedauerlicherweise keine Mehrheit im Ausschuss.
Wir freuen uns aber, dass unser Antrag zur finanziellen Förderung von Steckersolaranlagen für alle Mieter*innen und Eigentumswohnungsbesitzer*innen, die auch in diesen Wohnungen leben mehrheitlich beschlossen wurde und dafür 5000 € jährlich in den Haushalt eingestellt werden.
Beratung Haushaltsplanträge (18.02.2022)
Die Beratung der Haushaltsplanträge in den zuständigen Fachausschüssen ist in vollem Gang. Im Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss wurden die Anträge unserer Fraktion wie folgt behandelt:
Wir beantragen die Aufstellung eines überdachten Bücherschranks an einem zentralen Platz in jedem Stadtteil, in dem gebrauchte Bücher von Passant*innen kostenlos entnommen und eingestellt werden können.
Unsere Fraktion verfolgt mit diesem Antrag das Ziel, dass in Filderstadt in allen Stadtteilen sogenannte "Öffentliche Bücherregale oder Bücherschränke" zur Verfügung stehen. Damit knüpfen wir an unseren Antrag aus dem Jahr 2017 an, mit dem wir die ersten Bücherregale in Plattenhardt und Sielmingen auf den Weg gebracht haben. Wir begrüßen, dass bereits Planungen der Verwaltung im Gange sind, in Bernhausen, im Umfeld der Stadtbibliothek, einen weiteren Standort zu schaffen. Genau derartige zentrale Standorte müssen gesucht werden, damit sie leichter durch Einbeziehung des Hauptamtes zu betreuen sind. Evtl. ergibt sich auch in Zusammenarbeit mit einer der Filderstädter Schulen eine Standortmöglichkeit. Leider kommt es immer öfter vor, dass die Bücherregale, die ja eigentlich ein Service für die Bevölkerung sein sollen, von manchen Menschen als kostenlose Müllentsorgungsstation benutzt werden. Dies ist natürlich äußerst bedauerlich, denn es erfordert eine regelmäßige Beaufsichtigung der Orte und verursacht erhebliche Mehrarbeit und Entsorgungskosten. Ganz klar sehen wir, dass das Angebot nicht ohne hauptamtliche Betreuung funktionieren kann. Ein ehrenamtliches Engagement kann hier nur unterstützend tätig sein.
Zu folgenden Anträgen unserer Fraktion hat die Verwaltung eine Behandlung in Form einer Vorlage zugesagt:
Wir beantragen einen Bericht der Verwaltung zum aktuellen Sanierungsbedarf an den Filderstädter Schulen.
Wir beantragen die Aufnahme von Kinderschwimmkursen der Deutschen-Lebensrettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) in die Familienpass-Richtlinien.
Wir beantragen die Teilnahme der Stadt am Programm "Kinderfreundliche Kommune" - eine Initiative von Unicef und dem deutschen Hilfswerk, gefördert von Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Antidiskriminierungsstelle Esslingen (ADES) 18.02.2022
Die Stadt Filderstadt unterstützt die Arbeit der ADES in 2022 und 2023 mit jährlich 4.000 €. Als Fachstelle im Landkreis Esslingen setzt sich ADES für eine diskriminierungskritische Gesellschaft ein. Sie stärkt Menschen, sich gegen die unterschiedlichsten Formen von Diskriminierung zu wehren. Dazu werden Beratung für Betroffene sowie Veranstaltungen und Fortbildungen angeboten. In Filderstadt hat ADES den Erstellungsprozess des Vielfaltskonzeptes professionell begleitet. Unsere Fraktion begrüßt die finanzielle Unterstützung von ADES: Jede Diskriminierungserfahrung stellt eine Würdeverletzung der Betroffenen und eine Missachtung des allgemeinen Menschenrechts dar. Organisationen, die hier entgegenwirken, sind leider nach wie vor unverzichtbar.
Vorkaufsrecht (11.02.2022)
Laut Baugesetzbuch steht einer Gemeinde ein allgemeines Vorkaufsrecht von bebauten und unbebauten Grundstücken zu, wenn das Wohl der Allgemeinheit dies rechtfertigt. Die Gemeinde kann ein Grundstück entweder zu dem im Kaufvertrag festgelegten Konditionen selbst erwerben oder lediglich zum Verkehrswert, wenn der Preis nicht angemessen erscheint. Über die Ausübung und Nichtausübung des Vorkaufsrechts entscheidet der Gemeinderat, die Verwaltung legt ihre Empfehlung dar. Leider müssen wir feststellen, dass es bislang auf diese Weise nicht gelungen ist, Grundstücke in den Besitz der Stadt zu überführen, denn in fast allen Fällen wird seitens der Verwaltung von der Ausübung des Vorkaufsrechts abgeraten und dann mehrheitlich vom Gemeinderat bestätigt.
Jüngstes Beispiel: In der Gemeinderatssitzung am 19.01.2022 standen zwei Grundstücke zur Abstimmung, zu denen die Verwaltung die Nichtausübung des jeweiligen Vorkaufsrechtes empfahl. Die beiden Grundstücke hatten eine Grundfläche von 600 bzw. 400 qm und sollen mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Der Gemeinderat ist mehrheitlich der Empfehlung der Verwaltung gefolgt, so dass auch hier in unseren Augen eine Chance vertan wurde. Laut des im Jahr 2019 verabschiedeten Handlungsprogramms Wohnen Teil B sollen bis zum Jahr 2035 2.160 Wohnungen unterschiedlicher Größe in Filderstadt geschaffen werden. Auf dem 600 qm großen Grundstück hätten mindestens 4 Wohneinheiten errichtet werden können. Auf den 400 qm großen Grundstück hätten, wie auf dem in Größe und Zuschnitt vergleichbarem gegenüberliegendem Grundstück, 3 Reihenhäuser Platz. Auf beiden Grundstücken hätten somit in Summe mindestens 7 Wohneinheiten entstehen können anstatt nur zwei. Wenn in neuen Wohnformen gedacht wird, wäre eine noch größere Anzahl Wohnungen auf beiden Grundstücken möglich. Sogenannte Minihäuser z.B., die auf Grundflächen ab etwa 25 qm, zweistöckig gebaut, komplett eingerichtete Wohnungen (Nasszelle, Küchen-, Wohn- und Schlafbereich), groß genug für einen Zwei-Personen-Haushalt. Durch Anbaumodule erweitert, bietet sich sogar Wohnraum z.B. für eine junge dreiköpfige Familie. Werden diese Minihäuser mit Stampflehmmauern gebaut, wird zudem auch einer nachhaltigen Bauweise (s. INSEK) in großem Maß Rechnung getragen, zumal dieser Baustoff fast überall verfügbar ist. Wegen der geringen Grundfläche wäre eine sehr günstige Miete möglich; die Entstehungskosten könnten sich weit unter denen der konventionellen Bauweise bewegen.
Ein Argument der Verwaltung für die Nichtausübung von Vorkaufsrechten ist, die Stadt sei (personell) nicht in der Lage, so kurzfristig Wohnraum zu schaffen wie Private. Umso dringlicher ist in unseren Augen daher die Schaffung einer von unserer Fraktion seit Jahren geforderten und auch im Handlungsprogramm Wohnen aufgeführten Wohnungsbaugesellschaft oder auch Wohnungsbaugenossenschaft. Diese können schneller agieren und die Schaffung von bezahlbarem / preiswertem Wohnraum würde sich beschleunigen. Dazu benötigt die Stadt mehr Grundstücke in ihrem Besitz. Die Ausübung des Vorkaufsrechtes ist dazu ein geeignetes Instrument. Unsere Fraktion wird auch in Zukunft alle genannten Aspekte in den Fokus nehmen und ihren Entscheidungen zugrunde legen.
Neues zentrales Verwaltungsgebäude (04.02.2022)
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 19.01.2022 den Standort des neuen zentralen Verwaltungsgebäudes festgelegt. Zuvor hatte sich eine Arbeitsgruppe intensiv mit den unterschiedlichsten (Flächen)Optionen und deren Für und Wider auseinandergesetzt. Die Wahl fiel auf das Gelände des jetzigen P+R Parkplatzes, das dafür zurückgebaut wird, auch, weil sich hier gleich mehrere Ziele einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Stadtentwicklung realisieren lassen. Es entsteht zum einen eine Verwaltung der "kurzen Wege", die zudem barrierefrei begangen werden kann. Zum anderen wird Abhilfe geschaffen für die räumlich beengte Situation, mit denen die Verwaltungsangestellten im Moment konfrontiert sind. Ziel ist es, die Stadtverwaltung als zukunftsorientierte attraktive Arbeitgeberin aufzustellen, um jetzige Mitarbeitende zu halten und künftige anzuziehen. Beide Aspekte sind in Zeiten des Fachkräftemangels gleichrangig.
Ein großer Pluspunkt des Standortes ist, dass sich hier auch ein Mobilitätshub Platz finden soll. Eine Verkehrsdrehscheibe also, an dem verschiedene Verkehrsmittel und deren Service gebündelt an einem Ort zur Verfügung stehen und eine Alternative zum PKW bieten. Dies als ein Baustein einer ernst gemeinten Verkehrswende. Der in Ausarbeitung befindliche Mobilitätsentwicklungsplan wird weitere erforderliche Maßnahmen und Ideen aufzeigen.
Unsere Fraktion steht zu diesen Planungen und wird das weitere Verfahren wohlwollend beobachten und mitgestalten. Im gesamten Prozess der Vorberatung haben wir aber immer wieder auf unseren zum wiederholten Male gestellten Haushaltsantrag "Nachhaltigen Bauen" verwiesen:
"Wir beantragen die Entwicklung und Umsetzung einer Konzeption für "Nachhaltiges Bauen" Diese soll sowohl für die Sanierung bestehender Gebäude als auch beim Bau neuer Gebäude gelten. Die Stadt Filderstadt übernimmt dabei eine Vorbildfunktion. So sollen unsere geplanten Kinderhäuser und das Zentrale Rathaus im Falle einer Realisierung als Leuchtturmprojekte etabliert werden".
Wichtig ist uns, dass Ökonomie, Ökologie und Soziales gemeinsam gedacht und verknüpft werden. Es geht um ökologisch nachhaltige Energieversorgung, einen klimaneutralen Bau, die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen. Nachhaltige Gebäude beleben zudem das Stadtbild und schützen die Landschaft.
Wir haben immer wieder deutlich gemacht - und tun dies auch an dieser Stelle -, dass wir dem Bau des geplanten Verwaltungsgebäudes nur bei Einhaltung dieser Gesichtspunkt zustimmen werden. Zuversichtlich stimmt unsere Fraktion, dass die Verwaltung ein Signal in diese Richtung ausgesendet hat.
Klimaschutz und Haushaltsberatungen (28.01.2022)
Im März 2022 soll der Doppelhaushalt 2022/2023 verabschiedet werden. Im Februar nun werden die Anträge der Fraktionen in den jeweiligen Ausschüssen unter die Lupe genommen.
Unsere Fraktion hat sich nach intensiven Beratungen dazu entschlossen, sich eines Themas anzunehmen, das sie sowohl bei der Verwaltung als auch im Gemeinderat nicht mit der angemessenen und erforderlichen Intensität behandelt sieht. Es geht um die Bewältigung der Klimakrise als die herausforderndste Aufgabe unserer Zeit.
Viel wird darüber geredet, Verwaltung und Gemeinderat bekunden stets die Notwendigkeit des Handelns, bei konkreten anstehenden Entscheidungen aber spielen klima- und umweltrelevanten Aspekte keine Rolle mehr. Auch unsere Änderungsanträge verlaufen im Sande. Unsere Fraktion will das so nicht länger hinnehmen. Deshalb lautet unser Hauptantrag:
"Filderstadt ruft den Klimanotstand aus. Den Formalen Rahmen dazu bietet die Verabschiedung einer Resolution. Als Beispiel sei hier der Beschluss der Stadt Konstanz aufgeführt, der selbstverständlich nicht im Wortlaut übernommen werden muss:
Der Filderstädter Gemeinderat
a) erklärt den Klimanotstand und erkennt damit die Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität an.
b) erkennt, dass die bisherigen Maßnahmen und Planungen nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
c) berücksichtigt ab sofort die Auswirkungen auf das Klima bei jeglichen Entscheidungen und bevorzugt Lösungen, die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken. Hierzu wird für sämtliche politische Beschlussvorlagen ab… das Kästchen "Auswirkungen auf den Klimaschutz" mit den Auswahlmöglichkeiten „Ja, positiv“, „Ja, negativ“ und „Nein“ verpflichtender Bestandteil. Wird die Frage mit „Ja, positiv“ oder „Ja, negativ“ beantwortet, muss die jeweilige Auswirkung in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzbeauftragten in der Begründung dargestellt werden.
e) fordert den Oberbürgermeister auf, dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit halbjährlich über Fortschritte und Schwierigkeiten bei der Reduktion der Emissionen Bericht zu erstatten.“
Im Anschluss wird ein datenbasierter Maßnahmenkatalog aufgeführt und beschlossen".
Damit greift unsere Stadt eine Forderung zur Notstandserklärung der "Fridays for Future"- Bewegung auf und reiht sich ein in die Liste von über 70 Städten deutschlandweit, die erkannt haben, dass Klimaschutz ein wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist und daher auch strategisch verankert sein muss.
Wir sehen das Thema unweigerlich mit unseren Haushaltsberatungen verbunden. Denn es steht fest, dass Klimaschutz in der jetzigen Phase nicht zum Nulltarif zu haben ist und sich erst langfristig merkbar auszahlen wird. Als Kommune werden wir dabei auf Fördermittel angewiesen sein - aber auch selber Geld in die Hand nehmen müssen. Dieses muss entsprechend eingeplant werden.
Investitionen in den Klimaschutz sind Investitionen in die Zukunft und daher gleichrangig mit Investitionen in Bildung, Kinderbetreuung, Wohnbau, Digitalisierung … Es gilt: Tun ist teuer - Nichtstun ist teurer!
Sirenenanlagen (21.01.2022)
Klassische Sirenenanlagen galten in der Vergangenheit als Auslaufmodell. Die letzten Ereignisse in der Bundesrepublik haben aber die Grenzen von digitalen Warnsystemen, z.B. im Falle von Naturkatastrophen verdeutlicht. Daher sind Sirenen als wesentlicher Bestandteil des Bevölkerungsschutzes nicht nur aber auch vor dem Hintergrund von sich häufenden Umweltereignissen zwingend erforderlich, wenn es um Lebensrettung geht.
Im Rahmen des "Sonderförderprogramms Sirenen" des Bundes zur Verbesserung der Warninfrastruktur der Länder wird auch Filderstadt seine Sirenenanlagen erneuern. Dazu sollen 8 "alte" Sirenen ersetzt und 3 "neuere" mit einem neuen Sirenensteuerungsempfänger ausgerüstet. Für letztere liegt der Bewilligungsbescheid des Regierungspräsidiums bereits vor. Da der Fördertopf aber bereits leer ist, ist nur zu hoffen, dass der Bund weitere Finanzmittel zur Verfügung stellt, so dass auch der Austausch der bestehenden Sirenenanlagen in Filderstadt gefördert werden kann.
Unsere Fraktion hat den Einsatz von "intelligenten Sirenen" angeregt, wie in Kaiserslautern erprobt. Dabei handelt es sich um Sirenen, die nicht nur ertönen, sondern gleichzeitig auch Durchsagen machen, um was für einen Notfall es sich handelt und was zu tun ist. Die Verwaltung sagte eine Überprüfung zu.
Desweiteren haben wir die zeitnahe Einholung eines Schallausbreitungsgutachtens gefordert, dass seitens der Verwaltung erst für 2024/2025 geplant war.
Digitalisierung Feuerwehr (21.01.2022)
Das vorgelegte Konzept "Digitalisierung Feuerwehr" begrüßen und unterstützen wir. Die interne Projektgruppe IT hat hier einen schlüssigen und ausgereiften Plan für die Beschaffung von Hard- und Software sowie den Ersatz von vorhandenen Komponenten erarbeitet, der sukzessive bis 2024/2025 umgesetzt werden soll. Wir danken der Projektgruppe für diese "Fleißarbeit“", die sie zusätzlich zu ihrem ursprünglichen Aufgabengebiet im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements geleistet hat. Unsere Fraktion schätzt dieses Engagement und erachtet es keinesfalls für selbstverständlich.
Es zeigt sich immer mehr, dass Digitalisierung und Vernetzung für eine leistungsfähige und zeitgemäße Feuerwehr unabdingbar sind. Immer mehr rückt das mobile Informationsmanagement in den Vordergrund, wenn es darum geht, die Abläufe der Feuerwehr in Einsatz, Ausbildung und Verwaltung schneller, besser und sicherer zu machen. Die Arbeit der Feuerwehr ist zunehmend komplexer geworden. Naturereignisse und Extremwetterlagen häufen sich herausfordernd. Daher ist es unabdingbar auch die Feuerwehrleute bestmöglich zu schützen und alles dafür zu tun, ihnen ihre anspruchsvolle Arbeit zu erleichtern.
Einstieg in TiagR-Gruppen, Nutzung Wohnung Metzinger Straße (17.12.2021)
Die Betreuung von Kindern, insbesondere kleinen Kindern unter 3 Jahren im Rahmen der Kindertagespflege im häuslichen Bereich, hat sich etabliert und wurde von unserer Fraktion auch im Hinblick auf Rechts- und Einkommenssicherheit der Kindertagespflegepersonen immer unterstützt. Wir danken dem Tageselternverein und auch den Tageseltern für ihren Beitrag, die Kindertagespflege ist mittlerweile ein wichtiges Standbein in der Betreuungslandschaft in Filderstadt.
Mit dem Einstieg in die Betreuungsform "Tagesgruppen in anderen geeigneten Räumen" - kurz TiagR –, wagt sich die Stadt auf Neuland vor. Dabei handelt es sich um eine neue Variante zu der familiären, an die Wohnung der Tageseltern gebundenen Betreuung und der Betreuung in einer Institution. Dafür wurde ein rechtlicher Rahmen geschaffen, an den wir uns natürlich halten und der auch bedingt, dass zumindest ab einer bestimmten Anzahl von Kindern mindestens 1 Fachkraft nach Kita-Gesetz anwesend sein muss. Die Verantwortung der Organisation liegt beim Tageselternverein.
Und ja, es brennt tatsächlich, wir können der Nachfrage nach Betreuungsplätzen auch im U3-Bereich nicht mehr nachkommen, den Rechtsanspruch auf einen Platz kaum mehr gewährleisten. Von daher ist es das Gebot der Stunde, so schnell wie möglich zusätzliche Plätze zu schaffen und damit Eltern die notwendige Erwerbstätigkeit möglich zu machen.
Leider muss man sagen, wurde in der Vergangenheit von Seiten der Verwaltung nicht mit der notwendigen Vorausschau und vor allem nicht mit dem notwendigen Nachdruck gehandelt wurde. Auch nur weil der Gemeinderat es eingefordert hat, wird das neue Kinderhaus beim Elisabeth-Selbert-Gymnasium in Bernhausen jetzt 6-gruppig gebaut, anstatt laut Verwaltungsvorschlag damals nur 4-gruppig.
Nun ist die Stadt in Zugzwang und muss versuchen mit allen Mitteln Abhilfe zu schaffen.
Wirklich unglücklich ist, dass hierfür dringend benötigter Wohnraum umgenutzt werden soll - dies macht unserer Fraktion die Entscheidung nicht einfacher. Auch hier gibt es einen großen Mangel und eine lange Warteliste von Menschen die auf eine Wohnung mit bezahlbarer Miete warten. Deshalb war auch unsere Rückmeldung zur ersten Abfrage der Verwaltung, welche Räumlichkeiten für die Einrichtung einer TiagR-Gruppe weiterverfolgt werden sollen, bezüglich der Wohnung in der Metzinger Straße ablehnend.
Wir haben uns in der Fraktion ausführlich und auch sehr kritisch mit dem Thema beschäftigt und auch nicht einheitlich dem Vorhaben zugestimmt. Bedenken grundsätzlicher Art gibt es u.a. zum pädagogischen Konzept der neuen Betreuungsform und natürlich auch zur Umnutzung von Wohnraum. Diejenigen von uns, die der Verwaltungsvorlage zugestimmt haben, haben dies in der ausschließlichen Abwägung der dringlichen Notwendigkeit zur Schaffung von Betreuungsplätzen getan. Die jetzigen Räumlichkeiten sieht unsere Fraktion daher nur als Übergangslösung. Wir fordern, dass die Verwaltung weiter nach Alternativen sucht, um die Wohnung wieder ihrem ursprünglichen Zweck zuzuführen.
Quartiersentwicklung und dezentrale Primärversorgung (17.12.2021)
Der demografische Wandel macht auch vor den Türen Filderstadts nicht halt. Die Stadt hat zuerst mit dem Pilotprojekt "Sielmingen inklusiv" – altersgerechte Quartiersentwicklung – im Stadtteil Sielmingen begonnen, die demografischen Herausforderungen mit Unterstützung durch bürgerschaftlichen Beteiligungsformen anzunehmen. Ein wichtiger Teil der Maßnahmen ist die Gründung des Quartiersladens in Sielmingen. Neben der Schaffung attraktiver, lebendiger und moderner Begegnungsräume sollen auch dezentrale Strukturen gestärkt werden, um bürger*innennah auf Wünsche, Bedürfnisse und Ideen der Einwohner*innen einzugehen und diese nach Möglichkeit umzusetzen. Nun soll in Filderstadt auf der Quartiersebene ein weiterer aktiver Sozialraum entstehen. In Bonlanden wird der Fokus auf dem Auf- und Ausbau inklusions- und gesundheitsfördernder Netzwerke liegen, da hier seit langer Zeit viele professionelle und ehrenamtliche Akteur*innen im Gesundheitsbereich aktiv sind. Die konzeptionelle Ausarbeitung soll im nächsten Schritt erfolgen.
Unsere Fraktion begrüßt grundsätzlich den Ansatz, gemeinsam in einem Netzwerk mit lokalen Akteur*innen gesellschaftlich relevante Aufgaben anzunehmen und darauf bedarfsorientiert und flexibel zu reagieren.
Nutzungsplan Forst 2022 (03.12.2021)
Die für 2021 geplanten Holzeinschläge wurden nicht erreicht. Das berichtete Förster Hellstern im letzten Technischen Ausschuss und begründete dies mit der Vermeidung einer übermäßigen Ausdünnung des Waldes und den unberechenbaren Holzpreisen auf dem Markt. Die Situation unseres Waldes bleibt weiterhin besorgniserregend, auch wenn sich dieser im Gegensatz zum Jahr davor, im letzten Sommer aufgrund der feuchteren Witterung etwas erholen konnte.
Der Wald braucht unsere besondere Aufmerksamkeit, denn aufgrund des Klimawandels werden wohl Hitze- und Dürreperioden leider immer häufiger vorkommen, wenn wir weiter machen wie bisher. Wir begrüßen sehr, dass seit einiger Zeit und jetzt verstärkt, resistentere Baumarten gepflanzt werden, um unseren Wald zu erhalten. Das muss im Einklang mit der Grundsatzfrage passieren, wie stark der Mensch in den heimischen Wald und in die natürlichen Abläufe auch im Hinblick auf die Klimaerwärmung eingreifen darf. Denn uns ist sehr daran gelegen, die einheimischen Ökosysteme, Lebensräume oder Arten nicht zu gefährden. Wir erleben seit einigen Jahren eine wachsende Nachfrage nach Holz, verstärkt im Bauwesen. Nahezu 40% aller neuen Ein- bis Zweifamilienhäuser in Baden- Württemberg sind inzwischen Holzhäuser, die allermeisten davon Fertighäuser.
Und das Thema Holzbauweise wird uns auch in unserer Stadt beschäftigen müssen, wenn wir unsere Nachhaltigkeitsleitziele konsequent verfolgen wollen. Es wäre in diesem Sinne auch eine Überlegung wert, inwieweit und wie es uns gelingen kann, unseren Wald so auszustatten, dass wir den Bedarf vor Ort, z.B. bei Bauvorhaben, mit den eigenen Holzbeständen decken können. Darüber hinaus ist unserer Fraktion sehr daran gelegen, sich auch über den Nutzungsplan hinaus mit unserem Wald auch hinsichtlich seiner beiden anderen Funktionen Schutz und Erholung auseinanderzusetzen. Dazu haben wir einen Bericht als Diskussions- und Handlungsgrundlage eingefordert.
Ein qualifizierter Mietspiegel für Filderstadt (03.12.2021)
Das Institut ALP für Wohnen und Stadtentwicklung wurde gemeinsam von den Städten Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen beauftragt, einen qualifizierten Mietspiegel "Filder" zu erstellen. Dazu erhalten wir eine Landesförderung - das ist sehr erfreulich. Der Grund, warum wir diese Landesförderung erhalten, ist aber ein eher unerfreulicher: Unsere Stadt hat es so weit kommen lassen, dass sie zu den Kommunen mit angespannter Wohnsituation zählt. Filderstadt hat sich also hier nicht mit Ruhm bekleckert. Diesen Handlungsbedarf mahnt unsere Fraktion seit Jahren an.
Wir begrüßen die Schaffung dieses qualifizierten Mietspiegels ausdrücklich, zumal in den letzten Jahren immer deutlicher wurde, dass die Einkommensentwicklung mit den Mieterhöhungen schon lange nicht mehr Schritt hält.
Der qualifizierte Mietspiegel sorgt nun für Transparenz - sowohl für die Vermieter*innen als auch für die Mieter*innen. Selbstverständlich ist der qualifizierte Mietspiegel ein Teil eines Bündels an Maßnahmen, die dafür sorgen sollen, dass Wohnen für alle Filderstädter*innen nicht zum unerschwinglichen Luxusgut wird. Denn das Recht Wohnen ist ein Menschenrecht, dessen Grundlage u.a. der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (ICESCR) bildet.
Unverpacktladen Tante Filder (26.11.2021)
Lange hat das ehrenamtliche Aufbau-Team nach geeigneten Räumlichkeiten gesucht und ist jetzt in der Fußgängerzone Bernhausens fündig geworden. Ab sofort ist in Filderstadt im Tante Filder plastik- bzw. einwegverpackungsfreies Einkaufen möglich. Das Sortiment reicht von Lebensmitteln bis hin zu Reinigungs- und Körperpflegeprodukten und wird in loser Form angeboten. Mitglieder unserer Fraktion konnten sich vor Ort ein Bild machen. Tante Filder ist als Genossenschaft organisiert- Mitmachen kann jede/r. Unsere Fraktion gratuliert dem gesamten Team und bedankt sich für das unermüdliche Engagement und die Zielstrebigkeit und seinem Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit für eine umweltfreundliche Zukunft.
Neues Gesicht im der Gemeinderatsfraktion (26.11.2021)
Die Fraktion begrüßt Christiane Pfefferkorn herzlich in ihren Reihen und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit ihr.
Gewerbeflächennutzungskonzept (26.11.2021)
In der vergangenen Sitzung des Gemeinderates wurde das Gewerbeflächennutzungskonzept (GEK) mit großer Mehrheit vom Gemeinderat beschlossen. Die Zielvorstellungen bei der Entwicklung des GEK waren, bei allen bestehenden Gewerbegebieten und gewerblichen Einzelstandorten eine Strukturuntersuchung durchzuführen, die bestehenden Gewerbegebiete bezüglich ihrer Zukunftsfähigkeit zu bewerten und Entwicklungsziele für die bestehenden Gewerbestandorte zu formulieren. Unsere Fraktion begrüßte die Einbringung der Vorlage, zumal zu diesem Thema bereits ein Antrag ihrerseits vorlag.
Richtig war es auch, dass die Vorlage im Vorfeld zum Flächennutzungsplan entwickelt und verabschiedet wurde. Für unsere Fraktion ist der GEK der erste Schritt bei der Entwicklung nachhaltiger Gewerbegebiete. Im zweiten Schritt müssen weitere Aspekte mitgedacht und in ein GEWERBEENTWICKLUNGSKONZEPT integriert werden. Wir müssen in Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens grundsätzlich über den schonenden Umgang mit Flächen nachdenken.
Klar ist: So verschwenderisch wie in der Vergangenheit können und dürfen wir mit unseren Flächen nicht umgehen. Deshalb wollen wir bspw. mögliche zukünftige Gewerbeflächen nur noch in Erbpacht vergeben, damit die Stadt auch weiterhin über Flächen verfügt. Wer keine Flächen besitzt, kann auch keine Stadtentwicklung betreiben. Außerdem wollen wir keine Flächen mehr vorhalten, insbesondere nicht solche, deren Bebauung aufgrund ihrer umwelt- und klimaschutzrechtlichen Bedeutung äußerst bedenklich ist. Bei der Ausweisung neuer Gebiete müssen für das gesamte Gebiet Kriterien hinsichtlich der nachhaltigen Gestaltung (insbesondere, was die Ökologie und den Klimaschutz angeht) festgelegt werden.
Diese und weitere Maßnahmen sind notwendig, um uns gemeinsam mit dem Gewerbe auf den Weg für eine nachhaltige ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung in Filderstadt zu machen. Denn: Ohne die Sicherung unserer natürlichen Ressourcen ist zukünftig auch keine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung machbar.
Verabschiedung Juliane Pfefferkorn (19.11.2021)
Unsere Fraktion bedauert das Ausscheiden von Juliane Pfefferkorn sehr. Dennoch freuen wir uns mit ihr, denn wir wissen, dass sie sich bewusst und ganz pragmatisch für ein Leben in einer anderen Stadt entschieden hat. Und neue Ziele lassen sich nun mal nicht immer an alten Orten erreichen. Wir danken Juliane Pfefferkorn für ihren engagierten Einsatz, dafür, dass sie unsere Fraktion mit ihrer Sicht der Dinge bereichert hat und wünschen ihr für alles was sie sich vorgenommen hat und für alles was noch vor ihr liegt, alles erdenklich Gute.
.
Fortschreibung Flächennutzungsplan (FNP) (19.11.2021)
Bei der Aufhebung der Beschlüsse des Gemeinderates zur Gesamtfortschreibung des FNP aus dem Jahre 2018 hat sich unsere Fraktion zunächst schwergetan.
Die Tatsache, dass wir dennoch der Vorlage zugestimmt haben, begründet sich daraus, dass die neue Entwurfsplanung des FNP auf Grundlage der damals beschlossenen Änderungen erarbeitet werden soll und wir die Umwandlung der jetzt vorgeschlagenen Flächen mittragen können. Bewusst haben wir darauf verzichtet,
Flächen zur Abstimmung zu stellen, deren Reduktion bzw. Herausnahme unsere Fraktion 2018 nicht durchsetzen konnte. Es war seinerzeit ein mühsames Verfahren, am Ende jedoch stand ein Entwurf, den wir wesentlich mitgestaltet haben und der mit großer Mehrheit- bei nur 4 Gegenstimmen - beschlossen wurde.
Die Fraktionen SPD und FDP sahen das anders: In ihrem interfraktionellen Antrag forderten sie die Wiederaufnahme einer Gewerbefläche und die Vergrößerung von Wohnbauflächen und malten ein düsteres Bild von unserer Stadtgesellschaft im Falle einer Ablehnung. Im gleichen Atemzug appellierten sie an die anderen Fraktionen, der Aufnahme der Flächen als "Potential" zuzustimmen, man könne ja später entscheiden, ob sie bebaut werden sollen oder eben nicht. Ein Widerspruch in sich. Wohl ganz bewusst wurde von den beiden Fraktionen verschwiegen, dass es sich bei den von ihnen beantragten Flächen auch um landwirtschaftlich genutzte Flächen handelt, deren Qualität im Bodenschutzkonzept mit "Hoch" bewertet wird.
Natürlich wird allein durch die Aufnahme von Potentialflächen in den FNP noch keine Fläche versiegelt, aber die Grundlage dafür wird allemal geschaffen. Uns geht es darum, hochwertige und sensible Flächen gar nicht erst in den FNP aufzunehmen. Das weckt Erwartungen und Begehrlichkeiten. Wir wollen das Signal senden, dass wir konsequent Flächenversiegelungen, vorwiegend von im Bodenschutzkonzept als wertvoll aufgeführtem Land, verhindern wollen. Das verstehen wir unter einer aktiven und ernst gemeinten Klima- und Umweltpolitik. Dazu muss man wissen, dass der Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsfläche in weiten Teilen zu Lasten der landwirtschaftlich genutzten Flächen geht. Und: Auch landwirtschaftliche Betriebe sind Unternehmen unserer Stadt. Wir dürfen deren Existenzgrundlage und in Folge unsere Lebensmittelversorgung nicht gefährden.
Deshalb sind wir erleichtert, dass die beantragten Flächen letztlich mit den Stimmen unserer Fraktion und die der Freien Wähler, aber auch die eines CDU-Stadtrates abgelehnt worden sind.
Auch wenn es die CDU-Fraktion nicht gerne hört: Die schrecklichen Naturkatastrophen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind auch - und das bestätigen alle namhaften Expert*innen - die Folge einer zunehmenden Flächenversiegelung. Das kann man ignorieren - besser ist es, daraus Lehren zu ziehen. Unsere Fraktion hat sich für letzteres entschieden.
Frauen in Führungspositionen in der Stadtverwaltung (12.11.2021)
In der letzten Sitzung des Verwaltungsausschusses informierte das Referat für Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit über das Thema "Frauen in Führungspositionen in der Stadtverwaltung". Aus der Vorlage wurde ersichtlich, dass die Entwicklung bezüglich der Gleichstellung von Frauen und Männern in Führungspositionen in die richte Richtung geht. Dabei zeigt sich, dass die Dienstvereinbarung zur Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Stadtverwaltung eine wichtige Rolle spielt. Ein weiterer Aspekt, der die Chancengleichheit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert und auch Vorteile für die Stadtverwaltung bringt, ist das Projekt "Teilbarkeit von Führungspositionen". Trotz der positiven Entwicklung besteht in einigen Bereichen noch Verbesserungsbedarf. Damit die Arbeit in Teilzeit für die Beschäftigten tatsächlich praktisch umsetzbar ist, bedarf es des Ausbaus von Kinderbetreuungsplätzen, aber auch das Thema Pflegephase, also die Betreuung von älteren Angehörigen, muss berücksichtigt werden. Es freut uns, dass dazu bereits Lösungsansätze in der Stadtverwaltung diskutiert und gesucht werden. Auch im Bereich "Equal Pay" muss nachgebessert werden. Bisher werden die einzelnen Stellen bewertet, allerdings fällt die Bewertung gleichwertiger Stellen je nach "Berufsart" unterschiedlich aus. Letztlich fällt bei der Betrachtung der Führungspositionen auf, dass die obersten Leitungspositionen nach wie vor ausschließlich bzw. hauptsächlich von Männern besetzt sind. Das Verhältnis der Anzahl von beschäftigten Frauen und Männern in der Stadtverwaltung spiegelt sich nicht im Geschlechterverhältnis in Führungspositionen wider. Durch die weiteren geplanten Maßnahmen muss die Gleichstellung in der Stadtverwaltung weiterhin vorangebracht werden.
Preisverleihung der Gedenkstiftung (12.11.2021)
Jährlich verleiht die Gedenkstiftung "Gemeinsame Erinnerung – gemeinsame Verantwortung für die Zukunft" der Städte Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen einen Preis an Projekte, die sich im Sinne des Stiftungszwecks mit zivilgesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. In diesem Jahr gehörte das Projekt "MIT – Mitbestimmen, Initiieren, Teilhaben" des Vereins INTEGRA Filder e.V. aus Filderstadt neben drei Projekten aus Leinfelden-Echterdingen zu den Preisträger*innenn. Das Projekt "MIT" wird von der Europäischen Kommission gefördert und hat zum Ziel, Drittstaatsangehörigen und allgemein Zugewanderten mehr Möglichkeiten zu geben, die Gesellschaft MIT-gestalten zu können. Wir gratulieren allen Preisträger*innen!
Spatenstich Neues Kinderhaus (12.11.2021)
Am 2.11.2021 erfolgte der offizielle Spatenstich für das Neuen Kinderhaus in Bernhausen. Das zunächst von der Verwaltung 4-gruppig geplante Kinderhaus wird nun - dank eines interfraktionellen Antrages - doch 6-gruppig gebaut, was angesichts einer Warteliste von über 200 Kindern allein für die Unter-3-Jährigen dringend geboten ist. Aber auch der Aspekt Ressourcenschonung war unserer Fraktion in diesem Zusammenhang immer wichtig, denn die jetzt ohnehin versiegelte Fläche kann effizient genutzt werden. Auch eine positive Nachricht: Die Stadt erhält auch für das nun größere Kinderhaus Bundesfördermittel. Das war lange Zeit nicht klar, denn der Förderzeitraum war aufgrund der Umplanung und der damit verbundenen Verzögerung bei der Fertigstellung des Baus, eigentlich abgelaufen.
Wir freuen uns, dass der Startschuss jetzt gefallen ist, und wünschen einen in jeder Hinsicht reibungslosen Verlauf der Baumaßnahme.
Doppelhaushalt 2022/ 2023 (05.11.2021)
Am 25.10.2021 wurde der Entwurf des Doppelhaushaltes 2022/2023 von der Verwaltung eingebracht. Oberbürgermeister Traub erläuterte den Haushaltsplanentwurf und stellte den politischen Kontext dar. Der Stadtkämmerer, Herr Braunmüller, präsentierte das dazugehörige Zahlenwerk. Unsere Fraktion wird sich nun mit dem Werk auseinandersetzen und sich entsprechend positionieren. Erste Gedanken und Ideen zu Anträgen für die kommenden zwei Jahre (aber auch darüber hinaus) haben wir bereits in unserer Haushaltsklausur erarbeitet. Jetzt wird es darum gehen, diese zu konkretisieren und unsere Vorstellungen von den Herausforderungen der Zeit und der weiteren Entwicklung unserer Stadt darzulegen.
Am 13.12.2021 halten die Fraktionen ihre Haushaltsreden, die Haushaltsberatungen in den einzelnen Fachausschüssen beginnen im Januar 2022. Die Verabschiedung des Doppelhaushaltsplans/-satzung ist für den 28.02.2022 vorgesehen.
Mountainbiketrails in Filderstadt (05.11.2021)
Der Jugendgemeinderat möchte legale Mountainbiketrails im Filderstädter Wald anlegen. Tatsächlich werden aktuell "wilde", also nicht genehmigte Mountainbiketrails genutzt, was zur Folge hat, dass naturschutzrechtliche Belange unberücksichtigt bleiben. Der Technische Ausschuss gab nun grünes Licht, die Umsetzbarkeit von legalen Mountainbiketrails zu untersuchen und Möglichkeiten der Umsetzbarkeit zu prüfen. Eine Privatperson aus Filderstadt hat sich zudem bereit erklärt, bei der Erkundung von geeigneten Strecken behilflich zu sein, sowie diese in Eigenregie anzulegen und zu unterhalten.
Dass der Wald von Menschen als Erholungsort und für Freizeitaktivitäten genutzt wird bewerten wir zunächst einmal als positiv. Aber natürlich hinterlässt alles Spuren in der Natur und deswegen bedarf es, wie im vorliegenden Fall, eines Abwägungsprozesses. Wenn man jetzt die Frage stellt: "Wie verträgt sich Mountainbikeing mit dem Umwelt- und Naturschutz?", dann muss man bei nüchterner Betrachtung erst einmal sagen: Gar nicht.
Wahr ist aber auch, dass man bei einem Verbot, die "wilden" Trails nicht wird verhindern können, zumal auch eine Kontrolle sehr aufwändig wäre. Oder man kann das Schlimmste verhindern, indem man - wie jetzt vorgesehen - geordnete Bikestrecken einrichtet. Und letzteres scheint wohl der klügere Weg zu sein.
Dennoch muss man zunächst einmal festhalten, dass auch durch die Erstellung von Bikestrecken automatisch kleinere und größere Eingriffe in die Natur, in das Landschaftbild erfolgen. Und deswegen ist es unserer Fraktion wichtig und ausschlaggebend, wie die Strecken angelegt werden: sind es nur schmale in eine Richtung befahrbare Wege (Singletrails), dann ist die Beeinträchtigung gering und gleicht vom Bild her denjenigen von Wanderwegen. Je nachdem natürlich, in welcher Dichte das ganze erfolgt. Wenn aber künstliche Elemente in die Strecke eingebaut werden oder befestigte Wege entstehen, um die Trails für die verschiedenen Disziplinen des Mountainbikesports attraktiver zu gestalten, dann sieht das Ganze anders aus. Die Auswirkungen auf Flora und Fauna sind nicht zu unterschätzen. Da wirkt sich zum einen der Lärm und zum anderen das Licht von in der Nacht Fahrenden sehr störend auf Tiere aus. Zudem werden durch den Bau neuer Bikeinfrastrukturen Pflanzen direkt geschädigt oder müssen entfernt werden.
Aber auch hier verkennen wir nicht, dass durch das Fahren abseits der Wege diese Eingriffe verstärkt werden, vor allem wenn unkontrolliertes Biken durch Schutzgebiete führt.
Das sind die direkten Effekte. Hinzu kommen die indirekten Einflüsse durch den Bau von Bikestrecken. Z.B. ein erhöhtes Nutzer*innenaufkommen, was wiederum den Druck steigert weitere Strecken zu bauen und die Strecke immer attraktiver zu gestalten, mit der Konsequenz, dass das Ganze noch mehr Menschen anzieht.
In der Abwägung hat unsere Fraktion zunächst einmal dem Prüfungsantrag zugestimmt und wird dann die Ergebnisse unter die Lupe nehmen. Dass hier auch das Umweltschutzreferat eingebunden wird, erachten wir als vordringlich.
Wie gestalten wir unsere "Fairtrade-Town" Filderstadt? (22./29.10.2021)
Am 24.10.2011 beschloss der Gemeinderat, die faire Beschaffung in der Filderstädter Stadtverwaltung einzuführen. Dies bedeutet u.a., dass die Stadtverwaltung bei Ausschreibungen und Beschaffungen nur noch Produkte berücksichtigt, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit im Sinne der Konvention Nr. 182 der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) hergestellt werden.
Außerdem wurde der Stadt Filderstadt erstmals im Jahr 2015 die Auszeichnung als Fairtrade Town durch TransFair e.V. verliehen. Seit 2014 tagt die Steuerungsgruppe Fairtrade regelmäßig. Sie besteht aus Vertreter*innen der Fraktionen, der Verwaltung, Zivilgesellschaft, Einzelhandel, Kirchen und Schulen. Hier werden gemeinsame Projekte und Aktionen geplant und koordiniert. Stadträtin Andrea Jelic vertritt die Fraktion der Grünen in der Steuerungsgruppe.
Neben der Aufgabe, die Kriterien für die Erhaltung des Titels weiterhin zu erfüllen, stellt sich unserer Fraktion die Frage, wie wir uns als "faire Stadt" weiterentwickeln sollen. Wir denken, dass der Fairtrade-Gedanke in der Stadt noch fester verankert und mit weiteren nachhaltigen Konzepten verbunden werden sollte.
Sinnvoll wären folgende Entwicklungen:
1. Faire und ökologische Produktion
Dazu sagt Fairtrade Deutschland: Heute misst Fairtrade im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung umweltverträglichen Produktionsweisen und ökologischem Anbau eine wichtige Bedeutung zu. Beispielsweise sind ca. ein Drittel der Kriterien im Standard für kleinbäuerliche Produzentenorganisationen Umweltkriterien.
2. Fair & Regional
Die ursprüngliche Zielgruppe von Fairtrade war der "globale Süden", aber i.S. des nachhaltigen Handelns, nachhaltiger Landwirtschaft und des Klima- und Naturschutzes sind auch Zielgruppen in Europa in den Blick zu nehmen, z.B. faire Preise für landwirtschaftliche Produkte, um Landwirt*innen angemessen für ihre Arbeit zu bezahlen, Anreize für eine nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen und die Vermarktung regionaler Produkte zu fördern.
3. Ökonomische Nachhaltigkeit
In den Ländern, in denen Rohstoffe gewonnen werden, sollte auch die Herstellung entsprechender Produkte stattfinden. So werden qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort geschaffen und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung gefördert. Eine Perspektive in der eigenen Heimat ist ein wichtiger Beitrag gegen lebensgefährliche Migration und Fluchtbewegungen.
Filderstadt sollte für diese Produkte Absatzmöglichkeiten fördern.
Aus einem Guss – Fairtrade-Town und faire Beschaffung in Filderstadt
Es ist zwingend notwendig, die faire Beschaffung der Stadtverwaltung und das Konzept der Fair-Trade-Town weiter zusammenzuführen. Daher sollten beide Bereiche gemeinsam weiterentwickelt werden.
Es bedarf eines Maßnahmenpakets, um weitere Akteurinnen und Akteure von Fairtrade zu überzeugen. Das können beispielsweise
Projektentwicklungsszenarien Mehrgenerationenwohnprojekte (22.10.2021)
Für die Umsetzung von zwei Mehrgenerationenwohnprojekte - eines in der Nürtinger Straße (Bernhausen) und eines in der Kornblumenstraße (Bonlanden) - sollen Projektentwicklungsszenarien entwickelt und dazu die Beauftragung einer Prozessbegleitung erfolgen. Im Gegensatz zum Projektstandort Kornblumenstr., in dem aufgrund der kleineren Fläche "nur" Gemeinschaftswohnen möglich ist, soll der Standort Nürtinger Str. auch eine Kinderbetreuungseinrichtung umfassen. Unsere Fraktion begrüßt die Schaffung von alternativen Wohn- und Lebensräumen, die wir immer wieder auch im Rahmen von Haushaltsberatungen eingefordert haben.
Die Verwaltung schlägt in den beiden vorliegenden Fällen eine Konzeptvergabe vor, d.h. es findet keine Höchstpreisvergabe statt, sondern eine Vergabe nach der Qualität von ganzheitlichen, quartiersbezogenen und sozialen Konzepten. Die Stadt kann also Einfluss nehmen auf die Art und das Maß der Nutzung und Gestaltung der Projekte ohne dabei selbst die Rolle der Bauherrin oder Investorin einzunehmen.
Um die Art der Grundstücksveräußerung soll es erst im nächsten Schritt gehen. Für unsere Fraktion steht allerdings heute schon fest, dass sie einem Verkauf nicht zustimmen wird. In Frage kommt für uns nur ein Erbbaupachtvertrag, der die Stadt in die Lage versetzt weiterhin Eigentümerin des Grundstücks zu bleiben und nicht ihr "Tafelsilber" zu verscherbeln. Unserer Fraktion geht es dabei um eine langfristige Bodenbevorratungspolitik, eine nachhaltige Stadtplanung und -entwicklung und in der Konsequenz um Generationengerechtigkeit.
Einweihung Schulareal Bernhausen (15.10.2021)
Am Samstag, 9.10.2021, erfolgte in den Räumlichkeiten der Gotthard-Müller-Schule - pandemiebedingt leider in kleinem Rahmen - die offizielle Einweihung des Neubaus der Gotthard-Müller-Gemeinschaftsschule sowie des Ganztagsschulbetriebs an der Fleinsbachrealschule. Sandra Boser, die Staatssekretärin im Kultusministerium, wohnte der Veranstaltung in Vertretung von Ministerpräsident Kretschmann bei. In ihrem Grußwort betonte sie, dass Bildungspolitik nicht nur Schulbau bedeute, sondern die Schaffung von gleichberechtigten Zugangsvoraussetzungen für alle Kinder in Bezug auf Bildung und Betreuung. Eine erfreuliche Nachricht übermittelte OB Traub gleich zu Beginn: Die Gesamtbaukosten des Projektes fielen um 5 Mio.€ niedriger aus als geplant. Weitere 5 Mio. € gab es als Landeszuschuss.
Unsere Fraktion bedankt sich bei den beiden Schulleitungen Frau Nafe und Herrn Conrad für ihren engagierten und motivierten Einsatz während des gesamten Projektprozesses. Unser Dank gilt auch dem ehemaligen Schulleiter der Gotthard-Müller-Schule, Herrn Sauter, der mit viel Elan und Begeisterung und gemeinsam mit den Eltern und Lehrkräften die Weiterentwicklung der Gotthard-Müller-Schule zu einer Gemeinschaftsschule konzipiert und maßgeblich vorangetrieben hat.
Mobile Luftfiltergeräte und CO2 Ampeln für Unterrichtsräume im Gemeinderat beschlossen (15.10.2021)
Dank der 50%-igen Förderung von Bund und Land kann die Stadt mit einem Eigenanteil von ca. 300 Tsd. € alle Klassenräume mit Co2-Ampeln und die Klassenräume 1 -6 mit mobilen Luftfiltergeräten ausstatten. Unsere Gemeinderatsfraktion ist diesem Beschlussvorschlag gerne gefolgt und begrüßt dies als unterstützende Maßnahme zur Bekämpfung der Pandemie. Schulen und auch Kindergärten offen zu halten, ist uns ein wichtiges Anliegen. Gerade die Kinder mussten während des Lockdowns mit erheblichen Einschränkungen zurechtkommen und haben Benachteiligungen erfahren. Dies gilt es zukünftig zu verhindern und so einen Präsenzbetrieb an Schulen und auch Kindertageseinrichtungen zu gewährleisten. Es gilt, aus der Pandemie zu lernen und vorzusorgen. Dabei ist ein weiterer wichtiger Punkt die Ausstattung, der Umgang und die Übung mit Lernsoftware und Geräten für alle Kinder, als Bestandteil des Schulalltages.
40 Jahre Vereinsring Bonlanden (15.10.2021)
Am vergangenen Samstag, 9.10.2021, feierte der Vereinsring Bonlanden sein 40-jähriges Bestehen in der Alten Kelter in Bonlanden. Und es besteht durchaus Grund zu feiern: der Zusammenschluss der Vereine ermöglicht ein breitgefächertes Angebot an interessanten Veranstaltungen für alle Einwohner*innen und fördert auch das Gemeinschaftsgefühl im Ortsteil. Wir bedanken und sehr herzlich für das Engagement aller Mitglieder des Vereinsrings Bonlanden und wünschen ihnen auch für ihr zukünftiges Wirken alles Gute.
Neubau Gotthard-Müller-Halle und Z (08.10.2021)
Die Gotthard-Müller-Halle und das Jugendzentrum Z sollen neu gebaut werden. Dazu wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die dem Gemeinderat vorgestellt wurde. Das Ergebnis: Da die Sporthalle nun als 3-Feld-Halle gebaut werden soll und somit Fläche des Jugendzentrums in Anspruch nimmt, soll die Realisierung des Jugendzentrums ebenfalls auf dem Schulareal erfolgen. Die Aufgabenstellung war anspruchsvoll, so dass insgesamt 19 Varianten mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen erarbeitet wurde. In Abwägung dieser hat sich der Gemeinderat für eine Kombilösung, einen kombinierten Bau aus Gotthard-Müller-Halle und Jugendzentrum, ausgesprochen. Dieser Beschluss bildet nun die Grundlage für die weiteren Planungen.
Für unsere Fraktion liegen die Vorteile einer Kombilösung klar auf der Hand: der geringere Flächenverbrauch und die Synergieeffekte bei den Planungs- und Baukosten, sowie das spätere Energieeinsparungspotential. Wir begrüßen sehr, dass die Stadt mit diesem Projekt eine Vorbildfunktion einnimmt für eine nachhaltige Stadtentwicklung und einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen im Sinne unseres INSEK.
Letztlich wird es darum gehen welche Modalitäten und Kriterien der Gemeinderat im Verfahren festlegt. Das wird dann auch entscheidend sein für die Qualität der Planung und des Projektes selbst.
Unsere Fraktion ist sehr an einer zügigen Realisierung gelegen, das gilt für die Sporthalle und das Jugendhaus gleichermaßen. Dennoch wird wohl die Fertigstellung des Baus erst in 2025 erfolgt sein.
Raumprogramm neues Jugendhaus (08.10.2021)
Einstimmig fasste der Gemeinderat den Beschluss zum Neubau des Z und des damit verbundenen Raumprogramms. Vorgesehen sind 14 Räume mit einer Gesamtfläche von ca. 900 qm. Unsere Fraktion bedankt sich bei allen Akteur*innen der AG Jugendhaus, insbesondere beim Jugendgemeinderat und dem Z, für ihr engagiertes und konstruktives Einbringen bei der Erarbeitung des Raumprogramms für das neue Jugendhaus.
Das Ziel mit dem neuen, in jeder Hinsicht barrierefreien Jugendhaus einen Ort zu schaffen, an dem alle Jugendlichen der Stadt mit ihren unterschiedlichsten Interessen und Bedürfnissen zusammenkommen können, wird durch das vorliegende Konzept konsequent vorangebracht, sodass wir vom Gelingen dieses Grundgedankens überzeugt sind. Der großzügige Außenbereich, der nun umgesetzt werden kann, ist natürlich ein toller und bedeutender Pluspunkt. Wie die Corona-Situation verdeutlicht hat, kann darauf nicht verzichtet werden und auch der Durchführung von parallelen Projekten im Innen- und Außenbereich steht damit nichts im Weg. Wir freuen uns auf dieses neue spannende Projekt, dass wir gerne auch weiterhin unterstützend begleiten wollen.
Gesetz Weiterentwicklung Klimaschutz (23.07.2021)
Es ist gut, dass es Förderungen von Bund und Land gibt, die wir ausschöpfen sollten. Eine Erstinformation über das neue "Gesetz zur Weiterentwicklung des Klimaschutzes in Baden-Württemberg" erfolgte im Technischen Ausschuss. Schwerpunktmäßig befasste sich die Vorlage mit dem Energiesektor der Stadt - der Handlungsbedarf hier ist seit geraumer Zeit bekannt. Angegangen werden sollen nun im ersten Schritt die Punkte "Erfassung des Energieverbrauchs durch Gemeinden und Gemeindeverbände" und die "Pflicht zur kommunalen Wärmeplanung". Vorgesehen ist die Bildung eines ämterübergreifenden kommunalen Klima- und Energieteams, das planerisch und koordinierend tätig sein soll.
Ja, es kommen durch das neue Gesetz mehr und ambitioniertere Aufgaben auf die Kommunen zu, aber jede einzelne ist gut begründet und unerlässlich. Denn auch in Filderstadt wurde bislang beim Thema Klima- und Umweltschutz mit angezogener Handbremse gefahren. Die neuen Vorgaben müssen nunmehr Grundlage aller kommunalen Entscheidungen sein zur Erfüllung des festgelegten Klimaschutzzieles 2030. Unsere Fraktion wird dies konsequent verfolgen und einfordern.
Straßenbeleuchtung (16.07.2021)
Mit dem Sachstandbericht der Verwaltung zur Straßenbeleuchtung in unserer Stadt ist unsere Fraktion im Großen und Ganzen zufrieden. Neben den bereits getroffenen Maßnahmen (konsequente Umstellung auf LED- Leuchten), zeigt er auch auf, dass weitere Verbesserungen nötig und möglich sind, die sukzessiv umgesetzt werden sollen (z.B. die Umrüstung bzw. wo möglich der Abbau von Seilleuchten).
Als Fraktion sehen wir das Thema unter zwei Aspekten: der Energieeinsparung, aber auch der Vermeidung von Lichtverschmutzung. Und letzteres kommt nach unserer Auffassung bei der Diskussion über klima- und naturschutzrelevanten Maßnahmen zu kurz. Dabei hat Lichtverschmutzung verheerende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Darüber hinaus führt sie erwiesenermaßen auch bei Menschen zu Schlafstörungen.
Daher freuen wir uns, dass durch die Umstellung des "Bockwegs" auf "Intelligente Beleuchtung" als Pilotprojekt unser Haushaltsantrag umgesetzt wurde. Die speziellen LED-Straßenlaternen nehmen Bewegungen wahr und reagieren. Sie werden heller, wenn sich Fahrzeuge, Fahrräder oder Fußgänger*innen nähern und dimmen zu verkehrsarmen Zeiten. Dadurch erhöht sich die Sicherheit im öffentlichen Raum - gleichzeitig wird Strom eingespart und die Umwelt geschont. Da die Verwaltung bereits jetzt davon ausgeht, dass dieser Versuch positiv ausfallen wird, soll sukzessive auf eine "Intelligente Beleuchtung" der Fuß- und Radwege umgestellt werden.
Aber: Natürlich beschränkt sich Lichtverschmutzung nicht allein auf die Straßenbeleuchtung, sondern erstreckt sich über das gesamte Stadtgebiet, z.B. Gebäude, Sportplätze etc. Deshalb bedarf es im nächsten Schritt einer Gesamtschau.
Jahnschule Harthausen (16.07.2021)
Der Technische Ausschuss hat am 05.07.2021 den Baubeschluss für die Sanierung und Umgestaltung des Schulhofbereichs mit dem Einbau eines Mini-Spielfeldes auf dem Hartplatz der Jahnschule mit Investitionskosten von 268.000 € gefasst. Dieser Maßnahme hat unsere Fraktion gerne zugestimmt, hatte doch die Jahnschule beim Bau des Kinderhauses einen großen Teil ihres Schulhofes verloren. Darüber hinaus entfällt für die Schüler*innen durch die Bebauung des Sportplatzes Jahnareal mit dem "Wohnquartier Jahnstr" eine wichtige Bewegungsfläche. Wir begrüßen, dass das jetzt geplante Mini-Spielfeld auch außerhalb der Unterrichtszeit der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden soll und somit dem Bedarf an Spiel- und Sportmöglichkeiten für das gesamte Stadtteil gerecht wird.
Amt für Bildung, Kunst und Kultur (9. Juli 2021)
Zwei rote Fäden ziehen sich durch alle Geschäftsberichte 2020 der im Amt für Bildung, Kunst und Kultur zusammengefassten Einrichtungen (Volkshochschule, Kunstschule, Musikschule, Stadtbibliothek, Stadtarchiv und FilderStadtMuseum, Kunstbüro): Der pandemiebedingte Ausfall von Angeboten und damit einhergehend die große Herausforderung der Digitalisierung. Die etappenweise Schließung der Einrichtungen hatten zur Folge, dass kurzfristig alle zur Verfügung stehenden Mittel generiert wurden, um das Beste aus der Situation zu machen. Dort wo möglich wurden digitale Unterrichtseinheiten angeboten, um Kursteilnehmende bei der Stange zu halten, die Bibliothek hat zudem die Zeit zu einem Umbau ihrer Räumlichkeiten genutzt u.v.m.
Aber auch die Grenzen wurden sichtbar, denn es mangelte an Netzanforderungen aber auch an Endgeräten, sowohl bei den Kursteilnehmenden als auch bei den Lehrkräften. Zudem konnten die Menschen nicht erreicht werden, die sich im Umgang mit digitalen Formaten schwertun. Dennoch zeichnet sich ab, dass sich digitale Kursformate auch nach der Pandemie, etablieren werden, weil sie auch für viele Chancen bieten und einen Beitrag zur Inklusion und Barrierefreiheit leisten. So können Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind eingebunden werden und Teil haben. Ein barrierefreier Internetzugang muss zudem in Angriff genommen werden. Das geplante Inklusionskonzeptes der Stadt muss sich auch mit dieser Thematik auseinandersetzen. Uns allen ist klar, dass Bildungs-, Kultur- und Kunsteinrichtungen auch Orte der Begegnung, der physischen Begegnung und des Austauschs sind und gerade Kooperationen mit Schulen und Betreuungseinrichtungen leben von Präsenz, aber auch hier gilt: Die Mischung macht’s. Insofern braucht es in der Tat auch in diesen Bereichen neue, veränderte Konzeptionen, an die sich die Einrichtungen jetzt heranmachen werden.
Wir bedanken uns bei allen Leitungen und Mitarbeitenden für ihren Tatendrang und ihre Kreativität in ungewöhnlichen aber auch erkenntnisreichen Zeiten, die neue Perspektiven sichtbar gemacht haben.
Finanzbericht/ Controllingbericht (9. Juli 2021)
2020 war natürlich ein Ausnahmejahr. Es verwundert daher nicht, dass die Haushaltsansätze der o.g. Einrichtungen nicht gehalten werden konnten. So fielen die Einnahmen geringer aus, die Ausgaben zum Großteil aber auch – insbesondere durch den Ausfall von Honorarkosten. Insgesamt ist die Stadt aber "mit einem blauen Auge davongekommen": Durch Haushaltssperren und großen Anstrengungen in allen Einrichtungen, durch das Umstellen von Präsenz- auf Onlineangeboten und durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln, wo immer dies möglich war.
Ein Blick auf die Finanzmittel, die wir als Kommune für den Betrieb der Einrichtungen zur Verfügung stellen, ist dennoch unerlässlich. Die Bewältigung unserer Pflichtaufgaben stellt uns vor enorme finanzielle Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, für den Bereich der Freiwilligkeitsleistungen klare Vorgaben zu machen und Entwicklungen nicht dem Zufall zu überlassen. Deshalb halten wir an unserer Forderung fest, dass aussagekräftige Kennzahlen, die eine Einschätzung der finanziellen Entwicklung der Einrichtungen erst möglich machen, über das Neue Kommunale Haushaltsrecht entwickelt und dem Gemeinderat an die Hand gegeben werden.
Stadtseniorenrat (02.07.2021)
Unsere Fraktion gratuliert allen gewählten Mitgliedern des ersten Stadtseniorenrates in Filderstadt zu ihrem neuen Ehrenamt und freut sich, dass nunmehr nach mehrmaligen pandemiebedigten Terminverschiebungen die konstituierende Sitzung stattfinden konnte. Wir wünschen allen Verteter*innen der "Generation 60 plus" einen guten Start und viel Freude bei Ihrem Tun. Wir sind gespannt auf neue Impulse und Betrachtungswinkel.
Prof. Dr. Nobel, der zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt wurde, sowie Herrn Erhardt Alber als stellvertretenden Vorsitzenden und Frau Karin Büchling als Schriftführerin gratulieren wir im Besonderen und wünschen ein glückliches Händchen und ein gutes Zusammenwirken.
"Gut versorgt in Filderstadt" – eine gute Idee (02.07.2021)
In der letzten Sitzung des Verwaltungsausschusses stellte das Referat für Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit die neue Website www.gut-versorgt-in-filderstadt.de zu den Themen Gesundheit, Versorgung, Pflege und Betreuung vor Ort vor. Betroffenen, ihren pflegenden Angehörigen und den lokalen Gesundheitsakteur*innen werden Informationen rund um das Thema "Alter" umfassend und übersichtlich in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Das bereits bestehende umfangreiche Versorgungsangebot in Filderstadt wird auf der Website transparent dargestellt und kann jederzeit aktualisiert werden. Damit erleichtert das digitale Netzwerk die Kontaktaufnahme und Kommunikation zwischen den Bürger*innen, professionellen Gesundheitsakteur*innen sowie ehrenamtlichen Initiativen in Filderstadt. Auch die Themen Prävention und Gesundheitsförderung kommen auf der Homepage neben den Versorgungs- und Therapieangeboten nicht zu kurz. Ein weiterer Baustein ist die ehrenamtliche Unterstützung "Brücke in den Alltag". Zum einen erleichtern ehrenamtlich Engagierte damit den Übergang für die Betroffenen aus der Filderklinik zurück nach Hause, zum anderen wird gleichzeitig die Kooperation der Ehrenamtlichen mit den professionellen Partner*innen vorangebracht.
Die Website ist ein Teilbereich des Projekts "Gesundheit vor Ort gemeinsam gestalten" des Referats für Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit. Es wird vom Ministerium für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg gefördert. Dabei kooperiert die Stadt mit der Filderklinik.
Im Rahmen des Projekts werden zwei Mitarbeiterinnen des Referats zeitlich befristet als Lotsinnen eingesetzt. Sie kümmern sich sowohl um die wohnortnahe Versorgung der aus der Klinik Entlassenen als auch um die Vernetzung der professionellen Akteur*innen in den Bereichen Gesundheit und Versorgung.
Wir bedanken uns bei Frau Dr. Omran sowie bei den beiden Gesundheitslotsinnen Frau Kümmel und Frau Reckziegel für die sehr kompetente Vorstellung sowie für die äußerst gelungene Konzeption und Umsetzung des Projekts. Wir sind davon überzeugt, dass damit ein essentieller Bedarf in unserer Stadt optimal gedeckt wird.
Beschäftigung schwerbehindeter Personen bei der Stadt (25.06.2021)
Die Quote schwerbehinderter Beschäftigter bei der Stadtverwaltung liegt in den letzten fünf Jahren kontinuierlich bei über 5 %. (5,44 % in 2020). Damit erfüllt die Stadt die gesetzlich geforderte Mindestquote von 5 %, sodass keine Ausgleichsabgaben anfielen. Das geht aus dem Bericht hervor, mit dem sich der Verwaltungsausschuss in seiner letzten Sitzung befasste. Darüber freuen wir uns natürlich, denn dies bringt den Inklusionsgedanken in unserer Stadt voran.
Über die Anstellung bei der Stadt Filderstadt hinaus wird die Arbeit von Menschen mit Behinderung unterstützt, etwa indem die Filderwerkstatt Aufträge für die Verwaltung ausführt oder die Karl-Schubert-Werkstätten im hauswirtschaftlichen Bereich tätig wird. Ein Beispiel dafür ist die Bewirtschaftung des Cafés im FILUM.
Dennoch erachten wir die Auftragsvergabe an Inklusionsbetriebe für noch ausbaufähig, bspw. im EDV- oder Elektrobereich. Diese Anregung nahm die Stadt dankend auf und sagte eine Prüfung neuer Vergabemöglichkeiten zu. Angeregt haben wir in diesem Rahmen auch eine Zusammenarbeit mit der "Neuen Arbeit Stuttgart", um ein weiteres Potential zur Beschäftigung Behindeter zu erschließen.
Für unsere Fraktion ist eine inklusive Gesellschaft ein wichtiges Ziel - und zwar in allen Lebensbereichen.
Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2020/2021 haben wir deshalb gefordert, dass ein "Arbeitskreis barrierefreies Filderstadt" eingerichtet wird, in dem betroffene Personen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe gemeinsam bestehende Barrieren erfassen und Vorschläge zu deren Beseitigung erarbeiten. Nur im Zusammenspiel von Stadtverwaltung und Betroffenen/ Selbsthilfeorganisationen können die vielfältigen Anforderungen in Bezug auf Barrierefreiheit gelingen und nur so kann gleichberechtigte Teilhabe am Leben ermöglicht werden.
Hier erhoffen wir uns von der neuen Inklusionsbeauftragten bei der Stadtverwaltung zielgerichtete Impulse und sind gespannt auf den ersten Bericht von ihrer Arbeit. Inklusion ist eine Haltung - Filderstadt muss eine Vorbildfunktion einnehmen und diese repräsentieren.
Glasfasernetzausbau kommt voran (18.06.2021)
Nachdem bereits die Grundsatz- und Baubeschlüsse für die Errichtung eines passiven Glasfasernetzes in Harthausen Süd und Plattenhardt Ost im März 2021 vom zuständigen Betriebsausschuss Stadtwerke gefasst wurde, folgt nun Bonlanden Süd-West (zwischen Filderklinik und Fildorado/Seefälle).
Idealerweise werden die Arbeiten mit den geplanten Gehwegsanierungen des Tiefbauamts koordiniert, um Effizienzgewinne und Kosteneinsparungen zu erzielen.
Die geplanten Maßnahmen sind Teil der vereinbarten Kooperation mit der Telekom Deutschland GmbH zum flächendeckenden Ausbau einer Glasfaserinfrastruktur in Filderstadt: Die Filderstadtwerke errichten ein passives Glasfasernetz und verpachten es an ein oder mehrere Telekommunikationsunternehmen. Mit der Telekom wurden zwei Kooperationsverträge abgeschlossen. Teil der Vereinbarung ist aber gleichzeitig, dass die Telekom anderen Dienstanbietern einen "diskriminierungsfreien, elektronischen Kundenzugang" gewährt.
Das Bauende für die Gebiete Harthausen Süd und Plattenhardt Ost ist für Anfang des Jahres 2022, das für Bonlanden Süd-West für Ende des Jahres 2022 vorgesehen. Dann steht der backbone - das Rückrat eines Netzwerkes sozusagen.
Insgesamt werden nach Abschluss der Baumaßnahmen in den drei Gebieten 1000 Gebäude und 2.800 Haushalte erschlossen sein.
Die jeweiligen Hausanschlüsse für die Glasfaserversorgung können kostenfrei bei den Filderstadtwerken beauftragt werden, die bereits jetzt in den Erschließungsgebieten eine hohe Resonanz und ein großes Interesse verzeichnen.
Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen können die Anwohner*innen Verträge mit den Breitbandanbietenden ihrer Wahl abschließen.
Wir freuen uns, dass die vorbereitenden Arbeiten zur Digitalisierung zunehmend an Fahrt gewinnen - in den Gewerbegebieten Augenloch in Bernhausen und in Bonlanden sind die ersten Gebäude bereits angeschlossen.
Wir bedanken uns bei den Filderstadtwerken und insbesondere bei Herrn Listl, dem zuständigen technischen Leiter, für die hervorragende und zielstrebige Ausführung und die schnelle und kompetente Einarbeitung in das ihnen übertragene neue Aufgabengebiet. Das stimmt uns zuversichtlich, dass wir das ausgerufene Ziel einer Breitbandversorgung von 50% der Haushalte bis 2025, sowie 90% bis 2030 auch tatsächlich erreichen.
Schnelles Internet gehört mittlerweile zur Daseinsvorsorge und muss daher flächendeckend zur Verfügung stehen. Unser Anspruch ist ein echtes, solides Internet für den täglichen Gebrauch für alle - für mehr Lebensqualität und die Aussicht auf eine innovationsreiche Zukunft.
Eigenreinigung der städtischen Gebäude (11.06.20219)
Seit einigen Jahren gilt der Beschluss des Gemeinderats, dass die Reinigung der städtischen Gebäude überwiegend durch eigene Mitarbeiter*innen erfolgen soll. Der Flächenanteil, der in Eigenreinigung gesäubert wird, beträgt 60%. Die Verwaltungsaufgaben sind bezüglich der Betreuung der eigenen Mitarbeiter*innen im Vergleich zur Beauftragung von Fremdreinigungsunternehmen etwas größer. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass die Stadtverwaltung gerade in diesem Berufsfeld auch ihrer sozialen Verantwortung den Mitarbeiter*innen gegenüber gerecht werden und eine Vorbildfunktion nach außen übernehmen muss. Es ist uns wichtig, dass in einem Arbeitsbereich, der aufgrund der körperlichen Tätigkeit oft einen höheren Krankenstand aufweist als andere Berufsgruppen, besonders auf den Arbeitsschutz geachtet wird. Wichtig sind hier beispielsweise Schulungsmaßnahmen zur gesundheitserhaltenden Verrichtung der Arbeit, zum Einsatz von umwelt- und gesundheitsschonenden Reinigungsmitteln sowie darüber hinaus ein gutes betriebliches Eingliederungsmanagement bei der Rückkehr der Mitarbeiter*innen nach Krankheitszeiten.
Außerdem ist durch eine adäquate Ermittlung von der zu leistenden Arbeit (Fläche und Aufwand) und der dafür benötigten Zeit zu achten. Wir danken der Stadtverwaltung für die Berücksichtigung der von uns genannten Aspekte. Dennoch bleibt in diesem Bereich noch weiterer Handlungsbedarf.
Stellenschaffungsverfahren 2021 (11.09.2021)
Insgesamt 7,2 neue Stellen wurden von der Stadtverwaltung beantragt und vom Gemeinderat durch Beschluss in seiner Sitzung am 03.05.2021 genehmigt. Sie werden in Folge in den Stellenplan 2022/2023 aufgenommen.
Unsere Fraktion hat sich die Entscheidung und letztlich ihre Zustimmung zu dieser Stellenschaffung nicht leicht gemacht - und das aus zwei Gründen.
Zum einen erwachsen durch die Stellenneuschaffungen jährliche Personalkosten in Höhe von 447.200€, die unseren Haushalt künftig zusätzlich belasten.
Zum anderen stehen die Ergebnisse der mittlerweile beauftragten Organisationsuntersuchung/ Strukturanalyse noch aus, die genauere Erkenntnisse über den Aufbau und die Personaldecke der Stadtverwaltung liefern soll.
Dennoch erkennen wir an, dass zunehmende Anforderungen und Aufgabenfelder in den meisten Fällen auch zusätzliches Personal zur Bewältigung erfordern. Nach intensiver Beschäftigung mit jeder einzelnen neugeschaffenen Stelle konnte unsere Fraktion guten Gewissens zustimmen, zumal sie in Bereichen erfolgen, in denen wir konkreten Handlungsbedarf erkennen. Beispielhaft seien hier die Stadtplanung und Stadtentwicklung und die Schulen genannt.
Wir sind gespannt auf die Auswertung der Organisationsanalyse, die uns einen Aufschluss über das bisherige Schema der Stadtverwaltung und konkrete Anregungen zu ihrer Modernisierungs- und Effizienzverbesserung aufzeigen soll.
Zuschuss Waldheimbetrieb 2020 (11.09.2020)
Der evangelische Kirchenbezirk erhält von der Stadt einen Zuschuss in Höhe von 8.300 € zur anteiligen Deckung des coronabedingten Defizits aus der Ferienwaldheimsaison 2020. Das entspricht einem Drittel des tatsächlich entstandenen Defizits. Ein weiteres Drittel wird von der Stadt Leinfelden-Echterdingen übernommen.
Die Mitglieder des Bildungs-, Kultur- und Sozialausschusses haben dies in ihrer Sitzung am 31.03.2021 einstimmig beschlossen und damit deutlich gemacht, dass sie Vereine und Institutionen, die unverschuldet und pandemiebedingt Einnahmeausfälle zu beklagen haben nicht „im Regen stehen“ lässt. Gleichzeitig wird der hohe und wertvolle Stellenwert des Waldheims im Bereich der Ferienbetreuung von Filderstädter Kindern zum Ausdruck gebracht. Die Zeichen stehen im Moment gut, dass auch in diesem Sommer eine Waldheimzeit stattfinden kann. Zu hoffen bleibt, dass sie in gewohnter Art und Weise erfolgt.
Entwurf Nahverkehrsplan (NVP) (04.06.2021)
Auftraggeber für den ÖPNV ist der Landkreis Esslingen. In seiner Zuständigkeit liegt die Aufstellung des NVP. Vom Kreistag im November 1999 erstmals beschlossen bildet er den Rahmen für die Gestaltung des ÖPNV im Landkreis (LKR). Spätestens nach 5 Jahren ist dieser zu überprüfen und ggf. fortzuschreiben. Eine derartige Fortschreibung steht nun an. Der Entwurf liegt den Kommunen vor, die sich bis zum 30.05.2021 im Rahmen der Anhörung dazu äußern sollen. Im Wesentlichen geht es in der Fortschreibung um eine Anpassung des Linienbündelkonzepts und einer Überarbeitung des Basisangebots aufgrund von Angebotsänderungen im Schienennahverkehr (Metropolexpresszüge, 15- Minuten- Takt S-Bahn). Darüber hinaus soll eine vollständige Barrierefreiheit aufgebaut werden. Netzerweiterungen bzw. weitere tarifliche Begrenzungen sind nicht vorgesehen.
In vielen wichtigen Elementen bleibt der Entwurf des LKR in seinen Formulierungen zu vage: So sind weitere Expressbusse "denkbar", alternative Antriebe "strebt der LKR an". Aufgrund der bestehenden Vertragsbindungen sollen diese Themen bedauerlicherweise erst im Rahmen der Neuvergabe in 2028 angegangen werden. Deshalb erwarten wir, dass dies bereits jetzt offen kommuniziert wird, damit dann die Verkehrsunternehmen entsprechend vorbereitet und gerüstet sind.
Parallel dazu erarbeitet Filderstadt z.Zt. ihren Mobilitätsentwicklungsplan - mit dem Ziel, die verkehrliche Entwicklung der Stadt nachhaltig zu verbessern. Im Gegensatz zur Wertung des NVP, der für Seilbahnen im Moment keinen Anwendungsfall erkennt, ist hier eine Modellrechnung einer Seilbahnverbindung vorgesehen. Unsere Fraktion hatte dazu einen entsprechenden Antrag gestellt.
Erreichbarkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit - wer sich darauf verlassen kann, sein Ziel pünktlich und ohne zeitlichen Mehraufwand erreichen zu können, lässt das Auto eher stehen. Städte lebenswerter machen, Verkehrskollapsen entgegenwirken und Klima- und Umweltschutz konsequent voranbringen - das sind die Grundlagen einer nachhaltigen Verkehrspolitik für die wir uns einsetzen.
Situationsbericht Verlässliche Grundschule (28.05.2021)
Für das Schuljahr 2021/2022 wird sich durch den leichten Rückgang der Einschulungszahlen auch eine gewisse Entspannung in der Auslastung der Betreuungsgruppen im Rahmen der verlässlichen Grundschule ergeben. Möglicherweise aufgrund des geänderten Einschulungsstichtages, vielleicht aber auch, weil Kinder aufgrund des Lockdowns von der Einschulung zurückgestellt wurden. Dennoch sind unsere Betreuungsgruppen natürlich nicht leer, vielmehr ist die prozentuale Nachfrage nach Betreuungsplätzen nach wie vor sehr hoch. Unsere Fraktion sieht sich dadurch in ihrer Forderung nach einem Ausbau von Ganztagsgrundschulangeboten in Filderstadt erneut bestätigt.
Seit September 2012 ist die Bruckenackerschule in Bernhausen offene Ganztagsgrundschule. Ab Herbst 2021 startet nun auch die Gotthard-Müller-Grundschule in Bernhausen mit einem offenen Ganztagsbetrieb. Ergänzend dazu können Eltern weitere Betreuungszeiten im Rahmen des Ganztagesangebots für ihre Kinder buchen. Unsere Fraktion begrüßt außerordentlich, dass die Verwaltung jetzt Modelle für flexiblere Buchungsmöglichkeiten von Betreuungszeiten erarbeitet, die den tatsächlichen Bedarfen von Familien gerecht werden. So sollen z.B. auch einzelne Tage und/oder die Früh- oder Nachmittagsbetreuung separat gebucht werden können. Die Entwicklung von möglichst flexiblen und bedarfsgerechten Betreuungszeiten und Gebührenmodellen - im Übrigen auch für den Kleinkindbetreuungsbereich - ist eine langjährige Forderung unserer Fraktion.
Kulturbetrieb FILharmonie (28.05.2021)
Hoffnungsfroh und gut gerüstet startete das Team de FILharmonie in die Spielzeit 2020/2021. Unter Einhaltung des Hygienekonzeptes (z.B. reduzierte Zuschauer*innenplätze) konnten im Sommerprogramm 11 geplante Veranstaltungen "gerettet" werden mit einer zufriedenstellenden Auslastung. Die Kindertheatersaison musste bedauerlicherweise komplett abgesagt werden.
Im Oktober fanden dann noch zwei Veranstaltungen statt. Seitdem steht der Betrieb der FILharmonie still - die Mitarbeiter*innen tüftelten an Lösungen, um für eine Wiedereröffnung gerüstet zu sein. So entstand die Idee"„an die Luft" zu gehen. Vom 10.- 21.07.2021 soll nun mit einem Teil der abgesagten Veranstaltungen auf den Parkplatz der FILharmonie ausgewichen werden. Die Halle dient als Schlechtwetter-Backup und soll ebenfalls mit verschobenen Veranstaltungen gefüllt werden.
Unsere Fraktion bedankt sich bei Herrn Frey, dem Abteilungsleiter Kultur, sowie dem gesamten Team der FIlharmonie für ihr Engagement, ihre Geduld und Ausdauer, aber auch für die Kreativität und Findigkeit. Wir sind von der Idee der "Open- Air"-Veranstaltungen sehr angetan. Hier wurde aus der Not eine Tugend gemacht und wir hoffen, dass sich dieses für Filderstadt neuartige Format auf Dauer etabliert und so das kulturelle Leben in unserer Stadt bereichert.
Schüler*innenstatistik 2020/2021 und Hochrechnung (21.05.2021)
Nach wie vor erfreulich: Die Zahl der Einschulungen steigt, wenn auch im Moment geringfügig. Der Grund, warum sie nicht so stark steigt, wie ursprünglich prognostiziert, könnte nach Ansicht der Verwaltung auch am veränderten Einschulungsstichtag liegen.
In der Tat kann man es Eltern auch nicht verübeln, wenn sie entscheiden, ihr Kind später einzuschulen- schließlich, fehlt vielen Kindern fast ein Jahr durchgehende Kinderbetreuung und die damit verbundene vorschulische Förderung.
Bewusst ist uns aber, dass uns diese Zurückstellungen bei der anstehenden Bedarfsplanung der Kinderbetreuungseinrichtungen einholen wird.
Auch die Neuanmeldungen auswärtiger Schüler*innen sind an fast allen Schulen zurückgegangen, ohne, dass es dafür einen erkennbaren Grund gibt.
Es ist beruhigend, dass an den meisten Schulen die Raumsituation auskömmlich ist.
Wir freuen uns, dass die Gemeinschaftsschule regen Anklang findet mit der Konsequenz, dass auch in diesem Jahr drei Züge eingerichtet werden müssen, obwohl die Schule zweizügig konzipiert ist. Hier bestätigt sich die Ansicht unserer Fraktion, dass die Gemeinschaftsschule von vornherein zu klein dimensioniert worden ist. Da auf Dauer ein Ausweichen auf Räume der Realschule Bernhausen nicht möglich ist, besteht dringender Handlungsbedarf. Wir sind hier sehenden Auges in eine Situation geraten, die sich kurzfristig nur mit Containern lösen lässt. Das ist bedauerlich, denn diese Lösung ist nicht nur teuer, sondern auch unbefriedigend für Schüler*innen und Lehrkräfte. Die Prüfung einer Erweiterung soll dann mittelfristig und im Rahmen von weiteren geplanten baulichen Maßnahmen (Neubau Sporthalle und Jugendhaus) auf dem Areal erfolgen. Fakt ist, dass die Zeit drängt - für alle genannten Projekte im Übrigen.
Nach wie vor zeigt sich der Bedarf an Ganztagesschulen im Grundschulbereich. Das wird belegt durch die Anmeldezahlen von Schüler*innen aus anderen Ortsteilen an der Bruckenackerschule in Bernhausen. Und deshalb ist es nur gut, dass durch die Start einer zweiten Ganztagesschule, der Gotthardt-Müller-Schule, zum einen den Bedarf gedeckt und zum anderen die Bruckenackerschule entlasten wird.
In diesem Zusammenhang hoffen wir, dass der pandemiebedingt unterbrochene Prozess bezüglich der Einrichtung einer Ganztagesschule in Bonlanden wieder Fahrt annimmt.
Bei den Schüler*innen mit Migrationshintergrund, zeigt sich fast überall, dass die Übergänge auf die weiterführenden Schularten mehr oder weniger gleich geblieben sind (sinken an der Gemeinschaftsschule). Positiv hebt sich hervor, dass der Anteil an den Gymnasien steigt, was auch auf Wegfall der verpflichtenden Grundschulempfehlung zurückzuführen sein könnte.
Wichtig sind uns noch zwei weitere Themen, die wir in separaten Vorlagen behandelt haben möchten: Inklusion und Internationale Vorbereitungsklassen. Dies wurde uns von der Verwaltung zugesagt.
Neues Jugendhaus (21.05.2021)
Die Idee eines neuen Jugendhauses konkretisierte sich 2018 im Filderstädter Jugendforum. 2019 dann bildete sich eine Arbeitsgruppe bestehend aus Mitgliedern des JGR, Mitarbeiter*innen und Vereinsmitgliedern des "Z", dem Stadtjugendreferenten, der Mobilen Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit, des Kreisjugendrings. Diese erarbeiteten bis 2020 gemeinsam ihre Vorstellungen. Das Ganze mündete in einen Antrag des Jugendgemeinderates (JGR) auf Neubau eines Jugendhauses. Auf Grundlage dieser konzeptionellen Ausarbeitung soll nun das konkrete Raumprogramm erarbeitet werden. Diesen Auftrag erteilte der zuständige Ausschuss der Verwaltung, die ihrerseits eine zügige Erarbeitung zusagte. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen der geplanten weiteren Maßnahmen auf dem Gesamtareal, zumal es den Jugendlichen wichtig ist am Standort des "Z" festzuhalten. Im Gegenzug bedeutet dies aber auch, dass eine Interimslösung für das "Z" während der Bauzeit des neuen Jugendhauses erforderlich ist. Wie sich dies konkret gestallten soll wird von der Verwaltung zeitnah aufgezeigt.
Wir bedanken uns bei allen Prozessbeteiligten für das engagierte und konstruktive Einbringen und erkennen im gemeinsamen Vorgehen die Grundvoraussetzung dafür, dass das geplante neue Jugendhaus tatsächlich ein "Dach" für alle Jugendlichen mit ihren unterschiedlichsten Bedürfnissen werden kann.
Generalsanierung Gartenhallenbad (14.05.2021)
Das Gartenhallenbad ist in die Jahre gekommen und eine grundlegende Sanierung nach 50 Jahren im Betrieb deshalb zwingend notwendig. Der Erhalt des Bades ist unserer Fraktion wichtig, dies auch vor dem Hintergrund, dass immer weniger Kinder richtig schwimmen können. Ein Umstand, dem dringend entgegengewirkt werden muss. Umso erfreulicher ist es - und für die Hartnäckigkeit möchten wir uns bei Herrn Meier als Geschäftsleiter unserer Filderstadtwerke aber auch bei allen, die mitgewirkt haben, bedanken - dass es im dritten Anlauf nun doch noch gelungen ist, in das Förderprogramm des Bundes aufgenommen zu werden und somit ein bedeutsamer Zuschuss (45% der Gesamtkosten) für die Sanierung in Aussicht steht. Wir versprechen uns hier natürlich auch im Rahmen der Sanierung eine technische Erneuerung, um Energieverbrauch und Umweltbelastung zu senken und entsprechend auch laufende Kosten einzusparen.
Neu ist die Schaffung von Sport- und Bewegungsräumen sowie Lagermöglichkeiten im Obergeschoss. Es verschafft zum einem mehr Platz, um das Gartenhallenbad benutzer*innenfreundlich und barrierefrei zu erschließen. Zum anderen hat uns der Sportstättenentwicklungsplan einen Mangel gerade an kleineren Bewegungsräumen aufgezeigt. Deshalb befürworten wir das neue Raumprogramm im Obergeschoss und sind gespannt auf die zugesagte Nutzungskonzeption, von der wir erwarten, dass sie den Bedürfnissen unterschiedlichster Nutzer*innen gerecht wird.
Gesamtkonzeption Kinderbetreuung (14.05.2021)
Die letzte Kinderbetreuungskonzeption stammt aus dem Jahre 2005. Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2016/2017 forderte unsere Fraktion eine Fortschreibung, die von der Verwaltung aber für nicht erforderlich erachtet wurde. Jetzt soll sie kommen und wir meinen: Es ist "höchste Eisenbahn" für ein neues Gesamtgerüst zur Weiterentwicklung der Kinderbetreuung, angepasst an die aktuellen und zukünftigen Anforderungen.
Neu ist diesmal, dass eine Konzeption für die gesamte Betreuungslandschaft unserer Stadt, d.h. unter Einbeziehung aller Träger*innen, sowohl der freien als auch der kirchlichen sowie des Tageselternvereins, erarbeitet werden soll. Das belegt einmal mehr, dass in Filderstadt Subsidiarität groß geschrieben und hier auch gemeinsam und gleichberechtigt Verantwortung übernommen wird. Die Einbeziehung der Elternvertretungen ist für uns ein Gebot- auch der Gemeinderat wird gehört.
Wir freuen uns auf einen spannenden Prozess mit einem intensiven Erfahrungsaustausch der Beteiligten über frühpädagogische Ansätze, über die Bedürfnisse von Kindern, aber auch wie es Familien ermöglicht werden kann, ihren Lebens- und Erwerbstätigkeitsalltag zu bewältigen und unter einen Hut zu bringen. Wir erwarten die Benennung konkreter Maßnahmen, u.a. darüber wie der Ausbau der Betreuungsplätze tatsächlich "bedarfsgerecht" erfolgen und dazu qualifiziertes Personal gewonnen werden kann. Darüber hinaus müssen wir uns verstärkt den Themen Inklusion, Vielfalt und Chancengerechtigkeit widmen.
Aufnahme von Filderstädter Verkehrsmaßnahme im "Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz" (07.05.2021)
Über die Nachricht der Aufnahme in das novellierte Förderprogramm des baden-württembergischen Verkehrsministeriums, wodurch die Förderung kommunaler Verkehrsprojekte ökologisch, nachhaltig und kommunalfreundlich ausgestaltet werden soll, mit einem Zuschuss von bis zu 75% der Investitionskosten, hat sich unsere Fraktion sehr gefreut.
Worum geht es bei uns?
Im Dezember 2020 fasste der Gemeinderat die Grund- und Baubeschlüsse der ergänzenden Maßnahmen im Rahmen der Verlängerung der S-Bahn von Filderstadt nach Neuhausen. Dabei soll die Gelegenheit beim Schopf gepackt werden, die städtischen Straßenplanungsüberlegungen und Maßnahmen im Zuge der anfallenden Baumaßnahmen für die S-Bahnverlängerung deutlich kostengünstiger und ressourcenschonender umzusetzen. Geplant sind im Einzelnen: Die Straßenumgestaltung und Attraktivierung der Karlstr. (Verbreiterung des Rad- und an der Kreuzung Karl- und Nürtinger Str. (Verbesserung des Zulaufs und Abflusses zum Verkehrsknoten Bahnhof Bernhausen) sowie der Umbau der Bushaltestellen "Karlstr." mit gleichzeitiger Einrichtung einer Querungshilfe auf der Höhe Lidl.
Durch die Aufnahme in das "Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz" kann die Stadt nun einen Förderantrag für die erwähnten Maßnahmen stellen und mit einem Zuschuss in Höhe von 1,5 Mio. € rechnen.
Vor-Ort-Besichtigung DRK- Bonlanden am 24.04.2021 (30.04.2021)
Möglich war die Veranstaltung nur mit einem Schutzkonzept: die Gemeinderatsfraktionen wurden nacheinander und mit max. jeweils zwei Vertreter*innen eingeladen. Die Veranstaltung fand darüber hinaus überwiegend im Freien statt. Die üblichen AHA-Regeln wurden eingehalten. Den Vertreterinnen unserer Fraktion (Catherine Kalarrytou, Ute Weinmann) wurden die Fahrzeuge präsentiert sowie Einblicke in die Räumlichkeiten gewährt. Dabei wurden der offensichtliche Platzmangel der Fahrzeugunterbringung aber auch das unzureichende Raumangebot deutlich. In der Konsequenz wurden vom DRK Bonlanden Pläne einer zukünftigen Unterbringung erarbeitet, die den Fraktionen überreicht wurden. Diese wird unsere Fraktion im nächsten Schritt zunächst intern beraten.
Wir bedanken uns beim DRK Bonlanden für die Veranstaltung und den Einblick in ihre Arbeit, der uns gewährt wurde.
An dieser Stelle möchten wir aber darüber hinaus allen DRK Ortsvereinen Filderstadts für ihre herausragende Arbeit im Bereich des Bevölkerungsschutzes danken. Gerade in der Pandemiebekämpfung haben sie sich als wichtige Stütze erwiesen und ihren wertvollen Dienst für unsere Gesellschaft unter Beweis gestellt. Dieses besondere humanitäre ehrenamtliche Engagement wissen wir sehr zu schätzen.
Aus einem Guss – Fairtrade-Town und faire Beschaffung in Filderstadt (23.04.2021)
Von der Rezertifizierung unserer Stadt haben wir bereits berichtet. Die Thematik ist aber durchaus vielschichtig. So ist es für unsere Fraktion zwingend notwendig, die faire Beschaffung der Stadtverwaltung und das Konzept der Fair-Trade-Town zusammenzuführen. Daher sollten beide Bereiche gemeinsam weiterentwickelt werden.
Es bedarf eines Maßnahmenpakets, um weitere Akteurinnen und Akteure von Fairtrade zu überzeugen. Das können beispielsweise
Um die Bedeutung und Wichtigkeit des Themas hervorzuheben erwartet unsere Fraktion, dass auf der Homepage der Stadt Filderstadt auf den ersten Blick das Logo erkennbar ist: Wir sind "Fairtrade-Town"!
Filderstadt auf Klimakurs?! (16.04.2021)
Wenn es um eine Mammutaufgabe wie den Klimaschutz geht, ist es zielführend, Kräfte zu bündeln, auf vorhandenes Know-how zurückzugreifen oder - nicht unwesentlich – von finanziellen Fördermitteln zu profitieren.
Umso begrüßenswerter ist es, dass der Gemeinderat in den letzten Monaten in dieser Hinsicht eine Reihe von Beschlüssen gefasst hat: Die Beteiligung Filderstadts an der neuen Klimaagentur im Landkreis Esslingen, den Beitritt zum Klimaschutzpakt des Landes, sowie zum Kompetenzwerk "Klima Mobil", das vom Verkehrsministerium finanziell und inhaltlich unterstützt wird. Nimmt man noch unser integriertes Klimaschutzkonzept und INSEK hinzu, dürften wir dann - zumindest instrumental - bestens gerüstet sein.
Und jetzt heißt es für uns: Ärmel hoch und Klotzen! Denn Tatsache ist, dass wir bislang ein beherztes Angehen von klimaschonenden Maßnahmen vermissen. Die warmen Worte, die im Gemeinderat für den Klimaschutz immer gefunden werden, schlagen sich leider selten auf die Umsetzung konkreter Maßnahmen nieder. Dann nämlich sehen Entscheidungen des Gremiums und leider auch die Empfehlungen der Verwaltung anders aus.
Darüber hinaus wird bei Gemeinderatsvorlagen kein Bezug auf unser Integriertes Klimaschutzkonzept genommen und so ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt Jahr für Jahr ihr Ziel (die Reduzierung der CO2- Emissionen um jährlich 10%) verfehlt, und der Gemeinderat dies ebenfalls Jahr für Jahr nur nüchtern feststellt ohne gegenzusteuern.
Eines der im Klimaschutzpaktpakt empfohlenen Kriterien lautet: "Alle möglicherweise klimarelevanten Vorhaben der Kommune werden auf ihre Klimawirkung geprüft". Hier sieht sich unsere Fraktion in ihrem fast wortgleichen Haushaltsantrag bestätigt. Wir sagen darüber hinaus, dass das Ergebnis dieser Prüfung als Entscheidungsgrundlage auch kenntlich gemacht werden muss, z.B. durch Unterfütterung der jeweiligen Maßnahme mit den relevanten Emissionszahlen.
Uns ist bewusst, dass bei Beschlussfassung viel Arbeit auf die Stadt zukommt. Allein die Ermittlung des IST- Zustandes wird herausfordernd. U.a., weil in Zukunft Energieberichte tatsächlich alle kommunalen Bereiche umfassen müssen, und nicht wie bislang einen sehr geringen Anteil der städtischen Liegenschaften.
Uns ist auch bewusst, dass trotz der nicht unerheblichen finanziellen Förderung z.B. beim Klimaschutzpakt seitens des Landes auch die Stadt Geld in die Hand nehmen muss. Das ist unerlässlich, wird sich aber später auszahlen, sowohl monetär als auch für unser Klimasystem.
Unsere Fraktion hat gerechtfertigte Erwartungen und wird mit Argusaugen darauf schauen, dass sich diese erfüllen.
Wie gestalten wir unsere "Fairtrade-Town" Filderstadt? (09.04.2021)
Alle zwei Jahre muss der Titel "Fairtrade-Town" erneuert werden. Nun steht die Rezertifizierung wieder an. Neben der Aufgabe, die Kriterien für die Erhaltung des Titels weiterhin zu erfüllen, steht die Frage, wie wir uns als "faire Stadt" weiterentwickeln wollen. Unsere Fraktion möchte den Fairtrade-Gedanken in der Stadt noch fester verankern und mit weiteren nachhaltigen Konzepten verbinden. Sinnvoll wären folgende Entwicklungen:
1. Faire und ökologische Produktion
Dazu sagt Fairtrade Deutschland: "Heute misst Fairtrade im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung umweltverträglichen Produktionsweisen und ökologischem Anbau eine wichtige Bedeutung zu. Beispielsweise sind ca. ein Drittel der Kriterien im Standard für kleinbäuerliche Produzentenorganisationen Umweltkriterien".
2. Fair & Regional
Die ursprüngliche Zielgruppe von Fairtrade war der "globale Süden", aber i.S. des nachhaltigen Handelns, nachhaltiger Landwirtschaft und des Klima- und Naturschutzes sind auch Zielgruppen in Europa in den Blick zu nehmen, z.B. faire Preise für landwirtschaftliche Produkte, um Landwirtinnen und Landwirte angemessen für ihre Arbeit zu bezahlen, Anreize für eine nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen und die Vermarktung regionaler Produkte zu fördern.
3. Ökonomische Nachhaltigkeit
In den Ländern, in denen Rohstoffe gewonnen werden, sollte auch die Herstellung entsprechender Produkte stattfinden. So werden qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort geschaffen und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung gefördert. Eine Perspektive in der eigenen Heimat ist ein wichtiger Beitrag gegen lebensgefährliche Migration und Fluchtbewegungen.
Filderstadt muss in Zukunft als Vorreiterin deutlichere Zeichen setzen für eine gerechtere Welt mit fairen Handelsbeziehungen.
Mehr Bäume - mehr Klimaschutz (09.04.2021)
Unter diesem Gesichtspunkt haben fast alle Fraktionen Haushaltsanträge gestellt, die nun in der letzten Sitzung des Technischen Ausschusses behandelt wurden. Durch neue Baumbepflanzungen, so das Ziel, soll das Stadtklima verbessert und Biodiversität ermöglicht werden. Etwas ernüchternd klang die Bewertung der Verwaltung: Mittlerweile seien nahezu alle Optionen für zusätzliche Baumpflanzungen auf städtischen Grund ausgeschöpft.
Unserer Fraktion hatte ein städtisches Förderprogramm "Jeden Tag ein neuer Baum für Filderstadt" beantragt. 365 Bäume sollten innerhalb eines Jahres in Filderstadt neu gepflanzt werden mit einem Zuschuss von 15 € pro Baum. Dabei sollten höchstens drei Bäume pro Grundstück bezuschusst werden.
Da - wie sich herausstellte - fast nur noch Potential bei den privaten Wohn- und Gartenanlagen besteht, ist es von Nöten, dass hier Anreize geschaffen werden. Grundvoraussetzung muss sein, dass heimische Obst- und Laubbäume oder Großsträucher gepflanzt werden. Auch bei den Pflanzgeboten muss dies Berücksichtigung finden. Über die Bedingungen und Bestimmungen für Baumfällungen hat unsere Fraktion um Informationen gebeten, die uns zeitnah zugesagt wurden.
Ein Baum ist schnell gepflanzt- seine Pflege aber eine herausfordernde Daueraufgabe. Der Aufwand aber zahlt sich nachhaltig für alle aus.
In der Natur herrscht Aufbruchstimmung, die Vögel zwitschern von früh bis spät und die ersten Blumen blühen. Wir hoffen, Sie können die Frühlingszeit und die kommenden Ostertage genießen.
Wir wünschen Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest, Bleiben Sie gesund und genießen Sie die Feiertage - so gut wie möglich.
Corona-bedingte Unterstützung der Familienbildungsstätte Filderstadt (01.04.2021)
Bereits im Jahre 2020 verzeichnete die Familienbildungsstätte (FBS) ein coronabedingtes finanzielles Defizit. Dieses konnte dank eines Landeszuschusses aus dem Soforthilfeprogramm für Einrichtungen der konfessionellen Weiterbildung aufgefangen werden. Aber auch die Entwicklungen im Jahr 2021 sind getrübt. Aus diesem Grund beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung eine finanzielle Absicherung in Höhe von max. 60.000 € für das Sommersemester 2021, sollten keine weiteren Zuschüsse seitens des Landes erfolgen.
Mit diesem Beschluss sendet die Stadt das unmissverständliche Signal, dass sie unverzichtbare Einrichtungen wie die FBS, mit einem qualitativ hochwertigen Bildungs- und Betreuungsangebot, nicht im Regen stehen lässt, wenn sie zeitweise unverschuldet in eine finanzielle Schieflage geraten. Das findet auch unsere uneingeschränkte Zustimmung.
Energiemanagement Filderstadtwerke (01.04.2021)
Die Filderstadtwerke präsentierten in der letzten Sitzung des zuständigen Betriebsausschusses ihren Energiemanagement-Bericht.
Die Filderstadtwerke verfügen in allen unseren Bädern sowie an mehreren Schulen jeweils über Blockheizkraftwerke (BHKW).
In der VHS betreiben sie eine Pelletanlage und in der Kläranlage Fleinsbach ein weiteres BHKW.
Was die Energiebilanz anbelangt, muss das Jahr 2020 pandemiebedingt differenziert betrachtet werden: Das Fildorado und alle übrigen Bäder waren einen Großteil des Jahres geschlossen und auch die Schulen waren lange Zeit zu. In der Folge sind der Stromverbrauch und auch die Stromerzeugung insgesamt deutlich gesunken.
Der Wärmebedarf hat sich allerdings nur geringfügig verändert. Die Gebäude müssen, auch wenn sie nicht benutzt werden, so beheizt werden, dass keine Feuchtigkeit eindringt und dadurch womöglich Schimmel entsteht. Auch zwang die Pandemie in den Herbstmonaten die Schulen "zum Fenster raus" zu heizen, was den CO2- Fußabdruck konterkarierte.
Die Kläranlage nutzt das entstehende Faulgas zum Betrieb des BHKW und versorgt sich energetisch selbst. So geht nur ein geringer Teil des Faulgases durch Abfackeln verloren.
Das Fazit des Energieberichtes: Die Filderstadtwerke arbeiten weiter konsequent an der Verbesserung der Nutzungsgrade ihrer Anlagen, wofür wir sehr danken.
Städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen "Ortskern Plattenhardt" (26.03.2021)
Die städtebauliche Aufwertung des Ortskern Plattenhardt ist eine der Zielsetzungen des räumlichen Leitbilds aus 2017. Es waren nicht zuletzt die Einwohner*innen Plattenhardts, die den Stein ins Rollen brachten, maßgeblich die Initiative Aufbruch Plattenhardt, die die strukturellen Mängel Plattenhardts aufgezeigt und auch Eigeninitiativen ergriffen haben. Es folgte ein interfraktioneller Antrag, mit dem Ziel, hier städtebaulich tätig zu werden.
Bei der Befragung der Eigentümer*innen im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchung wurde der Handlungsbedarf konkret benannt. Es zeigte sich eine große Unzufriedenheit mit dem Ortskern. Bemängelt wurde u.a. auch die Bausubstanz der Gebäude, die fehlende Aufenthaltsqualität und die verkehrliche Situation.
Sanierungsgebiete sind ein klassisches Instrument, wenn es darum geht, das Ortsbild eines Stadtteils, seine Infrastruktur und die Wohnqualität auf Jahrzehnte zu verbessern, zu gestalten und zu stärken und somit einen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu leisten. Dazu muss es ein Bündel von privaten und öffentlichen Maßnahmen geben. Die Stadt will dazu ihren Beitrag durch eigene Projekte leisten.
Dass der gesamte Prozess zudem flankiert werden muss durch die Stadtteilkonferenzen, das Mobilitätsentwicklungskonzept, aber auch durch INSEK, versteht sich für uns von selbst.
Natürlich erfordert eine gelingende städtebauliche Entwicklung die Beteiligung der privaten Haus- und/ oder Grundstückseigentümer*innen. Und für sie bieten sich durch das Sanierungsgebiet in der Tat Chancen, zum einen in Form einer finanziellen Förderung zum anderen durch die daraus resultierenden Effekte (Verbesserung der Wohnqualität sowie die Sicherung des Werterhalts ihrer Gebäude).
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es bislang nicht gelungen ist, alle von den Vorzügen eines Sanierungsgebiets zu überzeugen. Und auch die Tatsache, dass es hier um eine städtebauliche Gesamtmaßnahme geht, bei der die Privaten nur einen Teil ausmachen, konnte nicht ausreichend vermittelt werden. Das bedauern wir sehr und daran wird man arbeiten müssen, indem die Win-Win-Situation stärker in den Fokus genommen wird.
Was unsere Fraktion auf der anderen Seite hoffnungsfroh stimmt, ist, dass sich bereits Eigentümer*innen gefunden haben, die sofort loslegen wollen, und dass zudem in den historischen Gebieten eine erhöhte Sanierungsbereitschaft vorhanden ist. Wir erhoffen uns dadurch eine Initialzündung wodurch der Funken auch auf weitere überspringt.
An den Abgrenzungen des Sanierungsgebietes halten wir fest. Wir wollen weder einen Flickenteppich noch ein derart verkleinertes Gebiet, das in Konsequenz einer qualitativen städtebaulichen Entwicklung entgegensteht.
Unser Ziel ist vielmehr durch die Erhaltung des ortstypischen Charakters, einer städtebaulichen harmonischen Gestaltung und nicht zuletzt durch die Schaffung von Wohnraum, Identität bzw. Heimat zu schaffen - auch im Hinblick auf jüngere Menschen, die uns dann erhalten bleiben, wenn ihr Ortsteil bzw. ihre Stadt in jeder Hinsicht attraktiv und lebenswert für sie ist.
Befreiung Benutzungsgebühren städtische Kindertageseinrichtungen (26.03.2021)
Für den Zeitraum vom Januar bis 21. Februar 2021 werden seitens der Stadt keine Betreuungsgebühren erhoben, wenn aufgrund der in der Corona-Verordnung verfügten Einstellung des Betriebs der Kindertageseinrichtung die vertraglich vereinbarten Betreuungsangebote nicht genutzt werden konnten und die Notbetreuung nicht in Anspruch genommen wurde. Diesen Beschluss fasste der Gemeinderat einstimmig in seiner Sitzung vom 22.02.2021. Darüber hinaus werden für den gleichen Zeitraum auch die aus dem o.g. Grund entstandenen Einnahmeausfälle von Benutzungsgebühren bei den freien und kirchlichen Träger*innen in voller Höhe ausgeglichen. Das Land beteiligt sich dabei mit einem Zuschuss von 80% der nicht erhobenen Elternbeiträgen.
Durch die erneute Schließung von Kinderbetreuungseinrichtungen sind Familien in der Zeit der Pandemie stark belastet. Einmal mehr sind sie herausgefordert Arbeits- und Familienleben miteinander zu vereinbaren und die neuen Lebensbedingungen zu meistern. Auch in finanzieller Hinsicht mussten viele Einbußen hingenommen werden. Dass die Stadt mit Unterstützung des Landes hier zur Entlastung von Familien beiträgt ist konsequent und begrüßenswert.
Neues Kinderhaus (22.01.2021)
Zunächst die positive Nachricht: Die Verwaltung konnte davon überzeugt werden, das Kinderhaus am Standort ESG nun doch 6- und nicht wie ursprünglich geplant 4-gruppig zu bauen. Und das macht Sinn, denn zum einen schaffen wir dadurch mehr Kinderbetreuungsplätze, die, angesichts einer Warteliste von über 200 Kindern allein für die Unter-3-Jährigen, dringend benötigt werden.
Zum anderen, und auch dieser Aspekt ist uns wichtig, ist die neue Variante ressourcenschonend, da die versiegelte Fläche effizient genutzt wird. Insofern ist die Nachhaltigkeit des Projekts in zweierlei Hinsicht gegeben: Die Herstellung von Voraussetzungen zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit und die Flächeneinsparung.
Die negative Nachricht: Was unsere Fraktion sehr geschmerzt und gleichzeitig geärgert hat, ist, dass wir aufgrund der Umplanung Bundesfördermittel in Höhe von 540.000€ verlieren, weil jetzt der Förderzeitplan nicht mehr eingehalten werden kann.
Leider gibt es noch keine Signale, dass das Förderprogramm des Bundes verlängert wird. Wir erachten es für wichtig, dass auch der Städte- und Gemeindetag das Thema aufs Tableau bringt und sich dafür einsetzt.
Dabei hatte unsere Fraktion schon frühzeitig, bereits bei der Planung, darauf gedrängt, die Einrichtung 6-gruppig zu bauen, was die Verwaltung ablehnte, weil sie es nicht für pädagogisch sinnvoll erachtet hat. Ein interfraktioneller Antrag, aber auch Inhalte der Gemeinderatsklausur zur Kinderbetreuung bewirkten ein Umdenken bei der Verwaltung, allerdings mit der Konsequenz, dass wertvolle Zeit verloren gegangen ist und sich jetzt die Fertigstellung des Baus verzögert.
Auch der Gesamtelternbeirat Kite hat sich mit der Thematik des Kinderhaus befasst und sich mit einem Schreiben an die Fraktionen gewandt. Darin werden u.a. räumliche und konzeptionelle Fragen aufgeworfen. Wir erachten es für sinnvoll und geboten, dass die Verwaltung diesbezüglich ein Gespräch und einen Austausch mit dem Elternbeirat zu initiieren, um diese Fragen zu erörtern. Auch die neu geplante verkehrsrechtliche Situation am Standort, die die Eltern beschäftigt, muss dann dargestellt werden.
Ausbau B27 (15.01.2021)
Mit einem Paukenschlag hat das kommunalpolitische Jahr begonnen: Der Filderstädter OB Traub äußerte sich kritisch bis ablehnend zum Ausbau der B27! Das Echo darauf war, wie zu erwarten, gespalten. Nach unserer Auffassung ist die Haltung des OB aber durchaus berechtigt. Denn spätestens nach dem letzten Bürger*innendialog am 25.11.2020 in der FILharmonie wird zum einen deutlich, dass der Ausbau der B27 nicht die von uns erhoffte verkehrliche Entlastung für alle Stadtteile zur Folge hat (für Sielmingen wird eine Zunahme prognostiziert!). Ein interessanter Aspekt am Rande: Der Durchfahrtsverkehr macht 50% aus, die anderen 50% haben Filderstadt zum Ziel.
Zum anderen machte das Büro Modus Consult Gericke deutlich, dass das Ganze durch restriktive verkehrliche Maßnahme seitens der Stadt flankiert werden müsse, ohne Angaben darüber zu machen, welche genau es meint. Hinzu kommt, dass auch die vom Regierungspräsidium "flächenoptimierte Verbreiterung" nach wie vor einen immensen Flächenverbrauch von besten landwirtschaftlichen Flächen aufweist. Unsere Fraktion stellt daher den geplanten Ausbau zunehmend in Frage und hält es für legitim, wenn bei der Politik auch ein Umdenken stattfindet, wird ihr doch oft genug vorgeworfen sich neuen Gegebenheiten nicht adäquat anzupassen.
Die B27 wird als autobahnähnliche Bundesstraße eingestuft. Wir bemängeln, dass das Bundesverkehrsministerium dem Ausbau strikt und stur nach den dafür geltenden Richtlinien für Autobahnen verfolgt, ohne dabei regionale Besonderheiten zu berücksichtigen. Unsere Forderung nach einem flächenminimierenden 5-spurigen Ausbau wurde genauso abgelehnt wie ein etappenweiser Ausbau, der es ermöglicht hätte zu beobachten, ob der erwünschte Effekt nicht auch durch einen kürzere Ausbaustrecke eintritt. Auch eine Busspur wurde abgelehnt. Deshalb erachten wir es als Augenwischerei, wenn die SPD- Fraktion mit ihrer "modifizierten Version" meint, etwas Neues auf den Tisch gelegt zu haben.
Wir freuen uns, dass wir mit der Fraktion der Freien Wähler eine Verbündete für umweltfreundliche, ressourcenschonende und nachhaltige Verkehrspolitik haben Eins ist jedoch auch klar: Wer den Ausbau der B27 ablehnt, der/die kann nicht gleichzeitig für eine Umfahrungsstraße in Sielmingen eintreten. Auch dieser würden wertvolle Ackerflächen zum Opfer fallen und eine Verkehrsentlastung ist fragwürdig
Seit 2016 wird der Ausbau der B27 im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich eingestuft. Seitdem hat sich viel verändert. Dazu gehört auch eine zunehmende Sensibilisierung der Menschen für die Themen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit. Diese rücken immer mehr in den Fokus politischen Handelns. Filderstadt hat sein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) um Nachhaltigkeitsprinzipien ergänzt. Der geplante Ausbau der B27 steht nun im Widerspruch zu dem von allen Fraktionen beschlossenen INSEK.
Deswegen begrüßen wir es sehr, wenn OB Traub hier noch einmal das Gespräch mit dem Regierungspräsidium sucht, meinen aber, dass auch das Verkehrsministerium ein Adressat sein muss.
Vorrang muss jetzt eine auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ausgerichtete Verkehrspolitik haben. Hierzu gehört ein konsequenter, bedarfsgerechter und attraktiver Ausbau des ÖPNV, der den Menschen ein Verzicht aufs Auto ermöglicht. Für unsere Stadt bedeutet dies, sich mit ihrem in Erarbeitung befindlichen Mobilitätsentwicklungsplan mit neuen und kreativen Maßnahmen den Herausforderungen einer neuen Verkehrsära zu stellen.
Nachtragshaushaltssatzung 2020/2021
Auf den ersten Blick scheinen wir in diesem Jahr hinsichtlich der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die lokale Wirtschaft und den städtischen Haushalt mit einem "blauen Auge" davongekommen zu sein. Dazu haben zum einen die finanzielle Unterstützung durch Land und Bund beigetragen, zum anderen liegen wirtschaftlich gute Jahre hinter uns, in denen wir mit Augenmaß gewirtschaftet haben. Dafür möchten wir auch der Stadtverwaltung, insbesondere der Kämmerei, danken.
Nun kommt es darauf an, welche Einschränkungen die Pandemie uns im kommenden Jahr bringen wird und wie sehr diese die Konjunktur prägen werden. Es ist davon auszugehen, dass sich die Pandemie zumindest auf die nächsten beiden städtischen Haushalte auswirken wird. Zur Wahrheit gehört zudem auch, dass seit einigen Jahren Investitionen und viele kostenintensive Maßnahmen anstehen, die umgesetzt werden sollen. Hier kommt den Kommunen auch im Bereich der Wirtschaftsförderung die Aufgabe einer "Konjunkturlokomotive" zu: durch antizyklisches Wirtschaften können und sollen negative Auswirkungen der Pandemie abgefedert werden.
Wichtige Aufgaben wie bspw. der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, Investitionen in Schulen sowie in den Umwelt- und Klimaschutz und in die Entwicklung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen lokalen und regionalen Wirtschaft dürfen nicht aufgeschoben werden. Diese bilden vor allem für die nachfolgende Generation die Rahmenbedingungen für eine gute soziale, kulturelle und wirtschaftliche Zukunft.
Zwar wurde die gemeinsame Aufgabenpriorisierung durch Gemeinderat und Verwaltung in den Nachtragshaushalt aufgenommen, eine erneute Auseinandersetzung sowie eine Aufgabenkritik in Verbindung mit Überlegungen zu Maßnahmen, welche die zu erwartenden Einnahmeausfälle kompensieren, scheinen aber unausweichlich. Jetzt gilt es, die Herausforderungen anzunehmen und ohne Resignation in das kommende Jahr 2021 zu gehen.
Digitalisierungsstrategie (18.12.2020)
Nach gründlicher Planung und einer intensiven Arbeit des zuständigen Digitalisierungsbeauftragten liegt nun die Digitalisierungsstrategie für Filderstadt vor. Unterteilt ist diese in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, die es nun gilt konsequent in Angriff zu nehmen.
Digitalisierung bedeutet nicht nur eine Vereinfachung von Arbeitsschritten der Verwaltung und die Einsparung von Ressourcen, sondern bringt damit verbunden auch viele Vorteile für Bürger*innen. Konkrete Maßnahmen, wie die Einrichtung einer Bürger*innen-App, die auch von eben diesen mitgestaltet werden soll, die Einrichtung mehrerer WLAN-Hotspots oder die Interaktive Umsetzungen der kulturellen Angebote in Filderstadt, sind in der Strategie aufgeführt. Aber auch Querschnittsaufgaben, wie die Umsetzung des Digitalpakt Schulen oder die Konkretisierung eines Social-Media-Konzeptes sind Inhalt.
Die Zeit ist überreif und mehr denn je ist der Ausbau der Digitalisierung aufgrund von eingeschränkten Präsenzkontakten für alle unsere Lebensbereiche von enormer Bedeutung. Deshalb erwarten wir eine zügige Umsetzung der in der Digitalisierungsstrategie aufgeführten Maßnahmen und sind gespannt welche neuen Strukturen sich hier (weiter-)entwickeln.
Frauen helfen Frauen (18.12.2020)
Seit vielen Jahren ist die Arbeit des Vereins "Frauen helfen Frauen" von unschätzbarer Bedeutung für Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden – und natürlich auch für deren Kinder, die mindestens ebenso davon betroffen sind. Finanziell wird der Verein von der Stadt mit einem jährlichen Zuschuss von 15.800€ (2019-2021) unterstützt. Leider ist auch gegenwärtig das Thema Gewalt gegen Frauen aktueller denn je. Obwohl Frauen sich vermehrt zur Wehr setzen (s. bspw. die internationale Bewegung "Me too"), ist die Zahl erschreckend hoch: Vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlichte Informationen zeigen, dass in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen ist. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Davon tangiert sind alle soziale Schichten.
Die Situation hat sich aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen zusätzlich verschlechtert. Vor Ort bietet der Verein "Frauen helfen Frauen" den Betroffenen die Möglichkeit, der Gewalt zu entkommen, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und mit intensiver Betreuung und Unterstützung den Weg in ein angstfreies und selbstbestimmtes Leben zu finden. Wichtig für die betroffenen Frauen ist, dass Hilfsangebote einfach und schnell erreichbar sind. In Zeiten von Corona ist die Bedeutung der Onlineberatung deutlich gestiegen. Aber auch die Bereitstellung von Informationsmaterialien an Orten, die Frauen in ihrem Alltag aufsuchen, bietet die Möglichkeit, Wege aus der Notlage zu finden.
"Frauen helfen Frauen" leistet eine hervorragende Arbeit. Dafür möchten wir uns bei dem Verein herzlich bedanken und ihm die Unterstützung seiner Arbeit auch weiterhin zusichern.
Wildwasser e.V. (18.12.2020)
Aufgabe des in Esslingen ansässigen Vereins "Wildwasser e.V" ist es, Menschen, die sexuellem Missbrauch oder Gewalt ausgesetzt sind oder waren, zu helfen, aber auch Prävention zu betreiben, um solche zu vermeiden.
Etwa zehn Mitarbeitende sind für den Verein beratend und unterstützend tätig und bieten darüber hinaus Workshops an. Aktionen von Wildwasser in Filderstadt waren bspw. ein Angebot für die Auszubildenden der Verwaltung zum Thema Gewaltprävention. Ähnliche Angebote gab es auch an unseren Schulen - mit großer Resonanz.
Die finanzielle Unterstützung der Stadt beläuft sich auf 1.000 € jährlich zunächst für 2019-2021.
Auch diese Einrichtung erachtet unsere Fraktion als sehr wichtig und bedauerlicherweise immer noch unentbehrlich. Deshalb wollen wir uns für eine Weiterführung des städtischen Zuschusses auch über das Jahr 2021 hinaus in einsetzen. Wir bedanken uns beim Verein für das außerordentliche Engagement und wünschen allen Mitarbeitenden für diese herausfordernde Zeit besonders viel Kraft und Ausdauer.
Wirtschaftlich in eine gute Zukunft gehen (11.12.2020)
Wir bedanken uns bei der Wirtschaftsförderung für ihren Jahresbericht im Verwaltungsausschuss.
Eine gute Entwicklung der örtlichen Wirtschaft bildet die Basis für ein gutes und vielfältiges Leben in unserer Stadt. Der jährliche Bericht des Wirtschaftsförderers macht deutlich, wo Filderstadt gut aufgestellt ist und wo es noch Handlungsbedarf gibt. Im Bereich der Digitalisierung hat sich Filderstadt durch die Erarbeitung einer Digitalisierungsstrategie und die Einstellung eines Digitalisierungsbeauftragten mit großen Schritten auf den Weg gemacht. Bei einer nachhaltigen ökonomischen Entwicklung, die sich im Einklang mit ökologischen Belangen und dem Klimaschutz entfalten kann und soll, gibt es noch viel zu tun. Wir begrüßen die Zielsetzung der städtischen Wirtschaftsförderung, die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie anzustreben, die Herausforderung liegt dabei aber in der tatsächlichen Umsetzung der vorgenommenen Ziele. So wird dem in Arbeit befindliche Gewerbeflächenentwicklungskonzept der Spagat zwischen der dringend benötigten Bereitstellung von Gewerbeflächen einerseits und dem Erhalt der fruchtbaren Filderböden sowie der Sicherung ökologisch wertvoller Gebiete für Flora und Fauna und als Naherholungsgebiet für die Bürger*nnen andererseits, gelingen müssen. Unser Gewerbeflächenentwicklungskonzept muss strategisch darauf ausgerichtet sein, die in Filderstadt angesiedelte Unternehmen mit der städtischen Wirtschaftsförderung in Belangen einer nachhaltigen Entwicklung tatkräftig zur Seite zu stehen und bei der Neuansiedlung von Unternehmen darauf zu achten, dass diese ein Teil der strategischen ökonomischen Entwicklung Filderstadts sind. Dabei spielt auch die Unterstützung der Wirtschaftsförderung bei Unternehmensgründungen eine wichtige Rolle. Ausdrücklich begrüßen wir die Förderung des örtlichen Einzelhandels, der von großer Bedeutung für lebendige Ortskerne ist und die Nahversorgung der Bürger*innen garantiert. Auch die Unterstützung der Initiative "Filder Unverpackt" ist uns ein großes Anliegen. Wir bedanken uns bei der Wirtschaftsförderung für ihren Jahresbericht.
Umsetzung Vielfaltskonzept für ein chancengerechtes Filderstadt (11.12.2020)
In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde der erste Maßnahmenkatalog für die Umsetzung des Vielfaltskonzeptes verabschiedet. Eine umfassende Aufstellung gibt Überblick darüber, welche Projekte bereits durchgeführt und welche aktuell neu entwickelt werden oder wurden. Zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements wurde zur Durchführung einzelner Angebote bzw. Veranstaltungen, die sich im Rahmen des Vielfaltskonzeptes bewegen, ein Förderfond in Höhe von 10.000 € für das Jahr 2021 verabschiedet
Im Maßnahmenkatalog enthalten sind Projekte und Organisationen in Filderstadt, die es bereits lange gibt und die von jeher auf Vernetzung, Integration, Sprachförderung ausgerichtet sind. Als Beispiele seien genannt: "Wir trinken Tee und sprechen Deutsch", der "Montagstreff", der AK Asyl, die VHS, die Kunstschule, der Verein Integra… Die Schaffung einer Struktur, die alle bereits laufenden Angebote und die, die neu hinzukommen, bündelt, zusammenführt und ganz wichtig, die einzelnen Akteur*innen vernetzt und Kooperationen möglich macht, ist dabei der zentrale Aspekt. Für unsere Fraktion ist wichtig, dass alle Beteiligten sich aufeinander verlassen können und dass auch die Bereitschaft vorhanden ist – von Seiten des Amtes gegenüber den Akteur*innen und auch umgekehrt - offen für Ideen zu sein. Wir erwarten, dass Maßnahmen konstruktiv gemeinsam entwickelt werden. Die Ziele gemeinsam gesteckten Ziele, können so auf vielfältige Weise mit vielfältigen Ideen erreicht werden.
Waldbestattung in Filderstadt (11.112.2020)
Wenn auch erst beim zweiten Anlauf, so freuen wir uns sehr, dass der Antrag unserer Fraktion auf Etablierung von Waldbestattungen in Filderstadt erfolgreich war. Wir bedanken uns bei allen Fraktionen für ihre Unterstützung, die es ermöglicht hat, dass der Grundsatzbeschluss für die Anlegung eines "Bestattungswaldes" in der letzten Gemeinderatssitzung einstimmig gefasst wurde. Damit einher geht die Beauftragung der Verwaltung, im nächsten Schritt Untersuchungen hinsichtlich des Standortes, der Ausstattung und der Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und zum Beschluss vorzulegen. Eine Waldbestattung bringt nicht nur eine Entlastung der Angehörigen, sie ist vielmehr eine bewusste Entscheidung für die Natur und entspricht dem Wunsch vieler Menschen nach ihrem Tod an einem Ort zu verweilen, an dem sie sich schon zu Lebzeitenzeiten wohlgefühlt haben.
Ergebnisse Elternumfrage "Bedarfsabfrage der Kita- und Schulbetreuung" (04.12.2020)
Ausgelöst wurde diese Umfrage durch einen gemeinsamen Antrag von Grünen- und SPD-Fraktion auf Einrichtung von Betreuungsplätzen in den Randzeiten, d.h. Zeiten, die durch das derzeit vorhandene Angebot nicht abgedeckt werden.
Beantragt hatten wir damals, dass sich die Stadt auf Aufnahme in das Bundesprogramm Kita-Plus bewirbt, das die Einrichtung solcher Plätze gefördert hat mit satten 90% der Betriebskosten und das für zwei Jahre. Dies wurde von der Verwaltung damals abgelehnt - mit der Begründung, die Finanzierung der Folgejahre sei nicht abgedeckt. Das Programm ist 2019 abgelaufen mit der Konsequenz, dass die Stadt jetzt bei einer Umsetzung mit keinerlei Fördermittel mehr rechnen kann. Immerhin ließ sich eine Elternumfrage zum Bedarf durchsetzen. Dass Handlungsbedarf besteht, belegen die nun vorliegenden Zahlen.
Erfreulich - und das möchten wir vorwegschicken - ist, dass die überwiegende Mehrheit der Familien mit den aktuell angebotenen Betreuungszeiten zufrieden ist.
Aber, und das hat nicht wirklich überrascht: Für immerhin 25% der Familien mit Kita- und 16% mit Schulkindern decken die aktuellen Betreuungszeiten den Bedarf nicht ab. Interessant ist zudem, dass die benötigten Betreuungszeiten variieren und sogar wöchentlichen Veränderungen unterliegen.
Die Ergebnisse der Elternumfrage spiegeln die sich verändernde Arbeits- und Lebenswelt der heutigen Familien wider und müssen nun bei der nächsten Bedarfsplanung Berücksichtigung finden. Dass sich der Bedarf nach Randzeitenbetreuung über die ganze Stadt erstreckt, verwundert nicht. Dass die Umsetzung aber (zunächst) nicht in jedem Stadtteil erfolgen kann, liegt auf der Hand. Wir erinnern jedoch daran, dass das geplante Kinderhaus am ESG auf einen Antrag unserer Fraktion hin so konzipiert wurde, dass eine Randzeitenbetreuung etabliert werden kann.
Auch wenn der Rücklauf der Elternbefragung nicht wirklich befriedigend war, wofür es diverse Gründe geben mag, so muss doch jetzt begonnen werden, mit den im Moment vorliegenden Zahlen zu planen. Es ist zu vermuten, dass der Bedarf höher liegt. Darüber werden die jährlichen Planungen Aufschluss geben.
Interfraktioneller Antrag Betreuungsgebühren (04.12.2020)
Die Fraktionen haben ihren bereits gestellten Antrag konkretisiert, um auch den kirchlichen und freien Träger*innen gerecht zu werden:
„Die Verwaltung legt dar, inwiefern die Erfassung der Präsenzzeiten der Kinder in den Einrichtungen zeitnah durch digitale Instrumente ressourcenschonend gestaltet werden kann, so dass eine vollständige Rückerstattung der Gebühren von nicht erbrachten Betreuungsleistungen ermöglicht wird. Sie legt spätestens im ersten Quartal 2021 dar, inwiefern kurzfristig und mittelfristig Voraussetzungen und Strukturen geschaffen werden können, die dies allen Einrichtungen ermöglichen, ohne dabei die Arbeit am Kind zusätzlich zu beeinträchtigen.“
Energiebericht 2018 und 2019 (27.11.2020)
Mit ihrem Beitritt zu Klima-Bündnis im Jahre 1992 ist Filderstadt die freiwillige Zielsetzung eingegangen, die CO2-Emissionen alle fünf Jahre um 10% abzusenken. Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt aus dem Jahr 2014 umfasst die dazu notwendigen Maßnahmen.
Der nun vorgelegte Energiebericht des Energiemanagers zeigt positive Tendenzen, Freudenprünge verbieten sich aber.
Von den 150 städtischen Liegenschaften werden aus Kapazitätsgründen nur 40 vom Energiemanagement überwacht und betreut, die aber wiederum 2/3 des städtischen Energieverbrauchs ausmachen. Erschwert wird die Arbeit dadurch, dass Ableselisten bislang in Papierform und manuell eingereicht werden, die Auswertung erfolgt unter enormen Zeitaufwand. Hier tut eine Digitalisierung Not. Zumal der Ministerrat im Mai 2019 Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetzes (2013) beschlossen hat, wonach Gemeinden für die einzelnen Energieverbraucher*innen die Daten zu erfassen und bis zum 30. Juni des Folgejahres in einer vom Land bereitgestellten elektronischen Datenbank zur Verfügung zu stellen hat, jeweils getrennt nach Kategorie (z.B. Sportplätze, Straßenbeleuchtung, Bäder). Dass dies mit den derzeit vorhandenen Kapazitäten nicht machbar ist, liegt auf der Hand, so dass zu der erforderlichen technischen Ausstattung auch zusätzliches Personal benötigt wird.
Um eine höhere Effektivität zu erreichen, erwarten wir zudem, dass der städtische Energiemanager bei allen anstehenden Neu- bzw. Um- und Nachrüstungsmaßnahmen bereits im Vorfeld miteinbezogen wird. Eine intensivere Kooperation mit der Klimaschutzbeauftragten halten wir für dringend erforderlich, sowie auch eine Einordung der energietechnischen Maßnahmen in Bezug auf die Ziele des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes.
Die Erreichung unserer freiwilligen Verpflichtung zu einer C02-neutralen Stadt musss nach wie unser aller Ziel bleiben - sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht.
Nutzungsplan Forst (20.11.2020)
Schutz, Erholung, Nutzen. Diese Funktionen soll, laut Beschluss des Gemeinderats, unser Wald bieten. Auch in seinem diesjährigen Bericht machte der Revierförster, Herr Hellstern, deutlich, wie besorgniserregend es aber um unseren Wald steht. Trockene und heiße Perioden über mehrere Wochen und Monaten haben in den letzten Jahren zugenommen und schaden den Baumarten erheblich. Vor Augen geführt wurde dies dem Gemeinderat auch im Rahmen einer Waldbegehung. Für unsere Fraktion stellt sich immer drängender die Frage, wie es gelingen kann, den Wald angesichts des Klimawandels zu erhalten und zwar sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht. Ein Lösungsansatz wäre die Pflanzung weiterer sogenannter Gastbaumarten (gebietsfremde Baumarten), die resistenter sind gegen Hitze und Dürre. Erste Anbauversuche erbrachten durchaus gute Erfahrungswerte über die Eignung in unseren Breitengraden. Inwieweit sich gewisse Gastbaumarten allerdings negativ auf die einheimischen Waldökosysteme auswirken, wird derzeit kontrovers diskutiert. Anzumerken wäre, dass es ja auch schon jetzt gebietsfremde Baumarten in unseren Wäldern gibt, die nicht natürlicherweise vorkommen, sondern aus fernen Ländern mitgebracht wurden (z. B. Edelkastanie, Walnussbaum, Platane, Douglasie).
Wir erleben zurzeit eine wachsende Nachfrage nach Produkten aus nachhaltigen Materialien, nachwachsenden Rohstoffen. Holz spielt dabei eine große Rolle - verstärkt im Bauwesen. Und das Thema Holzbauweise wird uns auch in unserer Stadt beschäftigen müssen, wenn wir unsere Nachhaltigkeitsleitziele ernst nehmen. Deswegen ist es durchaus eine Überlegung wert, unseren Wald so auszustatten/bepflanzen, dass dann bei Bedarf auf eigene Bestände zurückgegriffen werden kann. Natürlich geht es auch für uns um die Grundsatzfrage, wie stark der Mensch in den heimischen Wald und in die natürlichen Abläufe eingreifen darf auch im Hinblick auf die Klimaerwärmung. Und natürlich ist uns sehr daran gelegen, die einheimischen Ökosysteme, Lebensräume oder Arten nicht zu gefährden. Aber wir sind auch dafür, dass man aufgrund der Problematik alle sich bietenden Alternativen vorurteilsfrei prüfen muss.
Gebäude der Stadtwerke (13.11.2020)
Im seiner letzten Sitzung nahm der Betriebsausschuss Stadtwerke das neu errichtete Gebäude "in Beschlag". Aufgrund der aktuellen Situation konnte leider keine Einweihung oder ein "Tag der Offenen Tür" stattfinden.
Daher stellte das Team um seinen Geschäftsführer, Herrn Meier, den Ausschussmitgliedern das Gebäude mit einem kleinen Rundgang vor:
Entstanden ist eine großzügige Halle, die als Lager, Werkstatt und Fahrzeugabstellplatz dient. Hier können Reparaturen ausgeführt und z.B. Rohre und Zähler gelagert werden. Für Elektrofahrzeuge gibt es eine Ladestation.
Gerne dürfen Bürger*innen ins Hauptgebäude kommen, sei es, um ihren "Strafzettel" wegen Zeitüberschreitung im Parkhaus zu begleichen oder sich über Strom- und Gasbelieferung oder Hausanschlüsse zu informieren. Die Klimatisierung des Hauses erfolgt durch Erdwärme, so ist es warm im Winter und kühl im Sommer. Für zusätzliche Energie sorgt die Photovoltaikanlage. Insgesamt kann im Gebäude mehr Energie erzeugt werden als verbraucht wird. Verwaltung und technischer Bereich arbeiten gemeinsam Tür an Tür, Besprechungsecken ermöglichen den "kurzen Draht" zwischen den Mitarbeiter*innen untereinander sowie mit den Kund*innen. Glaswände schaffen Transparenz und Helligkeit im ganzen Gebäude.
Im zweiten Stock können noch zusätzliche Büroräume geschaffen werden. Diese werden angesichts der Zukunftsaufgaben, vor denen unsere Stadtwerke stehen (Glasfaserausbau, Netzbetreibung), auch dringend erforderlich sein.
Jubiläum SV Bonlanden (13.11.2020)
Wir bedanken uns beim SV Bonlanden für die Überreichung der Festschrift anlässlich seines 125-jährigen Bestehens. Da eine größere Feierlichkeit dazu, wie ursprünglich angedacht, leider im Moment nicht erfolgen kann, wurde in kleinstem Rahmen und unter strenger Einhaltung aller erforderlichen Hygienemaßnahmen das Jubiläum gewürdigt. Prof. Dr. Anette R. Hofmann, selbst Mitglied des SV Bonlanden, nahm uns durch ihren Vortrag mit in die Geschichte des Vereins kombiniert mit dem jeweiligen Zeitgeschehen.
Wir beglückwünschen den SV Bonlanden zu seinem Jubiläum und wünschen weiterhin viele sportliche Erfolge und Begegnungen getreu dem Motto "Sport verbindet Menschen".
Der Frauenbeirat im Verwaltungsausschuss (06.11.2020)
In unserer Stadt stellt der Frauenbeirat schon seit seiner Gründung im Jahr 1991 eine wichtige Institution dar, die sich aus zahlreichen Verteter*innen der unterschiedlichsten Bereiche (Politik, Jugendgemeinderat, "Z", "Frauen helfen Frauen", "Tageselternverein“", Vertreter*innen der Kirchengemeinden) zusammensetzt. In der vergangenen Sitzung des Verwaltungsausschuss waren drei Vertreterinnen des Frauenbeirats zu Gast, um von der Arbeit des Gremiums zu berichten. Dabei wurde deutlich, wie vielfältig die Themenschwerpunkte sind mit denen sich dieser Beirat, der ausschließlich beratend tätig ist und nur Empfehlungen aussprechen darf, auseinandersetzt.
Ein wichtiger Punkt ist für die Frauen die aktuelle Lage in der Kinderbetreuung. Aufgrund der Knappheit an Kinderbetreuungsplätzen empfahlen sie z.B. den sechsgruppigen Ausbau der geplanten Kinderbetreuungseinrichtung am ESG, anstelle des vorgesehen viergruppigen. Ebenso beschäftigen sie die Schwierigkeiten, Personal im Kinderbetreuungsbereich zu rekrutieren, aber auch zu halten. Sie sehen flexible Konzepte als wichtige Übergangslösungen, um den Personal- und Betreuungsplätzemangel zu überbrücken.
Wohnungsbau und die Schaffung von alternativen Wohnformen, hier vor allem die Schaffung eines familien- und kinderfreundlichen Wohnumfeldes, stellen ebenfalls einen zentralen Punkt dar. Dies beinhaltet für die Frauen des Beirates auch die Erhaltung und Erweiterung von Nahversorgung, sowie die Stärkung von regionalen Anbieter*innen und damit verbunden die Stärkung der Wochenmärkte als zentrale Treffpunkte. Zu einem guten Wohnumfeld gehöre auch die Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr, weshalb sie sich für eine 15-Minuten-Taktung aussprechen.
Unsere Fraktion bedankt sich auf diesem Wege ganz herzlich für das große Engagement aller im Frauenbeirat tätigen Vertreter*innen und setzt weiterhin auf die gute Zusammenarbeit. Das aktuelle politische und gesellschaftliche Geschehen aus einer anderen - weiblichen - Perspektive gedacht bereichert die Diskussionskultur und erhöhen die Lebensqualität unserer Stadt.
Quartiersladen Sielmingen (06.11.2020)
Dem Verwaltungsausschuss wurde durch Frau Dr. Omran (Gleichstellungsbeauftragte) und Frau Kober, der zuständigen Mitarbeiterin, die Arbeit des Sielminger Quartiersladens vorgestellt. Die Stadt hatte vor ca. zwei Jahren den Preis des Landes zur Quartiersentwicklung gewonnen und eröffnete daraufhin den Quartiersladen und mit dem Schwerpunkt der gemeinwesenorientierten Senior*innenarbeit.
Zunächst galt es, sich mit den Partner*innen vor Ort zu vernetzen - als Beispiel sei hier die evangelische Kirchengemeinde genannt. Der Quartiersladen bietet verschiedene Möglichkeiten geselliger Freizeitgestaltung. Das reicht von Spielenachmittagen bis hin zu Angeboten für Gesundheit und seelischem Wohlbefinden. Besonders zu erwähnen ist ein generationenübergreifendes Projekt, wobei junge Menschen vom EC ("Entschieden für Christus") die Älteren beim Umgang mit dem Smartphone unterstützen.
Organisiert werden zudem auch kleine Spaziergänge und Exkursionen in näherer Umgebung, wie etwa zur Klinkernmühle. Daneben ist der Quartiersladen auch ein offener Treff, indem Begegnung und ein geselliges Beieinandersein ermöglicht werden.
Die Corona- Verordnung im Frühjahr hat all dem einen Riegel vorgeschoben. Im Sommer hat der Quartiersladen dann unter Einhaltung der Hygienevorschriften seinen Betrieb wieder aufgenommen. Die aktuellen Corona- Regelungen haben nun erneut ihre Auswirkungen. Wir bedanken uns beim Team des Quartiersladens für alle Anstrengungen und wünschen dem Projekt trotz aller Widrigkeiten weiterhin viel Erfolg und Ausdauer, so dass auch über den dreijährigen Projektzeitraum hinaus die begonnene Quartiersarbeit konsequent fortgeführt werden kann.
Gemeinsam gegen Corona
Gemeinsam mit gutem Beispiel vorangehen: AHA-A-L-Regeln beachten sowie die aktuellen Verordnungen konsequent einhalten, um die Pandemie erfolgreich einzudämmen!
Eigenbetrieb FILharmonie (30.10.2020)
Auch an der FILharmonie ist, wie an vielen anderen im Kunst- und Kulturbereich agierenden Institutionen, Corona nicht spurlos vorbeigegangen. Die aktuelle Abteilungsleitung Kultur war mit viel Engagement und Enthusiasmus in die Kultursaison 2019/2020 gestartet, die erstmals mit den neuen Programmschwerpunkten begonnen hatte. Das Angebot wurde in die fünf Genres Theater, Klassik, Musical/Tanz/Show, Kabarett/Comedy/Musik-Kabarett und Jazz/Crossover /Worldmusic unterteilt. Bedauerlicherweise musste die Saison aufgrund der Corona-Pandemie im März 2020 abgebrochen werden, so dass rund ein Drittel der geplanten Veranstaltungen nicht stattfinden konnte. Trotz aller Widrigkeiten wurden bereits nach etwa zwei Dritteln der Saison annähernd die Besucher*innenzahlen der vorherigen Saison erreicht und die Ticketbuchungen lagen deutlich über den Verkaufszahlen der beiden vorherigen Spielzeiten. Ebenso konnte die Zahl der Abonnent*innen im Bereich des Wahlabonnements leicht gesteigert werden. Bei den Kindertheater- Abonnements entwickelten sich die Zahlen noch erfreulicher.
All diese Tendenzen zeigen, dass die Abteilungsleitung Kultur sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Zusammenstellung des Kulturangebots gute Entscheidungen getroffen hat. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen und Regelungen sind jedoch die Erwartungen an die kommende Kultursaison verständlicherweise gedämpft. Dennoch geben alle in der FILharmonie Tätigen ihr Bestes. Für ihr beherztes Engagement in diesen schwierigen Zeiten bedanken wir uns herzlich.
Eigenbetrieb Stadtwerke (30.10.2020)
Die Stadtwerke haben auch im Coronajahr effektiv und nachhaltig gewirtschaftet. Dafür liefert der Zwischenbericht des Eigenbetriebs für das Jahr 2020 den Beweis. Die Hitzeperiode im ersten Halbjahr 2020 bewirkte, dass die Beregnungsanlagen wieder viel Wasser auf die Felder ausbringen mussten, wenn auch weniger als zur gleichen Zeit im Vorjahr
"Sonne satt" war auch gut für die Erträge von Photovoltaikanlagen, die auf den städtischen Gebäuden von den Stadtwerken betrieben werden. Sie und die Blockheizkraftwerke der Stadtwerke, können aber inzwischen die Bedarfe der wachsenden Zahl der "Filderstromer" nicht mehr decken. Fakt ist, dass der Planansatz für das Jahr 2020 bereits zur Jahreshälfte übertroffen wurde.
Einen kontinuierlichen Zuwachs erfährt auch die Anzahl der Neukund*innen im Bereich Gas. Auch hier wurde der Planansatz 2020 zur Jahreshälfte schon fast erreicht, so dass ein deutlicher Gewinn zu erwarten ist.
Diese Gewinne aus dem direkten Energievertrieb werden allerdings auch dringend benötigt, um die coronabedingten Verluste im Betriebszweig Bäder auszugleichen. Durch die verordnete einmonatige Schließzeit und die noch geltenden Beschränkungen reduzierte sich zum Halbjahr die Zahl der erwarteten Besucher*innen um die Hälfte - die meisten Schwimmkurse fielen aus. Diese Zeit wurde effektiv genutzt für dringend notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten an den in die Jahre gekommenen Anlagen. Schon jetzt absehbar sind hohe Verluste des Fildorado, die wohl auch die Jahresbilanz der Stadtwerke stark mindern werden.
Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens machte sich auch bei den von den Stadtwerken betriebenen Parkhäusern bemerkbar. Hier wurde zur Jahresmitte gerade einmal die Hälfte des Vorjahresumsatzes eingefahren.
Trotz alledem investieren die Filderstadtwerke schnell und flächendeckend in die Zukunft. Der Ausbau des städtischen Breitbandnetzes nimmt Fahrt. Hier muss für die nächsten Jahren trotz guter Zahlen aus der Strom- und Gasversorgung mit Neuverschuldung in Millionenhöhe gerechnet werden. Bei Fertigstellung allerdings dürfte ein weiterer gewinnbringender Betriebszweig die Verluste der zuschussbedürftigen Sparten auf mehr Schultern verteilen und eine schnelle Schuldenreduzierung in Aussicht stellen.
Der vorliegende Zwischenbericht weist ein betriebswirtschaftlich sehr ordentliches Ergebnis vor. Neben den fiskalischen Prognosen hätten wir uns als Grüne aber auch mehr Ökobilanz gewünscht. Wie sind die Stadtwerke auf dem Weg zum CO2- reduzierten Versorgungsunternehmen aufgestellt? Wieviel Tonnen CO2 werden weniger als im Vorjahr produziert? Und wieviel qm Dachfläche mehr Solarzellen werden von den Stadtwerken bewirtschaftet als im Vorjahr? Erforderlich wäre in unseren Augen auch eine Untersuchung über Möglichkeiten, wie "Filderstromer" nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch bei dessen Erzeugung beteiligt werden könnten. Z.B. durch die Entwicklung eines stadtübergreifenden Konzeptes, auf dessen Basis Dachflächen an die Stadtwerke zur Strom- und Wärmeerzeugung vermietet werden könnten.
Bärensee (23.10.2020)
Der Bärensee gilt bei Insidern als "Wander-Highlight" und wird als "Perle im Wald" aufgeführt. Der hohe Naherholungswert des Sees ist unbestritten, leider ist aber sein Zustand seit Jahren instabil, mit schwankender Wasserqualität, was ihn sehr pflege- und betreuungsintensiv macht. Obwohl Gutachten belegen, dass alle Maßnahmen eher geeignet sind, um den See in eine stabile Lage zu versetzen, ohne vorhersagen zu können, für wie lange und der Zustand des Bärensees wohl eher ein dauerhafter sein wird, hat sich der Technische Ausschuss für die Aufstellung eines Pflege- und Notfallmanagements ausgesprochen.
Zunächst soll eine Teilwinterung durchgeführt werden und der Wasserstand sukzessive einen Meter abgesenkt werden. Ziel ist hierbei eine schonende Verbesserung herbeizuführen. Parallel dazu sollen regelmäßige Sauerstoffmessungen durchgeführt werden, um die Sauerstoffkonzentration im Blick zu haben. Für den Fall, dass kritische Sauerstoffverhältnisse auftreten, soll ein Notfallkonzept zum Tragen kommen. Dies beinhaltet den Einsatz Generator betriebener Belüfter, allerdings mit hohen aber zeitlich begrenzten Lärmemissionen.
Unsere Fraktion begrüßt die Maßnahmen mit dem Ziel nichts unversucht zu lassen, um den Bärensee als Naturdenkmal unserer Stadt für ihre Einwohner*innen erleb- und genießbar zu erhalten.
Umsetzung Feuerwehrbedarfsplan (23.10.2020)
"Retten, Löschen, Bergen, Schützen"- das ist in Filderstadt Programm und zeigt die Vielfältigkeit der Aufgaben unserer Freiwilligen Feuerwehr. Unsere Fraktion schätzt diese im Ehrenamt ausgeübte Tätigkeit sehr, wohlwissend, dass dazu auch Investitionen in eine zukunftsweisende Infrastruktur erforderlich sind.
Orientierung gibt dabei der aktuelle Feuerwehrbedarfsplan. Drei erste Maßnahmen daraus, mit einem Finanzvolumen von ca. 12 Mio, standen zur Entscheidung in der letzten Gemeinderatssitzung an: Beschlossen wurde die Ersatzbeschaffung von drei Löschgruppenfahrzeugen für die Abteilungen Sielmingen, Bonlanden und Plattenhardt. Ebenfalls beschlossen wurden die Raumprogramme für die Neubauten der Feuerwehrhäuser Plattenhardt und Harthausen, die barrierefrei und damit dem heutigen Standard entsprechend, geplant sind.
Obwohl die zukünftigen Standorte bislang nicht bekannt sind, möchte unsere Fraktion bereits jetzt anmerken, dass es der Stadt gut anstehen würde hier eine Vorbildfunktion zu übernehmen indem sie bei der Umsetzung das Ziel "klimapositives Bauen" verfolgt. Eine Modulbauweise könnte zudem die Bauzeit erheblich verkürzen. Für den Fall, dass ein Blockheizkraftwerk im städtebaulichen Umfeld der künftigen Standorte ein Notstromaggregat und eine Heizung ersetzen und dabei noch Energie und Wärme liefern könnte, sollte dies dafür bereits heute im Raumprogramm Berücksichtigung finden.
Gotthard-Müller-Schule (23.10.2020)
Außerordentlich hat sich unsere Fraktion darüber gefreut, dass die Schulkonferenz der Gotthard-Müller-Schule der Einrichtung eines Ganztagesangebots im Grundschulbereich zum Schuljahr 2021/2022 für die Klassenstufen 1 und 2 zugestimmt hat und der Antrag nun beim Staatlichen Schulamt eingereicht werden kann.
Der Grundsatzbeschluss des Gemeinderates liegt seit 2014 vor. Die Konzeption basiert auf den Elementen Musik/Bewegung/Sprache und sieht einen offenen Ganztagsbetrieb in Wahlform an drei Wochentagen mit sieben bzw. sechs Stunden vor, die ergänzende Randbetreuung sowie die Ferienbetreuung liegt in der Zuständigkeit der Stadt. Obwohl sich unsere Fraktion durchaus mehr Ganztagsbetrieb gewünscht hätte, ist sie zunächst einmal mit dem nun vorliegenden Ergebnis zufrieden und wünscht der Schulgemeinschaft auf ihrem Weg zur Realisierung viel Erfolg.
Zuschussbedarfe aufgrund der COVID-19-Pandemie (16.10.2020)
Die negativen sozialen und finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen viele Vereine und Organisationen mit voller Härte. Wir GRÜNEN halten es für richtig und wichtig, diejenigen zu unterstützen, die sich mit ihrer Arbeit u.a. in den Bereichen Soziales, Kunst und Kultur, Ökologie, Sport und Bildung engagieren. Folgende Zuschüsse gewährte der Gemeinderat einstimmig in seiner letzten Sitzung:
Die Familienbildungsstätte leistet wertvolle Bildungsarbeit in unserer Stadt. Im Sommersemester mussten geplante Kurse aufgrund der Corona-Maßnahmen abgesagt und Kursgebühren rückerstattet werden. Dadurch entstand ein Liquiditätsengpass.
Die Kindertagespflege ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Kinderbetreuung in Filderstadt. Hier soll eine Aufstockung der Aufwandsentschädigung bei den Tagespflegepersonen für die Monate März und April, in denen nur Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen betreut werden durften, erfolgen. Hintergrund ist die, auch für den Tageselternverein unerwartete Entscheidung des Landrates, den betroffenen Tageseltern für die beiden genannten Monate lediglich 80% der monatlich fälligen Summe zu zahlen.
Die Förderung des lokalen Einzelhandels ist uns ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Hier wird sich die Stadt an der Umsetzung des Projektes zur Unterstützung des digitalen Wandels beteiligen.
Zuschussantrag Freie Waldorfschule (16.102020)
Um eine verbindliche Regelung für die finanzielle Unterstützung von Investitions- und Sanierungsmaßnahmen festzuschreiben, wurde der Trägerverein der Waldorfschule kürzlich in die Vereinsförderrichtlinien aufgenommen, die einen Zuschuss von 15% vorsehen. Dass die Verwaltung bei den anstehenden Baumaßnahmen der Waldorfschule eine 25%-ige Förderung vorgeschlagen hat, ist zwar zu begrüßen, geht aber für unser Verständnis nicht weit genug und wird der Bedeutung der Einrichtung nicht gerecht.
Fakt ist, dass die Waldorfschule Bildungs- und Betreuungsaufgaben übernimmt, die zu den ordinären Pflichtaufgaben einer Kommune zählen. Ein klassischer Fall von Subsidiarität also, vergleichbar mit den Kinderbetreuungseinrichtungen in freier und kirchlicher Trägerschaft. In beiden Fällen fördert die Stadt Träger*innenvielfalt und wird gleichzeitig in nicht unerheblichem Maße finanziell entlastet, dennoch wird bei der Bezuschussung unterschiedlich verfahren.
Unsere Fraktion teilt die Auffassung der Schule, dass hier analog zur Vorgehensweise im Kinderbetreuungsbereich ein Zuschuss von 50 % angebracht wäre und beantragte diesen in der letzten Gemeinderatssitzung. Es freut uns sehr, dass mit Unterstützung der Freien Wähler dieser Beschluss gefasst werden konnte.
Radverkehrsförderung in Filderstadt (09.10.2020)
Anlässlich diverser Anträge der Gemeindefraktionen Fraktionen im Rahmen der Haushaltsberatungen 2020/2021 lieferte die Stadtverwaltung, konkret das "radhaus", in der letzten Sitzung des Technischen Ausschuss einen Bericht über die Radverkehrsförderung in unserer Stadt. Viele kleinere sowie größere Einzelmaßnahmen liegen den Fraktionen am Herzen, vieles davon wurde bereits angepackt, aber vieles steht eben noch aus. Sowohl die Vorlage als auch die Diskussion machten dabei deutlich, dass die Erarbeitung eines durchgängigen Radverkehrskonzepts, wie von unserer Fraktion beantragt, zwingend erforderlich ist, um das Thema ganzheitlich anzugehen und sich nicht im Klein-Klein zu verlieren.
Die Förderung des Radverkehrs ist essentiell für eine ernstgemeinte nachhaltige Verkehrswende und dient dem Klima- und Umweltschutz. Gleichzeitig mach Radfahren Spaß und ist gesundheitsförderlich. Tatsächlich ist der Radverkehr in Filderstadt mit nur 11% bezogen auf den Gesamtverkehr ausbaufähig. Um Radfahren attraktiver zu gestalten und mehr Menschen zum "Umsteigen" zu bewegen, müssen Maßnahmen ergriffen werden. Das reicht über sichere Radwege, eine durchgängige Infrastruktur bis hin zu verlässlichen Serviceleistungen. Dass das zu erarbeitende Radverkehrskonzept dann Teil des anstehenden Mobilitätskonzeptes sein muss, versteht sich von selbst.
Bewerbung für das "Kleine" Förderpaket RadKultur (09.10.2020)
"Filderstadt fährt Rad" feiert im Jahre 2021 sein 25-jähriges Bestehen. Grund genug für unsere Stadt, sich für das "Kleine" Förderpaket der Initiative RadKULTUR des Landes Baden-Württemberg zu bewerben. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Freude am Radfahren und die positive Einstellung zum Radverkehr zu fördern. Die Fördersumme für Aktivitäten über ein Jahr beträgt 20.000 €, der Eigenanteil der Kommunen soll 5.000 € betragen. Zur Erinnerung: In den Jahren 2013 und 2014 kam Filderstadt bereits in den Genuss des "Großen" Förderpakets für zahlreiche Aktivitäten und Maßnahmen. Unsere Fraktion begrüßt und unterstützt das Vorhaben der Verwaltung als wichtigen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Radverkehrs.
And the winner is…Ursula Bauer (09.10.2020)
Einen krönenden Abschluss bildete die (fiktive) Verleihung des Oscars an die seit dem Schuljahr 2020/2021 ausgeschiedene Schulleiterin des ESG, Frau Ursula Bauer, im Rahmen ihrer feierlichen Verabschiedung. Eine Ära geht zu Ende, darin waren sich alle Redner*innen einig und auch, dass sie große Fußstapfen hinterlässt. Das kann unsere Fraktion nur bestätigen. Und so bedanken wir uns bei Frau Bauer für Ihren beherzten und zielstrebigen Einsatz, der das ESG zu mehr als nur zu einem Ort der Wissensvermittlung gemacht hat, und wünschen ihr einen erfüllten und spannenden neuen Lebensabschnitt
Starkregenmanagement (02.10.2020)
Mit diesem Thema beschäftigte sich der Technische Ausschuss in seiner Sitzung am 23.09.2020. Das Tiefbauamt präsentierte die von ihm geplanten Maßnahmen, die sich hauptsächlich darauf konzentrieren, dass an den Ortsrändern Wasser vom Außenbereich nicht in die Wohngebiete eindringen kann und Keller überflutet werden. So geschehen vor ca. zwei Jahren gleich zweimal im Brandfeld in Harthausen. Seinerzeit wurde unverzüglich eine Schutzmauer errichtet, so dass die Hochwassergefahr gebannt werden konnte. Geplant ist jetzt Gräben und Drainagen auszubauen sowie Rückhaltesysteme zu erstellen.
Unsere Fraktion unterstützt das von der Verwaltung erarbeitete präventiv orientierte Zukunftsprogramm zum Schutze der Einwohner*innen und der Stadt. Die Vermeidung oder Minderung von Schäden aus Starkregenereignissen ist eine vordringliche Aufgabe der Kommunen. Und in Zukunft ist leider infolge der Klimaerwärmung mit einer Zunahme von extremen Niederschlägen zu rechnen. Umso erfreulicher ist es, dass das Land Baden- Württemberg den Ernst der Lage erkannt hat und Kommunen und Städte zur Bewältigung dieser Aufgabe Zuschüsse gewährt. Denn in Zukunft ist leider infolge der Klimaerwärmung mit einer Zunahme von extremen Niederschlägen zu rechnen.
Bußgeldbehörde (02.10.2020)
Der Gemeindevollzugsdienst (GVD) beschäftigt sechs Mitarbeiter*innen, die ein straffes Arbeitsprogramm zu bewältigen haben. Zu ihrem Aufgabengebiet gehören neben der fließenden und ruhenden Verkehrsüberwachung u.a. auch die Kontrolle der Märkte sowie der Sauberkeit des Stadtgebietes. Die Verwaltung machte in der Sitzung des Technischen Ausschusses deutlich, das mit dem im Augenblick vorhandenen Personal die gleichmäßige Bestreifung insbesondere nachts und am Wochenende nur schwer gewährleistet werden kann und man sich über kurz oder lang über zusätzliche Stellen Gedanken wird machen müssen.
Erfreulich ist, dass es meist bei Verwarnungen verbleiben kann und die Quote an Bußgeldbescheiden und Amtsgerichtsverfahren doch recht gering ist. Neben den Ordnungs- und Eingriffsaufgaben spielt aber auch die "freundliche Konsequenz" eine wichtige Rolle, z.B. wenn aufgrund eines kurzen Halts das Anbringen der Parkscheibe vergessen wurde. Trotz aller Herausforderungen, die ihr Aufgabengebiet mit sich bringt, ist es das Ansinnen der Beschäftigten des GVD stets bürger*innenorientiert vorzugehen. Dafür bedanken wir uns auf diesem Wege.
Falk-Udo Beck neuer Erster Bürgermeister (02.10.2020)
Wir beglückwünschen Herrn Beck zu seiner Wahl zum Ersten Bürgermeister unserer Stadt und wünschen ihm einen guten Start und ein erfolgreiches Wirken in seinem Amt als "Baubürgermeister".
Evangelisches Familienzentrum Bernhausen (25.09.2020)
Um sich auch über das Jahr 2020 für eine Förderung durch das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus zu bewerben, benötigt das Evangelische Familienzentrum Bernhausen erneut eine Bestätigung der Kommune über die Einbindung und Berücksichtigung der Projekte des Mehrgenerationenhauses in der kommunalen Planung sowie eine kommunale Kofinanzierung. Da beides weiterhin besteht, ist es nur konsequent, diese Bestätigung durch die Stadt erneut auszustellen. Besonders begrüßen wir die Durchführung von Grundbildungskursen in Zusammenarbeit mit der VHS und dem Amt für Integration, Migration und Soziales, denn für unsere Fraktion war es immer wichtig und Grundvoraussetzung einer finanziellen Förderung durch die Stadt, dass die Angebote des Familienzentrums allen offen stehen, unabhängig von jeglicher Konfession. Da zudem sich die Ziele des Familienzentrum im Einklang mit denen des städtischen INSEK befinden, steht der weiteren Förderung durch unsere Kommune weiterhin nichts im Wege.
RAUMTEILER (25.09.2020)
Das Projekt "RAUMTEILER" soll Geflüchteten aber auch Menschen, die auf dem privaten Wohnungsmarkt keine Chance haben, helfen, eigenen Wohnraum zu finden. Darum ist alles zu begrüßen, was unternommen wird, um Menschen ein Mietverhältnis zu vermitteln oder ihnen dieses anzubieten. Dabei gibt es kein "falsch", denn die Alternative wäre gar nichts zu tun und die Menschen sich selbst zu überlassen. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt ist da, nicht nur aber auch ausgelöst durch die Ansprüche, die an die Größe des Wohnraumes gestellt werden. Dies wirkt sich natürlich auch auf das Angebot aus, das für Personen oder Familien mit schmalem Geldbeutel vorhanden ist.
Mit dem Projekt RAUMTEILER wurde dies angegangen und die Personen, die dadurch in Wohnraum vermittelt werden konnten sind darüber sicher froh und dankbar. Ohne in irgendeiner Weise in Abrede zu stellen, dass die geschaffenen Vermittlungen positiv zu bewerten sind, ergeben sich für unsere Fraktion aber die Fragen wie es nun weitergeht und ob wir nicht auch mehr unternehmen müssten? Wir denken, dass dieser Basis der Wohnraumgenerierung, nämlich Wohnungseigentümer*innen dazu zu bewegen, einen Teil ihres selbstgenutzten Wohnraumes an andere zu vermieten, natürliche Grenzen gesetzt sind. Die Frage ist auch, ob Wohnungssuchende überhaupt auf dieser Basis zu eigenem Wohnraum kommen möchten. Wohnraum ist doch etwas sehr Privates und, sind wir ehrlich, nur die wenigsten von uns - sowohl von Seiten der Anbietenden als auch von Seiten der Nutzenden - könnten sich vorstellen, in einer Art WG mit Menschen zu wohnen, die nicht zur Familie gehören.
Wir meinen, dass hier weitergehende Maßnahmen gefragt sind und begrüßen sehr, dass außer dem Projekt RAUMTEILER, das bei Amt für Integration, Migration und Soziales angesiedelt ist, die Stadt über ihre Wohn- und Gebäudeverwaltung in vielen Fällen auch als Zwischenmieterin auftritt, um den Vernietenden eine gewisse Sicherheit zu gewährleisten. Der Ausbau dieser Maßnahmen aber auch neue Initiativen müssen Bestandteil des Handlungsprogramms Wohnen, Teil B sein, das noch aussteht. Dass in diesem Rahmen auch über die Einrichtung einer städtischen Wohnbaugesellschaft zu diskutieren sein wird, steht für uns außer Fragen.
Kunstrasenplatz Bernhausen und Plattenhardt - Austausch EPDM-Granulat (18.09.2020)
Sehr verwundert zeigte sich unsere Fraktion über die doch sehr kurze Lebensdauer der Kunstrasenplätze angesichts der nicht unerheblichen Investitionskosten von durchschnittlich 500 - 600.000 € pro Platz, der Anschaffung eines speziellen Pflege- und Wartungsgerätes und Folgekosten von jährlich 60.000 €. Da hätte man zumindest erwarten können, dass die in der Vorlage beschriebenen Schäden (Zerfall der Stabilisatoren der Kunststoffmoleküle des Granulats, knetartige Verklumpungen über das gesamte Spielfeld) nicht so schnell auftreten. Immerhin sind die beiden Plätze erst 8,5 und 11 Jahre alt (10 Jahre).
Zum Vergleich: Der Kunstrasenplatz am ESG war vor seiner Sanierung mit Quarzsalz aufgefüllt und hat fast 20 Jahre gehalten Und, dass andere Städte auch mit solchen Problemen zu kämpfen haben, macht die Sache nicht besser. Nach Auskunft der Verwaltung sind die Schäden erst Ende August aufgetreten, sodass die Sanierung jetzt eine Unterbrechung des Spiel- und Nutzungsbetriebes bedeutet, kaum dass er wieder starten durfte.
Da davon ausgegangen werden kann, dass das nicht die letzten Plätze sein werden, die in Angriff genommen werden müssen, hat unsere Fraktion eine Übersicht darüber gefordert, wie es um die weiteren fünf Kunstrasenplätze steht. Was wir natürlich sehr begrüßen ist, dass in diesem Zusammenhang der Ersatz des umweltschädlichen EPDM-Granulats durch eine ökologische Variante (Korkgranulat) ersetzt wird. Mikroplastik bleibt ja nicht auf dem Sportplatz, sondern gelangt über die Sportbekleidung, Regen, Wind und unsere Entwässerungssysteme in die Umwelt und letztlich auf unsere Teller. Darüber hinaus dauert es hunderte bis tausende von Jahren bis zu einer natürlichen Zersetzung. Deshalb haben wir eine Verantwortung und es ist richtig hier zu handeln, trotzdem es dazu noch keine bindende Verordnung gibt. Es ist bedauerlich, dass dieser ökologische Aspekt für die anderen Fraktionen keine Rolle in ihren Redebeiträgen gespielt hat. Die FDP-Fraktion hätte sogar eine erneute Auffüllung mit dem EPDM-Granulat befürwortet, wenn diese kostengünstiger wäre. Und dass so kurz nach der einstimmigen Verabschiedung des "Leitbilds Nachhaltigkeit" für unsere Stadt!
Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten (18.09.2020)
Als Zusatzprogramm zum "Digitalpakt Schulen" stellt der Bund 500 Mio.€ als Sofortausstattungsprogramm zur Verfügung. Davon entfallen 65 Mio.€ auf Baden-Württemberg, das aus Landesmitteln diesen Betrag auf 130 € verdoppelt hat. Filderstadt erhält somit 437.010€ für ihre 5.091 Schüler*innen. Unsere Fraktion begrüßt, dass Fördergelder zur Verfügung gestellt werden, um die Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten zu verbessern. Es ist vor allem positiv hervorzuheben, dass dieses Soforthilfeprogramm in einem unkomplizierten Verfahren abgewickelt wird, im Gegensatz zur ersten Tranche des Digitalpakts Schule, das nur über ein reichlich kompliziertes Verfahren zur Verfügung steht.
Die anzuschaffenden Geräte sollen in erster Linie den Schüler*innen zur Verfügung gestellt werden, bei denen Online- Unterricht aus Mangel an Geräten in ihrem privaten Umfeld bislang keine Option war. Unsere Fraktion begrüßt die Programme zur digitalen Teilhabe als einen Schritt zu mehr gelebter Bildungs- und Chancengerechtigkeit und hofft, dass dadurch Benachteiligungen in Zukunft abgemildert werden. Zumal noch nicht davon ausgegangen werden kann, dass im neuen Schuljahr ein durchgängiger Präsenzunterricht erfolgen wird. Umso wichtiger ist es, dass die Hilfen jetzt schnell dort ankommen, wo sie gebraucht werden, damit kein Kind zurückgelassen wird.
Bedarfsplanung Kinderbetreuungseinrichtungen (11.09.2020)
Die aktuellen Zahlen aus der Vorlage zur Bedarfsplanung für die Kindertageseinrichtungen, am 28.7. im Gemeinderat behandelt, stellt sich als Problemanzeige dar und macht einmal mehr dringenden Handlungsbedarf deutlich. Seit Jahren wissen wir – und darauf haben wir immer wieder hingewiesen -, dass dringend mindestens ein weiterer Kindergartenbau in Bernhausen benötigt wird. Der geplante Kindergarten neben dem ESG reicht bereits jetzt nicht aus, um allen Kindern, die sich auf der Warteliste befinden, einen Platz zu bieten.
Wir haben einen eklatanten Mangel an Plätzen im Bereich Verlängerte Öffnungszeiten und Ganztagesbetreuung U3, hier gibt es eine Warteliste von 200 Kindern unter 3 Jahren. Auch im Bereich Kindergarten ab 3 Jahren sieht es nicht gut aus. Plätze in den Stadtteilen können wir nicht mehr garantieren- Elterntaxis sind damit vorprogrammiert! Diese Sachverhalte, die sich über Jahre aufgebaut haben, sind allen im Gemeinderat bekannt und wurden insbesondere von unserer Fraktion immer wieder angemahnt. Dringend muss ein weiterer Standort für ein Kinderhaus gesucht werden. Der Gemeinderat hat dies kürzlich auch in seiner Haushaltsklausur thematisiert, gemeinsam mit der Verwaltung wird das Ganze bei einer weiteren geplanten Klausur im Herbst erneut separat beleuchtet werden. Wir erwarten hier Vorschläge von der Verwaltung, die ein schnelles Handeln, aber auch planvolles Vorgehen möglich machen.
Eine ganz andere Problematik stellt sich bei der Frage der Personalgewinnung für diese Einrichtungen: Der Fachkräftemangel schlägt mittlerweile voll durch, außerdem der schwierige Umgang mit der Pandemiesituation, der mancher Erzieher*in noch nicht den Wiedereinstieg in die Arbeit möglich macht. Derzeit sind bereits 19 Stellen nicht besetzt! Das neue Kinderhaus am ESG ist hier noch nicht eingerechnet. Neue Wege um geeignetes Fachpersonal zu finden, Maßnahmen zu definieren, die die Attraktivität der Stadt als Arbeitgeberin stärken - auch diese Themen müssen dringend angegangen werden. Wir denken aber, dass wir Schritt für Schritt vorgehen und uns weiterhin auf eine gemeinsame Strategie verständigen müssen. Aktionismus, wie er derzeit von Teilen des Gemeinderates betrieben wird, hilft nicht weiter.
Schulstart (11.09.2020)
Am Montag, beginnt in Baden- Württemberg wieder die Schule. Darüber freuen wir uns natürlich, denn nach Wochen und Monaten provisorischer Home-Office Lösungen und Ungewissheit kehrt damit ein von Schüler*innen, Eltern und Lehrenden ersehntes Stück Normalität in den Schulbetrieb zurück. Leider steht der Beginn des neuen Schuljahrs 2020/2021 weiterhin im Zeichen der Corona-Pandemie, was die Einhaltung der Hygieneregeln zum Schutz aller am Schulbetrieb Beteiligten erfordert. Mehr denn je wünschen wir deshalb allen Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften einen guten und gesunden Start ins neue Schuljahr!
Sanierungsprogramm Spielräume - Spielplatz Wiesenstraße (17.07.2020)
33 Jahre alt war der Spielplatz Wiesenstr. bei Beginn der Sanierungsarbeiten. 41.058 € waren dafür im Haushaltsjahr 2018 und als Ermächtigungsübertragung in 2019 eingestellt. Der Gemeinderat bewilligte nun in seiner letzten Sitzung zusätzliche überplanmäßige Finanzmittel in Höhe von 34.688 €, die aufgrund von unvorhergesehenen Maßnahmen erforderlich wurden.
Unsere Fraktion hat diesen Anlass genutzt, um auf ihre Haushaltsanträge der vergangenen Jahre hinzuweisen und deren Umsetzung immer noch ansteht.
Unter der Überschrift "Spiel- und Bewegungsräume für Alle" ist unser Ziel, dass den Sanierungen sowie der Um- und Neugestaltung von Spielplätzen ein Konzept zugrunde gelegt wird. Darüber hinaus fordern wir die Umsetzung des Konzeptes "Bespielbare Stadt": Spiel- und Sportplätze, sowie Kindergärten und Schulen sollen über bespielbare Straßen und Wege miteinander zu einem Spiel- und Bewegungsnetzwerk, das sich durch die gesamte Stadt zieht, verknüpft werden.
Die gesamten Spiel- und Bewegungsräume sollen unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit generationsübergreifend und genderspezifisch gestaltet werden. Im städtischen Raum gibt es für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene viel zu wenige Möglichkeiten, sich zu bewegen und sich sinnvoll zu beschäftigen. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sollen auf diese Weise dazu motiviert werden, sich im städtischen Raum zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewegen.
Die Spiel- und Sportgeräte und die Wege müssen so ausgewählt sein, dass sie sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Familien und Erwachsene attraktiv sind. Sie sollen so verwendbar sein, dass ein Teil ein ganz spezifisches Training ermöglicht, andere Spielgeräte sollen nach individuellen Vorstellungen und vielfältig nutzbar sein.
Wir streben außerdem die Renaturierung und die Entwicklung von Themenspielplätzen an. Renaturierte Spielplätze sind nachweislich kostengünstiger und weniger pflegeintensiv als herkömmliche Spielplätze. Wichtig ist uns dabei die Gestaltung von thematisch unterschiedlichen Spielplätzen. Dadurch erhöht sich die Attraktivität und der Naherholungswert der Spielräume für Filderstädter Familien. Auch die Standorte der Spielräume sollten im Rahmen der Konzeptumsetzung geprüft werden. Wenn sich im Laufe der Zeit die Altersstruktur in einem Wohngebiet verändert hat, müssen Standort und/ oder die Gestaltung der Spiel- und Bewegungsräume überdacht und neu geplant werden.
Innenentwicklungsstrategie – Qualitätsleitlinien (10.07.2020)
In der Gemeinderatssitzung am 29.06.2020 wurden richtungsweisende und längst überfällige Beschlüsse gefasst, die für unsere Fraktion einen wichtigen Schritt in eine qualitätsvolle, planmäßige und – hoffentlich - auch nachhaltige Stadtentwicklung darstellen.
Zum einen wurden Leitlinien festgeschrieben für Innenentwicklungsbereiche, in denen bislang kein Bebauungsplan existiert bzw. ein Bebauungsplan erstellt werden soll. Das ist für uns einen elementarer, ein richtungsweisender Vorgang: Einer ungestörten innerörtlichen Bauentwicklung, die keine Rücksicht auf städtebauliche, gestalterische und funktionale Qualität nimmt, muss Einhalt geboten werden. Negative Beispiele, wie es eben nicht sein soll, gibt es – insbesondere im Stadtteil Bernhausen - genügend in unserer Stadt. Bisher waren innerörtliche Baumaßnahmen an den Interessen der Investor*innen ausgelegt, unsere Möglichkeiten der Einflussnahme gering oder nicht gewollt. Und genau das, soll ein Ende haben.
Ja, unsere Fraktion möchte den Schwerpunkt auf der innerörtlichen Entwicklung setzten! Wir haben begrenzte Flächenressourcen, hochwertige Böden, Naturräume und landwirtschaftliche Flächen, die wir schützen und nicht unnötig zubetonieren wollen. Deshalb ist unsere Maxime Innen- vor Außenentwicklung und der Gestaltungsleitfaden dient als allgemeingültiges Instrument, dazu eine qualitätsvolle und nachhaltige städtebauliche Entwicklung im Innenbereich zu erreichen.
Die Qualitätsleitlinien berücksichtigen das Ineinandergreifen der verschiedenen Belange, die für ein attraktives innerörtliches Wohnen notwendig sind: Freiraumstrukturen, Grünflächen, Kaltluftströme, Wegebeziehungen, Entwässerung von Niederschlagswasser, erneuerbare Energien und anderes mehr müssen gemeinsam betrachtet werden und so eine gelingende städtebauliche Entwicklung ermöglichen.
Wichtig ist aber auch die Fortschreibung des Gestaltungsleitfadens in den Stadtteilkonzepten, um die baulichen Besonderheiten der einzelnen Stadtteile zu berücksichtigen, denn sicher lässt sich nicht ein Konzept über alle Stadtteile überstülpen. Das hier Beteiligungsprozesse stattfinden sollen, ist ebenso wichtig. Hier muss mit Offenheit und Transparenz und auch mit der Bereitschaft, die Inhalte und Qualitäten anzupassen, vorgegangen werden. Nur so kann eine größtmögliche Akzeptanz erreicht werden.
Innenentwicklungsstrategie - Potentialflächenermittlung (10.07.2020)
Die vorläufige Einschätzung des Stadtplanungsamtes hat eine bedeutendes Flächenpotential für die Innenentwicklung ergeben. Schätzungsweise 14 ha Bauland (!) liegen brach, weil Eigentümer*innen aus den unterschiedlichsten Gründen kein Interesse an einer gegenwärtigen Bebauung haben.
Und es stellt sich natürlich die Frage, wie zukünftig Bauverpflichtungen bei Baulandumlegungen ins Spiel gebracht werden können und was dies bisher verhindert hat. Weitere ca. 15 ha könnten durch eine 2. Reihe Bebauung (alleine in Bernhausen ca. 6,7 ha) erschlossen werden. Da ist die Umnutzung von alten Hofstellen, die zerfallen, als Flächenpotential nicht enthalten. Die steuerliche Komponente zu den alten Hofstellen ist uns bekannt und uns ist auch klar, dass die Potentiale in der innerörtlichen Bebauung umzusetzen, nicht sofort und nicht morgen stattfinden wird. Dazu braucht es einen langen Atem. Wer es aber nicht versucht, der hat jetzt schon verloren!
Zum Punkt Erstellung eines Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes hat unsere Fraktion ihren Haushaltsantrag durch einen neuen Antrag bekräftigt. Hier wollen wir das Gewerbeentwicklungskonzept im zeitlichen Vorlauf zum Flächennutzungsplan behandelt wissen. Dieses Konzept muss Basis für die Entscheidung zum Flächennutzungsplan sein und nicht umgekehrt.
Städtebauliche Entwicklungsperspektive Karlstraße Bernhausen(03.07.2020)
Für die Innenentwicklung von Bernhausen ist die Karlstraße von großer Bedeutung, ist sie doch Wohn- und Nahversorgungsgebiet zugleich. Als Verkehrsknotenpunkt ist sie zudem für ganz Filderstadt relevant.
Es ist daher aufgrund des schon jetzt bestehenden und auch in Zukunft dringend benötigten zusätzlichen Wohnraums richtig, durch die Verlagerung der Betriebe in unsere Gewerbegebiete einerseits für die Gewerbebetriebe eine Entwicklungsperspektive und andererseits zusätzliche Flächen für Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen. Wichtig: der Transformation muss ein Gewerbeentwicklungskonzept zugrunde liegen. Ein solches haben wir bereits beantragt - nicht nur bezogen auf die Karlstraße, sondern auf unsere ganze Stadt. Eine nachhaltige Entwicklung der Gewerbegebiete in Kooperation mit den (betroffenen) Filderstädter Unternehmen ist unserer Meinung nach für eine gelingende und tragfähige wirtschaftliche Entwicklung der Stadt unabdinglich. Die vorgeschlagene Entwicklung der Karlstraße ermöglicht durch eine maßvolle Nachverdichtung der Wohnbebauung im Innenbereich, Flächen im Außenbereich zu schonen.
Wir sind der Überzeugung, dass für eine erfolgreiche Stadtentwicklung alle zur Verfügung stehenden Mittel des Baurechts genutzt werden müssen und begrüßen daher den Vorschlag der Verwaltung, sowohl Bebauungsplanverfahren einzuleiten als auch das Instrument der Vorkaufssatzung zu nutzen, um Entwicklungen zu verhindern, die der geplanten Transformation des Gebietes entgegenstehen.
Wir unterstützen den von der Verwaltung vorgeschlagenen städtebaulichen Wettbewerb und sind davon überzeugt, dass nunmehr Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, durch ein schlüssiges Konzept vermieden werden können. Auf bestehende Miss-Stände hat die Verwaltung z.T. bereits hingewiesen, beispielsweise auf die verkehrlichen Defizite wie den bestehenden Schwerlastverkehr in zentraler Lage.
Wichtig dabei ist für uns, im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs konsequent festzulegen, welche Kriterien bei der städtischen Entwicklung von Bedeutung sind. Denn: Stadtentwicklung muss nachhaltig erfolgen. Das bedeutet, sie muss soziale, wirtschaftliche, kulturelle, historische, ökologische und klimaschonende Belange berücksichtigen und diese miteinander in Einklang bringen. Dazu gehören natürlich auch der bestmögliche Einsatz nachhaltiger Baumaterialien und die ökologisch wertvolle Gestaltung der Gebäude und der innerstädtischen Grünflächen. Letzteres könnte bspw. in Projekten von Einwohner*innen mit fachlicher Unterstützung gestaltet werden, wie bereits in anderen Städten mit großem Erfolg realisiert.
Der Gemeinderat hat gemeinsam mit der Stadtverwaltung und den Filderstädter Bürger*innen im Rahmen des ISEK das Leitbild „Fünf bleiben – eins werden“ entwickelt. Dieses Leitbild verdeutlicht den gemeinsamen Wunsch, städtisches Esprit mit ländlichem Flair zu verbinden und damit das historische Erbe mit einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung zu verknüpfen. Dies umzusetzen bleibt die große Herausforderung. Ob und inwiefern die Entwicklung der Karlstraße als Projekt im Rahmen der IBA 2027 eingebracht werden kann, soll letztlich noch untersucht werden.
Verlässliche Grundschule / Flexible Nachmittagsversorgung (26.06.2020)
Der Bedarf der Eltern am kommunalen Betreuungsangebot an den Filderstädter Grundschulen ist ungebrochen groß. Das belegen die bislang vorliegenden Anmeldezahlen zum Schuljahr 2020/2021. Der Gemeinderat wurde darüber in Kenntnis gesetzt, dass alle jetzt gemeldeten Grundschüler*innen auch eine Zusage bekommen haben. Allerdings wurde auch berichtet, dass die Gruppen vollständig belegt sind und bei neuen Anmeldungen mit Wartelisten zu rechnen ist. Das wäre natürlich unbefriedigend für Eltern und kontraproduktiv, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie anbelangt. Deshalb hat unsere Fraktion gefordert, rechtzeitig über Engpässe informiert zu werden und ggf. gegenzusteuern.
Da die Inanspruchnahme der Frühbetreuung wesentlich geringer ist als in den Zeiten von 14- 17 Uhr, diese aber automatisch mitgebucht werden muss, hat unsere Fraktion gefordert, dies zu entkoppeln, sodass Eltern nur die Zeiten buchen und bezahlen, die sie auch tatsächlich in Anspruch nehmen. Die Verwaltung hat diesbezüglich eine Behandlung der Thematik zugesagt.
Nach wie vor sind wir allerdings der Auffassung, dass die Einrichtung von weiteren Ganztagsgrundschulen eine weitaus effektivere, weil auf pädagogischen Konzepten basierende Alternative für die Betreuungsmöglichkeiten für Schüler*innen darstellt. Dazu existieren ja bereits entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse, die es nun umzusetzen gilt.
(25.06.2019) Die Fraktion DIE GRÜNEN beantragt die Erstellung eines Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes, das, anders als von der Verwaltung geplant, der Verabschiedung des FNP vorgeschaltet wird. Falls dies nicht bis zur Gemeinderatssitzung am 29.07.2020 erfolgen kann, beantragen wir die Verabschiedung des FNP auf eine der Gemeinderatssitzungen nach der Sommerpause zu verschieben.
Begründung: Die Diskussion hauptsächlich der letzten Tage (Gemeinsame VA/ TA-Sitzung, Gemeinderatsklausur Haushalt) haben die Notwendigkeit eines Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes als wesentliche Grundlage für eine qualifizierte Bewertung des FNP in Bezug auf die Ausweisung und Entwicklung von Gewerbeflächen deutlich zum Vorschein gebracht.
Aufgrund der knappen Ressourcen bei gleichzeitigem (steigendem?) Flächenbedarf der ansässigen Unternehmen muss eine ausführliche Bestandsaufnahme vorhandener und verfügbarer Gewerbeflächen vorgenommen werden, sodass dann ein Ausblick auf potenzielle Gewerbeflächen erfolgen kann.
Das zu erstellende Gewerbeflächenentwicklungskonzept muss dabei Vorschläge zur Neuentwicklung, Bestandssicherung und Umstrukturierung von Gewerbeflächen aufzeigen und bedarfsgerechte Gewerbestandorte definieren.
Im neuen Gewerbeflächenentwicklungskonzept 2030 muss es vor allem darum gehen, vorhandene Flächen zu aktivieren, neu zu gestalten und effizienter zu nutzen. Grundlage dafür bilden die im INSEK formulierten Kriterien einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Zu berücksichtigen ist dabei, dass durch die wirtschaftliche Transformation in Zukunft andere Produktionstechniken, andere Fertigungstiefen und ein anderer Flächenbedarf vonnöten sind.
Das bedeutet auch, dass die bestehenden Gewerbeflächen, die Jahrzehnte organisch gewachsen sind, durch ein vernünftiges Gewerbeflächenmanagement besser genutzt werden können und müssen.
Schüler*innenzahlenstatistik(26.06.2020)
Die (vorläufigen) Anmeldezahlen für das Schuljahr 2019/ 2020 sind erfreulich: Weiterhing steigende Schüler*innenzahlen, was für unsere sehr gut aufgestellte Schullandschaft und die Attraktivität unserer Stadt für junge Familien spricht. Für die Stadt als Schulträgerin bedeutet dies aber auch, dass sie bezüglich der räumlichen Kapazitäten ihre Hausaufgaben machen und auf Veränderungen und Anforderungen reagieren muss und zwar mit Weitsicht.
Erfreulich ist, dass eine Erweiterung des ESG vom Gemeinderat bereits beschlossen wurde. Der Neubau der Gotthard-Müller-Schule wird mit Beginn des neuen Schuljahres zwar vollendet sein, ist aber jetzt schon zu klein dimensioniert. Obwohl auf Zweizügigkeit ausgerichtet, wird auch in diesem Jahr aufgrund der Anmeldezahlen dreizügig gefahren werden. Dies stellt die Schule vor großen Herausforderungen, denn sie kann auf keinen Raum verzichten, um das der Gemeinschaftsschule zugrundeliegende Konzept auch tatsächlich umsetzen zu können. Würden alle Anmeldungen berücksichtigt, wäre sogar eine Vierzügigkeit vonnöten. Nur durch die Abweisung von 19 Schüler*innen aus Leinfelden-Echterdingen konnte das vermieden werden.
Hier erkennen wir eine klare Ungleichbehandlung, da eine derartige Abweisung von auswärtigen Schüler*innen an anderen Schulen so nicht erfolgt. Es zeigt sich, dass der von uns und der SPD gestellte Antrag, auch die Werkrealschule Seefälle zu einer Gemeinschaftsschule weiterzuentwickeln und somit insgesamt vier Züge vorzuhalten, richtig war. Leider fand dieser keine Mehrheit.
Die Schule läuft jetzt aus und wir möchten uns an dieser Stelle bei der Schulleitung und das gesamte Lehrkollegium für ihre engagiertes Tun und ihren Einsatz bedanken.
Dass die Filderstädter Schullandschaft auch über ihre Stadtgrenze hinaus Anklang findet, belegen die Zahl der auswärtigen Schüler*innen deutlich. Diese liegt je nach Schule zwischen 18 - 52 %. Die finanzielle Last für die räumlichen Kapazitäten trägt aber Filderstadt allein. Hier wurde nun die Verwaltung von allen Fraktionen beauftragt, Wege aufzuzeigen und sowohl bei den betroffenen Kommunen als auch den zuständigen Behörden eine angemessene finanzielle Beteiligung einzufordern.
Coronamaßnahmen- wie geht es weiter (12.06.2020)
Wir werden in diesen Tagen immer wieder schmerzlich an die Mahnungen der Kämmerei in der Vergangenheit erinnert, trotz guter Finanzlage unserer Stadt maßvoll und mit Vorsicht vorzugehen, weil sich das Blatt auch wenden könnte. Dass uns das Ganze aber so schnell, massiv und in Form einer Pandemie überkommt würde, daran hätte wohl niemand von uns geglaubt.
Unsere Fraktion hat ja bereits im Rahmen ihrer Haushaltsrede eine strategische Steuerung gefordert, die den kommunalen Handlungsbedarf für die nächsten Jahre aufzeigt und daraus konkrete und umsetzbare strategische Ziele ableitet. Wir haben es sehr begrüßt, dass daraufhin und zu diesem Zweck eine Klausur im Sommer geplant wurde. Diese findet zwar weiterhin statt, allerdings steht sie jetzt unter ganz anderen Vorzeichen, was wir sehr bedauern.
Und es ist zu befürchten, dass es auch nicht das letzte Mal sein wird, dass wir hier über Maßnahmen diskutieren. Wir werden mit Sicherheit auch noch diskutieren, wenn die Krise einmal überstanden ist, und können nur hoffen, dass sie nicht noch viel größer wird.
Die Vorlage, die die Verwaltung im letzten Gemeinderat präsentiert hat, umfasste nur ein Bruchteil dessen, was auf uns zukommt und zeigt sehr deutlich, vor welchen Herausforderungen alle Kommunen stehen: Hohe Ausgaben bei gleichzeitigem Wegbrechen der Einnahmen.
Deshalb sehen wir hier klar die Bundesregierung in der Pflicht. Erste Schritte wurden zwar gemacht, es müssen jedoch weitere folgen, wenn das genaue Ausmaß der Auswirkungen der Krise auf die Kommunen klarer beziffert werden kann. Dazu zählt z.B. eine Unterstützung der Kommunen, um deren Investitionsfähigkeit anzukurbeln. Vorstellbar wäre den Abruf von Fördermitteln zu vereinfachen und attraktiver zu gestaltet.
In den jetzt vorliegenden Beschlussvorschlägen der Verwaltung geht es hauptsächlich um eine Neuregelung der Kinderbetreuungsgebühren. Es ist konsequent, dass das Land hier schnell und unbürokratisch ein Soforthilfeprogramm auferlegt hat. Es geht ja schließlich hier um eine Leistung, die die Stadt nicht erbringen durfte und die die Familien daraufhin nicht in Anspruch nehmen konnten. Zudem sind viele Familien z.Zt. nicht nur finanziell gebeutelt, sondern auch sozial und gesellschaftlich ins Abseits geraten - letzteres werden wir mit keinem Geld der Welt auffangen können.
Eine genauere Betrachtung aller Handlungsfelder erhoffen wir uns im Rahmen der angesetzten Gemeinderatsklausur. Wie benötigen ein Gesamtbild und eine Gegenüberstellung der finanziellen Mittel und der Anforderungen, die es zu bewältigen gilt. Und das betrifft die verschiedensten Bereiche, ob städtisch oder von der Stadt gefördert.
Neues Kinderhaus Bernhausen (12.06.2020)
Auf dem Dach des neuen Kinderhauses im Areal Elisabeth-Selbert-Gymnasium wird eine Photovoltaikanlage errichtet. Dazu fasste der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung den Grundsatz- und Baubeschluss. Unsere Fraktion begrüßt diese Maßnahme außerordentlich, deckt sie sich doch mit einem unserer Haushaltsanträge, wonach im Rahmen einer Solaroffensive für Filderstadt, alle städtischen Gebäude auf ihre Nutzung durch Solaranlagen hin untersucht werden sollen. Mit der jetzt geplanten Maßnahme kommen unsere Filderstadtwerke zudem ihrer Verpflichtung nach, Ökostrom aus 100% regenerativen Energien anzubieten und des Weiteren einen Beitrag von 0,4 ct pro verkaufte Kilowattstunde Strom in Klimaschutzprojekte in unserer Stadt zu investieren. Beides ist ganz im Sinne unserer Fraktion.
Herzlichen Glückwunsch zum 50., Andrea Jelic! (29.05.2020)
Die Grünen-Fraktion gratuliert ihrem Mitglied Andrea Jelic herzlich zu ihrem 50. Geburtstag und wünscht ihr weiterhin Gesundheit, Wohlergehen und Zufriedenheit.
Liebe Andrea, nun hast du auch die 50 erreicht und deine Fraktion wünscht dir zu diesem Tag alles Glück der Welt. Wir sind sehr froh, dich in unseren Reihen zu haben und freuen uns auch auf die nächsten Jahre mit dir. Unermüdlich setzt du dich für deine Ideale und Prinzipien ein, richtest auch deinen persönlichen Lebenswandel darauf aus.
Für unsere Fraktion bist du die "Stimme der Nachhaltigkeit". Die Bewahrung und der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen, damit heutige und zukünftige Generationen nach ihren Bedürfnissen in Würde leben können, ist der Hauptantrieb deiner politischen Arbeit. Und dafür setzt du dich mit Herzblut ein.
Die Fraktion dankt dir für dein Engagement und deine zuverlässige Arbeit und wünscht dir die Erfüllung all deiner Lebensträume. Vielleicht gehört ja irgendwann einmal auch die "Bespielbare Stadt Filderstadt" dazu, für die du dich in den letzten Jahren immer wieder stark gemacht hast, auf deren Umsetzung du aber leider immer noch wartest. Bleib weiterhin zuversichtlich und setzte immer ein Lächeln auf, auch wenn es dir manchmal nicht ganz leicht fällt!
Wohnquartier Jahnstraße (05.06.2020)
Wir begrüßen sehr, dass die Planungen zur städtebaulichen Entwicklung des Jahnareals in Harthausen nun fortschreiten und wir jetzt in die Wettbewerbsauslobung einsteigen. Allerdings zeigt uns die Angelegenheit einmal mehr, wie wichtig es wäre, schon lange die Weichen gestellt zu haben, um als Stadt Projekte dieser Art in Eigenregie umzusetzen.
Obwohl von unserer Fraktion seit Jahren beantragt, wurde leider bislang die Etablierung einer städtischen Wohnbaugesellschaft seitens der Verwaltung für nicht erforderlich erachtet - für uns wäre dies aber eigentlich der wünschenswerte Weg gewesen, um ein derartiges Areal im städtischen Besitz zu entwickeln und zu gestalten, und damit ohne Wenn und Aber die Entscheidungsgewalt bei der Stadt zu lassen. Die Entscheidung, das Grundstück nicht zu verkaufen, sondern im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages zu überlassen, können wir aus langfristiger Sicht und damit der Sicherung des Grundstückes für die Stadt unterstützen. Inwiefern frei verkäufliche oder frei vermietbare Wohnungen dadurch günstiger werden, muss sich zeigen. Denn: Der/ die Investor*in oder dann die Käufer*innen der Wohnungen zahlen einen jährlichen Erbbauzins, der eben auch zu Buche schlägt und haben zudem - vom Ende her gedacht - die Ungewissheit, dass sich Grund und Boden nicht in ihrem Eigentum befinden.
Um die Anzahl der Wohnungen, die sozial verträglich vermietet werden können zu erhöhen, stellte unsere Fraktion den Antrag, die Festlegung des geförderten Wohnraumes nicht bei der Wunschgröße 20 – 30 % zu belassen, sondern mit 30% in den Ausschreibungsunterlagen einzufordern. Wir bedanken uns auf diesem Wege bei den anderen Gemeinderatsfraktionen dafür, dass sie diesem Antrag gefolgt sind. Es ist uns ja allen bekannt, dass Wohnungen im unteren/max. mittleren Preissegment dringend benötigt werden. Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor auf der Ausführung für Wohnbebauung – ob in Harthausen oder anderswo in unserer Stadt - und das in hoher gestalterischer, sozialverträglicher und ökologischer Qualität.
Hätten wir bereits den Teil B des Konzeptes "Handlungsprogramm Wohnen", könnte es uns dazu wichtige Parameter liefern. Bedauerlicherweise ist dieses aber immer noch nicht verabschiedet.
Im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens stehen für unsere Fraktion – außer der architektonischen Qualität – die Einbindung des Projektes in das angrenzende Areal, der Umgang mit den öffentlichen Räumen, ökologisch hochwertige eingebundene Grünflächen, die verwendeten Materialen (cradle-to-cradle- Prinzip) und die Nutzung von erneuerbaren Energien im Fokus und werden ausschlaggebend sein für unser Votum, wenn die jeweiligen Entscheidungen anstehen. Wir hoffen jetzt auf einen erfolgreichen Wettbewerb und vor allem auf eine gelingende Entwicklung des anstehenden Wohnquartiers Jahnstraße.
"Leitbild Nachhaltige Stadt Filderstadt" - Nachhaltigkeit als strategischer Ansatz im ISEK (29.05.2020)
Für die Vorlage zum Leitbild "Nachhaltige Stadt Filderstadt", die in der letzten Gemeinderatssitzung beraten und beschlossen wurde, bedanken wir uns auf diesem Wege ausdrücklich, da wir sie als unentbehrlich auf dem Weg zu einer Definition des Begriffs "Nachhaltigkeit" für Filderstadt ansehen. Zudem begrüßen wir sehr, dass auch Inhalte unsere Haushaltsanträge darin zu finden sind.
Wichtig und richtig ist, dass wir uns als Stadt Filderstadt bezüglich des Begriffs "Nachhaltigkeit", wie in der Vorlage vermerkt, an übergeordneten fachlichen Definitionen der Vereinten Nationen, der Bundesebene und des Landes Baden-Württemberg orientieren, zumal die UN im Rahmen der Agenda 2030 von der Wichtigkeit der Städte und Kommunen bei der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele überzeugt sind (z.B. Ziel 11: Städte und Siedlungen sollen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestaltet werden). Schon heute ist spürbar, dass der Klimawandel kein theoretisches Konstrukt, sondern unsere globale und lokale Realität ausmacht. Das kann von niemandem mehr ignoriert werden. Die Umsetzung globaler Aufgaben wie Klimaschutz und Ressourcenschonung geben vielen Menschen das Gefühl der Hilflosigkeit angesichts der Größe der Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, um allen gegenwärtig lebenden Menschen, aber auch den zukünftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Durch lokale Maßnahmen kann jede Kommune, gemeinsam mit ihren Bürger*innen, einen wichtigen Beitrag dazu leisten, durch nachhaltiges Handeln Ressourcen zu schonen und die Stadt sowie die Gesellschaft gut für kommenden Aufgaben und Herausforderungen aufzustellen.
In diesem Zusammenhang ist die Entwicklung und Definition des Leitbildes "Nachhaltige Stadt Filderstadt" von besonderer Bedeutung, weil es die Grundlage für alle Handlungsziele und die damit verbundenen Aktivitäten, Maßnahmen und Projekte in Filderstadt bilden wird, bspw. für unsere Stadt- und Quartiersentwicklung, das Bauwesen, die Mobilität, den Energiesektor, die Wirtschaft, Finanzen, Bildung, Kunst und Kultur sowie dem bürgerschaftlichen Engagement und dem Vereinsleben, der Weiterentwicklung unserer wertvollen Naturräume (z.B. Streuobstwiesen, Wald), den Schutz der hochwertigen Böden und natürlich auch für den lokalen Klimaschutz.
Das nun formulierte und beschlossene Leitbild "Nachhaltige Stadt Filderstadt" wird den zehn Handlungsfeldern des ISEK vorangestellt, das fortan die Bezeichnung INSEK tragen wird.
Die notwendige Verbindlichkeit des Leitbildes "Nachhaltige Stadt Filderstadt" kam für unser Fraktion aber aufgrund der Formulierungen bzw. Darstellung in der Vorlage nicht deutlich zum Vorschein. Daher haben wir folgende Ergänzung der Beschlussfassung beantragt:
"Dabei bildet das Leitbild "Nachhaltige Stadt Filderstadt" die verbindliche Grundlage des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) der Stadt Filderstadt. Alle Handlungsziele und die damit verbundenen Aktivitäten, Maßnahmen und Projekte sind nach diesem Leitbild zu planen und umzusetzen."
Diesem Antrag stimmten alle Fraktionen zu, wofür wir uns ausdrücklich bedanken.
Coronakrise vs. Klimaschutz (22.05.2020)
Die Coronakrise steht aktuell immer noch im Focus des gesamten gesellschaftlichen Geschehens - auch wegen ihrer finanziellen Auswirkungen. Diese zugegeben schwerwiegenden Ereignisse lassen aber zunehmend einen Aspekt in den Hintergrund geraten, der jedoch zu noch fataleren Folgen führen könnte: den Klimawandel.
Ein Virus zeigt uns, welche Auswirkungen z.B. ein reduzierter Auto- und Reiseverkehr haben kann – weltweit, deutschlandweit und regional. Überall sind die Emissionswerte gesunken, an den kritischen Stellen von Stuttgart sogar unter die erlaubten Grenzwerte. Es wurde sogar festgestellt, dass wir die Klimaziele 2020 auf diese Weise erreichen. Dennoch dürfen wir uns von dieser vorläufigen Minderung nicht täuschen lassen - vielmehr müssen jetzt konsequente strukturelle Maßnahmen ergriffen werden.
Laut EU-Zielsetzung wird eine Reduktion der Emissionen bis 2030 um 40% im Vergleich zu 1990 angestrebt. Filderstadt kann und darf sich diesen Vorgaben nicht entziehen. Daraus ergibt sich für uns die dringliche Aufgabe, jetzt zu Gunsten eines nachhaltigen Klimaschutzes die Lehre aus der Corona-Krise zu ziehen und in aktives Handeln umzuwandeln. Der Klimaschutz darf nicht aus dem Fokus geraten. Bei dem heute prognostizierten Klimawandel sind weltweit Folgen zu erwarten, die schwerwiegender sind, als die der derzeitigen Pandemie.
Mit unseren Haushaltanträgen 2020/2021 haben wir Maßnahmen und Projekte gefordert, die für einen ernstgemeinten und nachhaltigen Klimaschutz in unserer Stadt unerlässlich sind. Wir werden diese mit Nachdruck weiter einfordern.
Garten(t)räume (22.05.2020)
Es ist Frühling. Menschenmassen stürmen die Baumärkte – in diesem Jahr aufgrund der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zur Untätigkeit verdammt – noch stärker als je zuvor. Alle freuen sich auf entspannte Sonnenstunden im schön gestalteten Garten, auf Terrasse, Balkon oder am offenen Fenster. Doch halt! Bevor wir beginnen, unsere Gärten, Balkone und Pflanzkästen an den Fenstern zu gestalten und zu bepflanzen: Nutzen wir diese besondere Zeit um innezuhalten und darüber nachzudenken, wie wir auch in Filderstadt unsere Gärten so gestalten können, dass sie zur Freude und zum Genuss für Menschen sowie zu einem geeigneten Lebensraum für Tiere und Pflanzen werden können.
Wie wäre es also mit einem Naturgarten? Laut NABU gibt es in Deutschland ca. 13 Millionen Privatgärten. Die Fläche all dieser Gärten zusammen entspricht in etwa der gesamten Fläche der Naturschutzgebiete des Landes. Der eigene Garten kann zwar die Naturschutzgebiete nicht ersetzen, dennoch kann man mit einem Naturgarten einen Zufluchtsort für heimische Tier- und Pflanzenarten schaffen und damit einen wichtigen Beitrag zu ihrem Erhalt leisten. Mit diesem Artikel wollen wir eine kleine Reihe von Beiträgen mit Informationen, (Garten-)Geschichten und Tipps rund um das nachhaltige Gärtnern starten. Wir wünschen allen viel Spaß beim Lesen und Gärtnern!
Die GRÜNEN-Fraktion wünscht allen Schüler*innen und ihren Lehrkräften zum Neustart
Sanierungsmaßnahmen Bruckenackerschule (15.05.2020)
Im Rahmen der geplanten Bauunterhaltung 2020 und 2021 fasste der Gemeinderat den Grundsatz- und Baubeschluss diverser Maßnahmen an der Bruckenackerschule in Bernhausen. Die Gesamtsumme beläuft sich dabei auf 696.000 €, wobei seitens der Stadt diverse Förderanträge gestellt worden sind. Geplant sind Elektrosanierungen, Fenster- und Sonnenschutz, Vollwärmeschutz Ost und Nordfassade sowie kleinere Maßnahmen (Erhöhung Treppengelände, Erneuerung von Heizungsleitungen, geänderte Warmwasserbereitung).
Unsere Fraktion hat diesen Maßnahmen gerne zugestimmt zumal hier auch durch energetische Maßnahmen ein Beitrag zu mehr Klima- und Umweltschutz geleistet wird. Deshalb freuen wir uns, dass bereits ein Förderbescheid aus dem Klimaschutz-Plus CO2-Minderungsprogramm mit einer Fördersumme von 75.075 € vorliegt.
Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2020/ 2021 hat unsere Fraktion darüber hinaus einen Bericht der Verwaltung zum aktuellen Sanierungsbedarf an allen Filderstädter Schulen beantragt, der auch zugesagt wurde. Denn: Grundlage für eine gute Bildung und einen qualitativen Unterricht sind die Rahmenbedingungen, die an einer Schule vorherrschen. Um ein förderliches Schulklima herzustellen, ist uns der Zustand der Bildungseinrichtungen der Stadt sehr wichtig.
(14.05.2020) Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN zur Beschlussvorlage Nr. 0157/2020 "Leitbild „Nachhaltige Stadt Filderstadt“ – Nachhaltigkeit als strategischer Ansatz im ISEK - Integriertes Stadtentwicklungskonzept für Filderstadt - Ergänzungsbeschluss zum ISEK 2011"
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Traub, für die oben genannte Vorlage, die am kommenden Montag im Gemeinderat behandelt wird, möchten wir uns ausdrücklich bedanken, da wir sie als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer Definition des Begriffs "Nachhaltigkeit" für Filderstadt ansehen. Zudem beinhaltet die Vorlage (teilweise) Inhalte unsere Haushaltsanträge 020/2021 (u.a. Antrag 1,3).
Die notwendige Verbindlichkeit des Leitbildes "Nachhaltige Stadt Filderstadt" scheint uns jedoch aufgrund der Formulierungen bzw. Darstellung in der Vorlage nicht gegeben zu sein.
Zitate:
S.2, Kurzzusammenfassung: "Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) soll als Informations- und Steuerungsinstrument durch Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung ergänzt werden."
S.2., 1. Der Wortlaut des Nachhaltigkeitsleitbildes "Das Leitbild gibt Orientierung und soll somithandlungsleitend und motivierend für die Stadt sein".
Daher stellen wir folgenden Antrag:
Im Beschlussvorschlag soll Punkt 3 folgendermaßen formuliert bzw. ergänzt werden: "Zur Aktualisierung des Grundsatzbeschlusses von 2011 wird den zehn Handlungsfeldern das mit dieser Vorlage formulierte Leitbild "Nachhaltige Stadt Filderstadt"vorangestellt. Dabei bildet das Leitbild "Nachhaltige Stadt Filderstadt" die verbindliche Grundlage des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) der Stadt Filderstadt. Alle Handlungsziele und die damit verbundenen Aktivitäten, Maßnahmen und Projekte sind nach diesem Leitbild zu planen und umzusetzen."
S-Bahn-Verlängerung nach Neuhausen - Refinanzierungsbeschluss (08.05.2020)
Die Kosten steigen von bisher 125 auf voraussichtlich 209 Millionen (Anteil Filderstadt: rd. 9,035 - 9,935 Mio. €, entspricht ca. 4,5% der Gesamtsumme), die Inbetriebnahme soll im Jahre 2026 erfolgen. Diese neue zeitliche Verzögerung, aber auch die damit einhergehende Kostensteigerung sind natürlich nicht erfreulich. Dennoch hält unsere Fraktion an diesem Projekt nach wie vor fest. Wir erleben heute auf unseren Straßen, dass sich die bisher verfolgte einseitige Verkehrspolitik zugunsten des Autos, der im Übrigen auch die früher bestehenden Schienenverbindungen zum Opfer gefallen sind, rächt. Deshalb ist unsere Zustimmung zur Refinanzierungsvereinbarung ein deutliches Signal für das Weiterführen der Verkehrswende und für die Förderung klimafreundlicher Alternativen der Mobilität.
Nicht Bestandteil der Vereinbarung ist dagegen die Weiterführung des Streckennetzes über Neuhausen hinaus ins Neckartal und, obwohl wir dies ausdrücklich begrüßen würden, erachten wir es als legitim an, dass die Region hier zwei Streckenverläufe/Varianten als Lückenschlüsse untersucht: Zum einen eine neue Strecke von Neuhausen aus ins Neckartal, zum anderen aber auch eine Anschlussmöglichkeit von der Stuttgart 21-Neubaustrecke in Richtung Wendlingen.
Oberstes Ziel ist für uns dabei immer, das Potential auszuschöpfen, das von der Straße auf den ÖPNV umsteigt. Und wir werden jetzt auf der Zielgeraden nicht einknicken.
Aus grüner Sicht kann aber auch nicht allein die Nutzen-Kosten-Berechnung für das Für und Wider von ÖPNV-Projekten entscheidend sein. Vielmehr müssen bei der Beurteilung zusätzliche Kriterien einfließen, die den Gesamtnutzen für die Fahrgäste berücksichtigen (z.B. Verlagerungseffekte sowie die Netzwirksamkeit einer verkehrlichen Baumaßnahme).
Mit unserer Zustimmung zur Refinanzierungsvereinbarung, will unsere Fraktion aber auch deutlich machen, dass Filderstadt eine verlässliche, verantwortungsbewusste und glaubwürdige Vertragspartnerin ist und ihr Gemeinderat eine zukunftsorientierte und nachhaltige Stadt- und Mobilitätsentwicklung voranbringen wollen.
Mobilitätsentwicklungsplan (MEP) (08.05.2020)
Der Erstellungsprozess des MEP wird mit angepasster Struktur weitergeführt. Unsere Fraktion begrüßt diesen Schritt und hat einem neuen Vergabeverfahren zur weiteren Erstellung zugestimmt. Es ist für uns von großer Bedeutung, dass in unserer Stadt ein MEP aufgestellt wird und kein Verkehrsentwicklungssplan, der in der Regel sehr straßenlastig ist. Wir wollen einen vernetzten MEP, bei dem alle am Verkehr beteiligten Personen gleichberechtigt behandelt werden.Fuß- und Radverkehr wollen wir gegenüber dem motorisierten Individualverkehr stärken, der Ausbau des ÖPNV muss vorangebracht werden.
Gefordert hat unsere Fraktion unter dem Punkt "Neue Mobilität/ Innovative Verkehrsangebote" auch die von ihr beantragte Untersuchung von Seilbahnverbindungen aufzunehmen. Im weiteren Verlauf des Erstellungsprozesses werden wir uns mit Ideen und Forderungen einbringen, die sich im Übrigen auch in unseren Haushaltsanträgen zu finden sind. Ein guter MEP muss für uns auch eine städtebauliche Qualität sowie eine gute Lebens- und Aufenthaltsqualität für unsere Einwohner*innen und Sicherheitsaspekte stärker in den Fokus nehmen.
Würdigung des Bevölkerungsschutzes (24.04.2020)
Ehrenamtliche Helfer*innen sind in der Corona- Krise unverzichtbar. In Filderstadt sowie landesweit bringen sich viele ehrenamtliche Helfer*innen mit großem Engagement und Herzblut ein. Damit diesen Engagierten kein finanzieller Nachteil entsteht, nimmt die grün-geführte Landesregierung 15,3 Millionen Euro in die Hand. Damit gleicht das Land Verdienstausfälle, Aufwendungen und Sachschäden aus. Diese Regelung gilt für Helfer*innen der im Bevölkerungsschutz mitwirkenden Organisationen, die bei der Bekämpfung der Corona-Lage eingesetzt werden und die vom jeweiligen Landratsamt, Regierungspräsidium oder dem Innenministerium beauftragt wurden. Im Einzelnen werden bezahlt:
DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion sagt Danke für den unermüdlichen Einsatz jedes/jeder Einzelnen in unserer Stadt! Wir sind uns dessen bewusst, dass dieser Einsatz nicht selbstverständlich ist und viele auch oft an physische und psychische Grenzen bringt. Wer sich so einbringt, verdient nicht nur ideelle Anerkennung. Vielmehr darf ihm/ihr durch sein/ihr Engagement kein finanzieller Nachteil entstehen. Deshalb ist es ein wichtiges Zeichen, dass hier jetzt unbürokratisch unterstützt und geholfen wird.
Landtag beschließt Rettungsschirm für Wirtschaft (17.04.2020)
In einer Sondersitzung hat der Landtag ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen beschlossen. Insgesamt stellt das Land bis zu 6,2 Milliarden Euro (1,2 Milliarden aus den Rücklagen für Haushaltsrisiken sowie eine zusätzliche Kreditermächtigung in Höhe von 5 Milliarden Euro) für unterschiedliche Soforthilfemaßnahmen zur Verfügung. Die Maßnahmen betreffen u.a. vereinfachte Bürgschaften, finanzielle Soforthilfen für Selbstständige und kleine und mittlere Unternehmen, ein Krisenberatungsprogramm und steuerliche Erleichterungen.
Die grün geführte Landesregierung nimmt insbesondere kleinere Unternehmen und Selbstständige in den Blick, die durch unterbrochene Lieferketten, Produktionsstillstand, Quarantänemaßnahmen und Nachfrageausfällen in Folge der Corona-Pandemie unverschuldet in Liquiditätsengpässe kommen. Dazu wurde die Corona-Epidemie als Naturkatastrophe für Baden-Württemberg bewertet. Das gibt die Flexibilität von den Vorgaben der Schuldenbremse abzuweichen und jetzt die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise frühzeitig abzufedern. Mit dem im Soforthilfeprogramm enthaltenen Härtefallfonds können Selbstständige und kleine Unternehmen, die von der Coronakrise betroffen sind, schnell und unbürokratisch einen Direktzuschuss erhalten. Vereinfacht und gestärkt werden zudem die Rahmenbedingungen für Bürgschaften zur Unterstützung der von der Krise betroffenen Unternehmen: Die Bürgschaftsquote wird von aktuell 50% auf 80% (Bürgschaften der Bürgschaftsbank, L-Bank und Landesbürgschaften) und der Bürgschaftsrahmen des Landes von aktuell 200 Mio. € auf 1 Mrd. € heraufgesetzt. Bürgschaftsbanken können künftig Bürgschaften bis zu 250.000 Euro in eigener Kompetenz entscheiden, um damit ein noch schnelleres Krisenmanagement zu ermöglichen.
Weitere Maßnahmen der Landesregierung:
Härtefallfonds:
Über ein Sofortprogramm soll insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, Solo-Selbständigen, Kulturschaffenden und Gastronomen mit Soforthilfen, die durch die Corona-Krise in eine existenzbedrohliche wirtschaftliche Schieflage oder in massive Liquiditätsengpässe geraten sind, unter die Arme gegriffen werden. Ihnen muss rasch und unbürokratisch geholfen werden, auch mit einmaligen Direktzuschüssen. Mit dem branchenoffenen Fonds sollen Selbstständige und mittelständische Unternehmen bis 50 Beschäftigte bei der Abdeckung ihres dringenden und kurzfristigen Finanzbedarfs unterstützt werden. Dabei sollen je nach Einzelfall Mittel in Höhe von zwischen 5.000 und 15.000 Euro fließen.
Steuerliche Erleichterungen:
Das Bundesfinanzministerium hat zusammen mit den Landesfinanzministerien steuerliche Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen beschlossen, die von der Ausbreitung des Virus betroffen sind: Wer sich Steuern stunden lässt, zahlt keine Zinsen und muss auch keine Vollstreckung fürchten. Das gilt für die Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und die Umsatzsteuer. Säumniszuschläge werden ebenfalls erlassen. Stundungen der Gewerbesteuer werden von der jeweiligen Gemeinde bearbeitet.
Beteiligungsfonds:
Mit einem Beteiligungsfonds der L-Bank in Höhe von einer Milliarde Euro soll das Eigenkapital von an sich gesunden, angesichts der Krise aber in Not geratenen, systemrelevanten Unternehmen gestärkt werden, sodass diese wieder liquide und kreditwürdig werden und so die Krise überstehen.
Krisenberatungsprogramm:
Insbesondere Selbstständige und Mittelständler sollen umfassend begleitet und mit zusätzlichen Online-Beratungsleistungen zur Corona-Soforthilfe, zur Liquiditätsplanung und zu weiteren Hilfsmaßnahmen unterstützt werden. Wir begrüßen dieses Sofortprogramm, dessen Maßnahmen auch vielen Unternehmen und Betrieben in unserer Stadt zugute kommen. Es ist für alle wichtig zu wissen, dass sie und ihre Mitarbeiter*innen in dieser schwierigen Lage nicht allein gelassen werden, sondern Unterstützung erhalten, um zuversichtlich und zukunftsträchtig in die Zeit danach zu starten.
Quelle: Grüne Landtagsfraktion (BW)
"Es ist das Osterfest alljährlich
für den Hasen recht beschwerlich."
Wilhelm Busch
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
an Ostern erwacht die Natur zu neuem Leben, alles beginnt zu blühen und zu grünen. So wünscht Ihnen die Fraktion DIE GRÜNEN ein gesegnetes Osterfest und eine lichterfüllte, hoffungsfrohe Frühlingszeit. Bleiben Sie gesund und stets zuversichtlich!
Unsere Fraktion sagt:
Das Osterfest steht vor der Tür.(03.04.2020)
Angesichts der Umstände werden wir es nicht wie gewohnt begehen können - besinnlich und beschaulich aber mehr denn je. Versüßen wir uns das Fest der Auferstehung mit Filderstädter Spezialitäten und Produkten, wie unserem Filderstädter Apfelsaft, Filderkraut mit heimischen Äpfeln zum Osterbraten und der fair gehandelten Schokoladen-, Kaffee- und Teeprodukten zum Nachtisch. Oder erwerben wir online ein kunstgewerbliches Geschenk von Filderstädter Kreativen. Beim örtlichen Buchhandel lässt sich sogar ein Filderstadt-Krimi bestellen. Unser örtliche Handel freut sich gerade in diesen Zeiten über jede Unterstützung.
"Wir sind alle unverzichtbar": Gemeinsam gegen Corona (27.03.2020)
Eine ungewohnte Situation und eine immense Herausforderung hat sich für uns alle persönlich und für unsere Gesellschaft als Ganzes breit gemacht und stellt unser Leben auf den Kopf. Die Abkehr vom Gemeinwesen und der Rückzug in die eigenen vier Wände sind nun ein Akt der Solidarität. Und so heißt in diesen Tagen Zusammenhalt leben vor allem, Distanz halten. Denn verantwortliches Handeln bedeutet heute Zuhause bleiben, um unsere Gesundheit und das Leben besonders gefährdeter Gruppen zu schützen.
Unser Verzicht auf liebgewonnene Rituale und Gewohnheiten ist jetzt unverzichtbar: Für die Menschen, die jetzt den Laden am Laufen halten – im Gesundheitswesen, im öffentlichen Nahverkehr, im Supermarkt, bei der Polizei, der Feuerwehr, in der Grundversorgung und für alle, die auf die Hilfe dieser Menschen angewiesen sind. Er ist unverzichtbar für uns alle, weil wir so umso schneller unser gewohntes Leben zurückgewinnen!
Dafür lohnt es zu verzichten! Dafür sind wir alle wirklich unverzichtbar!
Wir danken allen Einwohner*innen für ihr verantwortungsvolles Handeln und wünschen uns allen Kraft und Stärke bei der gemeinsamen Bewältigung dieser wahrhaft ungewöhnlichen und lebensbedrohlichen Krisensituation.
Wir bedanken uns bei bei der Stadtverwaltung für die transparente Informationspolitik und das vertrauensvolle Zusammenspiel.
Unsere Fraktion wird angesichts der schwierigen Lage von Antragsstellungen und zusätzlichen Arbeitsaufträgen an die Stadtverwaltung Abstand nehmen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Kämmerei bereits permanent daran arbeitet, die Auswirkungen der Krisensituation, vor allem in Bezug auf unseren gerade erst verabschiedeten Doppelhaushalt 2020/2021, auszuwerten. Politik und Verwaltung werden dann zu gegebener Zeit gemeinsam und mit der erforderlichen Sorgfalt die Lage neu bewerten und anpassen müssen.
Im Augenblick jedenfalls hat unser aller Gesundheit und die Minimierung von Risikofaktoren oberste Priorität!
Offener Brief der Grünen Jugend im Landkreis Esslingen zum Thema Mobilität
Am 1.3.2020 hat die Grüne Jugend im Landkreis Esslingen einen offenen Brief zum Thema Mobilität an alle Bürgermeister*innen des Landkreises, den Kreistag und die Regionalvesammlung versendet. Die Grüne Jugend ist die Jugendorganisation der Grünen. Aktuell ist sie in fünf Ortsgruppen im ganzen Landkreis aktiv. Ihre Ziele umfassen unter anderem einen generationengerechten Umgang mit Umwelt und Ressourcen und eine bessere Jugendbeteiligung.
Der gesamte offene Brief mit der vollständigen Liste aller Ideen und Forderungen finden Sie hier.
„Sehr geehrte Damen und Herren,
die Klimakrise ist aktuell in aller Munde. Der Verkehrssektor trägt in Deutschland, und auch im Landkreis Esslingen, massiv dazu bei, dass wir unsere selbst gesteckten Klimaziele nicht einhalten können. Wir fordern mehr Fahrradstellplätze in den Innenstädten und den Bahnhöfen. Fahrradboxen oder Fahrradkäfige sollten an jedem Bahnhof verfügbar sein, damit man sein Fahrrad dort auch bedenkenlos abstellen kann. Fuß- und Fahrradverkehr dürfen in der Verkehrsplanung nicht mehr nur nettes Beiwerk sein, sondern müssen mindestens mit dem motorisierten Verkehr gleichgestellt sein. Viele Fahrradwege müssen um einiges sicherer und besser beschildert werden.
Der Straßeninfrastruktur fehlt es an zu vielen Stellen noch an Konzepten für alternative Antriebs- und Mobilitätsformen. Um den Menschen immer öfters den Umstieg vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu ermöglichen (und somit auch die Straßen zu entlasten), müssen diese attraktiver werden. Hierfür braucht es vor allem eine bessere und verlässlichere Taktung und mehr Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme in Bussen.
Die Qualität des ÖPNV ist für viele Unternehmen mittlerweile auch ein standortentscheidender Faktor. Im Anbetracht dessen ist es auch aus wirtschaftlicher Sicht unverständlich, dass das Instandhalten der teilweise jahrzehntelangen vernachlässigten Bahn-Infrastruktur und ein weiterer Ausbau des ÖPNV derart langsam geschieht.
Wir fordern, Kooperationen mit dem Einzelhandel für den öffentlichen Nahverkehr anzustreben. In vielen Einkaufszentren werden Kunden für den Einkauf mit dem Auto mit kostenlosen Parktickets belohnt. Wer klimaneutral mit dem ÖPNV anreist sollte mindestens ebenso subventioniert werden. Wir als Grüne Jugend im Landkreis Esslingen sind nicht mehr bereit noch länger tatenlos zuzusehen und sehen es als dringend notwendig an, dass alle Entscheidungsträger*innen die Verkehrswende unterstützen, damit wir den CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich reduzieren können.
Wir wissen, dass die Verwaltungen in mehreren Städten im Landkreis Esslingen schon seit Jahren an neuen Radwegekonzepten und Mobilitätskonzepten arbeiten. Leider scheint hierbei jedoch kein Ende in Sicht zu sein. Die Klimasteckbriefe für die Kommunen zeigen, dass es im Thema Klimaschutz noch sehr viel zu tun gibt. Wir benötigen konkretes Handeln jetzt und nicht erst 2050.
Gemeinsam haben wir als Grüne Jugend im Kreis Ideen gesammelt und konkretisiert, was alles im Landkreis Esslingen sowohl kurz- als auch längerfristig umgesetzt werden muss, um eine Verkehrswende hier vor Ort zu realisieren und eine bessere Mobilität zu erreichen."
Gerade auch im Licht des vom Landkreis erstellten Klimasteckbriefes, begrüßt unsere Fraktion die Initiative der jungen Menschen sehr und hofft gemeinsam mit den anderen Fraktionen im Gemeinderat auch für unsere Stadt zukunftsfähige Konzepte entwickeln zu können.
Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag (13.03.2020)
Der Frauentreffpunkt Filderstadt und die Alte Mühle luden am 07.03. anlässlich des Internationalen Frauentags zum Theaterstück "Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin" ein. Gespielt von Charis Hager, einer Schauspielerin des Theaters der Altstadt, erlebten wir die erste Frau im Amt des Papstes. Beeindruckend war die schauspielerische Leistung von Charis Hager, die in einem Monolog von über einer Stunde ihren Weg zur Päpstin beschrieb. Beim gemütlichen Beisammensein blieb im Anschluss Zeit, um angeregte Diskussionen zu führen und sich mit der Schauspielerin auszutauschen.
Zu einem Kontrastprogramm hatte das Referat für Bürgerbeteiligung und Chancengleichheit zusammen mit der Filharmonie eingeladen. Dort trat mit Ihrer Band die bekannte Kabarettistin und Sängerin Maren Kroymann auf und begeisterte das Publikum mit Songs aus den 60er Jahren von Dustin Springfield oder den Stones. Frau Kroymann präsentierte ein kurzweiliges Programm, gespickt mit Wortwitz, emanzipiert, geistreich und als tolle Sängerin. Ein wirklich gelungener Abend.
Handlungsprogramm Wohnen (13.032020)
In der letzten Sitzung des Gemeinderates stand das "Handlungsprogramm Wohnen, Teil A" auf der Tagesordnung. Während es im anstehenden zweiten Teil des Handlungsprogramms darum gehen wird, Strategien und Maßnahmen zu beschließen, befasst sich der erste Teil mit den gutachterlich ermittelten Analyseergebnissen und dem Bedarf des Filderstädter Wohnungsmarktes sowie den wohnungspolitischen Zielen, die daraus abgeleitet wurden.
Für unsere Fraktion geht es nicht nur darum, den Wohnungsbau anhand der vorgelegten Analyse voranzubringen, sondern darüber hinaus nachhaltige, flächenschonende, ökologische und auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnittene städtebaulichen Ziele festzulegen.
Um den Verbrauch wertvoller Flächen so weit wie möglich zu reduzieren, befürworten wir anstelle von Ein- und Zweifamilienhäusern den Bau von Mehrfamilienhäuser, in denen auch große, für Familien attraktive Wohnungen angeboten werden.
Wie in unseren Haushaltsanträgen formuliert, fordern wir die Entwicklung und Umsetzung einer Konzeption für nachhaltiges Bauen, in der die drei Säulen der ökologischen und ökonomischen, sowie der sozio-kulturellen und funktionalen Qualität garantiert werden. Dazu gehören bspw. die Verwendung nachwachsender und natürlicher Rohstoffe, Flächenschonung durch multifunktionale Bauweise, Einsatz erneuerbarer Energien, aber auch Barrierefreiheit und Nutzer*innenfreundlichkeit. Diese Grundsätze sollen sowohl für den geförderten als auch für den frei finanzierten Wohnungsbau gelten.
Der Anteil der im Gutachten festgelegten, frei finanzierten Zielzahlen der Neubautätigkeiten ist unserer Meinung nach zu hoch. Wo es möglich und sinnvoll ist, sollen Grund und Boden sowie Wohnraum in städtischer Hand liegen, um hinsichtlich der Sozial- sowie der Altersstruktur eine gelingende Stadtentwicklung zu gewährleisten. Die Erfüllung dieser Kriterien werden wir weiterhin im Auge behalten.
Waldbegehung (06.03.2020)
Zusammen mit dem Filderstädter Revierförster Herrn Hellstern nahmen am Samstag, 22.02. Mitglieder aus Verwaltung und Gemeinderat an einer Waldbegehung im Weilerhau teil. Mit großer Sachkunde informierte Herr Hellstern darüber, mit welchen durch den Klimawandel hervorgerufenen Schwierigkeiten unser heimische Wald zu kämpfen hat und wie er deshalb im Bestand höchstwahrscheinlich umstrukturiert werden muss.
Er machte unmissverständlich deutlich, dass unser Wald nur durch gezielte forstwirtschaftliche Maßnahmen erhalten werden kann. Von Vorteil seien dabei die vorhandenen fruchtbaren Lehmböden. Unsere Fraktion liegt der Schutz des Waldes sehr am Herzen, nicht nur als Wirtschaftsfaktor, sondern vor allem als "grüne Lunge", als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere und als wichtiges Naherholungsgebiet. An dieser Stelle bedanken wir uns bei Herrn Hellstern für seinen Einsatz und sein fachkundiges Wirken zur Rettung unseres Waldes.
Verabschiedung Haushalt (06.03.2020)
Zurückblickend waren alle unsere Haushalte, zumindest die der letzten Jahre, überschattet von nationalen oder weltpolitischen Ungewissheiten und Krisen. Und wir sind immer mit besseren Abschlüssen davongekommen, als wir bei der Verabschiedung noch zu vermuten gewagt hätten - bislang zumindest. Inwieweit die aktuellen Ereignisse unseren Haushalt beeinflussen werden, kann niemand mit Gewissheit vorhersagen. Was wir jedoch heute schon wissen ist, dass die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen mittelfristig auseinanderdriftet und wir in Zukunft von Fehlbeträgen ausgehen müssen.
In diesem Zusammenhang haben wir bereits in unserer Haushaltsrede die Etablierung einer strategischen Steuerung gefordert, so wie in der Gemeindehaushaltsverordnung (GemHVO) vorgesehen: Es müssen konkrete strategische Ziele festgelegt werden, die vom Gemeinderat und der Verwaltung gemeinsam priorisiert werden und deren Umsetzung dann auch überprüfbar ist.
Dass die Verwaltung dies nun aufgreift, begrüßen wir ausdrücklich. Unsere Haushaltsanträge basieren alle auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit bzw. des nachhaltigen Handelns. Ob nun dieser Haushalt tatsächlich von Nachhaltigkeit geprägt ist, lässt sich im gegenwärtigen Stadium nur schwer beurteilen, denn es kommt darauf an, nicht ob, sondern vielmehr wie Projekte und Maßnahmen umgesetzt werden. Deshalb werden wir bei allen anstehenden Entscheidungen genau hinschauen und erwarten eine zügige Ausarbeitung des anstehenden Leitbilds "Nachhaltigkeit". Unser Dank geht an alle Ämter der Verwaltung und ganz speziell an die Stadtkämmerei für die Aufstellung des Haushalts und an die Geschäftsstelle Gemeinderat für die zügige und sehr gute Aufbereitung der Anträge.
IBA 2027 - Ein Projekt für den Filderraum (06.03.2020)
Die Gemeinden und Städte des Kommunalen Arbeitskreises Filder (KAF) wollen sich mit dem Projekt "Stadt, Landwirtschaft und Klima" an der IBA 2027 beteiligen. Geplant ist ein Reallabor, also eine Kooperation zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft in einem experimentellen Umfeld. Ziel des Projektes ist es, Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit zu erarbeiten: Flächendruck, Verkehrsbelastung, Klimaschutz, Ressourcenverbrauch - Themen also, die die Kommunen im Filderraum umtreiben.
Unsere Fraktion begrüßt dieses Projekt sehr und hofft auf eine rege Bürger*innenbeteiligung mit spannenden Ergebnissen. IBA- Projekte rein auf Immobilien zu beschränken, wäre zu kurz gegriffen. Denn neben bauliche sollen ausdrücklich auch nicht-bauliche Projekte entwickelt und verschiedene Zukunftsprojekte zusammengebracht werden. Es soll um soziale, kulturelle, ökonomische und ökologische Innovationen gehen. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, ein gemeinsames Projekt mit den KAF-Kommunen zu entwickeln. Unsere Stadt hat die interkommunale Zusammenarbeit immer hochgehalten und es wäre ein fatales Signal, wenn jetzt ausgerechnet sie hier ausschert. Das würde auch ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen.
Für eine gute und nachhaltige Entwicklung Filderstadts(28.02.2020)
Im letzten Verwaltungsausschuss wurde über die Haushaltsanträge der Fraktionen diskutiert und abgestimmt. Die Grundlage der GRÜNEN Haushaltsanträge bildet das nachhaltige Planen, Entwickeln und Umsetzen und Vernetzen der Maßnahmen in allen aus unserer Sicht relevanten städtischen Handlungsfeldern – Klima und Energie, Umgang mit Ressourcen, Schutz der Naturräume, der Flora und Fauna, der Schutz unserer wertvollen Böden (v.a. die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen), Bildung, Mobilität, Integration und Wohnen sowie eine nachhaltige ökonomische Entwicklung.
Daher haben wir die Einrichtung eines „Beirates für nachhaltige Entwicklung“ beantragt, der die Aufgabe hat, Stadtverwaltung und Gemeinderat in allen Fragen der Nachhaltigkeit zu beraten, Impulse zu setzen und Empfehlungen auszusprechen. Es ist uns wichtig, Ergebnisse der im Rahmen des ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) eingebrachten Belange der BürgerInnen zu integrieren. In den kommenden Wochen werden wir immer wieder über unsere politischen Ziele und die zur Umsetzung gehörenden Haushaltsanträge berichten.
Inklusion (28.02.2020)
In der letzten Sitzung des Verwaltungsausschusses erfolgte der Startschuss für das geplante Inklusionskonzept der Stadt. Zuständig für dessen Entwicklung ist Frau Dr. Omran, die Leiterin des städtischen Referats für Chancengleicheit, Teilhabe und Gesundheit. Unsere Fraktion begrüßt dieses Konzept, das auch die Einrichtung einer Stelle eines*r Inklusionsbeauftragten vorsieht, außerordentlich und erwartet eine konkrete Planung und eine konsequente Durchführung mit dem Ziel, unsere Stadt in jeder Hinsicht barrierefrei zu gestalten. In diesem Zusammenhang haben wir im Rahmen der Haushaltsberatungen folgenden Antrag gestellt:
Wir beantragen die Einrichtung eines Arbeitskreises "Barrierefreies Filderstadt"
Begründung: Laut §4 BGG (Behindertengleichstellungsgesetz) wie auch DIN 18040 muss gewährleistet sein, dass für Menschen mit Behinderungen bauliche und sonstige öffentliche Anlagen gleichberechtigt uneingeschränkt nutzbar und zugänglich sind. Hier hat Filderstadt aber noch Nachholbedarf. Im beantragten AK sollen betroffene Personen, sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe gemeinsam bestehende Barrieren erfassen und Vorschläge zu deren Beseitigung erarbeiten. Nur im Zusammenspiel von Stadtverwaltung und Betroffenen/Selbsthilfeorganisationen können die vielfältigen Anforderungen in Bezug auf Barrierefreiheit gelingen und gleichberechtigte Teilhabe am Leben ermöglicht werden.
Situation Bärensee (17.02.2020)
Aufgrund des Fischsterbens im Jahre 2017 wurde der Bärensee gutachterlich untersucht, um ein Pflegekonzept zu entwickeln. Es stellte sich heraus, dass der Bärensee unter einem verstärkten Sauerstoffmangel leidet, der zu einer dauerhaft instabilen Lage führt und ihn sehr betreuungsintensiv gestaltet.
Die schwierige Situation des Sees lässt aber leider Zweifel an der Wirksamkeit aller im Gutachten erwähnten Maßnahmen aufkommen. Aus diesem Grund wird zunächst eine weitere Beobachtung und das Eruieren von Notfallmaßnahmen verfolgt. Der zuständige Ausschuss soll dann über das Erreichte informiert werden.
Der Bärensee ist nicht nur Naturdenkmal, sondern auch ein geschütztes Biotop mit einem hohen Naherholungswert für unsere Einwohner*innen. Ihn zu erhalten und zu pflegen muss daher weiterhin als Ziel im Auge behalten werden.
Aufbau Glasfaserrohrnetz (17.02.2020)
Über den Sachstand des digitalen Ausbaus berichteten die Filderstadtwerke im zuständigen Betriebsausschuss. So werden Im Zuge anstehender Straßenbaumaßnahmen konsequent Leerrohre für eine zeitnahe Versorgung mit Glasfaseranschlüssen verlegt, zeitgleich finden Verhandlungen mit verschiedenen Telekommunikationsdienstleistenden statt, mit dem Ziel zunächst die Gewerbegebiete Augenloch in Bernhausen sowie das Gewerbegebiet Bonlanden und das ESG anzuschließen.
Unsere Filderstadtwerke stellten insgesamt ein durchdachtes Konzept zur Schaffung eines Rückgrats mit Knotenpunkten vor, von dem aus die einzelnen Straßen und letztlich die einzelnen Gebäude angeschlossen werden können. Der Anschluss der Gewerbebetriebe soll bis 2025 abgeschlossen sein, der für Privathaushalte bis 2030. Finanziell ein gehöriger Kraftakt, der auch durch Kredite zu finanzieren sein wird. Die Leerrohre für die Glasfaserkabel werden an die Netzbetreibenden verpachtet, so dass eine Gegenfinanzierung erfolgt.
Unsere Fraktion begrüßt die geplanten Maßnahmen, wodurch gute Grundlagen für ein schnelles und leistungsfähiges Internet für unsere Stadt geschaffen werden.
Solarbank (17.02.2020)
Auf dem Bahnhofsgelände in Bernhausen wird eine Solarbank errichtet. Wir freuen uns, dass der diesbezügliche Haushaltsantrag unserer Fraktion Anklang bei der Verwaltung gefunden hat. In Zukunft wird es möglich sein, auf dieser Bank Smartphones und Tablets mit Solarstrom zu betreiben und schnelles WLAN zu nutzen.
Es sind nicht nur die großen spektakulären Dinge, die in unserem Alltag Zeichen setzen und ein Gefühl für nachhaltige Technologie prägen. Dass unsere Stadtwerke die Solarbank auch als Werbefläche für sich als Filderstädter Ökostromanbieterin nutzt, ist ganz in unserem Sinne.
Sozialplanung für Ältere (14.02.2020)
Im Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss legte Herr Wagner-Haußmann vom Amt für Familien, Schulen und Vereine eine Bestandsaufnahme der Pflegeplätze in Filderstadt und den Versuch einer Bedarfsberechnung bis 2030 vor. Es zeigt sich, dass der Bestand seit 2014 bei ca. 520 Plätzen stagniert, darunter 90 Plätze in Doppelzimmern, die seit August 2019 nur noch mit einer Sondergenehmigung bis zum Abschluss begonnener Baumaßnahmen betrieben werden dürfen.
Wenn nicht, wie in den letzten Jahren geschehen, neue Einrichtungen/Wohnformen gebaut werden, ist zu befürchten, dass das Angebot an Pflegeplätzen deutlich zurückgeht. Herr Wagner-Haußmann zeigte zudem, dass die Statistiken von KVJS (Kommunalveband für Jugend und Soziales) und Städtetag bis 2030 keinen höheren Bedarf prognostizieren. Wir haben allerdings nicht den Eindruck, dass die dort verwendete Planungsgrundlage den tatsächlichen Bedarf abbildet. Diese statistische Methode über jahrgangsbezogene Pflegequoten kennt offensichtlich keine Wartelisten, die uns bei der Suche nach Pflege in Filderstadt und im Übrigen auch in der Umgebung überall begegnen. Die vom Landkreis geplanten Diskussionen mit den Träger*innen, Anbieter*innen und Kommunen über das weitere Vorgehen und die Umsetzung von erforderlichen Maßnahmen ist hier dringend geboten.
Wirtschaftplan der FILharmonie verabschiedet (14.02.2020)
Der Betriebsausschuss FILharmonie hat mit dem Wirtschaftsplan notwendige Ausgaben für Investitionen verabschiedet, darunter die dringende Erneuerung der Kältemaschine (Klimaanlage) mit 248 Tsd. Euro. In 2020 stehen insgesamt Maßnahmen in Höhe von rund 450 Tsd. Euro auf dem Plan, die im Doppelhaushalt 2020/2021 das Ergebnis erheblich beeinflussen und zu einem erhöhten Zuschussbedarf durch die Stadt führen.
Die Investitionen sind alternativlos, wollen wir doch die FILharmonie als kulturelle Begegnungs- und Veranstaltungsstätte erhalten. Laufende Maßnahmen zum Unterhalt sind dazu unerlässlich.
Problematisch sehen wir den prognostizierten Einnahmerückgang im Bereich der Vermietungen und Businessveranstaltungen, ursprünglich gedacht, um einen erheblichen Kostendeckungsbeitrag zu leisten und damit den Bereich Kultur finanzierbar zu machen. Ob konjunkturell oder durch zunehmende Konkurrenz bedingt, wir bewegen uns in diesem Bereich deutlich unter dem Ergebnis von 2018 und noch viel deutlicher unter dem Ergebnis von 2016. Dies wird auch durch höhere Pachteinnahmen nicht ausgeglichen.
Die strategische Ausrichtung der FILharmonie scheint das zentrale Thema für die Zukunft zu werden, dabei möchten wir die Geschäftsführerin Frau Sonntag und das gesamte Team der FILharmonie unterstützen und wünschen eine gute Hand für das Setzen von Schwerpunkten und Gespür für neue Entwicklungen, um weiterhin in der Konkurrenz mit anderen Veranstaltungshallen zu bestehen.
Jugendgemeinderat (JGR) (07.02.2020)
Vom 18.01.- 19.01.2020 trafen sich die neugewählten Mitglieder des JGR zu einer Klausur in der Jugendherberge Tübingen, um die Ziele ihrer Amtszeit zu definieren und zu konkretisieren. Zum zweiten Tag waren auch je eine Vertreter*in der Gemeinderatsfraktionen eingeladen, um zum Abschluss des arbeitsreichen Wochenendes ins Gespräch zu kommen.
Dem JGR war es hierbei wichtig, Fragen der Fraktionsmitglieder zu klären und Anmerkungen seitens des Gemeinderats zu ermöglichen. Die Jugendlichen machten ihrerseits deutlich, dass sie auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat Wert legen, um mit ihm gemeinsam etwas zu bewegen.
Beeindruckend war, wie intensiv sich die Jugendlichen mit Themen beschäftigten, die alle Einwohner*innen unserer Stadt im Moment bewegen. Es wurde diskutiert über Wohnkultur, öffentliche Räume und Digitalisierung, aber auch das Klima nahm einen großen Teil ein.
Unsere Fraktion bedankt sich beim JGR für seinen engagierten Einsatz und wünscht ihm eine erfolgreiche und spannende Amtszeit. leiben, und wir hoffen auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Zentrales Verwaltungsgebäude (31.01.2020)
Dem Gemeinderat wurde am 27.01.2020 die zuvor in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zum Bau eines zentralen Rathauses in Bernhausen vorgestellt. Fakt ist, dass das Projekt "zentrales Verwaltungsgebäude" auf der Prioritätenliste unser Fraktion nie ganz oben stand, sondern allenfalls unter "wünschenswert" lief. Das, vor allem angesichts der immensen Aufgaben, die es in unserer Stadt in den kommenden Jahren zu bewältigen gilt (Wohnraumschaffung, Mobilitätsentwicklungsplan, Umwelt- und Klimaschutz, Ausbau Kinderbetreuung, bauliche Schulerweiterungen, S-Bahn-Verlängerung u.u.u.) und die uns auch im Rahmen der diesjährigen Haushaltsberatung beschäftigen werden.
Woran wir aber auch ein großes Interesse haben ist das Vorankommen in Bezug auf die städtebauliche Entwicklung in Bernhausen. Die Stadt könnte hier ihren Beitrag leisten und mit gutem Beispiel vorangehen. Diese Vorbildfunktion der Verwaltung erwarten wir aber auch in Bezug auf einen anderen, für uns essentiellen Bereich, nämlich in dem der Nachhaltigkeit und des Umwelt- und Klimaschutzes. Unsere Fraktion verweist in diesem Zusammenhang auf ihren Haushaltsantrag, wonach die Stadt eine Vorbildfunktion für Nachhaltiges Bauen einnehmen und dazu Leuchtturmprojekte etablieren soll. Das Zentrale Verwaltungsgebäude erachten wir als geradezu prädestiniert dafür. Wir haben darüber hinaus den Anspruch, dass das Gebäude für den Stadtteil identitätsstiftend ist, sich harmonisch einfügt und dass durch die Freiflächengestaltung, wie im Rahmenplan vorgesehen, auch tatsächlich eine Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte entsteht.
Ein für uns sehr wesentlicher Punkt bleibt die Stärkung der Ortskerne. Dazu gehört Erhalt der Lebensmittelversorgung in der Ortsmitte. Denn wir wollen die zentralörtliche Versorgungsstruktur ausbauen und nicht zurückfahren. Es ist uns ein Anliegen bereits in diesem frühen Stadium die Anforderungen seitens unserer Fraktion deutlich zu formulieren, zumal wir dieses Projekt an all den genannten Aspekten messen und unsere Zustimmung davon abhängig machen werden.
Jens Theobaldt neuer Bürgermeister (31.01.2020)
Wir gratulieren Jens Theobaldt, dem bisherigen Leiter des Amtes für Familien, Schule und Vereine, zu seiner Wahl zum Bürgermeister und wünschen ihm ein "glückliches Händchen" bei der Bewältigung seiner Aufgaben.
Gleichzeitig drückt unsere Fraktion ihre Enttäuschung über die Missachtung ihres Vorschlagsrechts gemäß der Gemeindeordnung Baden- Württemberg aus: "Sieht die Hauptsatzung mehrere Beigeordnete vor, sollen die Parteien und Wählervereinigungen gemäß ihren Vorschlägen nach dem Verhältnis ihrer Sitze im Gemeinderat berücksichtigt werden" (§ 50 GemO). Dies hatte in Filderstadt gute Tradition und vor allem die bürgerlich-konservativen Parteien haben stets auf dieses Prinzip gepocht - aber eben nur solange sie selbst betroffen waren.
Unser Anspruch auf Repräsentanz in der Riege der Bürgermeister*innen resultiert aus dem Ergebnis der Kommunalwahlen 2019, das uns zur zweitstärksten Fraktion erhoben hat. Die Missachtung der Gemeindeordnung geht für uns unweigerlich einher mit der Missachtung des Wähler*innenwillens, der uns eine stärkere Rolle hat zukommen lassen und dennoch unberücksichtigt blieb.
DIE GRÜNEN werden jetzt ihre Lehre daraus ziehen, denn eins steht fest: Auf den Sachverstand und die Kompetenz unseres Kandidaten, Rainer Moritz, lassen wir weiterhin nichts kommen.
Chancengerechtes Filderstadt - Gender Mainstreaming in der Praxis - Frauenpolitik im neuen Gewand? (24.01.2020)
So zumindest lautet oftmals die ungerechtfertigte Kritik an der staatlichen Geschlechterpolitik. Das Gegenteil ist aber der Fall: Gender Mainstreaming ist eine langfristige Strategie zur Förderung der Gleichstellung und bezeichnet die Verpflichtung, bei allen Entscheidungen die unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen in den Blick zu nehmen und dabei die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen aller Geschlechter zu berücksichtigen. Ziel ist es, Chancengerechtigkeit als durchgängigen Aspekt in alle Politikfelder einzubeziehen.
Verpflichtungen zur Umsetzung einer effektiven Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender Mainstreaming ergeben sich sowohl aus dem internationalen Recht als auch aus dem nationalen Verfassungsrecht. Seit der Verabschiedung des Vertrags von Lissabon im Jahr 2008 ist die Verpflichtung der EU zu Gender Mainstreaming in Artikel 8 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union festgeschrieben. Artikel 3 Abs. 2 unseres Grundgesetzes bestimmt nach der Änderung von 1994 nicht nur: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" (Art. 3 Abs. 2 Satz 1 GG), sondern nimmt den Staat ausdrücklich in die Pflicht, "die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern" zu fördern und "auf die Beseitigung bestehender Nachteile" hinzuwirken (Art. 3 Abs. 2 Satz 2 GG).
Die Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Verwaltung Filderstadts wurde nun in der Gemeinderatssitzung am 13.01.2020 beschlossen. Damit wurde auch einem Haushaltsantrag unserer Fraktion zum Doppelhaushalt 2016/2017 gerecht. Mit dem Pilotprojekt "Chancengerechtes Filderstadt - Gender Mainstreaming in der Praxis" sollen nun drei anstehende Projekte unter dem Aspekt der Chancengerechtigkeit qualitativ erweitert werden. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen dann Handlungsempfehlungen für den Gemeinderat und die Verwaltung erarbeitet werden. Letztendlich geht es hierbei auch um die gerechte Verteilung von Ressourcen. Ein Aspekt der leider immer noch in Entscheidungsprozessen zu kurz kommt.
Richtfest Stadtwerke(24.01.2020)
Am 10.01.01.2020 konnte sich unsere Fraktion beim Richtfest über den Fortgang des Stadtwerke-Neubaus in Sielmingen überzeugen. Wir wünschen dem Bau weiterhin einen störungs- und unfallfreien Verlauf und freuen uns schon jetzt auf die Fertigstellung.
Einrichtung eines Stadtseniorenrats (17.01.2020)
Ältere Menschen sind aktiv wie nie zuvor und wollen das Gemeinwesen ihrer Städte und Gemeinden mitgestalten und sich gleichzeitig Gehör für ihre speziellen Bedürfnisse verschaffen. Verwaltung und Gemeinderat haben die Belange älterer Menschen in unserer Stadt stets nicht nur Ernst genommen, sondern auch entsprechend berücksichtigt. Beispielhaft dafür steht die Erstellung der Konzeption "Älter werden in Filderstadt" und die Einrichtung des "Forum älter werden", mit dem Ziel die Interessen und Anliegen der Älteren Menschen zu bündeln.
Fakt ist, dass das "Forum älter werden" einen holprigen Start hingelegt und dann auch nicht wirklich Fahrt angenommen hat, sodass schnell der Ruf nach einer zusätzlichen und verbindlicheren Beteiligungsform laut wurde, nämlich nach der eines Stadtseniorenrats. Der Gemeinderat hat nun in seiner Sitzung am 13.01.2020 einstimmig die Einrichtung eines Stadtseniorenrats samt Geschäftsordnung beschlossen und den Weg frei gemacht für eine Wahl im Frühjahr 2020.
Mit dem Votum unserer Fraktion wollen wir das hier zugrundeliegende bürgerschaftliche Engagement unterstützen und würdigen. Wir haben gleichzeitig deutlich gemacht, welche Aspekte uns dabei wichtig sind: In der Gesellschaft aber leider auch in der Politik werden Belange von Senior*innen überwiegend gleichgesetzt mit Pflegebedürftigkeit und Betreuung. Das sind zweifelsohne Kernthemen in diesem Bereich, nicht außer Acht gelassen werden dürfen aber auch die leistungsfähigeren, rüstigeren Senior*innen und deren Vorstellungen vom Älter werden in Filderstadt.
Wichtig ist uns auch nicht nur der generationenübergreifende Dialog, sondern auch die generationenübergreifende Zusammenarbeit, weil wir ein Miteinander und kein Gegeneinander der Generationen anstreben. Es muss gelingen, auch Einwohner*innen mit Migrationshintergrund, von denen immer mehr im Alter nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren, einzubinden, um auch deren Bedürfnisse sichtbar zu machen. Letztendlich muss es auch darum gehen, die Bezeichnung des Gremiums geschlechterneutral zu formulieren, um allen, die dort mitgestalten, auch gerecht zu werden. Wir sind jetzt gespannt auf die Wahlen, deren Ausgang und den gesamten Prozess.
"Mehr Zukunft wagen"...... (10.01.2020)
war das Thema der NaturFreunde Filder bei ihrem Neujahrsempfang am vergangenen Montag. Die Botschaft des Vorsitzenden der Naturfreunde Württemberg, Andreas Linsmeier, war deutlich: Politik hat die Aufgabe, mutig voranzugehen und wirksame Maßnahmen zum Schutz des Klimas zügig umzusetzen – ohne dabei einen sozialverträglichen Wandel aus den Augen zu verlieren. Zu den Maßnahmen zählen vor allem ein Umdenken in der Landwirtschaft, der Schutz der Artenvielfalt sowie eine klimafreundliche Verkehrs- und Energiewende. Linsmeier betonte, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel wichtig seien, damit sich in vielen Regionen der Welt die Lebensbedingungen nicht so sehr verschlechtern, dass viele Menschen ihre Heimat verlassen und sich auf eine gefährliche Flucht begeben müssen. Nur gemeinsam können wir diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen. Daher ist es wichtig, (politischen) Organisationen, welche die gesellschaftliche Spaltung anstreben, entschlossen zu begegnen.
Die NaturFreunde-Bewegung feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Wir gratulieren den NaturFreunden Filder sehr herzlich zu diesem Jubiläum und wünschen ihnen auch zukünftig viel Erfolg und Freude bei ihrem Engagement für den Natur-, Umwelt,- und Klimaschutz sowie für die Förderung des gegenseitigen Verständnisses, der Freundschaft und Solidarität zwischen den Menschen weltweit.
Wir wünschen allen Einwohner*innen Filderstadts, unseren Kolleg*innen der Gemeinderatsfraktionen sowie allen Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung ein friedvolles, gesundes und erfolgreiches neues Jahr!
Wir sagen DANKE an alle unsere Unterstützer*innen für ein bewegendes Jahr 2019. Wir gehen gestärkt durch die Kommunalwahlen in ein spannendes politisches Jahr 2020, in dem wir den Auftrag der Wähler*innen beherzt angehen wollen. Wir laden weiterhin alle Einwohner*innen ein mit uns zu diskutieren und ihre Ideen und Vorstellungen einzubringen.
Ergänzende Maßnahmen im Zuge der S2-Verlängerung (13.12.2019)
Wir freuen uns, dass die Planungen für die Verlängerung der S-Bahn nach Neuhausen weitergehen, dass sie allmählich Gestalt annehmen und konkret werden. Mit den sich daraus ergebenden Möglichkeiten der Straßengestaltung haben wir uns bereits vor einiger Zeit – insbesondere für den Bereich der Karlstraße, aber auch der Nürtinger Straße - befasst und natürlich ist es sowohl aus finanzieller als auch aus gestalterischer Hinsicht sinnvoll, Verbesserungsmaßnahmen im Zuge des Neuaufbaus dieses ganzen Straßenbereiches umzusetzen: Synergieeffekte werden genutzt und Kosten eingespart.
Insgesamt erachten wir die von der Verwaltung dargestellten Planungen für schlüssig. Wir anerkennen, dass zum einen gestalterische Verbesserungen vollzogen und zum anderen auch notwendige Wegeführungen für den Rad- und Fußgängerverkehr geschaffen bzw. verbessert werden. Und wir anerkennen auch, dass von Seiten der Verwaltung mit großer Sorgfalt und unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten geplant wurde.
Dabei ist sicher ein Wermutstropfen, dass es Maßnahmen gibt, die eigentlich jetzt schon dringend notwendig wären, wie z.B. der Fußgänger*innenüberweg in der Nürtinger Straße, die aber eben erst mit der S-Bahnverlängerung in ein paar Jahren umgesetzt werden. Unsere Geduld ist also hier weiterhin gefordert.
Unsere Fraktion hat beantragt im Zuge der geplanten Maßnahmen die Radverkehrsführung vom Norden Bernhausens über die Querung Karlstraße weiter auf die Mühlenstraße Richtung Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (und in der entgegengesetzten Richtung) so zu gestaltet, dass für die Radfahrer*innen eine sichere Radwegeführung gewährleistet ist. Eine Bearbeitung wurde von der Verwaltung zugesagt. Festhalten wollen wir, dass eine mögliche Verlängerung der Karlstraße nicht Gegenstand der vorliegenden Planungen ist, sondern in einer gesonderten Vorlaage behandelt werden soll.
Sicherstellung eines qualitativ hochwertigen Versorgungsnetzes im Gesundheitsbereich(13.12.2019)
Die Stadt Filderstadt hat sich erfolgreich auf die Ausschreibung des Landes zur Förderung von Projekten beworben, die den Aufbau von Primärversorgungszentren und -netzwerken voranbringen. Dabei soll vor allem die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Professionen im Gesundheitswesen gefördert werden.
Um ein gutes Leben im Alter bezüglich der Gesundheit und Pflege sicherzustellen, wird die Verwaltung gemeinsam mit der Filderklinik ein Projekt ausarbeiten, das den Bereich der medizinischen Versorgung älterer Menschen transparent, konkret, wohnortnah, bedarfsgerecht und hilfebezogen gestalten soll.
Dafür wird auch eine Casemanagement-Stelle eingerichtet, die überwiegend in der Filderklinik angesiedelt sein wird. Diese soll eine bessere Beratung, Steuerung und Koordinierung der Erstversorgung nach einem Klinikaufenthalt sicherstellen.
Unsere Fraktion dankt der Verwaltung für ihre Initiative und hat der Vorlage im Gemeinderat gerne zugestimmt. Der Aufbau eines Versorgungsnetzes ermöglicht unserer Meinung nach auch, bestehende Defizite in der Versorgung der Patienten nach der Entlassung aus der Klinik sowie den bestehenden Engpass an Kurzzeitpflegeplätzen effizient anzugehen.
"Filderstadt macht plastikfrei" (6.12.2019)
Unter diesem Motto fanden drei Wochen lang zahlreiche Workshops und Vorträge statt und Filderstädter Bürger*innen versuchten, in ihrem Alltag ihren Plastikverbrauch zu reduzieren. Die Aktion des AK Klimaschutz hatte zum Ziel, die Bürgeri*innen für die aktuelle Plastikproblematik zu sensibilisieren. So veranstalteten z.B. Filderstädter Schulen Workshops zur Herstellung von Kosmetik und Körperpflegeprodukte, die Alte Mühle bot einen Filmabend zum Thema "Unsere Erde – eine Müllkippe?" an, der Treff Uhlberg25 startete Müllsammelaktionen.
Bei der Abschlussveranstaltung stellte Myrthe Baijens, Klimaschutzbeauftragte der Stadt Filderstadt, gemeinsam mit dem AK Klimaschutz ein Themencafé bereit. Hier konnten die Gäste ihre Erfahrungen austauschen und weitere Anregungen erhalten. "Brauche ich dieses Produkt wirklich? Kaufe ich es, weil ich es mir gerade leisten kann?"
Diese Fragen warf auch die Bloggerin und Referentin des Abends Annika Schulte auf, die seit mehr als zwei Jahren "plastikreduziert" lebt. Bei ihren Schilderungen wurde deutlich, dass ihr ganzes Herz für unseren Planeten und die Nachhaltigkeit schlägt. "Wenn ich einmal als alte Frau im Schaukelstuhl sitze und über mein Leben nachdenke, will ich sagen können, dass ich alles in meinem Wissen und Gewissen mögliche dafür getan habe, dass meine Kinder und Kindeskinder gut auf diesem Planeten leben können."
Susanne Schreiber, Leiterin unseres Baudezernats, fasste in ihrer Begrüßungsrede ihre eigenen Bemühungen beim Thema Plastik treffend zusammen: "Ich bin keine perfekter Mensch, aber ich kann trotzdem etwas beitragen." Myrthe Baijens machte schließlich deutlich, dass das Thema "Plastikfrei" nicht mit der Veranstaltung endet, sondern das Thema in Filderstadt weiterverfolgt wird.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Baijens sowie den im AK Klimaschutz Engagierten für die Organisation und Durchführung der Aktion "Sei dabei: Filderstadt macht plastikfrei" und sind davon überzeugt, dass dadurch viele Menschen für das Thema sensibilisiert wurden, die wiederum Andere davon überzeugen können.
"So schlecht war der Zustand des Waldes selten". (29. 11. 2019)
Mit diesen Worten leitete unser Revierförster Herr Hellstern seinen Beitrag im Technischen Ausschuss im Rahmen des jährlichen Nutzungsplanes für das Forstwirtschaftsjahr ein. Nach den vorangegangenen zwei Trockenperioden war die diesjährige eine extrem heiße mit mehreren Wochen Hitze, hat die Dürre den Baumarten extrem zugesetzt und erheblichen Schaden z.B. bei der Rotbuche verursacht. Dabei hat unsere Wald im Vergleich zu anderen einen Vorteil: Die hier vorhandenen Lehmböden können viel Wasser speichern und die Trockenperioden besser verkraften. Aber auch dem sind Grenzen gesetzt. Zudem setzen Insekten, die sich bei Hitze besonders schnell vermehren, den Bäumen extrem zu.
Der hohe Rehwildbestand tut sein Übriges: Die Tiere fressen die Baumkronen auf, die wichtige Nährstoffe enthalten. Trotz des nährreichen Bodens unseres Waldes, liegen aber die pH-Werte unter 4. Zum Vergleich: bei 3 geht man von toxischen aus. Deshalb sollen im nächsten Jahr Bodenproben untersucht werden, um festzustellen, wie versäuert tatsächlich unser Wald tatsächlich ist.
In 2022 soll dann eine Waldkalkung durchgeführt werden. Die Ausführungen unseres Revierförsters sind beunruhigend. Es wird deutlich, dass der Klimawandel sich nicht einschleicht, sondern voll im Gang ist. Für unsere Fraktion hat der Wald nicht nur eine Nutzfunktion (Brennholzverkauf). Er ist vielmehr eine wesentliche Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen. Die Schutzfunktion für Mensch und Umwelt muss ebenso erhalten bleiben, wie der Naturschutz (Schonung von geschützten und seltenen Tierarten, Lärmschutz) und der Schutz der Erholungsfunktion für den Menschen.
Wir bedanken uns bei Herrn Hellstern für sein Wirken zum Schutze unsere Waldes und sind davon überzeugt, dass von ihm alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden, um unseren Wald zu schützen und seine Funktionen für die Umwelt zu erhalten.
Linienbündel 11 (29.11.2019)
Im Technischen Ausschuss wurde das neue Linienbündel vorgestellt, dass ab dem 1. Dezember 2019 startet. Gleichzeitig werden verkehrliche Verbesserungen der Linie 808 Harthausen - Bernhausen umgesetzt. Wir begrüßen selbstverständlich jeden Ausbau des ÖPNV-Netzes, betonen aber gleichzeitig, dass es nicht nur auf die Quantität, sondern gleichermaßen auf die Qualität ankommt. Deshalb nehmen die Klagen und die Unzufriedenheit der Nutzer*innen sehr ernst und erwarten hier entsprechende Maßnahmenergreifungen von Seiten des beauftragten Busunternehmens.
Da in diesem Fall die Zuständigkeit nicht bei der Stadt, sondern beim Landkreis liegt, muss hier entsprechend eingewirkt werden, damit die Missstände beseitigt werden. Ein Unternehmen, dass sich für das Busnetz beworben und den Zuschlag bekommen hat, hat einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Hier ist vor allem für ein qualiifiziertes Personal Sorge zu tragen. Das beste ÖPNV-Netz macht keinen Sinn, wenn die Attraktivität in jeder Hinsicht für die Nutzer*innen nicht gegeben ist und den Umstieg vom Auto auf den Nahverkehr verhindert.
Jahresbericht Referat für Wirtschaftsförderung und Marketing (22.11.2019)
Im letzten Verwaltungsausschuss stellte der Wirtschaftsförderer der Stadt Filderstadt, Herr Rapp, den Jahresberichts des Referats für Wirtschaft und Marketing vor. Im Vergleich zu anderen Kommunen in der Region ist Filderstadt gut aufgestellt. Entwicklungspotential besteht u.a. noch im Bereich der Kaufkraftentwicklung und der Anzahl der Beschäftigten in der Stadt.
Für unsere Fraktion besteht die Aufgabe des Wirtschaftsförderers neben der Beratung und Unterstützung der ansässigen Unternehmen sowie der Förderung der Neuansiedlung von Unternehmen auch darin, die Bedürfnisse der Bürger*innen (z.B. qualitativ hochwertiges Lebensumfeld) sowie die Belange der Landwirtschaft und des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu gehört beispielsweise auch, dass vor der Förderung des Tourismus und dem damit verbundenen Bau von Hotels der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum Vorrang gegeben wird.
Bei der Erweiterung von bestehenden Unternehmen bzw. bei Neuansiedlungen muss die Strategie verfolgt werden, bestehende Standorte zu optimieren und ausgewiesene Gewerbeflächen bestmöglich zu nutzen, bevor neue Gebiete ausgewiesen werden.
Filderstadt bietet Unternehmen aufgrund seiner Lage sehr gute Bedingungen, insbesondere was die Verkehrsanbindung anbelangt. Daher sollten wir diese günstigen Umstände nutzen, um uns in der Wirtschaftsförderung strategisch so auszurichten, dass wir die Ansiedlung von Unternehmen fördern, die auf zukunftsorientierte Technologien/Produktion und Dienstleistungen setzen und dabei auch ökologische und klimaschonende Aspekte berücksichtigen (z.B. beim Bau der Gebäude und bei der Gestaltung der Grundstücke).
Für unsere Fraktion sind Klima- und Umweltschutz sowie eine gute ökonomische Entwicklung kein Widerspruch. Sie gehören zusammen, um den Menschen in unserer Stadt jetzt und zukünftig ein gutes Leben zu sichern.
750 Jahre Bonlanden (15.11.2019)
Nach dem Ortsjubiläum von Plattenhardt in diesem Jahr folgt 2020 das Jubiläum von Bonlanden. Dazu haben der Vereinsring und das Amt für Familie, Schulen und Vereine gemeinsam ein abwechslungsreiches Jubiläumsprogramm erarbeitet mit dem Ziel möglichst viele Bürger*innen in die Aktivitäten einzubinden und so ein lebendiges Fest zu gestalten. Die Vorbereitung und Durchführung des Festes obliegt dem Vereinsring Bonlanden.
Der Bildungs- Kultur- und Sozialausschuss hat, ähnlich wie in Plattenhardt, in seiner letzten Sitzung einen Zuschuss von 20.000 € genehmigt. Unsere Fraktion bedankt sich bei allen an der Organisation Beteiligten und freut sich bereits jetzt auf die verschiedenartigsten Jubiläumsveranstaltungen.
Zuschuss Fildertafel (15.11.2019)
Seit fast 25 Jahren ist die Fildertafel eine wichtige Institution für einkommensschwache Menschen in unserer Stadt. Neben der Nahrungsmittelbeschaffung wird dieser Ort von vielen auch genutzt, um soziale Kontakte zu knüpfen. Denn leider macht in unserer Gesellschaft Armut auch oft einsam.
Nach Angaben des Dachverbandes der Tafelläden, sind bundesweit im Vergleich zu 2018 in diesem Jahr 10% mehr Menschen auf dieses Angebot angewiesen. Bei uns sind die Zahlen z.Zt. erfreulicherweise rückläufig. Der Anteil der Senior*innen stieg bundesweit um 20% und das, obwohl uns die Altersarmut erst in den nächsten Jahren überrollen wird. Diese Tendenz zeigt sich auch bei uns: zunehmend nutzen ältere Frauen das Angebot. Die Kinder und Jugendlichen machen im Bund 30% der Nutzer*innen aus. Zahlen dazu wurden in unserer Stadt nicht erhoben, besorgniserregend ist dies allemal.
Auch in den Jahren 2020 bis 2022 soll nun die Fildertafel mit 20.000 € unterstützt werden. Den Betrag teilen sich Filderstadt, Ostfildern und Leinfelden- Echterdingen gemäß der Kundenzahl auf. Unser Dank gilt allen dort ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten für ihre wertvolle Arbeit.
"Sei dabei: Filderstadt macht plastikfrei" (15.11.2019)
Am 4.11.2019 fand die Auftaktveranstaltung zu diesem Projekt in der Stadtbibliothek statt. In seinem Vortrag "Die Unendlichkeit des Plastiks" wies Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel darauf hin, dass nicht vollständig auf Plastik verzichten werden könne, entscheidend aber sei der richtige Umgang damit und eine vernünftige, effiziente Entsorgung.
Infostände des AK Klimaschutzes zeigten im Rahmen der Veranstaltung Möglichkeiten der Plastikvermeidung auf. In einem dreiwöchigen Selbstversuch können nun Bürger*innen plastikfreies Leben "üben" und sich über ihre Erfahrungen in der Abschlussveranstaltung am 28.11.2019 unter dem Motto "Plastikfrei - Spaß dabei" austauschen. Parallel dazu finden Workshops und Aktionen statt. Wir bedanken uns bei der Klimaschutzmanagerin, Frau Baijens und dem gesamten AK Klimaschutz für de Organisation und ihr Engagement.
Haushaltsplanungen 2020/2021 (08.11.2019)
In der Gemeinderatssitzung am 23.10.2019 wurde der Doppelhaushalt 2020/2021 von Oberbürgermeister Traub und dem Stadtkämmerer Braunmüller eingebracht. Präsentiert wurde uns ein ausgeglichener Haushalt mit einem Investitionsvolumen von ca. 96 Mio.€ und einer Liquidität von über 70Mio. €.
Das ist die gute Nachricht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass geplante Projekte aufgrund von fehlenden Grundsatz und Baubeschlüssen noch nicht oder nur mit Planungskosten im Haushalt berücksichtigt werden. Dazu gehören u.a. der Ausbau des ESG, der Neubau von Feuerwehrhäusern, die Umsetzung des Sportentwicklungsplans. Die S-Bahn-Verlängerung von Sielmingen nach Neuhausen und die damit verbundenen Begleitmaßnahmen sind nach wie vor ein Thema. Hinzu kommen weitere Herausforderung im Bereich der Kinderbetreuung, der Mobilitätsentwicklung, der Digitalisierung, des Umwelt- und Klimaschutzes und des sozialen Wohnungsbaus.
Angesichts dieser Tatsachen trübt sich das Bild. Und so prognostiziert der Stadtkämmerer in seinem Ausblick im Haushaltsplan, dass ab 2022 aus heutiger Sicht von erheblichen Fehlbeträgen ausgegangen werden muss, werden doch die Einnahmen mit den Ausgaben auf langer Sicht nicht Schritt halten können. Sein Fazit: "Im Hinblick auf eine solide Haushaltspolitik und der Bewältigung der anstehenden Anforderungen und Aufgaben gilt daher mehr denn je der Grundsatz des sparsamen und wirtschaftlichen Handelns, der Stärkung der Ertragskraft des Ergebnishaushaltes und der Weitsicht, erforderliche und machbare Projekte zu priorisieren und wünschenswertes hintenan zu stellen."
Die Etatreden der Fraktionen erfolgen in der Gemeinderatssitzung am 9.12.2019.
Gestaltungsbeirat (31.10.2019)
In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde die Fortsetzung des Gestaltungsbeirates und dessen neue Geschäftsordnung beschlossen. Wir begrüßen dies sehr, können wir doch somit weiterhin zurückgreifen auf eine unabhängige beratende Sachverständigenkommission mit einem Blick von außen auf unsere Stadt, die uns dabei unterstützt, städtebaulichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken bzw. zu vermeiden.
Deswegen kann es nur von Vorteil sein, dass eine Beurteilung von bestimmten Bauvorhaben nunmehr obligatorisch ist. Neu ist auch, dass die Beratungen des Gestaltungsbeirats grundsätzlich öffentlich abgehalten werden sollen. Das schafft Transparenz und mehr Akzeptanz für Bauvorhaben bei den Menschen in unserer Stadt. Die Öffentlichkeit hat einen Anspruch darauf zu erfahren, was und vor allem wie in Ihrer Stadt geplant wird.
Wichtig ist uns, dass der Gestaltungsbeirat von Bauherr*innen und Architekt*innen als Unterstützung ihrer Arbeit wahrgenommen wird. Die Architektenkammer BA-Wü fordert sogar die Städte und Gemeinden dazu auf, Gestaltungsbeiräte zu etablieren und unterstreicht somit deren Mehrwert.
Für die Entscheidung unsere Fraktion zugunsten einer Fortführung des Gestaltungsbeirates waren die Fragen entscheidend: Wollen wir langfristig eine städtebauliche Qualität in unserer Stadt voranbringen? Wollen wir eine lokale Baukultur in unserer Stadt etablieren? Diese beiden Fragen kann sie eindeutig mit "ja" beantworten. Wir bedauern, dass die Fraktionen von CDU und FDP dies anders sehen. Beide haben letztlich gegen die Fortführung des Gestaltungsbeirates gestimmt.
Gemeinsam für den Klimaschutz (31.10.2019)
Der Jugendgemeinderat meint es ernst mit dem Klimaschutz. Bei der gemeinsamen Sitzung mit dem Verwaltungsausschuss am 21. Oktober stand aufgrund des Wunsches des Jugendgemeinderats der Tagesordnungspunkt "Klimaschutz für Filderstadt – was können WIR dafür tun?" auf der Agenda.
In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des VA wurden Themen gesammelt und priorisiert. Anschließend wurden in zwei Gruppen die als am wichtigsten bewerteten Themen "ÖPNV" (Schwerpunkt: Verbesserung des Busverkehrs) und "Stadtbegrünung" (begrünte Dächer und Balkone, Pflanzung von Bäumen) gemeinsam diskutiert.
Wir danken dem Jugendgemeinderat für sein Engagement. Gemeinsam mit den jungen Menschen will sich unserer Fraktion weiterhin konsequent für die Umsetzung von Maßnahmen in Filderstadt zum Schutz des Klimas einsetzen.
Sei dabei - Filderstadt macht plastikfrei (23.10.2019)
In der letzten Sitzung des Technischen Ausschusses (TA) berichtete die Klimaschutzmanagerin der Stadt, Fr. Baijens, u.a. über das angestoßenen Projekt "Sei dabei - Filderstadt macht plastikfrei". In diesem Rahmen hat die Stadt bereits erste Maßnahmen eingeleitet. So wurde z.B. bei Reinigungsmitteln auf Bio-Produkte umgestellt, da diese in Recyclingverpackungen angeboten werden. Einwegprodukte sollen in allen städtischen Ämtern und Institutionen ersetzt werden durch nachhaltige Materialien.
Gemeinsam mit dem AK Klimaschutz ist nun eine Auftaktveranstaltung mit vielen Mitmach-Aktionen geplant, um die Einwohner*innen zu sensibilisieren und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie im alltäglichen Leben weitestgehend auf Plastikverpackungen verzichtet werden kann. Wir bedanken uns bei Fr. Baijens sowie beim AK Klimaschutz für ihr gemeinsames engagiertes Wirken. Wir begrüßen, dass die Verwaltung hier eine Vorreiterrolle einnimmt und sind davon überzeugt, dass es gelingen wird, auch weitere Bereiche (die Gastronomie, Einzelhandel) beim Thema "plastikfrei" mit ins Boot zu holen. Unsere Fraktion ist auf jeden Fall dabei!
Lärmaktionsplan (23.10.2019)
Im Technischen Ausschuss präsentierte das Ordnungsamt die im Rahmen der Lärmaktionsplanung geplanten Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Tempo 30km/h am Tag und in der Nacht (Grundlage: 70 dB(A) zwischen 6:00 und 22:00 Uhr (tags), 60 dB(A) zwischen 22:00 und 6:00 Uhr (nachts).
Unsere Fraktion ist mit den vorgeschlagenen Maßnahmen nur bedingt zufrieden und weist diesbezüglich auf ihren Antrag aus dem Jahr 2016 auf Einführung von Tempo 30 km/h im gesamten Stadtgebiet hin, der aber sowohl bei der Verwaltung als auch bei den anderen Fraktionen weiterhin auf Ablehnung stößt. Das Thema "Lärmbelastung" und die damit einhergehenden Gesundheitsrisiken für die Einwohner*innen scheinen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Darüber hinaus sehen wir die Einführung von Tempo 30 als einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Einwohner*innen.
Unsere Fraktion hat darauf hingewiesen, dass es neben der Pflicht zum Einschreiten auch eine Ermessensausübung gibt. So hat der VGH Baden-Württemberg im Juli 2018 geurteilt, dass nach der Lärmwirkungsforschung bereits Werte ab 65 dB(A) am Tag und 55 dB(A) in der Nacht im gesundheitskritischen Bereich liegen und ebenfalls zu berücksichtigen sind. Die Verwaltung sagte hier eine Anpassung zu.
Filderstadt bleibt Fairtrade-Town (15.10.2019)
Alle zwei Jahre muss der Titel "Fairtrade-Town" erneuert werden. Die gute Nachricht: Filderstadt bleibt weiterhin eine "Faire Stadt" – wir gratulieren sehr herzlich!
Am Mittwoch, den 9. Oktober fand im Bürgerhaus Sonne in Sielmingen die Feier zur Rezertifizierung statt. Die Titelerneuerung macht deutlich: In einer globalisierten Welt mit vielen Krisenherden stellt die "Faire Stadt" eine bedeutende Möglichkeit dar, die Lebens- und Produktionsbedingungen vieler Menschen in ihren Heimatländern zu verbessern und ihnen damit eine echte Zukunftsperspektive zu geben. Das Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzenten und Arbeiter*innen, insbesondere in den Ländern des Südens, zu leisten.
Der Verkauf fair gehandelter Produkte bildet die Grundlage dafür, dass für die Produzierenden kostendeckende und garantierte Mindestpreise, soziale Absicherung, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, besondere Förderung von Frauen, langfristige und verlässliche Lieferverträge und Beratung und Unterstützung bei der Produktentwicklung sichergestellt werden können. Zudem wird Kinderarbeit bei der Herstellung der Produkte ausgeschlossen.
Unsere Fraktion hatte den Antrag gestellt, dass Filderstadt sich um den Titel der "Fairtrade-Town" bewerben sollte. 2015 stimmte der Gemeinderat dem Vorhaben zu. Seitdem haben sich viele Menschen in Filderstadt dafür eingesetzt, dass sich der "Fairtrade"-Gedanke und die "Fairtrade"-Produkte in Filderstadt etablieren. Filderstädter Bürger*nnen sollen die Möglichkeit haben, in allen Lebensbereichen, wie z. B. beim Einkauf, in Hotel- und Gastronomiebetrieben, aber auch in Schulen und Vereinen, fair gehandelte Produkte zu konsumieren und zu erwerben. Unser Dank gilt allen Bürger*innen, der Stadtverwaltung, den Kirchen, den Vereine, den Schulen, dem Einzelhandel, der Gastronomie und den örtlichen Medien, die es mit ihrem Engagement ermöglichen, dass Filderstadt "Fairtrade-Town" ist und bleibt. Insbesondere bedanken wir uns bei der Aktionsgruppe "Faires Filderstadt", namentlich bei Frau Hannelore Moll, Frau Ulrike Pfab und Herrn Alexander Pfab, für ihren außergewöhnlichen Einsatz.
Soziale Beratung Obdachlosenunterkunft Gutenhalde (15.10.2019)
Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung die Schaffung einer 50%-Stelle für die Vor-Ort-Beratung in der Obdachlosenunterkunft Gutenhalde beschlossen. Diese Stelle wurde bislang finanziell im Rahmen des Projekts "Brückenschlag" durch den Verein Heimstatt Esslingen e.V. gefördert. Wir begrüßen die Fortführung der sozialen Beratung durch die Stadt als ein Projekt der Hilfe zur Selbsthilfe für die in Not geratenen Menschen in unseren Unterkünften und als zusätzliches Angebot neben der bestehenden Sozialen Beratung und Betreuung in den Räumen des Sozialen Dienstes in Bernhausen.
Ziel ist nach wie vor, durch eine strukturierte Unterstützungsarbeit bei der Bewältigung der oft multiplen Problemlagen (Schulden, Pflegebedürftigkeit, psychische Erkrankungen), die Menschen zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten. Dazu gehört unabdingbar die Gewinnung von eigenem Wohnraum - dabei ist die Beratung nur ein Teilaspekt. Flankiert werden müssen diese Bemühungen durch ein aktives Handeln der Stadt bezüglich der Schaffung und Förderung von sozialem Wohnungsbau. Im entgegengesetzten Fall drohen alle Bemühungen, ins Leere zu laufen.
Wirtschaftsförderung (11.10.2019)
In der Gemeinderatssitzung vom 7.10.2019 wurde das Ergebnis der Erhebung von Entwicklungs- und Flächenbedarfe der Handels-, Handwerks- und Gewerbeunternehmen in Filderstadt in den nächsten 5 Jahren (bis 2024) präsentiert. Das Referat für Wirtschaft und Marketing hatte dazu eine Umfrage bei den in unserer Stadt ansässigen Unternehmen durchgeführt mit dem Ziel, im Rahmen der Fortsetzung der Beratungen zum Flächennutzungsplan 2030 dem Gemeinderat Realisierungsvorschläge aufzuzeigen und auf Grundlage der Beschlussfassung des Gremiums vom 28.11.2018 ("Fortschreibung des Flächennutzungsplans 2030- Auslegungsbeschluss").
Die Erhebung des Flächenbedarfs unserer Unternehmen ist sicherlich richtig und auch ohne Zweifel erforderlich. Für uns stellen sich aber zudem Fragen, die wir den Angaben nicht entnehmen können. Vor allem: Worum handelt es bei den angegebenen Flächen konkret?
Diese Diskussion muss auch mit den Unternehmen geführt werden, zumal wir davon überzeugt sind, dass auch sie sich ihrer Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz bewusst sind und ihren Beitrag dazu leisten wollen Unsere Fraktion wird sich weiterhin für eine ressourcenschonende Nutzung der Landschaft einsetzen - nicht gegen sondern gemeinsam mit den Unternehmen in unserer Stadt. Wir erinnern im Übrigen daran, dass es auch selbst gesteckte Ziele der Stadt gibt: "Für alle Projekte wird ein Nachhaltigkeits- Check durchgeführt, um ökonomische, soziale und ökologische Auswirkungen im Blick zu behalten." (ISEK).
Digitalisierung (11.10.2019)
Filderstadt beteiligt sich am Wettbewerb "Gemeinden, Städte und Landkreise 4.0 - Future Communities" des Landes Baden-Württemberg. Pro Förderantrag werden 50 % der förderfähigen Ausgaben bezuschusst (maximal 61.500 €). Es soll nun eine kommunale Digitalisierungsstrategie erarbeitet werden mit Hilfe der Gt-service GmbH des Gemeindetages Baden-Württemberg. Ziel ist es, die bisher in unserer Stadt umgesetzten Projekte mit neuen zu einer Gesamtkonzeption zusammenzufassen. Insgesamt sind für den Prozess 10 Monate mit 4 Ortsterminen eingeplant.
Die geplante Bürgerbeteiligung mit Betroffenen soll aufzeigen, was bereits gut läuft und wo es Handlungsbedarf gibt. Wichtig dabei: Analoge Prozesse sollen nicht abgeschafft werden, um niemanden auszugrenzen. Zudem soll immer erst geprüft werden, ob analog in bestimmten Fällen besser ist, bevor digitalisiert wird. Für die Umsetzung der Maßnahmen soll nun ein/e Digitalisierungsbeauftragte/r gemeinsam mit dem neuen AK Digitalisierung sorgen. Unsere Fraktion hat sich für die Digitalisierungsstrategie ausgesprochen und verspricht sich davon einen Mehrwert sowohl für die Bürger*innen, als auch für die Verwaltung zur Bewältigung ihrer vielfältigen Aufgaben.
Finanzzwischenbericht (4.10.2019)
Der Finanzzwischenbericht der Stadtverwaltung sieht zunächst sehr erfreulich aus, zumal das Gesamtbudget gegenüber dem Haushaltsplan zum Ende des Jahres voraussichtlich mit einer Verbesserung abschließen wird. Allerdings haben sich die Personalaufwendungen gegenüber dem Planansatz um etwa 745 Tsd. Euro erhöht.
Schon seit längerem hat unsere Fraktion eine externe Organisationsuntersuchung beantragt, um eine effektive und effiziente Organisationsstruktur zu gewährleisten, ohne dabei die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen zu vernachlässigen. Zudem stehen noch viele Bauvorhaben, wie beispielsweise der S-Bahnhof in Sielmingen aus, die mit hohem finanziellen Aufwand und evtl. auch mit gewissen finanziellen Risiken verbunden sind.
Daher halten wir die Priorisierung der anstehenden Aufgaben für absolut notwendig, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Aufgaben, die Kommunen zu übernehmen haben, zukünftig nicht weniger werden.
Wir stimmen der Verwaltung zu, dass die städtische Finanzsituation erhalten bzw. verbessert werden muss. Dazu gehört selbstverständlich auch, hier ansässige Unternehmen zu unterstützen und neuen Unternehmen die Ansiedlung zu ermöglichen. Allerdings sind wir der Meinung, dass dabei auch Aspekte der Nachhaltigkeit, v.a. im Bereich des Bodenschutzes sowie in den Bereichen des Klima- und Umweltschutzes, berücksichtigt werden müssen.
Daher fordern wir, dass zunächst auf bereits ausgewiesenen und genutzten Flächen alle Möglichkeiten der Unternehmenserweiterung- und ansiedlung ausgereizt werden, bevor neue Flächen ausgewiesen werden. So könnten beispielweise Grundstücke besser genutzt werden, wenn große Parkflächen unter den Gebäuden und nicht auf dem Grundstück geschaffen und bestehende Gebäude, soweit möglich, aufgestockt werden.
BeteiligungsApp (4.10.2019)
In der letzten Sitzung des Verwaltungsausschusses wurde die Planung einer BeteiligungsApp für unsere Stadt vorgestellt. Damit soll ein neuer Kanal der Bürger*innenbeteiligung eröffnet werden - neben den in der Vergangenheit bereits genutzten Formen wie dem ISEK oder den themenbezogenen Workshops, z.B. Senior*innen, Migration.
In Tübingen wurde diese BeteiligungsApp bereits erfolgreich erprobt: Den Bürger*innen wurden auf diese Weise Planungsalternativen präsentiert, die sie dann per "Häkchen setzen", präferieren konnten. Der Datenschutz wird gewährleistet. Bürger*innen, die nicht Smartphone-affin sind, erhalten die Möglichkeit der Briefwahl. Dabei wurde deutlich, dass die BeteiligungsApp lediglich für die Auseinandersetzung mit den in der Gemeinde kontroversen Themen sinnvoll ist. Darüber hinaus wird damit die Hoffnung verbunden, dass sich auf diese Weise mehr Bürger*innen in die Entscheidungsprozesse einbringen als die "üblichen 100 Verdächtigen". In Tübingen haben sich 17 % der Bürger*innen an der App-Befragung beteiligt - mehr als bei den bereits bekannten Formaten.
Fazit: Das neue Beteiligungsinstrument sollte nur dosiert eingesetzt werden. Das Ergebnis kann dem Gemeinderat ein Meinungsbild liefern und durchaus eine Entscheidungshilfe sein, bindend ist es aber nicht. Zu bedenken sind auch die Kosten: Vielleicht wäre zunächst einmal ein Pilotversuch über ein bis zwei Jahre sinnvoll.
Städtebauliche Erneuerung Sanierungsgebiet "Innenstadt Bernhausen" (26.09.2019)
Für das Sanierungsgebiet "Innenstadt Bernhausen" wurde die Aufstockung des Förderrahmens um ca. 2.900.000 € durch den Technischen Ausschuss beschlossen. Dadurch sollen neben der bisher durchgeführten Maßnahmen noch weitere öffentliche Maßnahmen in den nächsten Jahren realisiert werden. Auch hier steht der endgültige Beschluss durch den Gemeinderat aus.
Wir freuen uns, dass sich in Bernhausen etwas tut, dass das Programm rege angenommen wird und begrüßen jede Maßnahme, die zur Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität des Stadtteils beiträgt.
Städtebauliche Erneuerung "Ortskern Plattenhardt" (26.09.2019)
Nach Beendigung der Vorbereitenden Untersuchungen, die der Gemeinderat im Dezember 2018 beschlossen hatte, soll nun die Antragstellung auf Aufnahme des Gebietes "Ortskern Plattenhardt" in ein städtebauliches Erneuerungsprogramm erfolgen (Förderprogramm des Landes oder des Bundes). Den Beschluss dazu fasste der Technische Ausschuss in seiner letzten Sitzung. Der endgültige Beschluss des Gemeinderates soll am 7.10.2019 erfolgen.
Gleichzeitig erfolgt die Erarbeitung des Stadtteilkonzeptes Plattenhardt im Rahmen einer Beteiligungsstruktur, also gemeinsam mit den Bürger*innen unter externer Moderation und auf der Grundlage der Missstände, die die Vorbereitende Untersuchung ergeben hat. Diese Beteiligungsstruktur begrüßen wir ausdrücklich und sind davon überzeugt, dass die Einwohner*innen Plattenhardts hier ihre Vorstellungen und Wünsche für ihren Stadtteil in den Beteiligungsprozess weiterhin einbringen werden.
Vieles ist ja bereits thematisiert worden. Neben der vielen Lösungen und Maßnahmen, die in das Neuordnungskonzept einfließen sollen (Gestaltung von Freiflächen, Aufwertung der Ortseingangssituation, Belebung des Ortskerns durch kulturelle Einrichtungen), ist hier auch ein Potential von 10 Wohneinheiten durch Modernisierung im Bestand und ca. 60 durch Nachverdichtung und Neubebauung lokalisiert worden. Hier ist auch die Schaffung alternativer Wohnformen möglich.
Geschätzt belaufen sich die förderfähigen Kosten auf ca. 6.945.000 €. Der beantragte Landeszuschuss beträgt 4.167.000 € (Förderansatz 60%).
Neubau von zwei Feuerwehrhäusern in Harthausen und Plattenhardt (26.09.2019)
Die 1. Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanung der Freiwilligen Feuerwehr Filderstadt wurde im Februar 2019 im Gemeinderat beschlossen. Jetzt geht es an die Umsetzung. Die beiden Maßnahmen, die als Priorität 1 eingestuft wurden, nämlich der Neubau von zwei Feuerwehrhäusern in Harthausen und Plattenhardt, sollen nun in Angriff genommen werden. Feuerwehr und Verwaltung werden dazu mit Unterstützung eines Fachbüros das erforderliche Raumprogramm erarbeiten und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorlegen. Kostenpunkt der Bedarfsermittlung: 30.000 €.
Neben dem Raumprogramm wird für uns die Standortfrage sein, da klar ist, dass die jetzigen Standorte aufgrund der begrenzten räumlichen Ausbaumöglichkeiten ausscheiden. Positiv hervorzuheben ist hier, dass dann dort dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden kann. Dennoch wird sich unsere Fraktion die ins Auge gefassten Flächen sorgfältig anschauen und wir appellieren bereits jetzt an die Verwaltung, dabei nachhaltige und ökologisch verträgliche Lösungen zu verfolgen.
Städtepartnerschaftsbericht 2018 (20.09.2019)
Filderstadt pflegt und lebt ihre Partnerschaften. Das geschieht nicht nur auf Verwaltungsebene, sondern wird im Wesentlichen von engagierten Einwohner*innen unserer Stadt betrieben.
Ein Blick auf Europa zeigt, dass sich die Frage, ob Städtepartnerschaften heute noch zeitgemäß oder gar erforderlich sind, nicht stellt. Vielmehr sehen wir darin einen Gegenpol zu den nationalistischen und populistischen Strömungen, die sich leider vermehrt zeigen und mancherorts sogar drohen, gesellschaftsfähig zu werden.
Deshalb gilt unser Dank allen ehrenamtlich Tätigen, die durch ihr städtepartnerschaftliches Engagement aktive Völkerverständigungs- und Friedensarbeit leisten. Denn das gegenseitige persönliche Kennenlernen und der Austausch mit Menschen anderer Nationen und Kulturen, trägt maßgeblich dazu bei, gegenseitige Vorurteile und Vorbehalte zu überwinden.
Bereits im letzten Jahr hat unsere Fraktion angeregt auch andere Formate der Städtepartnerschaft auszuprobieren, um verstärkt Jugendliche in den Fokus zu nehmen, vor alle die, die nicht vom Schüler*innenaustausch profitieren. Hier haben sich bereits in anderen Städten z.B. europäische Jugendforen bewährt. Dabei treffen Jugendliche aus Partnerstädten aufeinander, Workshops werden durchgeführt und es gibt Raum für Begegnung und Austausch. Auch Sportwettkämpfe sind in diesem Rahmen möglich.
Zum Schluss geht unser Dank an die für die Städtepartnerschaften zuständigen Mitarbeiterinnen der Verwaltung für Ihren Einsatz. Das konstruktive und vertrauensvolle Zusammenspiel mit den Vereinen trägt entscheidend zum Gelingen der gemeinsamen Arbeit bei.
Sozialpsychiatrischer Dienstes (20.09.2019)
Der sozialpsychiatrische Dienst im Landkreis Esslingen erhält für die Jahre 2019 - 2022 einen erhöhten jährlichen Zuschuss von 8.244 €. Gleichzeitig soll fortan der finanzielle Beitrag der beteiligten Städte nach Fallzahlen berechnet werden. Dies findet die Unterstützung unserer Fraktion - wohl wissend, dass dieser Bereich vorrangig in der Zuständigkeit des Landkreises liegt. Ziel des sozialpsychiatrisches Dienstes ist es, die gemeindenahe Versorgung schwer chronisch psychisch Kranker zu verbessern. Dabei werden vorwiegend Menschen nach einem stationären Aufenthalt behandelt. Betroffene Menschen und ihre Angehörigen werden so bei der Bewältigung ihres Lebensalltags unterstützt. Für unsere Fraktion eine leider nach wie vor wichtige Arbeit, die die gesellschaftliche und soziale Teilhabe Aller zum Ziel hat.
Schüler*innenzahlentwicklung 2019/2020 (13.09.2019)
Die Schullandschaft Filderstadts ist erfreulicherweise attraktiv für Familien. Das zumindest belegen die seit Jahren steigenden Schüler*innenzahlen. Damit geht aber auch an einigen Standorten eine angespannte räumliche Schulsituation einher. An der Wielandgrundschule in Sielmingen werden z.B. seitens der Einrichtung große Anstrengungen unternommen, um etwaige Containerlösungen möglichst zu vermeiden. Wir erwarten hier von der Verwaltung in naher Zukunft Informationen darüber, wie diese unbefriedigende Situation endgültig bewältigt werden kann.
Auch in Bonlanden bleibt die Raumsituation im Grundschulbereich angespannt. Deshalb begrüßen wir es sehr, dass bereits ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderates zur Einrichtung einer weiteren Ganztagsgrundschule an diesem Standort existiert.
Einen für uns nicht unerwartet großen Zuspruch erfährt die Gotthard-Müller-Gemeinschaftsschule, die, obwohl ursprünglich nur zweizügig konzipiert, bereits ins Schuljahr 2018/19 mit drei Zügen startete und jetzt erneut aufgrund der Anmeldezahlen dreizügig weitergeführt wird. Und das, obwohl Eltern bedauerlicherweise vom Kultusministerium zunehmend verunsichert werden, was die Zukunft der Schulart anbelangt. Wir danken der Schule, dass sie sich dieser Herausforderung angesichts der bestehenden räumlichen Kapazitäten stellt und sprechen darüber hinaus ein großes Lob an die gesamte Schulgemeinschaft für das „Ertragen“ der Baustelle aus. Wir können nur bedauern, dass die Fertigstellung des Neubau nicht wie geplant zu Beginn des neuen Schuljahres, sondern erst einige Monate später erfolgen wird, und bedanken uns bei allen am Schulleben Beteiligten für ihre Geduld und ihr Verständnis.
Auch die Erweiterung des ESG ist durch das Verabschieden des vorläufigen Raumprogramms einen guten Schritt voran gekommen und wir sind nun auf den weiteren Prozess gespannt.
Einweihung Graffiti-Wand (13.09.2019)
Am 19. Juli folgten viele Kinder und Jugendliche der Einladung des Filderstädter Jugendgemeinderats und kamen zur Einweihung von Filderstadts erster Graffiti-Wand in der Unterführung der B27 am Keltenhof. Der schöne Sommerabend, gute Verpflegung und frei verfügbare Spraydosen sorgten bei den Anwesenden für gute Laune und Kreativität. Wir danken allen, insbesondere dem JGR Filderstadt, die zur Realisierung der Graffiti-Wand beigetragen haben, für ihr Engagement.
Erhebung Benutzungsgebühren 2019 in städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen (13.09.2019)
Gebührenerhöhungen in Kindertageseinrichtungen stellen zweifelsohne eine nicht unerhebliche zusätzliche Belastung für Familien dar. Das hatte schließlich unsere Fraktion dazu bewogen, im Rahmen der letzten Haushaltsberatungen die Einführung des Familienpasses C zu beantragen, der explizit für die Betreuungsgebühren gilt. Damit wollen wir jetzt auch verstärkt Familien mit mittlerem Einkommen einbeziehen, die es aufgrund völlig neuer Rahmenbedingungen ebenfalls zunehmend schwerer haben.
Damit geht auch eine deutlichere Entlastung der Familienpassinhaber*innen A und B durch den von uns durchgesetzten höheren prozentualen Zuschuss einher. Mit unserem Antrag auf Bezuschussung der Verpflegungsgebühren wollen wir zudem allen Kindern das in den Einrichtungen zur Verfügung gestellte Mittagessen ermöglichen. Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, für diese Anträge auch die anderen Gemeinderatsfraktionen zu gewinnen, so dass jetzt mehr Familien finanziell entlasten werden können.
Ein Teil unserer Fraktion hat dennoch gegen die Erhöhung der Betreuungsgebühren gestimmt, weil er die Gebühren weiterhin als zu hoch erachtet oder Kinderbetreuungsgebühren prinzipiell ablehnt. Wogegen sich die Gesamtheit unsere Fraktion ausgesprochen hat, ist der Ganztagszuschlag von 15% bei Buchung von 35 Stunde pro Woche in einer Ganztagseinrichtung, wenn eine Betreuung nach 14 Uhr oder aber über 7 Stunden pro Tag erfolgt. D.h. Eltern, die eine Kinderbetreuung z.B. von 8 - 15 Uhr benötigen, müssen zwangsläufig ihr Kind in einer Ganztageseinrichtung anmelden, weil unsere - wie es so schön heißt - Betreuungsangebote mit verlängerter Öffnungszeit nur bis 14 Uhr geöffnet haben. Sie zahlen dann aber mehr als die Eltern, die eine Betreuung ihres Kindes von 7 - 14 Uhr in einem Halbtagskindergarten in Anspruch nehmen. Wir haben also in beiden Fällen eine Betreuung von sieben Stunden, aber mit unterschiedlichen hohen Gebühren. Das tragen wir nicht mit, zumal wir schon immer dafür plädiert haben, dass Eltern die Zeiten zahlen, die sie tatsächlich in Anspruch nehmen. In welcher Einrichtung dies geschieht, ist dabei nicht entscheidend. Leider konnten wir uns mit unserem Antrag, diesen Absatz zu streichen, nicht durchsetzen.
S2- Verlängerung (23.07.2019)
In der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause stellte sich Dr. Volker Christiani, Leiter des Stabsbereiches Planung der Stuttgarter Straßenbahnen AG, dem Gremium, um die aktuellen Fakten darzulegen. Das Unerfreuliche: Die Inbetriebnahme der S2-Verlängerung nach Neuhausen wird um vier Jahre auf Mitte 2026 verschoben, die Kosten steigen von bisher 125 auf voraussichtlich 209 Millionen Euro. Das Erfreuliche: Es gibt nunmehr einen konkreten Zeitplan und wir setzen darauf, dass dieser, trotz einiger Risikofaktoren, die bei Bauprojekten dieser Art immer birgen, eingehalten wird.
Deutlich wurde an diesem Abend wie hoch komplex große Projekte der Schieneninfrastruktur sind. Die Ausführungen und Erläuterungen Christianis klangen zugegebenermaßen schlüssig sowohl was die Kostensteigerungen als auch die Zeitverzögerung anbelangt. Zumal beides auch dem entspricht, was wir auch als Stadt bei unseren diversen anderen Bauprojekten in den letzten Jahren zunehmend erleben.
Christiani machte deutlich, dass nur der kleinere Teil der Kostensteigerung aus planerischen Anpassungen resultiert, vielmehr schlagen höhere Zuschläge und Honorare zu Buche.
Versöhnlich stimmt uns die Tatsache, dass mit der Zeitverzögerung auch Projektverbesserungen einher gehen, z.B. der besserer Schall- und Lärmschutz und Maßnahmen zur Umsetzung des Viertelstundentakts. Unsere Fraktion steht nach wie vor zu diesem Projekt, obwohl zweifelsohne auf unsere Kommune nun ein größerer Finanzbrocken zukommt. Viel mehr als die Kosten steht für unsere Fraktion aber der Nutzen dieser Verlängerung im Vordergrund. Zumal wir die Berechnungsmethodik für das Nutzen-Kosten-Verhältnis hinterfragen. Denn wichtige Faktoren. wie beispielsweise der Umsteigeeffekt vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder konkrete Umweltziele bleiben außen vor und fließen nicht in den betrachteten Nutzen ein. Für unsere Fraktion steht zudem fest: Wenn wir die Verkehrsentlastung der Straßen anstreben und die Klimaschutzziele erreichen wollen, dann sind Projektdauern von über einem Jahrzehnt kontraproduktiv. Denn gehandelt werden muss jetzt.
Wir begrüßen Andy Schmidt (DIE LINKE) als Gast in unserer Fraktion und freuen uns auf eine erfolgreiche, konstruktive und sachorientierte Zusammenarbeit.
Forschungsprojekt RAMONA (09.07.2019)
Filderstadt ist seit den Frühjahr 2018 eine von acht Projektpartner*innen im interdisziplinären Forschungsvorhaben „RAMONA“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BAMF) für eine Laufzeit von fünf Jahren gefördert wird. Ziel ist es, Konfliktsituationen zu entschärfen, wenn es um die Ausweisung von Ausgleichsflächen geht, die im Zuge des Ausbaus von Wohn- und Arbeitsstätten aber auch von infrastrukturellen Maßnahmen erforderlich sind. Hier gilt es Stadtentwicklung, landwirtschaftliche Produktion, Erholungsnutzung und Naturschutz in Einklang zu bringen. Zu diesem Zweck wurde in Filderstadt eine 50%- Projektstelle eingerichtet worden, die zu 100% vom BAMF gefördert wird.
Für unsere Fraktion steht fest: Grünflächen müssen erhalten bleiben und sollten grundsätzlich nicht bebaut werden, zumal im Außenbereich. Wenn ein Beschluss dennoch erfolgt ist, sind Ausgleichsmaßnahmen ein wichtiges Instrument, das dazu dient, eine lebenswerte Umgebung für den Menschen zu schaffen, aber auch Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen zu erhalten.
Laut BUND müssen Ausgleichsmaßnahmen immer funktionsbezogen sein und sich auf das jeweilige Schutzgut beziehen. D.h., „wenn Bäume gefällt werden, müssen Bäume gepflanzt werden, wenn Wiesen asphaltiert werden, müssen versiegelte Flächen zu Wiesen werden“. Wichtig ist dabei, dass der Ausgleich „eingriffsnah“ und auf regionalen Flächen erfolgt.
Unsere Fraktion begrüßt die geplante Erstellung eines „Ausgleichskatasters“. Dieses muss aber zu den umgesetzten Ausgleichsmaßnahmen auch diejenigen aufführen, die nicht erfolgt sind, obwohl es dafür eine planerische Festsetzung gibt. Desweiteren muss sichergestellt sein, dass eine notwendige Pflege der Ausgleichsmaßnahme gesichert ist und dass die Funktion dieser Fläche auch dauerhaft erfüllt werden kann. Es muss zudem darauf geachtet werden, dass es zu keinen Mehrfachbelegungen kommt. Die Frage, um die es auch gehen muss: Welche Handlungsspielräume hat die Stadtverwaltung, wenn Ausgleichsmaßnahmen nicht, nicht vollständig oder nicht in angemessener Qualität umgesetzt werden?
Wir versprechen uns von RAMONA Antworten auf viele Fragen und sind schon jetzt auf die Ergebnisse gespannt. Überzeugt sind wir davon, dass wir Hand in Hand mit der Landwirtschaft arbeiten und sie als Partnerin sehen müssen, um nicht nur dieses Projekt erfolgreich umzusetzen, sondern Umweltpolitik im Ganzen.
Kinderbetreuungseinrichtung (04.06.2019)
Filderstadt erfreut sich weiterhin an steigenden Kinderzahlen. Die daraus resultierenden Herausforderungen müssen aber auch konsequent angegangen werden. Die „Bedarfsplanung Kinderbetreuungseinrichtungen 2019/2020" ist allerdings ernüchternd:
Diese Fakten gehen in keinster Weise einher mit unserem Anspruch, eine familien- und kinderfreundliche Stadt zu sein und unserem erklärten Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Unsere Fraktion hat bereits im Rahmen der vorletzten Haushaltsberatungen eine „Neukonzeption der Kinderbetreuung" beantragt. Leider hat die Verwaltung damals diese Notwendigkeit nicht gesehen. Die aktuelle Bedarfsplanung bestätigt uns aber in unserer Forderung.
Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass eine Gesamtkonzeption erforderlich ist, die den Ausbau von Ganztagsplätzen, Randzeitenangebote aber eben auch die Themen „Inklusion" und „Personalgewinnung" in unseren Einrichtungen umfasst.
Wir brauchen dafür strategische Überlegungen und einen festgelegten Zeithorizont - eine alljährliche Bedarfsplanung reicht da in der jetzigen Situation nicht aus. Wir haben bereits gute Erfahrungen machen können mit unserer ersten Konzeption zur Kinderbetreuung, die wir abgearbeitet haben. Es ist jetzt an der Zeit diese fortzuschreiben.
Die in der letzten Sitzung des Gemeinderats beschlossenen Maßnahmen, der Neubau einer Kinderbetreuungseinrichtung in Bernhausen mit 120 Plätzen sowie die Einrichtung eines Naturkindergartens in Sielmingen mit 20 Plätzen, lindern das Problem, sie beseitigen es aber nicht.
Neufassung Familienpassrichtlinien(31.05.2019)
Ursprünglich hatten wir eine Neufassung der Familienpassrichtlinien zum 1. September 2018 beantragt, nun ist es der 1.September 2020 geworden. Das ist bedauerlich, wir freuen uns dennoch, dass unsere Anträge diesbezüglich mit großer Mehrheit gefasst worden sind. Dass eine Anpassung dringend erforderlich war, belegt nicht zuletzt die rückläufige Anzahl von ausgestellten Familienpässen. Hier wird deutlich, dass unsere Familienpassrichtlinien nicht mehr der Lebensrealität entsprochen haben, sind sie doch seit 2014 nicht mehr angepasst worden.
Es ist uns ein Anliegen mit der jetzigen Anpassung Kindern und Jugendlichen mehr gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Es genügt nicht Angebote vorzuhalten vielmehr müssen sie auch zugänglich sein und dürfen nicht am Geldbeutel scheitern. Mit der von uns beantragten Einführung des Familienpasses C, der explizit für die Betreuungsgebühren gelten soll, wollen wir zweierlei erreichen: Zum einen eine deutlichere Entlastung durch den höheren prozentualen Zuschuss. Zum anderen wollen wir auch verstärkt Familien mit mittlerem Einkommen jetzt einbeziehen, die es aufgrund von völlig neuen Rahmenbedingungen auch zunehmend schwerer haben. Da genügt ein Blick auf die Mietpreisentwicklung.
Mit unserem Antrag auf Bezuschussung der Verpflegungsgebühren, wollen wir allen Kindern das in den Einrichtungen zur Verfügung gestellte Mittagessen ermöglichen. Dank der Unterstützung der Fraktionen der Freien Wähler und der SPD ist es uns gelungen eine 15%-ige Erhöhung der Einkommensgrenze durchzusetzen anstatt der von der Verwaltung vorgeschlagenen 11%-igen. Dies entspricht der durchschnittlichen prozentualen Erhöhungen der Betreuungsentgelte unserer Einrichtungen seit der letzten Anpassung der Familienpassrichtlinien. Letztlich haben wir auch erreichen können, dass nun regelmäßig alle zwei Jahre eine Anpassung alle zwei Jahre erfolgt.
Einführung eines StadtTickets Filderstadt im ÖPNV (31.05.2019)
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde einstimmig der Beschluss gefasst, die Verwaltung mit der Einführung eines Stadttickets Filderstadt zum 01.01.2020 zu beauftragen. Unsere Fraktion begrüßt diesen Beschluss sehr, zumal wir uns schon seit längerer Zeit für die Einführung eines Stadttickets, ähnlich wie bei den Pilotprojekten in Herrenberg, Marbach und weiteren Städten, einsetzen.
Das Ticket wird in Filderstadt zunächst auf eine Pilotphase von vier Jahren befristet. Es wird im ganzen Stadtgebiet für beliebig viele Fahrten in allen Bussen gelten. Das TagesStadtTicket kostet pro Person 3 Euro, das Gruppenticket für bis zu fünf Personen kostet 6 Euro pro Tag. Beide Tickets werden zukünftig in Bussen, an Fahrscheinautomaten, in den Verkaufsstellen und als Handytickets erhältlich sein.
Die Förderung des ÖPNV ist ein bedeutender Bestandteil grüner Politik. Die Einführung des StadtTickets ist für uns eine wichtige Maßnahme, um mit attraktiven Angeboten den ÖPNV zu fördern und eine interessante Alternative zum motorisierten Individualverkehr anzubieten. Damit können wir auch unserem Ziel näherkommen, den CO2-Ausstoß wirksam zu reduzieren.
Allerdings müssen zeitgleich auch die Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und gute Anschlussmöglichkeiten gewährleistet werden, um BürgerInnen davon zu überzeugen, vom Auto in Bus und Bahn umzusteigen.
Zusätzlich befürworten wir, probeweise das 1-Euro-Ticket für einfache Fahrten in Filderstadt einzuführen. Diese Maßnahme sehen wir als weitere Möglichkeit an, neue Kund*innen für den ÖPNV zu gewinnen, die Straßen zu entlasten und den Klimaschutz voranzubringen. Langfristig ist unserer Meinung nach ein interkommunales „FilderTicket" mit den angrenzenden Kommunen anzustreben.
Forderungen an die Deutsche Bahn im Rahmen der geplanten Betriebsunterbrechung der S-Bahn im Bereich des Flughafens
Aus Sicht der GRÜNEN wäre der Bau des 3. Gleises am Flughafen und damit die anstehende Betriebsunterbrechung der S-Bahn am Flughafen nicht notwendig. Wir waren immer gegen die Führung des Regionalzugverkehrs (Gäubahn) über den Flughafen. So hatte es auch der damalige FILDERDIALOG empfohlen. Die Entscheidung hierüber ist jedoch gefallen, wir konnten uns nicht durchsetzen. Nun steht die Umsetzung an, eine Verhinderung der Gesamtplanung ist nicht mehr realistisch. Es geht jetzt darum, die Auswirkungen für die Fahrgäste der S-Bahn ab Filderstadt so gering wie möglich zu halten. In der anstehenden Planfeststellung müssen möglichst konkret die Ziele, Anforderungen und Bedingungen für den Ersatzverkehr während der Sperrzeit festgeschrieben werden.
Hierzu haben wir folgende Forderungen:
Dauer der Sperrzeit:
Die Bahn muss den Nachweis erbringen, dass der jetzt geplante Bauablauf im Bereich des Flughafens den geringstmöglichen Eingriff in den laufenden S-Bahn-Verkehr zwischen Flughafen und Bernhausen verursacht.
Die Baustelle muss 24 Stunden an 7 Tagen die Woche betrieben werden, um die Sperrzeiten so kurz wie möglich zu halten.
Die Sperrzeit muss genutzt werden, um den Tunnelvortrieb für die Verlängerung der S-Bahn nach Neuhausen zumindest soweit voranzubringen, dass eine weitere Beeinträchtigung des S-Bahn-Verkehrs in Bernhausen ausgeschlossen ist.
Ersatzverkehr:
Die DB muss die Leistungsfähigkeit des Busbahnhofs Bernhausen für den zusätzlichen Ersatzverkehr nachweisen. Ggf. sind am Bahnhof zusätzliche Buswartepositionen zu schaffen.
Die Taktung des Ersatzverkehrs Bernhausen/Interimsbahnhof muss verlässlich mindestens alle 10 Minuten erfolgen.
Die Ersatzbusfahrstrecke Bernhausen/Echterdingen und ebenso die Routen der regulären Buslinien nach Echterdingen müssen mit Busbevorrechtigungen an den Ampeln und der Schaffung von separaten Busspuren leistungsfähig gemacht werden.
Die Buslinien 74, 76 und 77 müssen durch Verstärkerfahrten (kürzere Taktzeiten) ertüchtigt werden, da auf diesen Linien ein starker Ausweichdruck zu erwarten ist.
Zumindest in den Hauptverkehrszeiten sind Schnellbuslinien mit Ziel Stuttgart aus den Ortsteilen Filderstadts und den Nachbarkommunen einzuplanen.
Die Ersatzverkehre und Zusatzangebote sind im Rahmen einer Öffentlichkeitskampagne aktiv zu erläutern und zu bewerben.
50 Jahre und kein bisschen leise
„Großer Bahnhof“‘ anlässlich der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Schutzgemeinschaft Filder“. Kein Geringerer als Winne Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, hielt eine Laudatio: „Eine Bürgerinitiative die so lange besteht, gibt’s kein zweites Mal“. Und in der Tat hat diese Bürgerinitiative größte Erfolge vorzuweisen: Ein Großflughafen wurde verhindert, der die Fildern hätte aussehen lassen wie der Frankfurter Flughafen heute. Mehrere tausend Menschen wurden aus dem Nichts mobilisiert, als es darum ging, die zweite und auch eine geplante dritte Startbahn zu verhindern. Die durchgesetzte Fluglärmdeckelung gilt nach wie vor zum Schutz der hier lebenden Menschen. Diese Errungenschaften wurden von Steffen Siegel, dem Vorsitzenden der Schutz-gemeinschaft, anschaulich dargestellt. In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens betonte Winfried Hermann: „Dem Flughafen UND den Menschen drum herum muss es gut gehen. Wir achten darauf, dass der Flughafen auf seiner Fläche wirtschaftet und nicht auf der Fläche drum herum‘“ Und, in Anspielung auf Stuttgart 21: “Selbst die Bahn als Bauherrin räumt inzwischen ein, dass der Flughafenbahnhof Murks ist und so nicht gebaut werden kann“.
DIE GRÜNEN Fraktionsgemeinschaft gratuliert der Schutzgemeinschaft Filder und allen seinen aktiven MitstreiterInnen und bedankt sich für 50 Jahre unermüdlichem Kampf gegen den „Filderfraß“ und für den Schutz und Erhalt unser Aller Lebensgrundlage. Dies ist auch der Grund, warum diese Bürgerinitiative nach wie vor für uns (leider) wichtig und unverzichtbar ist.
Besuch in der Villa Reitzenstein
Einen nicht alltäglichen Besuch haben unsere Fraktionskolleg*innen Catherine Kalarrytou, Monika Riegraf und Michael Wessel gemacht. Auf Einladung des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann konnten grüne Gemeinderät*innen aus seinem Wahlkreis Landespolitik schnuppern. Nach einer interessanten und informativen Führung durch den Stuttgarter Landtag bestand die Möglichkeit, die Villa Reitzenstein - das Staatsministerium und seit den fünfziger Jahren Amtssitz der Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg - zu besichtigen. Auch hier erfuhren wir Fakten und Anekdoten zur Geschichte des Hauses. Winfried Kretschmann nahm sich anschließend die Zeit, uns sein Wissen über die Villa zu vermitteln. Dass in dem schlossartigen Gebäude seit einigen Jahren ein grüner Landesvater eingezogen ist, konnten wir immer wieder sehen: so ist zum Beispiel auf Wunsch Kretschmanns ein Teil des Außengeländes bzw. Parks dem Wildwuchs überlassen, um heimische Pflanzen und Tiere zu beherbergen. Auf den Parkplätzen sind überall Ladestationen für E-Autos angebracht. Unser Bild zeigt Winfried Kretschmann inmitten der Lokalpolitiker*innen seines Wahlkreises.
Bedarfsplanung Kinderbetreuungseinrichtungen 2018/19 ff
Steigende Kinderzahlen in unserer Stadt in den kommenden Jahren- das prognostiziert die Vorlage, die in der letzten Gemeinderatssitzung behandelt wurde. Das ist mehr als erfreulich und eine große Herausforderung zugleich. Nicht zuletzt deshalb wurde der Grundsatzbeschluss zum Bau einer neuen Kinderbetreuungseinrichtung in Bernhausen gefasst.
Zu unserem Antrag im Rahmen der Haushaltsberatungen auf Randzeitenbetreuung plant die Verwaltung eine Informationsveranstaltung auf der den betroffenen Eltern das Modell vorgestellt und der Bedarf eruiert werden soll. Wir haben zudem angeregt im Neubau der Kinderbetreuungseinrichtung in Bernhausen die Randzeitenbetreuung im ebenfalls beschlossenen vorläufigen Raumprogramm zu berücksichtigen. Das hat die Verwaltung zwischenzeitlich getan und dafür bedanken wir uns.
Die Vorlage belegt außerdem, dass Ganztagesplätze in unseren Einrichtungen weiterhin stark nachgefragt und sofort belegt werden können. Dennoch hat die Verwaltung bislang den Ausbau von Ganztagesplätzen in den bestehenden Einrichtungen in den letzten Jahren nicht weiterverfolgt, stets mit dem Verweis, die Fertigstellung der neuen Einrichtungen abzuwarten. Doch auch in den bestehenden Einrichtungen gibt es einen Bedarf an Ganztagesbetreuung und auch dort muss im Sinne der Familien gehandelt werden. Aus diesem Grund hat unsere Fraktion beantragt, die beiden Maßnahmen, die die Verwaltung zum wiederholten Male vorgeschlagen hat zurückzustellen, nun doch zu realisieren. Es handelt sich dabei um die Umwandlung einer Gruppe in Ganztagesplätze im Georgskindergarten sowie die Umwandlung der Kindergarten- in altersgemischte Gruppen im Luise-Scheppler-Kindergarten. Dafür gab es im Gemeinderat eine Mehrheit. Für unsere Fraktion gilt: Gemeinderat und Verwaltung haben sich gemeinsam auf die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, als auch den „Bedarfsgerechten Ausbau“ der Kinderbetreuung auf die Fahne geschrieben. Das muss dann auch ernst genommen und konsequent verfolgt werden.
Besuch bei der Hubschrauberstaffel
Mitglieder unserer Fraktion und weitere Stadträt*innen aus Filderstadt besuchten kürzlich die Hubschrauberstaffel der Polizei Baden-Württemberg. Wir folgten damit einer Einladung von Michael Bantle, dem ehemaligen Leiter des hiesigen Polizeireviers und nun Chef der Hubschrauberstaffel. Herr Bantle informierte über die Einsatzmöglichkeiten des Hubschraubers. Mit seiner Wärmebildkamera können Personen auch bei völliger Dunkelheit gefunden werden. Eine beeindruckende Zahl: im vergangenen Jahr konnten so über 60 vermisste Personen aufgespürt und gerade im Winter vor dem sicheren Kältetod bewahrt werden. Wenn denn ein Hubschrauber mal wieder längere Zeit über einer Stelle kreist, so dient dieser - zugegebenermaßen nicht lärmarme Vorgang - zur sinnvollen Richtungsweisung für die Polizeikräfte am Boden. Wir danken Herrn Bantle für die Einladung und den informativen und kurzweiligen Einblick, den er uns in die Arbeit der Hubschrauberstaffel gewährt hat.
Einweihung Spielmobil
Nach 14 Jahren intensiven Arbeitseinsatzes hat das „alte“ Spielmobil des Kinder- und Jugendhauses „Z“ ausgedient. Die Ära indes geht weiter: Am 17.04.2018 wurde auf dem Schulhof der Weilerhaugrundschule das neue Spielmobil eingeweiht. Dessen Anschaffung wurde durch einen Zuschuss des Fördervereins des „Z“ und eine Spende des Vereinsrings Bernhausen ermöglicht.
Das alte Spielmobil soll nun einer anderen Nutzung im Bereich der Jugendarbeit zugeführt werden. Dazu laufen Überlegungen. DIE GRÜNEN Fraktionsgemeinschaft beglückwünscht das „Z“ zu seinem neuen Spielmobil und freut sich auf weitere Jahre mit dem Angebot, das sich in unserer Stadt fest etabliert hat und eine Bereicherung ihrer Kinderarbeit darstellt. Wir möchten zudem die Gelegenheit nutzen uns bei allen hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und ehrenamtlich Tätigen des Kinder- und Jugendhauses für ihr Engagement und ihren Einsatz zu bedanken.
Vorentwurf Flächennutzungsplan FNP 2030
Der Vorentwurf für den Flächennutzungsplan 2030 liegt vor und wurde der Öffentlichkeit im Technischen Ausschuss vorgestellt. Das Planungswerk, ein umfangreicher Ordner, umfasst zahlreiche Daten und führt die von der Verwaltung angedachten „Potentialflächen“ auf. In Summe 138,3 ha, davon 11,38 ha für Gemeinbedarf, 77,69 ha für Gewerbeansiedlung und 49,23 ha zur Wohnbebauung. Zugleich vorne weg: Diesem Flächenverbrauch können und werden wir nicht mittragen. Wir möchten allerdings zuvor der Öffentlichkeit, den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange die Möglichkeit geben, alle54 Einzelflächen, die der FNP beinhaltet, zu beurteilen und einzuschätzen. Aus diesem Grund haben wir auch dem Antrag der Freien Wähler, bestimmte Flächen bereits jetzt aus dem Vorentwurf herauszunehmen, nicht zugestimmt. Wir werden nun diese umfangreiche Vorentwurfsplanung intensiv diskutieren und beurteilen und dann darlegen, welche Potentialflächen für uns denkbar sind und welche wir ablehnen.
Dabei werden für uns die ökologischen und klimatischen Aspekte eine übergeordnete Rolle spielen. So wird es dann z.B. Potentialflächen geben, an denen wir uns anstelle einer Gewerbeansiedlung eine Wohnbebauung vorstellen können. Ebenso sehen wir heute schon Potentialflächen, z.B. Bonlanden-Nord, wo wir es als sinnvoll erachten, statt einer Wohnbebauung den Bombach ökologisch aufzuwerten. Gerade in Bezug zu neuen Ansiedlungen direkt an unseren Gewässern („begrünte Kanäle“), brauchen wir einen entsprechenden Abstand zur Renaturierung der Bachläufe. Es muss zudem darauf geachtet werden, dass unsere freie Landschaft, sowohl für die Flora und Fauna, als auch für uns Menschen nicht vollends verloren geht. Ein weiterer Aspekt ist die Versorgung der Filderstädter Bürgerinnen und Bürger mit regional erzeugten Lebensmitteln, auch hierfür benötigen wir die entsprechenden Anbauflächen. Wir möchten nun Sie, als Einwohnerinnen und Einwohner Filderstadts aufrufen, sich aktiv in den Vorentwurf des Flächennutzungsplan 2030 einzubringen, um für unsere Stadt das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen.
Haushaltsanträge 2018/2019
1. Wir beantragen, die Einrichtung eines "Beirates für nachhaltige Entwicklung".
Begründung: Ende September 2015 verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf einem Gipfeltreffen in New York die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das Bundeskabinett beschloss im Januar 2017 die neue Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie. Die Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer Ziele ist jedoch nicht ausschließlich Bundesangelegenheit. Auch den Bundesländern und den Kommunen kommt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Agenda zu. Eines der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele richtet sich konkret an die kommunale Ebene. Ziel 11 fordert, "Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu machen". Der einzurichtende Beirat für nachhaltige Entwicklung in Filderstadt muss alle kommunalen Handlungsfelder umfassen. Dennoch gibt es besonders relevante Themenbereiche. Diese sind aus unserer Sicht: Klima und Energie, Umgang mit Ressourcen, Bildung, Mobilität, Integration. Der Beirat sollte aus jeweils einer Vertretung aus Stadtverwaltung, Gemeinderat, Jugendgemeinderat, Vereinen, Kirchen, Wirtschaft bestehen. Aufgabe des Beirates ist es Stadtverwaltung und Gemeinderat in allen Fragen der Nachhaltigkeit zu beraten, Impulse zu setzen und Empfehlungen auszusprechen.
2. Wir beantragen die Entwicklung und Umsetzung einer Konzeption für "Nachhaltiges Bauen" Diese soll sowohl für die Sanierung bestehender Gebäude als auch beim Bau neuer Gebäude gelten. Dabei sollen Indikatoren entwickelt und eingesetzt werden, um den Erfolg der Umsetzung messbar zu machen.
Begründung: Von den Vereinten Nationen wurden 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beschlossen, zu deren Umsetzung sich auch Deutschland verpflichtet hat. Einige Ziele betreffen die Entwicklung von Städten und Gemeinden: - Ziel 11: u.a. Bau energieeffizienter Gebäude als Maßnahme gegen den Klimawandel - Ziel 12: u.a. Schutz natürlicher Ressourcen und Reduzierung des Ressourcenverbrauchs Orientierung für die zu erarbeitende Konzeption bietet bspw. der Leitfaden für nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
3. Wir beantragen, dass sich die Stadt Filderstadt für das Jahr 2027 bei der Landesregierung Baden-Württemberg für die Ausrichtung einer "kleinen Gartenschau" ("Grünprojekte") bewirbt.
Begründung: Grünprojekte stiften Identität. Sie fördern die Lebensqualität, das soziale Umfeld, die Infrastruktur, das Stadtklima und die wirtschaftliche Bilanz. Grünprojekte liefern zudem Impulse für städtische Entwicklungen. Für die Einwohner*innen werden nachhaltig Werte und Freiräume geschaffen. Das Motto für unsere Stadt könnte lauten: Filderstadt im Spannungsfeld von Arbeiten, Wohnen, Naturschutz und Mobilität.
4. Wir beantragen eine externe Untersuchung der Verwaltung im Hinblick auf die Optimierung von Strukturen, Aufgaben, Prozessen und Personal im gesamten Verwaltungsbereich.
Begründung: Dies ist notwendig, um auf die stetig steigenden Anforderungen an die Verwaltung und dem oftmals damit verbundenen steigendem Personal- und Finanzbedarf, nicht nur zu reagieren, sondern konzeptionell und vorausschauend zu agieren. Oberstes Ziel der Stadt Filderstadt muss sein, sich nachhaltig für die Zukunft aufzustellen. Aufgrund der Unsicherheit bezüglich zukünftiger Steuereinnahmen einerseits und kostenintensiver Aufgaben andererseits, müssen daher alle Aufgaben so effizient wie möglich durchgeführt und finanziert werden. Da ein großer Anteil der städtischen Ausgaben im Bereich der Stadtverwaltung liegt, sollen auch hier Effizienz und Effektivität mit "dem Blick von außen" überprüft werden.
5. Wir beantragen den Betriebsausschuss Filharmonie zukünftig in den Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss zu integrieren.
Begründung: Durch diese Maßnahme, die bereits in der Vergangenheit praktiziert worden war, können Kosten sowie personeller Ressourcen eingespart werden. Zudem kann dadurch ein Beitrag zu mehr Sitzungsökonomie geleistet werden.
6. Wir beantragen fortan eine zweijährliche Anpassung der Familienpassrichtlinien ab September 2018.
Begründung: Die letzte Anpassung der Familienpassrichtlinien erfolgte im September 2014. Die Bemessungsgrundlagen entsprechen nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten. Um eine Kontinuität zu garantieren, aber auch um den tatsächlichen Anforderungen und Lebensbedingungen von Familien gerecht zu werden, sind Anpassungen in regelmäßigen Abständen erforderlich.
7. Wir beantragen die Einführung des Familienpasses C, der explizit für Gebühren von Filderstädter Kindertageseinrichtungen sowie Entgelte von Filderstädter Einrichtungen der Verlässlichen Grundschule/ Flexiblen Nachmittagsbetreuung gelten soll. Dieser soll zum einen eine zusätzliche, höhere Einkommensgrenze beinhalten, als auch eine höhere prozentuale städtische Förderung. Als Orientierung kann dabei der Stadtpass "C" der Stadt LE dienen.
Begründung: Der qualitative und quantitative Ausbau der Kinderbetreuung hat zweifelsohne seinen Preis. Für viele Familien stellen die Betreuungsgebühren allerdings zunehmend eine Belastungsprobe dar. Betroffen sind mittlerweile nicht nur Familien mit geringem, sondern zunehmend auch die mit mittleren Einkommen. Durch die Einführung des Familienpasses C entlasten und fördern wir Familien und beweisen Kinder- und Familienfreundlichkeit.
8. In Anlehnung daran, beantragen wir auch die Aufnahme von Ermäßigungen für Verpflegungskosten in den Familienpass (A, B und C). Auch hier kann als Orientierung der Stadtpass der Stadt LE dienen.
9. Wir fordern von der Verwaltung einen Bericht im zuständigen Fachausschuss, welche Mittel aus dem Fördertopf des Landes Baden- Württemberg aufgrund der Umstellung der Kinderbetreuungsgebühren auf das Blocksystem generiert werden konnten.
Begründung: Die Umstellung der Betreuungsgebühren für unsere Kindertageseinrichtungen auf das Blocksystem erfolgte vor dem Hintergrund einer höheren finanziellen Förderung durch die Landesregierung. Gleichzeitig hat sie aber auch Kosten verursacht. Es soll nun dargestellt werden, welcher Betrag tatsächlich in unsere Stadtkasse geflossen ist.
10. Interfraktioneller Antrag basierend auf der Empfehlung des Frauenbeirats von Filderstadt vom 13.11.2017
"Der Frauenbeirat der Stadt Filderstadt empfiehlt dem Gemeinderat 1. Die Arbeit des Vereins Frauen helfen Frauen Filder e.V. finanziell und politisch zu unterstützen. 2. Zu einer verlässlichen Finanzierung der Arbeit des Vereins beizutragen und Entscheidungen hierfür zeitnah zu treffen. 3. Den erhöhten Beitrag der Stadt für die Beratungsstelle des Vereins für das Jahr 2017 auch für die Folgejahre bereitzustellen. Die Verwaltung wird gebeten, sich zur gemeinsamen Finanzierung der Arbeit des Vereins regelmäßig mit den anderen finanzierenden Kommunen auf den Fildern (Denkendorf, Leinfelden-Echterdingen, Neuhausen und Ostfildern) verbindlich abzustimmen. 4. Keine Finanzierungsbeschlüsse in Abhängigkeit von Beschlüssen der anderen finanzierenden Kommunen zu treffen, da dieses für eine verlässliche Arbeit und Beratung der von Gewalt betroffenen Frauen nicht förderlich ist."
11. Folgende Empfehlung des Frauenbeirates der Stadt Filderstadt vom 6.12.2017 erheben wir zum Antrag:
"Der Frauenbeirat empfiehlt dem Gemeinderat der Stadt Filderstadt zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Randzeitenbetreuung für Kinder bis zum 12. Lebensjahr zu etablieren.
Begründung: Die bislang angebotenen Betreuungszeiten decken den Bedarf vieler Familien nicht vollständig ab. Erforderlich sind Öffnungszeiten, die darüber hinausgehen (Randzeitenbetreuung). Dazu sollen Bundes- und Landesprogramme bezüglich einer Förderung nachgefragt bzw. recherchiert werden. Eine Möglichkeit sieht der Frauenbeirat im Bundesprogramm 'Kita plus'".
12. Wir fordern, dass alle Vorlagen, politische Entscheidungen, Konzeptionen und Projekte unter dem Prinzip des Gender- Mainstreaming geprüft werden.
Begründung: Anhand einer Kennzeichnung analog zu der des ISEK- Projektes soll kenntlich gemacht werden, wem die Maßnahme zu Gute kommt und ob das Vorhaben die Chancengleichheit von Frauen und Männern fördert.
13. Folgende Empfehlung des Frauenbeirates der Stadt Filderstadt vom 6.12.2017 erheben wir zum Antrag: "Der Frauenbeirat empfiehlt der Stadt Filderstadt nachdrücklich die durchgängige Anwendung von geschlechtergerechter Sprache in Wort und Schrift ihr ihrer Verwaltung."
14. Wir beantragen erneut, die Ausarbeitung und Umsetzung des intergenerativen Konzepts der "Bespielbaren Stadt". Dafür sind die benötigten Gelder in den Haushalt einzustellen.
Begründung: Im städtischen Raum gibt es zu wenige Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sich zu bewegen und sich sinnvoll zu beschäftigen. Die Kinder und Jugendlichen sollen dazu motiviert werden, sich selbstständig im städtischen Raum zu bewegen. Verschiedene Spielstationen sollen die Wege zwischen Kindergärten, Schulen, Sport- und Freizeitstätten verbinden. Orientierung bietet das bereits umgesetzte Konzept der Stadt Griesheim. Aber auch Erwachsenen und Senior*nnen sollen die Möglichkeit nutzen können, sich zu bewegen und aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun. Daher sollen die Spiel-und Sportgeräte und die Wege so ausgewählt werden, dass sie sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Familien, Erwachsene und Senior*innen attraktiv sind. Ziel ist es, ein Wegenetz zu entwickeln, das sowohl innerhalb der Stadtteile verläuft als auch die verschiedenen Stadtteile miteinander verbindet. Die "Bespielbare Stadt" sehen wir nicht als Bestandteil des Sportstättenleitplans an, daher soll sie unabhängig davon und zügig umgesetzt werden.
15. Wir beantragen, in den Jahren 29018/2019 für erforderliche Aktivitäten im Rahmen der "Fairtrade-Town" Filderstadt 4100 € in den Haushalt einzustellen. Davon sollen 1300 € für das Stadtmarketing und 2800 € für die Umsetzung zur Verfügung stehen.
Begründung: Filderstadt ist seit 2015 "Fairtrade-Town" und ist im November 2017 rezertifiziert worden. Es wurde beschlossen, dass zukünftig ein Aktionsjahr (Schokoaktionsjahr 2017/2018) stattfinden und ein "Faires Stadtprodukt" entwickelt und vermarktet werden soll (Stadtschokolade, Stadtkaffee). Sowohl für die Verpackung (Layout und Druck) und Vermarktung des Produkts als auch für öffentliche Veranstaltungen und Aktionen werden finanzielle Mittel benötigt. Zudem ist die Erarbeitung eines elektronischen Einkaufsführers geplant.
16. Wir beantragen, eine Neuauflage der Broschüre "Direktvermarktung in Filderstadt".
Begründung: "Lokal erzeugt - Frisch auf den Tisch". So lautet der Untertitel der Broschüre, in der lokale landwirtschaftliche Betriebe und ihre Erzeugnisse aufgeführt sind. Auf diese Weise werden den Einwohner*innen wertvolle Informationen zu umweltbewusstem, regionalem und verbrauchernahem Einkauf geliefert. Die letzte uns bekannte Ausgabe stammt aus dem Jahre 2001 und bedarf einer Überarbeitung. Für die Neuauflage sollen auch KooperationspartnerInnen gewonnen werden.
17. Wir beantragen, eine Machbarkeitsstudie zur Einrichtung einer Seilbahn zwischen Bernhausen (S-Bahn) und Bonlanden bzw. Plattenhardt.
Begründung: Die Einwohner*innen unserer Stadt leiden unter dem zunehmenden Individualverkehr mit seinem Motoren- und Reifenlärm sowie den Schadstoffemissionen. Der Öffentliche Personennahverkehr muss gestärkt werden. Dabei dürfen insbesondere auch neuartige Verkehrsmittel nicht aus den Augen gelassen werden, die den herkömmlichen ÖPNV sinnvoll ergänzen können. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie soll untersucht werden, welche Kosten die Erstellung eines solchen Projektes verursachen würde und welches Betreibermodell (Öffentliche Hand, Private Investitionen, Zuschüsse durch die Kommune etc.) in diesem Zusammenhang wirtschaftlich wäre. Dabei muss die Höhe des Fahrpreises für die Nutzer*innen attraktiv gestaltet sein. Geprüft werden muss auch, ob das Projekt tatsächlich zu einer Entlastung des herkömmlichen ÖPNV und der Umwelt (Reduzierung des Individualverkehrs, Klimaneutraler Antrieb etc.) beitragen kann.
18. Wir beantragen, dass der Umweltbeirat der Stadt Filderstadt künftig drei bis vier Mal im Jahr einberufen wird.
Begründung: Der Umweltbeirat tagt aktuell zwei Mal im Jahr, mit einer Fülle von Tagesordnungspunkten, die kaum Raum lassen für Diskussionen. In Anbetracht der vielen anstehenden relevanten Themen in unserer Stadt (z.B. Flächennutzungsplan, Mobilität, Klimaschutz) sind vertiefte Diskussionen sowie die Erarbeitung von Anregungen bzw. Empfehlungen an Stadtverwaltung und Gemeinderat unumgänglich. Das kann mit der jetzigen Sitzungsanzahl nicht gewährleistet werden.
19. Wir beantragen, dass sich die Verwaltung beim Verkehrsverbund VVS für die Aufnahme unserer Stadt in das Pilotprojekt "StadtTicket 2018" einsetzt.
Begründung: Das Pilotprojekt "StadtTicket", an dem sich Städte Herrenberg und Marbach beteiligen, wurde bis Ende 2017 verlängert. In diesen beiden Städten werden Tickets für Einzelfahrten innerhalb des jeweiligen Stadtgebiets (inkl. Teilorte) durch die Stadt bezuschusst und dann ermäßigt an die Fahrgäste ausgegeben. Beispiel Marbach: Das Einzelticket für eine Zone kostet dank "StadtTicket" 1,30 € statt 2,40 € regulär.
20. Wir beantragen die Einsetzung eines Elektrobusses auf der Stadtlinie 37.
Begründung: Das Thema Elektromobilität ist ein wesentlicher Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Filderstadt. Mit dem Einsatz dieser Technik setzen wir ein Zeichen für die gesamte Region. Elektrobusse werden gefördert, wenn Unternehmen mit Sitz in Ba-Wü die Busse im ÖPNV betreiben. Das Land übernimmt eine Anteilsfinanzierung: die Mehrkosten eines elektrischen Antriebs werden mit 50 %, maximal 100.000 € je Elektrobus übernommen. Der Landkreis hat sich in Esslingen bereits an einer Kofinanzierung beteiligt. Mit im Boot sind die Region Stuttgart und Busunternehmen. Im Landkreis Hohenlohe sind täglich vier Elektrobusse erfolgreich im Einsatz. Elektrobusse haben eine leise Fahrweise (Lärmschutz) und leisten, betankt mit Ökostrom (z.B. von den Filderstadtwerken), einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.
21. Wir bedanken uns bei der Stadtverwaltung für die angekündigte Umsetzung unseres Antrages zum Ausbau der öffentlichen Stromtankstellen. Als Fortführung dieses Projektes beantragen wir eine, durch das Referat für Wirtschaftsförderung, durchzuführende Umfrage unter den Filderstädter Firmen, die eruieren soll, welche Unternehmen eine Stromtankstelle auf ihrem Firmenareal zur Nutzung durch die eigenen Mitarbeiter/innen Erwägung ziehen bzw. bereits planen. In dieser Umfrage soll auch die Wechselbereitschaft zum Strombezug von den Filderstadtwerken abgefragt werden.
Begründung: Für E-Autos stehen nicht genügend öffentliche Ladesäulen zur Verfügung. Der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur im Stadtgebiet muss forciert werden. Denkbar ist auch eine Bezuschussung für Ladesäulen auf Firmenparkplätzen und dem Einzelhandel. Die verfügbaren Ladesäulen sollen per App angezeigt und reserviert werden können.
22. Wir beantragen die Probe- Einführung einer Fahrradmitnahme für die Stadtlinien 37 und 36 für zwei Jahre mit anschließender Auswertung.
Begründung: Radfahren liegt im Trend. Es ist schnell und flexibel, entlastet die Straßen, fördert die Gesundheit und schont die Umwelt. Auf Kurzstrecken von bis zu fünf Kilometern ist das Fahrrad ein unschlagbares Verkehrsmittel. In Kombination mit Bus und Bahn stellt das Fahrrad eine attraktive Alternative zum privaten Pkw dar. Auf den genannten Buslinien besteht bereits die Möglichkeit einer kostenlosen Fahrradmitnahme. Aus Platzgründen darf das Rad allerdings nur zu folgenden Zeiten mit: werktags ab 18:00 Uhr, samstags, sonn- und feiertags ganztägig. Das Angebot ist auf zwei Fahrräder pro Bus beschränkt. Rollstuhlfahrende und Personen mit Kinderwagen haben Vorrang. Im Esslinger Stadtgebiet wird die Fahrradmitnahme bereits seit 2006 erfolgreich praktiziert.
23. Wir beantragen, die Einrichtung von Radboxen und Fahrradständern für Pedelecs im Stadtgebiet (öffentl. Einrichtungen, Märkte, Fußgängerzone, S-Bahnstation).
Begründung: Erklärtes Ziel ist die Förderung des Radverkehrs, um die Lärm- und Abgasbelastung in der Stadt zu reduzieren. Dies wird auch erreicht, wenn immer mehr Menschen auf Pedelecs umsteigen. Für diese Fahrzeuge sind allerdings diebstahlsichere Einrichtungen wie Radboxen und Fahrradständer, an die ein Fahrrad mit dem Rahmen und nicht nur mit dem Vorderrad befestigt werden kann, erforderlich. Beispielhaft sein hier die Fahrradständer am FilderCenter in der Karlstraße genannt. Am S-Bahn-Bahnhof müssen ausreichend abschließbare Radboxen zur Kurzzeitmiete zur Verfügung stehen. Dafür kann ein Teil der PKW-Stellplätze im P+R-Parkhaus umgebaut werden.
24. Wir beantragen, die Säuberung der bestehenden Radwegbeschilderungen, eine übersichtliche und einheitliche Gestaltung der Beschilderung sowie deren Anpassung auf Sichthöhe.
Begründung: Teile der bestehenden Radwegbeschilderung sind durch Algen, Moos oder anderen Verschmutzungen stark beschädigt und teilweise sogar unleserlich. In vielen Fällen sind zudem die Schilder so ungünstig angebracht, dass sie nicht wahrgenommen werden. Auch sind Hinweisschilder in einer Höhe von 4,00 Metern für Fußgänger*innen und Radfahrer*nnen nicht sichtbar. Hier sind entsprechende Korrekturen durchzuführen.
25. Wir beantragen eine Darstellung, darüber welche Maßnahmen im letzten Doppelhaushalt durchgeführt wurden, um die innerörtliche Radwegeführung zu verbessern.
Begründung: Um in Zukunft eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Radwegenetzes vorantreiben zu können, ist eine Bestandsaufnahme notwendig. Wir sehen in unserem Radwegenetz noch viel Verbesserungspotential und benötigen nun die entsprechende Datenbasis.
26. Wir beantragen die Einstellung von € 10.000 in den städtischen Doppelhaushalt, um bestehende Wiesen in Wildblumenwiesen umzuwandeln - "Vom öffentlichen Grün zum öffentlichen Bunt".
Begründung: Filderstadt verfügt über zahlreiche Grünfächen, die mit einem effektivem und dadurch geringerem Pflegeaufwand und sogar geringeren Kosten als bislang, farbenfroh und ökologisch wertvoll gestalten werden können. Dazu gehören viele öffentliche Flächen, Grünanlagen, Parks, Friedhöfe. Aber auch Straßenbegleitgrün, Kreisverkehre und Grünflächen an öffentlichen Bauten (Schulen, Verwaltungsgebäude, Parkplätze) können so ausgerichtet werden, dass anziehend wirken und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Zwei mögliche Flächen: an der Skateranlage am ESG und am Hochwasserschutzbecken in Bernhausen.
27. Wir beantragen zu prüfen, ob in Bonlanden Grunderwerb zu Renaturierungsmaßnahmen am Bombach möglich ist.
Begründung: Der Bombach ist in Bonlanden teilweise verdolt, teilweise renaturiert oder - zwischen der Radsportgaststätte Edelweiss und der Rotfeldstraße (bis zur Trafostation) - in einen engen Kanal eingezwängt. Mit entsprechendem Flächenerwerb könnten Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt, der Bombach einem natürlichen Bachlauf zugeführt und der Bevölkerung ein Erholungsraum geboten werden.
28. Wir beantragen, die Kleinstnaturdenkmale wieder in einen funktionsfähigen und informativen Zustand zu versetzen.
Begründung: Die Kleinstnaturdenkmale sind in einem jämmerlichen Zustand. Die Schilder sind beschädigt oder fehlen vollständig. Die Steinanhäufungen sind teilweise nicht zu erkennen bzw. teilweiser nicht mehr vorhanden
29. Wir beantragen, dass sich die Verwaltung für eine Einführung von Tempo 100 km/h auf der B27 im gesamten Stadtgebiet einsetzt.
Begründung: Der Verkehr und damit die Lärmbelastung auf der B27 nimmt stetig zu. Da die B27 mitten durch unsere Stadt geführt ist, ist dieser Lärm im ganzen Stadtgebiet zu hören. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 km/h wird den Lärm erheblich reduzieren. Des Weiteren wird durch eine Temporeduzierung auch der CO²-Ausstoß reduziert. Dies wiederum bringt uns unserem vereinbarten Klimaziel näher. Auch außerhalb unserer Stadt gelten auf der B27 Geschwindigkeitsbeschränkungen.
30. Wir beantragen, mit der Landkreisverwaltung Gespräche zwecks einer Neuaufstellung einer schlagkräftigen "Energieagentur im Landkreis Esslingen gGmbH" zu führen. Es wird beantragt, dass die Verwaltung auf Basis dieser Gespräche dem Gemeinderat einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen unterbreitet. Bedingungen für eine weitere Gesellschafterbeteiligung in der bestehenden oder einer neu zu gründenden Energieagentur sind: a. Vorliegen eines Konzepts zum Betrieb der Energieagentur. b.Vorliegen eines Finanz- und Stellenplans. c.Eine Verschlankung der Beschlussorgane der Energiegenossenschaft. d. Eine angemessene Mitbestimmung der Stadt.
Begründung: Die "Energieagentur im Landkreises Esslingen gGmbH" wurde im Jahr 2007 gegründet. Energieagenturen in anderen Landkreisen zeigen, dass sie für das lokale Handwerk einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftsförderung spielen können. Die Energieagenturen in den Landkreisen Böblingen und Rems-Murr sowie im Stadtkreis Stuttgart zeigen dies eindrücklich mit einer jeweils auf die jeweilige Einwohnerzahl bezogenen sehr hohen Quote der in den Kreis "geholten" KfW-Förder-Millionen zur energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden. Dass die Geschäfte der Energieagentur im LKR Esslingen derzeit höchst unbefriedigend laufen und mehr oder weniger brachliegen ist bekannt. Um das Potential von Energieagenturen auch im Landkreis Esslingen auszuschöpfen wird deshalb aktuell auf Landkreisebene ein politischer Prozess angestrengt, auch hier eine schlagkräftige Energieagentur aufzustellen. Die Spitze der Landkreisverwaltung hat deshalb angekündigt im Laufe des Jahres 2018 und im Zuge des Prozesses zur Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis Esslingen auch die zukünftige Rolle und Aufstellung der Energieagentur klären zu wollen.
Haushaltsrede 2017/2018
Wenn wir Nachrichten und Wirtschaftsprognosen verfolgen, können wir hier in Deutschland mit Zuversicht in die nächsten Jahre gehen.
Das Bild, das sich uns präsentiert, sind sprudelnde Steuereinnahmen, volle Auftragsbücher in der Wirtschaft, Rekordbeschäftigung und Rekordüberschüsse bei den Unternehmen. Zumindest kurz bis mittelfristig können wir weiterhin mit einem Wachstum rechnen. Von den führenden Finanz- und Wirtschaftsexperten werden für 2017 und für die Folgejahre 2018/2019 jeweils etwa 2% Wachstum prognostiziert. Was wir im vergangenen Doppelhaushalt 2016/2017 noch nicht für möglich gehalten haben: Der geplante Ergebnishaushalt für die nächsten zwei Jahre weist im ordentlichen Ergebnis einen Überschuss von ungefähr 4 Mio. aus.
Hier sind auch die Abschreibungen für Anlagegüter mit eingeflossen, die wir auf der Grundlage des Neuen Kommunalen Haushaltsrechts (NKHR) als Kostenfaktor im Ergebnishaushalt ausweisen müssen. Dies ist ein nachhaltiger Ansatz, den wir für richtig halten, weil er für intergenerative Gerechtigkeit sorgt.
Vor dem Hintergrund der ausgewiesenen Überschüsse, ließe es sich relativ entspannt in die Zukunft blicken. Wären da nicht die Aufgaben, die noch vor uns liegen und die in den letzten Jahren zugenommen haben. So warnt auch unser Kämmerer Herr Braunmüller in seinem Ausblick: „….wer nur auf die Einnahmenseite schaut, vergisst, dass es auch eine Ausgabenseite gibt, die sich ebenfalls sehr dynamisch bzw. dynamischer als die Einnahmen entwickelt“.
Große Projekte wurden bereits in den zurückliegenden Jahren auf den Weg gebracht: der Neubau des Schulcampus Gotthard-Müller-Gemeinschaftsschule und die Erweiterung der S-Bahn-Strecke nach Neuhausen. Beide Investitionen sind richtig und wichtig und wurden von unserer Fraktion von Anfang an mitgetragen.
Diese und andere Maßnahmen bedingen allerdings, dass in den nächsten Jahren die Rücklagen der Stadt dramatisch zurückgefahren werden. Dabei sind einige Projekte und Investitionen, von denen wir wissen, dass sie unweigerlich auf uns zukommen, noch gar nicht beziffert. Als Beispiel kann hier genannt werden: die zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen im Zuge der S-Bahn-Verlängerung, der weitere Ausbau von Ganztagesschulen oder die notwendige Erweiterung von Schulgebäuden.
Von im Moment noch 44 Mio. € werden wir in den nächsten beiden Jahren ca. 30. Mio. Euro ausgeben. Unter der derzeitigen Refinanzierungssituation durch Land und Bund ist kaum damit zu rechnen, die Rücklagen in den Folgejahren wiederaufzubauen. Unser Handlungsspielraum wird so für weitere zukünftige Entwicklungen erheblich eingeschränkt. Zudem haben sich die Aufgaben, die Kommunen in den letzten Jahren zusätzlich übernehmen mussten, sehr dynamisch entwickelt. Bund und Land sind nun gefragt für eine ebenso dynamische Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Kommunen zu sorgen.
Wie wollen wir angesichts dieser finanziellen Rahmenbedingungen unsere Politik in den kommenden Jahren ausrichten?
Die Grundlage unseres Handelns bildet das Prinzip der sozialen Gerechtigkeit. Es beinhaltet auch den Grundsatz der Nachhaltigkeit. Auf lokaler Ebene muss so gehandelt werden, dass Maßnahmen für soziale Gerechtigkeit, gegen den Klimawandel und für die Sicherung von Ressourcen umgesetzt werden können. Hierin fühlen wir uns den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verpflichtet, die sich auch in der Agenda 2030 der Bundesrepublik wiederfinden. Damit berücksichtigen wir zugleich den Grundsatz der Generationengerechtigkeit:
Wir haben nicht das Recht, auf Kosten zukünftiger Generationen zu leben. Dies betrifft alle Handlungsfelder in unserer Stadt gleichermaßen – also wirtschaftliche, soziale, ökologische, politische und kulturelle Belange.
Wie sich unsere Lebensbedingungen zukünftig gestalten, hängt maßgeblich davon ab, ob es den Menschen gelingt, die international vereinbarten Klima- und Umweltschutzziele zu erreichen. Unser kommunales Handeln wird also zweifellos durch globale, nationale und landesspezifische Rahmenbedingungen bestimmt, ebenso zweifellos ist klar, dass der Erfolg aller politischer Konzepte und Vorhaben von der gelingenden Umsetzung durch lokale Akteur*innen in den Kommunen abhängig ist. Getreu dem Motto: „Think global, act local“. Dies geschieht durch engagierte Menschen in der Politik, der Verwaltung und durch den ehrenamtlichen Einsatz der Bürger*innen in unserer Stadt.
Wir richten unser Augenmerk daher besonders auf die Bereiche des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes. Dafür sind unserer Meinung nach Maßnahmen zur Verbesserung der klimafreundlichen Mobilität, der nachhaltigen Stadtplanung und -entwicklung sowie des Schutzes und der Pflege unserer Naturräume notwendig.
Wir bedanken uns bei der Stadtverwaltung für die angekündigte Umsetzung unseres Antrages zum Ausbau der öffentlichen Stromtankstellen. Die Förderung der Elektromobilität leistet auch im öffentlichen Nahverkehr einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und ist zudem ein wesentlicher Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes unserer Stadt. Daher beantragen wir zum einen, dass die Stadt Filderstadt auf den Stadtlinien einen Elektrobus einsetzt, zum anderen wollen wir die Attraktivität des ÖPNV fördern, indem ein Filderstädter Stadtticket zum ermäßigten Preis eingeführt wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt der nachhaltigen Mobilität ist der Radverkehr. Hier fordern wir die kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung des Radwegenetzes in Filderstadt.
Auch das räumliche Leitbild der Stadt Filderstadt und die daraus resultierenden Maßnahmen zur Stadtentwicklung müssen auf Grundlage der Nachhaltigkeit geplant und umgesetzt werden. Dies bedeutet die Erstellung einer Konzeption, die sich bei der Entwicklung von Quartieren an folgenden Vorgaben orientiert: möglichst geringer Energieverbrauch, nachhaltige Nutzung des Raumes – z.B. Innen- vor Außenentwicklung - und ein geringer Einsatz von nicht wiederverwertbaren Materialien (Stichwort „from cradle-to-cradle“-Prinzip). Dabei müssen ökologische, landwirtschaftliche und soziale Belange in ein Gleichgewicht gebracht werden. Um einerseits die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern und andererseits einen ökologisch wertvollen, die Stadtteile verbindenden Grünzug zu schaffen, beantragen wir, dass die Stadt Filderstadt sich für das Jahr 2027 bei der Landesregierung Baden-Württemberg für die Ausrichtung einer „Kleinen Gartenschau“ (Grünprojekt) bewirbt.
Neben den ökonomischen und ökologischen Aspekten spielen soziale Belange bei der Stadtentwicklung eine entscheidende Rolle. Armut ist schon längst zur sozialen Realität vieler Menschen in unserer Gesellschaft geworden – auch in unserer Stadt. Die Überwindung der sozialen Spaltung stellt daher eine große Herausforderung dar. Politisch trägt sie zur Bewahrung der Demokratie bei und verhindert das Abdriften in politische Extreme, auch auf lokaler Ebene.
Eine wichtige Aufgabe ist daher die Behebung der akuten Wohnungsnot. Insbesondere für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen muss bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Dies ist eine immense Aufgabe, die über lange Jahre vernachlässigt wurde und unter der Denkweise des „Neoliberalismus“ dem „Freien Markt“ überlassen wurde. Dieser hat es aber nicht gerichtet und so sind wir nun gefordert mit aller Kraft die Fehler der Vergangenheit zu beheben.
Unsere Fraktion hat in der Vergangenheit wiederholt beantragt, eine städtische Wohnungsbaugesellschaft auf den Weg zu bringen. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine stadteigene Gesellschaft ein zentrales Instrument darstellt, um den Wohnungsbau in unserer Stadt nachhaltig zu steuern. Wir unterstützen das Vorhaben der Verwaltung gemeinsam mit dem Gemeinderat ein Konzept für den Wohnungsbau in Filderstadt zu erarbeiten. Dies wurde von uns immer wieder gefordert, und so sind wir nun gespannt auf die anstehende Diskussion und das Resultat.
Im Bereich der Familienpolitik beantragen wir Verbesserungen.
Eltern, deren Berufstätigkeit einen Schicht- und Wechseldienst erfordert, benötigen andere Betreuungsangebote für ihre Kinder, als sie sie bislang in unserer Stadt vorfinden. Hier müssen wir neu denken und mit erweiterten und flexiblen Betreuungszeiten in unseren Einrichtungen reagieren. Wir wollen in Filderstadt solche Angebote schaffen! Damit ermöglichen wir es, insbesondere alleinerziehenden Frauen, überhaupt einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und tragen dazu bei, Altersarmut entgegenzuwirken.
Die Anpassung der Familienpassrichtlinien halten wir als weitere Maßnahme für dringend notwendig. Die Einkommenssätze müssen überarbeitet und zukünftig regelmäßig angepasst werden. Mit der Einführung einer dritten Stufe „Familienpass C“ unterstützen wir einen weiteren Kreis an betroffenen Familien. Letztendlich dienen alle Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf dazu, Kindern die gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Im Juli 2016 wurde im Rahmen der Umstrukturierung der Dezernate innerhalb der Verwaltung u.a. die Schaffung des Amtes für Integration, Migration und Soziales beschlossen. In diesem neuen Amt laufen die bisherigen Bereiche Sozialer Dienst und Wohngeldstelle sowie Integrations- und Flüchtlingsarbeit zusammen. Insbesondere für den letztgenannten Bereich muss sich das Amt nun konzeptionell aufstellen. Ein Bericht darüber ist für den zuständigen Fachausschuss geplant. Die Integrations- und Migrationsarbeit lastete bislang zum größten Teil auf den Schultern des Ehrenamtes, das eine wichtige und wertvolle Funktion einnimmt. Genannt werden muss an erster Stelle der AK Asyl, aber auch INTEGRA und viele ehrenamtlich Engagierte außerhalb der organisierten Strukturen. Das neue Amt muss nun hier unterstützend tätig werden. Es muss aber auch seine Rolle im Zusammenspiel mit den ehrenamtlich Tätigen definieren. Es ist wichtig, dass diese Zusammenarbeit funktioniert und es ist ebenfalls wichtig, die Grenzen des Ehrenamtes zu erkennen. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit müssen das Amt und seine Aufgabengebiete zudem verstärkt zum Vorschein kommen.
Im Bereich der Verwaltung mussten in den vergangenen Jahren zunehmend Aufgaben bewältigt werden, wozu auch mehr Personal erforderlich wurde. Die Bereiche Kinderbetreuung, Ganztagesschule und Integration, EDV und Stadtplanung schlagen hier zu Buche. Seit 2012 bis zum Jahr 2018 gerechnet ergibt sich ein Anstieg der Personalkosten um 50 % oder in Zahlen: unsere Personalkosten sind in 2018 um 13 Millionen höher als noch im Jahr 2012, als wir uns gerühmt haben, mit einer schlanken Verwaltung auszukommen.
Dieser Kostenanstieg erfüllt uns mit Sorge! Wir erachten es daher für notwendig, diesen Bereich näher zu beleuchten. Unsere Fraktion ist der Auffassung, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Effizienz und die Effektivität der Verwaltungsstruktur sicherzustellen. Wir beantragen aus diesem Grund erneut, bei der Stadtverwaltung eine externe Untersuchung im Hinblick auf die Optimierung von Strukturen, Aufgaben, Prozessen und Personal durchzuführen.
Zum Schluss möchten wir nochmals auf das Thema Nachhaltigkeit zurückkommen.
Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik muss alle Lebensbereiche miteinbeziehen. Wir halten es für absolut notwendig eine Definition für unsere Stadt zu erarbeiten, und uns Gedanken darüber zu machen was wir hier in Filderstadt unter nachhaltigem Handeln verstehen, welche Kernthemen zu behandeln sind, welche Ziele wir verfolgen und wie wir diese gemeinsam erreichen können.
Dafür beantragen wir die Einrichtung eines Beirates für nachhaltige Entwicklung. Dort sollen sich Verwaltung, Gemeinderat, Einwohner*innen, Vereine und Wirtschaft gemeinsam mit diesem Thema auseinandersetzen und eine Nachhaltigkeitsstrategie für Filderstadt aufstellen. Unser kommunales Handeln muss immer die äußeren Bedingungen und die Schaffung einer guten Lebensgrundlage für alle nachfolgenden Generationen im Blickwinkel haben. (Getreu dem Motto „think global, act local!)
Wir bedanken uns bei der Verwaltungsspitze, bei Ihnen Herr Oberbürgermeister Traub, sowie bei Herrn Ersten Bürgermeister Koch und Herrn Bürgermeister Molt für die gute, konstruktive und vielleicht manchmal auch kontroverse Zusammenarbeit.
Unser Dank geht auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die das ganze Jahr über unseren vielfältigen Anfragen, Wünschen und unserem Informationsbedarf nachkommen! Insbesondere danken wir natürlich Herrn Braunmüller und seinem Team von der Stadtkämmerei, die uns mit dem Haushaltsentwurf wieder mit ausreichend Lektüre versorgt haben.
Einen herzlichen Dank möchten wir allen ehrenamtlich Engagierten in unserer Stadt aussprechen. Ob in Vereinen, Arbeitskreisen, Institutionen, Initiativen, Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen oder aber außerhalb davon – „Sie alle tragen mit Ihrem Engagement dazu bei, ein lebendiges und vielgestaltiges Filderstadt zu prägen“.
Haushaltsrede 2016/2017
Haushaltsanträge 2016/2017
Pressemitteilung
Trägheit des Bundes: Fehlende Finanzierungssicherheit für Verlängerung der S-Bahn von Filderstadt nach Neuhausen
von Matthias Gastel, MdB
Informationsveranstaltung mit Flughafen zum Thema Kerosin-Pipeline (September 2014)
Die Fraktion DIE GRÜNEN begrüßt die derzeitigen Planungen für eine Kerosin Pipeline zum Stuttgarter Flughafen. Im derzeit laufenden Raumordnungsverfahren werden zwei Trassenvarianten untersucht. Nach dem Ergebnis des Raumordnungsverfahren durch das Regierungspräsidium, wird anschließend ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet mit dem Ziel, dieses bis Anfang 2016 abgeschlossen zu haben. Eine frühzeitige Bürgerbeteiligung ist heute schon möglich: www.str-pipeline.de
Mit dem Betrieb der Kerosin Pipeline könnten ca. 6500 LKW Fahrten jährlich eingespart und damit 650 Tonnen CO² reduziert werden. Ein weiterer Schritt des Flughafen Stuttgart seine Energiebilanz zu verbessern.
Konzept zur Wirtschaftsförderung (März 2014)
Hiermit beantragen wir, dass zukünftig der jährliche Bericht des Wirtschaftsförderers dem zuständigen Ausschuss bzw. dem Gemeinderat in Form einer schriftlichen Vorlage erfolgt, die den Fraktionen rechtzeitig zur Vorberatung vorliegt.
Weiterhin beantragen wir, dass die Wirtschaftsförderung zukünftig auf einer Konzeption beruht. Diese muss zeitnah entwickelt und dem Gemeinderat vorgestellt werden.
Begründung:
Die positive wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Filderstadt bildet die Voraussetzung für die Entwicklung und Gestaltung aller anderen Lebensbereiche in der Stadt. Daher ist es nicht nachvollziehbar, dass der Gemeinderat lediglich durch einen kurzen jährlichen Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeit der Wirtschaftsförderung informiert wird. Der Gemeinderat soll daher zukünftig rechtzeitig vor einer Sitzung und in schriftlicher Form darüber informiert werden.
Im Gegensatz zu vielen benachbarten Kommunen stagniert die Entwicklung der Gewerbesteuer in Filderstadt. Es stellt sich daher die Frage, weshalb sich Filderstadt trotz guter Lage und Infrastruktur bezüglich der Gewerbesteuereinnahmen weniger positiv entwickelt als die Nachbarkommunen. Eine konzeptionelle Grundlage ist für eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik unabdingbar. Neben der Bestandspflege sollte diese Konzeption eine Analyse der Ursachen für die aktuelle Situation beinhalten. Außerdem sollten konkrete Maßnahmen dargestellt werden, um zukünftig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Weiterhin ist es wichtig, räumliche und zeitliche Zusammenhänge zu berücksichtigen, d. h. die Möglichkeiten einer regionalen wirtschaftlichen Vernetzung in Betracht zu ziehen und die Ansiedlung zukunftsorientierter und innovativer Unternehmen gezielt zu fördern.